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bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

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HIV/AIDS-Patienten um 60 bis 80 Prozent<br />

gesenkt werden. Geringere Kosten für <strong>die</strong> stationäre<br />

Behandlung und <strong>die</strong> medizinische<br />

Versorgung führten im Zeitraum von 1997 bis<br />

1999 zu Einsparungen von 422 Millionen US-<br />

Dollar. Diese deckten fast vollständig <strong>die</strong> Kosten<br />

für <strong>die</strong> Bereitstellung antiretroviraler Medikamente.<br />

Noch gar nicht berücksichtigt ist<br />

in <strong>die</strong>ser Zahl der wirtschaftliche Nutzen, der<br />

damit verbunden war, dass Patienten wieder<br />

in <strong>die</strong> Lage versetzt wurden, wirtschaftlich<br />

und gesellschaftlich aktiv zu sein. Länder mit<br />

geringeren Kapazitäten als Brasilien, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sem<br />

Beispiel nicht folgen können, könnten davon<br />

profitieren, Produkte aus Brasilien zu importieren<br />

– wenn eine Einigung zum TRIPS-<br />

Abkommen erzielt wird.<br />

Die Entwicklungsländer müssen eigene<br />

Kapazitäten zur Herstellung pharmazeutischer<br />

Produkte und anderer Technologieprodukte<br />

zur Förderung der öffentlichen Gesundheit<br />

und der Entwicklung schaffen. Diese<br />

Maxime gilt allerdings nicht für alle Entwicklungsländer<br />

– ausgenommen sind <strong>die</strong> ärmsten,<br />

kleinsten und <strong>die</strong>jenigen mit der niedrigsten<br />

<strong>menschliche</strong>n Entwicklung.<br />

WAS SOLLTE GETAN WERDEN?<br />

Die Investitionen in Technologien mit dem<br />

Ziel, <strong>die</strong> Armut zu verringern und das Erreichen<br />

der Ziele zu erleichtern, müssen weltweit<br />

gesteigert werden, um <strong>die</strong> Bedarfslücke zu<br />

schließen. Die Forschung und Entwicklung<br />

zur Bekämpfung anhaltender Armutsprobleme<br />

muss wesentlich ambitionierter werden,<br />

beispielsweise in folgenden Bereichen:<br />

• trockenheits- und schädlingsresistente<br />

Hochertragssorten bei Kulturpflanzen wie<br />

Sorghum, Maniok und Linsen,<br />

• saubere Energien für Bewohner ländlicher<br />

Gebiete, <strong>die</strong> derzeit Holz und Dung als<br />

Brennstoffe verwenden,<br />

• erschwingliche batteriebetriebene, netzunabhängige<br />

Computer, <strong>die</strong> in ländlichen<br />

Gebieten ohne Strom- und Kommunikationsinfrastruktur<br />

Kommunikationsmöglichkeiten<br />

eröffnen,<br />

• Impfstoffe und Therapien für vernachlässigte<br />

Krankheiten wie <strong>die</strong> Schlafkrankheit.<br />

Diese Investitionen sind wichtig, um <strong>die</strong><br />

Ziele 1 bis 7 zu erreichen. Unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten sind sie jedoch nicht lukrativ,<br />

weil Menschen, <strong>die</strong> von weniger als einem<br />

US-Dollar täglich <strong>über</strong>leben müssen, wenig<br />

für Arzneimittel ausgeben können. Weil<br />

sich für <strong>die</strong>se Investitionen keine privaten<br />

Geldgeber werden finden lassen, muss der öffentliche<br />

Sektor <strong>die</strong> Initiative ergreifen. Partnerschaften<br />

mit dem privaten Sektor sind jedoch<br />

nicht nur wünschenswert, sondern werden<br />

in einigen Bereichen unverzichtbar sein,<br />

weil <strong>die</strong> Privatwirtschaft <strong>über</strong> das benötigte<br />

Know-how und <strong>die</strong> Technologien verfügt.<br />

Technologien liefern Impulse für <strong>die</strong><br />

<strong>menschliche</strong> Entwicklung. Indem <strong>die</strong> reichen<br />

Länder Zugang zu Technologien eröffnen, leisten<br />

sie einen wichtigen Beitrag zum Erreichen<br />

der Ziele. Dieser Öffnungsprozess hat sich jedoch<br />

insbesondere im industriellen Sektor<br />

wieder verlangsamt. Auf lange Sicht ist <strong>die</strong>s<br />

für alle Seiten schädlich. Viele Ökonomen vertreten<br />

heute den Standpunkt, dass der freie<br />

Wissensfluss das Wachstum für alle erleichtern<br />

kann, statt dass man versucht, sich durch<br />

<strong>die</strong> Einschränkung des Zugangs zu Technologien<br />

hohe Renditen zu sichern. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund ist es entscheidend, dass <strong>die</strong> Verhandlungen<br />

zum TRIPS-Abkommen wieder aufgenommen<br />

und <strong>die</strong> darin enthaltenen Bestimmungen<br />

zum Technologietransfer operationalisiert<br />

werden.<br />

Reiche Länder können viel mehr tun, um<br />

den Zugang zu Technologien zu erweitern, indem<br />

sie <strong>die</strong> zentralen Hindernisse beseitigen:<br />

• fehlende Mittel für Investitionen in Forschung<br />

und Entwicklung,<br />

• unklare Gesetze zum geistigen Eigentum,<br />

• Einschränkungen der Preisdifferenzierung,<br />

• mangelnde nationale Technologiekapazitäten<br />

einschließlich lokaler Produktionskapazitäten.<br />

DIEIN DER MILLENNIUMS-ERKLÄRUNG<br />

GEMACHTEN ZUSAGEN EINHALTEN:<br />

HANDLUNGSKONZEPTE STATT ALMOSEN<br />

In den zwei Jahren seit der Millenniums-Erklärung<br />

hat sich im Bereich der Entwicklungs-<br />

Indem <strong>die</strong> reichen Länder<br />

Zugang zu Technologien<br />

eröffnen, leisten sie einen<br />

wichtigen Beitrag zum<br />

Erreichen der Ziele<br />

HANDLUNGSKONZEPTE STATT ALMOSEN: WAS DIE REICHEN LÄNDER TUN KÖNNEN, UM DIE ZIELE ERREICHEN ZU HELFEN 201

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