bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...
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Perspektive zugrunde gelegt, um <strong>die</strong> Bereiche<br />
zu identifizieren, denen sich <strong>die</strong> Politik am<br />
dringendsten widmen muss (Kasten 2.1 und<br />
Feature 2.1 am Ende des Kapitels; siehe auch<br />
<strong>die</strong> Indikatoren-Tabellen 1-10 der Millenniums-Entwicklungsziele<br />
im statistischen Anhang).<br />
Die Bewertung zeigt:<br />
• krasse Unterschiede zwischen und innerhalb<br />
von Regionen,<br />
• Rückschritte bei der <strong>menschliche</strong>n Entwicklung<br />
in den 1990er Jahren,<br />
• Anstrengungen, <strong>die</strong> Ziele zu erreichen,<br />
wobei es Rückschritte und Stagnation gibt,<br />
und Länder, <strong>die</strong> in der Krise stecken,<br />
• ein gutes Abschneiden einiger der ärmsten<br />
Länder,<br />
• wachsende Unterschiede innerhalb einzelner<br />
Länder.<br />
KRASSE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN<br />
UND INNERHALB VON REGIONEN<br />
Auf der ganzen Welt gibt es Fortschritte<br />
bei den Zielen. Aber es bilden sich krasse Unterschiede<br />
zwischen den Regionen heraus. Einige<br />
Regionen preschen voran und erreichen<br />
ein neues Entwicklungsniveau, während andere<br />
auf der Strecke bleiben. Das gleiche Muster<br />
tritt auch innerhalb von Regionen auf. Einige<br />
Länder sind auch bei ringsherum enttäuschenden<br />
regionalen Trends erfolgreich, während<br />
andere auch in solchen Regionen zurückfallen,<br />
<strong>die</strong> insgesamt gute Fortschritte machen:<br />
• Südasien —kommt von niedrigem Niveau<br />
aus voran. Südasien bleibt eine der ärmsten<br />
Regionen der Welt. Weil <strong>die</strong>se Region so<br />
dicht bevölkert ist, lebt dort auch <strong>die</strong> größte<br />
Zahl armer Menschen. Die Aufgabe ist enorm,<br />
denn mehr als ein Drittel der Südasiaten hat<br />
keinen Zugang zu verbesserter Sanitärversorgung,<br />
ein Drittel lebt in Armut, ein Viertel der<br />
Menschen leidet Hunger, ein Fünftel der Kinder<br />
geht nicht zur Primarschule, und fast ein<br />
Zehntel der Kinder stirbt vor Erreichen des<br />
sechsten Lebensjahres. Doch in all <strong>die</strong>sen Bereichen<br />
sind in den 1990er Jahren bedeutende<br />
Fortschritte gemacht worden, was <strong>die</strong> Region<br />
von der untersten Entwicklungsstufe emporgehoben<br />
hat. Außerdem waren <strong>die</strong> Leistungen<br />
der einzelnen Länder in <strong>die</strong>ser Region homo-<br />
gener als anderswo. Außer in Afghanistan kam<br />
es in keinem südasiatischen Land bei den<br />
Schlüsselindikatoren der Millenniums-Entwicklungsziele<br />
zu Rückschritten. Dennoch<br />
gab es einige Unterschiede. Bangladesch und<br />
Bhutan reduzierten <strong>die</strong> Sterblichkeit von Kindern<br />
unter fünf Jahren um <strong>über</strong> sechs Prozentpunkte,<br />
Nepal um <strong>über</strong> fünf Prozentpunkte.<br />
Heute ist in <strong>die</strong>sen Ländern der Anteil der<br />
Kinder, <strong>die</strong> sterben, bevor sie fünf Jahre alt<br />
sind, kleiner als in Pakistan, wo sehr viel<br />
langsamere Fortschritte gemacht wurden.<br />
Außerdem schnitten in In<strong>die</strong>n <strong>die</strong> einzelnen<br />
Bundesstaaten sehr unterschiedlich ab, so dass<br />
<strong>die</strong> Ungleichverteilung zwischen einer Reihe<br />
von Bundesstaaten zunahm.<br />
Afrika südlich der Sahara – bleibt auf<br />
der Strecke. Wie Südasien sind auch <strong>die</strong> Länder<br />
Afrikas südlich der Sahara mit gewaltiger<br />
Armut konfrontiert. Doch anders als Südasien<br />
bleibt <strong>die</strong>se Region auf der Strecke. Fast <strong>über</strong>all<br />
hat es hier Stagnation gegeben: Die Wirtschaft<br />
ist nicht gewachsen, <strong>die</strong> Hälfte der Afrikaner<br />
lebt in extremer Armut und ein Drittel<br />
leidet Hunger, und etwa ein Sechstel der Kinder<br />
stirbt vor Erreichen des sechsten Lebensjahres<br />
– wie vor zehn Jahren. Aufgrund des<br />
Bevölkerungswachstums ist <strong>die</strong> Anzahl der leidenden<br />
Menschen in den 1990er Jahren erheblich<br />
gestiegen. Im Bildungssektor wurden<br />
einige Fortschritte erzielt, wo sich <strong>die</strong> Einschulungsquote<br />
im Primarschulbereich bei<br />
dennoch mageren 57 Prozent hielt. Und <strong>die</strong><br />
Abschlussquoten sind niedrig, nur ein Drittel<br />
der Kinder in <strong>die</strong>ser Region schließt <strong>die</strong><br />
Grundschule ab. Dennoch gelang es einigen<br />
Ländern, inmitten <strong>die</strong>ses trostlosen Bildes von<br />
Stillstand und Rückschritt, in den 1990er Jahren<br />
beeindruckende Fortschritte zu erzielen.<br />
Kap Verde, Mauritius, Mosambik und Uganda<br />
verzeichneten <strong>über</strong> drei Prozent Pro-Kopf-<br />
Wachstum jährlich, und in Ghana und Mosambik<br />
gelangen einige der weltweit drastischsten<br />
Reduzierungen des Hungers. In Benin<br />
stieg <strong>die</strong> Einschulungsquote im Primarschulbereich<br />
um mehr als 20 Prozentpunkte. Trotz<br />
HIV/AIDS senkten zehn Länder <strong>die</strong> Kindersterblichkeit<br />
um drei Prozentpunkte und<br />
mehr, in Malawi sank sogar um mehr als fünf<br />
Prozentpunkte.<br />
Kap Verde, Mauritius,<br />
Mosambik und Uganda<br />
verzeichneten <strong>über</strong> drei<br />
Prozent Pro-Kopf-<br />
Wachstum jährlich, und in<br />
Ghana und Mosambik<br />
gelangen einige der<br />
weltweit drastischsten<br />
Reduzierungen des<br />
Hungers<br />
DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN ZUR ERREICHUNG DER ZIELE 43