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bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

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Jährliche Verbraucherausgaben<br />

für Tabak<br />

204 Milliarden US-Dollar<br />

GRAFIK 8.1<br />

Entwicklungshilfe –<br />

wie groß ist der Bedarf,<br />

wie viel wird gegeben?<br />

Konstante US-Dollar von 2000<br />

Bedarf:<br />

mindestens zusätzliche<br />

50 Millionen US-Dollar<br />

57,6 54,0<br />

Milliarden Milliarden<br />

US-Dollar US-Dollar<br />

1990<br />

2001<br />

2002<br />

0,33% 0,22% 0,23%<br />

Anteil am Bruttosozialprodukt<br />

der Geberländer<br />

Zugesagt:<br />

16<br />

Milliarden<br />

US-Dollar<br />

bis 2006<br />

56,6<br />

Milliarden<br />

US-Dollar<br />

Quelle: Gesamtbedarf: World Bank und IMF 2001;<br />

Gesamt<strong>entwicklung</strong>shilfe: OECD, Development<br />

Assistance Committee <strong>2003</strong>c; Economist 2001.<br />

GRAFIK 8.2<br />

Rückläufige öffentliche<br />

Entwicklungshilfe (ODA)<br />

Index, 1990=100<br />

1990–2001<br />

AM WENIGSTEN ENTWICKELTE LÄNDER<br />

1990<br />

100<br />

90<br />

Netto Auszahlungen<br />

80<br />

an öffentlicher<br />

Entwicklungshilfe<br />

Anteil der öffentlichen<br />

70<br />

Entwicklungshilfe am<br />

BIP<br />

Öffentliche<br />

60<br />

Entwicklungshilfe<br />

pro Kopf<br />

AFRIKA SÜDLICH DER SAHARA<br />

1990<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

2001<br />

2001<br />

Netto Auszahlungen<br />

an öffentlicher<br />

Entwicklungshilfe<br />

Öffentliche<br />

Entwicklungshilfe<br />

pro Kopf<br />

Anteil der öffentlichen<br />

Entwicklungshilfe am<br />

BIP<br />

Quelle: OECD, Development Assistance<br />

Committee <strong>2003</strong>a.<br />

bereitzustellen, <strong>die</strong> zerfallende Gesundheitsinfrastruktur<br />

wiederherzustellen, mehr Lehrerinnen<br />

einzustellen, um Mädchen zum Schulbesuch<br />

zu ermutigen, <strong>die</strong> Ungerechtigkeiten<br />

bei den öffentlichen Ausgaben für <strong>die</strong> Wasserversorgung<br />

zu beseitigen, <strong>die</strong> Rechte von Frauen<br />

an Grund und Boden zu sichern, in <strong>die</strong><br />

Agrarforschung zu investieren, neue Exportmärkte<br />

zu erschließen, eine Vielzahl weiterer<br />

praxisorientierter Schritte zu unternehmen,<br />

um politische Handlungskonzepte zu verändern,<br />

Institutionen zu verbessern und <strong>die</strong> Investitionen<br />

zu erhöhen.<br />

Die Regierungen der armen Länder müssen<br />

<strong>die</strong> Initiative ergreifen, um <strong>die</strong>se Schritte<br />

zu unternehmen; sie dürfen dabei jedoch nicht<br />

auf sich allein gestellt bleiben. Im Millenniums-Entwicklungspakt<br />

wird dargelegt, dass<br />

<strong>die</strong> Länder mit hoher und höchster Priorität,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> größten Hürden zu <strong>über</strong>winden haben,<br />

