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bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

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13 Prozent, während Peru den größten Rückgang<br />

verzeichnete, von 40 auf elf Prozent. Die<br />

Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren<br />

sank in Bolivien (von zwölf auf acht Prozent)<br />

und in Ecuador (von sechs auf drei Prozent),<br />

während es in Barbados, Jamaika und<br />

St. Vincent und den Grenadinen fast keine<br />

Verbesserungen gab.<br />

Ostasien und der Pazifikraum – insgesamt<br />

gutes Abschneiden. Die ostasiatische<br />

Wirtschaft wuchs in den 1990er Jahren um<br />

jährlich fast sechs Prozent, während <strong>die</strong> Armut<br />

um rund 15 Prozentpunkte sank, und <strong>die</strong>s<br />

trotz der akuten Finanzkrise von 1997/98. Unter<br />

allen Regionen konnte hier der Hunger am<br />

schnellsten verringert werden. Der Anteil der<br />

Menschen, <strong>die</strong> Hunger leiden, sank von 17 auf<br />

elf Prozent – und ist damit nun geringer als in<br />

den arabischen Staaten oder in Lateinamerika<br />

und der Karibik. Der allgemeine Primarschulbesuch<br />

und -abschluss sind greifbar nah, und<br />

<strong>die</strong> Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren<br />

ist merklich gesunken. Chinas Erfolge waren<br />

von zentraler Bedeutung für <strong>die</strong> Region.<br />

Mit 1,2 Milliarden Menschen macht China<br />

rund 70 Prozent der Bevölkerung Ostasiens<br />

aus (Chinas Erfolge und seine ungleichgewichtige<br />

Verteilung werden später in <strong>die</strong>sem<br />

Kapitel behandelt). Zu den weiteren Erfolgsgeschichten<br />

gehören höhere Einschulungsquoten<br />

in der Demokratischen Volksrepublik<br />

Laos und niedrigere Sterblichkeitsraten bei<br />

Kindern unter fünf Jahren in Indonesien.<br />

Dennoch haben viele Länder in der Region in<br />

den 1990er Jahren nicht von derartigen Fortschritten<br />

profitiert. In den Philippinen ist das<br />

Einkommen nur langsam gestiegen – und in<br />

Brunei Darussalam, der Mongolei, den Salomonen<br />

und Vanuatu ist es gesunken. In Kambodscha<br />

stieg <strong>die</strong> Sterblichkeit von Kindern<br />

unter fünf Jahren um zwei Prozentpunkte.<br />

• Mittel- und Osteuropa und <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

Unabhängiger Staaten – wachsende<br />

Armut und sinkende Lebenserwartung. Für<br />

<strong>die</strong> Menschen in Mittel- und Osteuropa und<br />

in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

(GUS) gingen <strong>die</strong> 1990er Jahre mit schlechterer<br />

Gesundheit und mit geringeren Durchschnittseinkommen<br />

zu Ende, als für <strong>die</strong> Menschen<br />

in Lateinamerika und der Karibik. Die-<br />

se negativen Trends reichen in <strong>die</strong> 1980er Jahre<br />

zurück, doch <strong>die</strong> Zahlen für <strong>die</strong> 1990er Jahre<br />

vermitteln eine Vorstellung vom Ausmaß<br />

der Verschlechterungen. So verdreifachte sich<br />

<strong>die</strong> Armut auf fast 100 Millionen Menschen –<br />

25 Prozent der Bevölkerung der Region. 2 Die<br />

Erfahrungen mit dem Übergang zur Marktwirtschaft<br />

sind in den beiden Regionen – Mittel-<br />

und Osteuropa einerseits und der GUS<br />

andererseits – unterschiedlich. Einige Länder<br />

in Mittel- und Osteuropa haben sich seit Ende<br />

der 1990er Jahre beachtlich verbessert. Die<br />

Tschechische Republik, Ungarn, Polen, <strong>die</strong><br />

Slowakei und Slowenien sind kurz davor, der<br />

Europäischen Union beizutreten. Die Herausforderung<br />

besteht darin, <strong>die</strong>se Erfolge in den<br />

Ländern der GUS zu wiederholen, <strong>die</strong> darum<br />

kämpfen, voranzukommen. Die sieben Länder<br />

der GUS – Armenien, Aserbaidschan, Georgien,<br />

Kirgisistan, <strong>die</strong> Republik Moldau, Tadschikistan<br />

und Usbekistan – befanden sich<br />

Ende der 1990er Jahre auf einem Einkommensniveau,<br />

das dem der am wenigsten entwickelten<br />

Länder nahe kommt.<br />

• Arabische Staaten – anhaltende Unterschiede.<br />

In den arabischen Staaten haben sich<br />

seit 1970 dank des hohen Einkommensniveaus<br />

viele Aspekte der <strong>menschliche</strong>n Entwicklung<br />

verbessert. Doch klafft in den arabischen Staaten<br />

unter allen Regionen <strong>die</strong> größte Lücke zwischen<br />

dem Einkommen und anderen Aspekten<br />

<strong>menschliche</strong>r Entwicklung. Trotz sich verringernder<br />

geschlechterspezifischer Unterschiede<br />

bei der Einschulung bleibt <strong>die</strong> Ungleichbehandlung<br />

der Geschlechter ein Thema.<br />

In Ländern, in denen es Parlamente gibt,<br />

sind nur fünf Prozent der Abgeordneten Frauen.<br />

3 Die politischen und <strong>die</strong> Bürgerrechte stellen<br />

<strong>die</strong> größte Herausforderung dar. 1999 hatten<br />

nur vier der 17 Länder der Region, für <strong>die</strong><br />

Daten zur Verfügung stehen, Mehrparteiensysteme.<br />

4 Dennoch verzeichneten der Libanon,<br />

der Sudan und Tunesien trotz allgemeiner<br />

wirtschaftlicher Stagnation in den 1990er Jahren<br />

ein Wachstum von <strong>über</strong> drei Prozent pro<br />

Jahr. Kuwait reduzierte den Anteil seiner Bevölkerung,<br />

<strong>die</strong> Hunger leidet, von 22 auf vier<br />

Prozent. Ägypten schaffte <strong>die</strong> stärkste Senkung<br />

der Sterblichkeit von Kindern unter fünf<br />

Jahren, von rund zehn auf vier Prozent. Doch<br />

Sieben Länder der GUS<br />

befanden sich Ende der<br />

1990er Jahre auf einem<br />

Einkommensniveau, das<br />

dem der am wenigsten<br />

entwickelten Länder nahe<br />

kommt<br />

DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN ZUR ERREICHUNG DER ZIELE 47

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