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bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

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In den 1990er Jahren kam<br />

es in vielen Entwicklungsländern<br />

zu Stagnation<br />

und Rückschritten in<br />

vielen Bereichen, <strong>die</strong> für<br />

<strong>die</strong> Ziele von zentraler<br />

Bedeutung sind<br />

<strong>die</strong> Ziele zu erreichen, aber es ist möglich<br />

(Grafik 2.1). Für andere Regionen bleibt <strong>die</strong><br />

Erreichung der Ziele jedoch eine ernorme<br />

Herausforderung. Wenn sich <strong>die</strong> Situation<br />

nicht verbessert, werden <strong>die</strong> Länder Afrikas<br />

südlich der Sahara bis zum Jahr 2165 brauchen,<br />

um <strong>die</strong> Kindersterblichkeit um zwei<br />

Drittel zu verringen, bis 2147 um <strong>die</strong> extreme<br />

Armut zu halbieren und bis 2129, um das Ziel<br />

allgemeiner Primarschulbildung zu erreichen.<br />

Was das Ziel der Beseitigung des Hungers angeht,<br />

so kann derzeit für <strong>die</strong> Länder Afrikas<br />

südlich der Sahara noch kein Zeitpunkt<br />

bestimmt werden, denn <strong>die</strong> Situation verschlechtert<br />

sich noch weiter. Und obwohl<br />

Südasien raschere Fortschritte gemacht hat,<br />

wird es in den meisten Bereichen noch substanzielle<br />

Verbesserungen brauchen, wenn <strong>die</strong><br />

Ziele erreicht werden sollen.<br />

In den 1990er Jahren kam es in vielen Entwicklungsländern<br />

zu Stagnation und Rückschritten<br />

in vielen Bereichen, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Ziele<br />

von zentraler Bedeutung sind. Etwa 54 Länder<br />

sind heute ärmer als noch 1990. In 21 Ländern<br />

ist der Anteil der Menschen, <strong>die</strong> Hunger leiden,<br />

gestiegen. In 14 Ländern sterben mehr<br />

Kinder, bevor sie fünf Jahre alt werden. In<br />

12 Ländern ist <strong>die</strong> Einschulungsquote im<br />

Primarschulbereich gesunken. Und in vielen<br />

Ländern hat Stagnation eingesetzt, es kommt<br />

zwar nicht zu Rückschritten, es geht aber auch<br />

nicht voran. 1<br />

In den 1980er Jahren erlebten nur vier<br />

Länder Rückschritte beim Index für <strong>menschliche</strong><br />

Entwicklung (einem zusammengefassten<br />

Maß auf der Grundlage der Möglichkeiten<br />

der Bürgerinnen und Bürger eines Landes,<br />

ein langes und gesundes Leben zu führen<br />

und einen angemessenen Bildungs- und Lebensstandard<br />

zu haben). In den 1990er<br />

Jahren ist ihre Zahl sprunghaft auf 15 angestiegen.<br />

Hinter <strong>die</strong>sen Rückschritten stecktenunzureichendesWirtschaftswachstumund<br />

<strong>die</strong> HIV/AIDS-Epidemie. In den 1990er Jahren<br />

ging auch <strong>die</strong> Entwicklungshilfe der reichen<br />

Länder zurück, <strong>die</strong> Schuldenlast der armen<br />

Länder stieg, und <strong>die</strong> Rohstoffpreise<br />

sanken weiter (siehe Kapitel 8), aus denen<br />

viele arme Länder ihre Staatseinkünfte beziehen.<br />

Viele Entwicklungsländer stehen in einem<br />

oder zwei Bereichen in Bezug auf <strong>die</strong> Ziele vor<br />

enormen Herausforderungen. Anlass zur Sorge<br />

geben jedoch <strong>die</strong> 31 Länder mit höchster<br />

Priorität, in denen bei den meisten der Ziele<br />

mangelnde Fortschritte und ein extrem niedriges<br />

Ausgangsniveau zusammenfallen. Obwohl<br />

es solche Länder in allen Regionen der Welt<br />

gibt, liegen bei weitem <strong>die</strong> meisten davon in<br />

Afrika südlich der Sahara. Es gibt weitere 28<br />

Länder mit hoher Priorität, in denen <strong>die</strong> Situation<br />

etwas weniger verzweifelt ist. Aber es sind<br />

weiterhin entscheidende Fortschritte nötig,<br />

um <strong>die</strong> Ziele zu erreichen.<br />

Dennoch gelingt <strong>die</strong>s einigen der ärmsten<br />

Länder auf dem Weg zu einem höheren Entwicklungsstand.<br />

Im Kampf gegen HIV/AIDS<br />

gibt es Erfolgsgeschichten, das Bildungsniveau<br />

steigt, Volkswirtschaften beginnen zu<br />

wachsen. Eine zentrale Botschaft <strong>die</strong>ses Berichts,<br />

der wir in Teil 2 nachgehen, ist, dass<br />

man viel dar<strong>über</strong> weiß, wie <strong>die</strong> Ziele zu erreichen<br />

sind. Aber <strong>die</strong>ses Wissen muss auch<br />

schnell zum Einsatz kommen, wenn <strong>die</strong> Länder,<br />

<strong>die</strong> darum kämpfen, <strong>die</strong> Ziele zu erreichen,<br />

<strong>die</strong>s auch schaffen sollen.<br />

Beim Messen der Fortschritte ist es von<br />

entscheidender Bedeutung, <strong>über</strong> <strong>die</strong> Durchschnittszahlen<br />

den einzelnen Länder hinauszuschauen.<br />

In vielen Ländern könnten <strong>die</strong> Ziele<br />

buchstabengetreu erreicht werden, wenn<br />

sich <strong>die</strong> Bemühungen auf <strong>die</strong> Menschen konzentrieren,<br />

<strong>die</strong> in der Gesellschaft bereits ihr<br />

Bestes geben. Aber es entspricht nicht dem<br />

Sinn der Ziele, wenn in den Länder, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Ziellinie passieren, viele arme Menschen auf<br />

der Strecke bleiben. In Brasilien, China, In<strong>die</strong>n<br />

und Mexiko waren <strong>die</strong> Fortschritte insgesamt<br />

bereits hervorragend. Doch einigen Regionen<br />

und Gruppen kommt <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

noch nicht ausreichend zugute, während<br />

wohlhabende Teile der Bevölkerung weiter<br />

vorwärts drängen. Und in Ländern, <strong>die</strong> kaum<br />

vorankommen, wird ein großer Teil der Last<br />

von marginalisierten Gruppen getragen, wie<br />

zum Beispiel in Burkina Faso, Mali und der<br />

Russischen Föderation.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel werden <strong>die</strong> Fortschritte<br />

in Hinblick auf <strong>die</strong> Millenniums-Entwicklungsziele<br />

bewertet. Dabei wird eine globale<br />

42 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2003</strong>

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