große Zuflüsse an Gebermitteln benötigen<br />

werden, um wesentlich stärker als bisher in<br />

Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft, Wasserversorgung,<br />

Sanitärversorgung und zentrale<br />

Infrastruktur zu investieren. Sie können nicht<br />

warten, bis durch wirtschaftliches Wachstum<br />

genügend Rücklagen im Inland gebildet wur-<br />

KASTEN 8.2<br />

Dass <strong>die</strong> reichen Länder 0,7 Prozent ihres<br />

Bruttosozialprodukts (BSP) für <strong>die</strong> globale Entwicklung<br />

bereitstellen sollten, wurde zum ersten<br />

Mal 1969 im Report on International Development<br />

vorgeschlagen, der unter der Leitung des<br />

früheren kanadischen Premierministers Lester<br />

Pearson erstellt wurde. Diese Zahl wird weithin als<br />

Referenzzielvorgabe für <strong>die</strong> öffentliche Entwicklungshilfe<br />

akzeptiert. Nachdem sie 1970 von der<br />

UN-Vollversammlung bekräftigt worden war, wurde<br />

sie Bestandteil der internationalen Entwicklungsstrategie<br />

für das darauf folgende Jahrzehnt.<br />

Neuere Entwicklungen <strong>die</strong>sbezüglich sind unter<br />

anderem <strong>die</strong> folgenden:<br />

• In der Millenniums-Erklärung werden reiche<br />

Länder aufgefordert, „großzügigere Entwicklungshilfe“<br />

zu gewähren.<br />

• Im Konsens von Monterrey werden „entwickelte<br />

Länder, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s bislang unterlassen haben“, aufgefordert,<br />

„konkrete Anstrengungen zu unternehmen,<br />

um <strong>die</strong> Zielvorgabe von 0,7 Prozent des BSP als öf-<br />

Quelle: UN 2002e.<br />

den und <strong>die</strong> Haushaltseinkommen steigen. Es<br />

ist im Gegenteil so, dass <strong>die</strong>se Schlüsselinvestitionen<br />

<strong>die</strong> Grundlage für wirtschaftliches<br />

Wachstum schaffen.<br />

Außerdem sind <strong>die</strong> armen Länder Beschränkungen<br />

ausgesetzt, <strong>die</strong> nur durch Veränderungen<br />

der Politik der reichen Länder<br />

verringert werden können. Im internationalen<br />

Handel stehen sie häufig vor Barrieren. Zudem<br />

ist ihr Handlungsspielraum durch <strong>die</strong><br />

enormen Auslandsschulden eingeengt, <strong>die</strong> sie<br />

von früheren Regierungen <strong>über</strong>nommen haben.<br />

Und aufgrund ihrer Defizite im Technologie-Bereich<br />

sind globale Ressourcen und<br />

Know-how erforderlich, um ihre Probleme in<br />

den Bereichen Gesundheit, Kommunikation<br />

und Energie zu lösen.<br />

MEHR UND WIRKSAMERE<br />

ENTWICKLUNGSHILFE<br />

Der Umfang der zum Erreichen der Ziele<br />

benötigten zusätzlichen externen Finanzierung<br />

ist schwer zu schätzen. Denn erstens sind<br />

dazu Informationen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Kosten erforderlich,<br />

<strong>die</strong> von Land zu Land enorm schwanken,<br />

und zweitens müssen <strong>die</strong> Aussichten für <strong>die</strong><br />

Öffentliche Entwicklungshilfe: Die Zielvorgabe von 0,7 Prozent<br />

fentliche Entwicklungshilfe (ODA) für Entwicklungsländer<br />

und von 0,15 bis 0,20 Prozent für <strong>die</strong><br />

am wenigsten entwickelten Länder zu erreichen“.<br />

• Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung<br />

wurden „entwickelte Länder, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s bislang<br />

unterlassen haben“, ebenfalls aufgefordert, „konkrete<br />

Anstrengungen zu unternehmen, um <strong>die</strong> Zielvorgabe<br />

von 0,7 Prozent des BSP als öffentliche<br />

Entwicklungshilfe für Entwicklungsländer zu erreichen<br />

und ihre Zusagen <strong>über</strong> solche Hilfe für <strong>die</strong> am<br />

wenigsten entwickelten Länder tatsächlich umzusetzen“.<br />

Wenn <strong>die</strong> Mitglieder des Entwicklungshilfeausschusses<br />

der OECD (<strong>die</strong> 23 größten Geber weltweit)<br />

tatsächlich öffentliche Entwicklungshilfe im<br />

Umfang von 0,7 Prozent ihres BSP leisten würden,<br />

entspräche <strong>die</strong>s einem Volumen von 165 Milliarden<br />

US-Dollar jährlich. Dies wäre dreimal so viel wie<br />

derzeit und läge deutlich <strong>über</strong> den aktuellen Schätzungen<br />

für den Bedarf zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele.<br />

182 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2003</strong>

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