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bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

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Die Länder mit mittlerer <strong>menschliche</strong>r<br />

Entwicklung, <strong>die</strong> Mais, Weizen, Reis, Zucker<br />

und andere Agrarmassengüter exportieren,<br />

verfügen auch <strong>über</strong> <strong>die</strong> Kapazitäten, um Bekleidung,<br />

Schuhe und andere Industriegüter<br />

zu exportieren. Deshalb würden ihnen viele<br />

der Gewinne aus den Handelsliberalisierungen<br />

der reichen Ländern zufließen. Doch auch<br />

Länder mit niedriger <strong>menschliche</strong>r Entwicklung<br />

würden davon profitieren, insbesondere<br />

Länder, <strong>die</strong> Agrarmassengüter wie Kaffee und<br />

Baumwolle exportieren.<br />

Die reichen Länder könnten durch den<br />

Handel <strong>die</strong> <strong>menschliche</strong> Entwicklung in vielen<br />

anderen Bereichen fördern. Sie könnten<br />

Bestimmungen des WTO-Abkommens <strong>über</strong><br />

<strong>die</strong> handelsbezogenen Aspekte der Rechte an<br />

geistigem Eigentum (Trade-Related Aspects<br />

of Intellectual Property Rights – TRIPS, siehe<br />

unten) umsetzen, <strong>die</strong> der öffentlichen Gesundheit<br />

förderlich sind. Sie könnten <strong>die</strong> soziale<br />

Grundversorgung aus der im Allgemeinen<br />

Abkommen <strong>über</strong> den Handel mit Dienstleistungen<br />

(General Agreement on Trade in<br />

Services – GATS, siehe Kapitel 5) prinzipiell<br />

vorgesehenen progressiven Liberalisierung<br />

ausnehmen. Sie könnten auf viele weitere Anliegen<br />

der Entwicklungsländer in den Bereichen<br />

Handel, Umwelt, Investitionen und Personenbewegung<br />

eingehen. Und sie könnten<br />

<strong>die</strong> Möglichkeiten der Entwicklungsländer<br />

verbessern, an Entscheidungsprozessen in<br />

den WTO-Verhandlungen effektiv teilzunehmen.<br />

Die Erklärung von Doha von November<br />

2001 verpflichtete alle Länder, den Entwicklungsbedarf<br />

insbesondere der am wenigsten<br />

entwickelten Länder zu einem zentralen Ziel<br />

zukünftiger Verhandlungen zu Handelsfragen<br />

zu machen. 28 Im Gegensatz zu anderen Millenniums-Entwicklungszielen<br />

ist Ziel 8 nicht<br />

mit einer zeitlichen Zielvorgabe verknüpft. In<br />

<strong>die</strong>sem Bericht wird allerdings vorgeschlagen,<br />

dass reiche Länder auch eine zeitliche Grenze<br />

für <strong>die</strong> Abschaffung von Zöllen und Quoten<br />

auf Industriegüterexporte und für den Abbau<br />

eigener Agrarsubventionen beachten. Dies<br />

sollte vor 2015 geschehen, dem Zeitpunkt, zu<br />

dem <strong>die</strong> armen Länder <strong>die</strong> Ziele 1 bis 7 erreichen<br />

sollen.<br />

GLOBALE TECHNOLOGIEN – DIE FRÜCHTE<br />

DES GLOBALEN WISSENS MITEINANDER<br />

TEILEN<br />

In den letzten Jahrzehnten wurden beispiellose<br />

technische Fortschritte insbesondere auf<br />

den Gebieten der Medizin, der Landwirtschaft,<br />

der Energie, der Genomik sowie der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

erzielt. Sie eröffnen riesige Chancen, <strong>die</strong><br />

technischen Errungenschaften für Entwicklung<br />

zu nutzen. Bereits bekannte technische<br />

Innovationen können viel dazu beitragen, <strong>die</strong><br />

Produktivität zu steigern und <strong>die</strong> Probleme im<br />

Zusammenhang mit Krankheiten, Wasserund<br />

Sanitärversorgung, Hygiene und Hunger<br />

anzugehen (siehe Kapitel 3 und 4). Aber viele<br />

weitere Grenzen müssen noch <strong>über</strong>schritten<br />

werden: erschwingliche Energieversorgung<br />

für arme Gemeinschaften, Heilmethoden für<br />

<strong>die</strong> Schlafkrankheit, Impfstoffe gegen<br />

HIV/AIDS und Reaktionen auf immer wieder<br />

neue Herausforderungen. Technische Innovationen<br />

könnten <strong>die</strong> Fortschritte in Richtung<br />

der Ziele 1 bis 7 beschleunigen.<br />

TECHNOLOGIEN UND MENSCHLICHE<br />

ENTWICKLUNG MITEINANDER VERKNÜPFEN<br />

– UND DAS GLOBALE WISSEN NUTZEN<br />

Technische Innovationen bringen <strong>die</strong> <strong>menschliche</strong><br />

Entwicklung auf zweierlei Weise voran:<br />

Sie steigern <strong>die</strong> Produktivität, <strong>die</strong> wiederum<br />

<strong>die</strong> Haushaltseinkommen steigen lässt (Ziel 1),<br />

und sie bieten Lösungen für Probleme im Zusammenhang<br />

mit Krankheiten, Verkehr, Energie,<br />

Wasser- und Sanitärversorgung sowie Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

im Bildungswesen. Die Lösung von Problemen<br />

in allen <strong>die</strong>sen Bereichen ist wichtig für<br />

das Erreichen der Ziele 2 bis 7.<br />

Investitionen in technische Innovationen<br />

ver<strong>die</strong>nen hohe Priorität, weil sie <strong>die</strong> Beschränkungen,<br />

<strong>die</strong> sich aus niedrigen Einkommen<br />

und schwachen Institutionen ergeben,<br />

<strong>über</strong>winden können. Obwohl in den 1980er<br />

Jahren in den meisten Ländern <strong>die</strong> Armut<br />

kaum zurückging und das wirtschaftliche<br />

Wachstum stagnierte, konnte <strong>die</strong> Zahl der<br />

Sterbefälle bei Kindern durch technische In-<br />

198 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2003</strong>

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