Evaluation der Messwertdokumentation als Teil der Patienten ...

Grundlagen
Ein weiterer Aspekt der berücksichtigt werden sollte, besteht darin, dass die
Durchführung und die Nutzung der Messwertdokumentation durch unterschiedliche
Berufsgruppen erfolgen. Während hauptsächlich Pflegemitarbeiter die Doku-
mentation durchführen, sind es vorwiegend Ärzte, die diese dann für Ihre Arbeit
nutzen.
2.4 Patientendatenmanagement-Systeme (PDMS)
Ein PDMS ist ein computerbasiertes Informationssystem, das das Sammeln, die
Integration, die Suche und Interpretation von multivariaten Daten aus verschiedenen
Quellen an Intensivstationen ermöglicht [7]. Planung, Leistungserfassung und
Qualitätssicherung können somit großteils direkt im Rahmen der klinischen
Dokumentation aufgenommen bzw. automatisch eingelesen werden.
PDM-Systeme unterscheiden sich von vielen im Klinikbereich eingesetzten Rechner-
arbeitsplätzen durch ihre Online-Anbindung an intensivmedizinische Geräte und die
damit erfolgte direkte Einbeziehung in den klinischen Arbeitsablauf. Dadurch werden
die Mitarbeiter viel unmittelbarer mit dem System konfrontiert.
Der zentrale Einsatzbereich für PDM-Systeme ist die Intensivstation. Erste PDMS in
den Siebziger Jahren konzentrierten sich auf die Erfassung von digitalen Daten am
Patientenbett. Dies umfasste vor allem das Monitoring (Herzfrequenz, Blutdruck und
Temperatur) und die Beatmung (Drücke, Volumina) [8]. Verordnungsmodule und die
manuelle Dokumentation von Tätigkeiten waren die nächsten Schritte. Moderne
PDMS beinhalten außer den genannten Funktionalitäten auch berufsgruppen-
spezifische Arbeitslisten, Multimedia-Funktionalitäten, Order-Entry Funktionen und
eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit mit anderen Krankenhaussystemen über
standardisierte Schnittstellenprotokolle (HL7, DICOM).
Abbildung 3 zeigt einen Screenshot eines PDM-Systems von GE Deio.
Tobias Juen 10