05.10.2013 Aufrufe

bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kommunen aufgeteilt, <strong>die</strong> entsprechend ihres<br />

Bevölkerungsanteils staatliche Mittel für Projekte<br />

erhalten.<br />

Diese Umverteilungen hatten zwar unterschiedliche<br />

Folgen für <strong>die</strong> Reduzierung der<br />

Armut, sie bewirkten jedoch eine Reduzierung<br />

der räumlichen Ungleichheit, indem sie Mittel<br />

für Regionen – wie beispielsweise abgelegene<br />

ländliche Gebiete - bereitstellten, <strong>die</strong> vorher<br />

vernachlässigt worden waren. Die Dezentralisierung<br />

hat auch <strong>die</strong> Partizipation indigener<br />

Völker, insbesondere der Quechua- und Aymara-Bevölkerung<br />

gestärkt. Eine der wichtigsten<br />

Auswirkungen des neuen Systems ist <strong>die</strong><br />

Förderung einer demokratischen Kultur, <strong>die</strong><br />

alle miteinbezieht.<br />

BEWUSSTSEIN FÜR HIV/AIDS IN<br />

THAILAND WECKEN<br />

Seit den frühen neunziger Jahren hat <strong>die</strong> Population<br />

and Community Development Association<br />

(Vereinigung für Bevölkerung und<br />

Kommunale Entwicklung) in Thailand, eine<br />

Nichtregierungsorganisation (NRO), deren<br />

Schwerpunkt ursprünglich auf Familienplanung<br />

lag, ungeheuere Anstrengungen unternommen,<br />

um das Bewusstsein <strong>über</strong> HIV/<br />

AIDS zu stärken. Sie trug dazu bei, obligatorische<br />

Informationssendungen im Radio und im<br />

Fernsehen zu fördern, <strong>die</strong> jede Stunde 30 Sekunden<br />

lang ausgestrahlt wurden. Sie war<br />

auch an der Einführung eines nationalen<br />

AIDS-Aufklärungsprogramms beteiligt. Zudem<br />

hat sie auch „Kondom-Nächte“ und<br />

„Miss Anti-AIDS Schönheitsparaden“ in den<br />

am stärksten frequentierten Sex-Bezirken von<br />

Bangkok durchgeführt und damit <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zur Aufklärung von besonders gefährdeten<br />

Bevölkerungsgruppen – nämlich Prostituierten<br />

und ihren Kunden – und zur Verteilung<br />

von Kondomen geschaffen.<br />

Diese Bemühungen haben dazu beigetragen,<br />

<strong>die</strong> Zahl der HIV-Neuerkrankungen<br />

zu senken und dadurch deutlich gemacht,<br />

wie wichtig <strong>die</strong> Mobilisierung vor Ort ist.<br />

Bewusstseinsbildung, Förderung des Gebrauchs<br />

von Verhütungsmitteln, Förderung<br />

der Partizipation und Unterstützung vor Ort<br />

sind daher <strong>die</strong> entscheidenden Elemente,<br />

wenn man das Millenniums-Entwicklungsziel<br />

erreichen will, <strong>die</strong> Ausbreitung von<br />

HIV/AIDS, von Malaria und anderen ansteckenden<br />

Krankheiten allmählich einzudämmen.<br />

BERÜCKSICHTIGUNG GESCHLECHTS-<br />

SPEZIFISCHER BELANGE BEI DER<br />

HAUSHALTSPOLITIK IN SÜDAFRIKA<br />

1995 wurde <strong>die</strong> South African Women’s Budget<br />

Initiative (Südafrikanische Frauen Budget<br />

Initiative) von der Gender and Economic Policy<br />

Group (Frauen und Wirtschaftspolitik<br />

Gruppe) des Haushaltsausschusses des Parlaments<br />

und von zwei politikbezogenen NRO,<br />

deren Schwerpunkt auf Forschung und Lobbyarbeit<br />

lag, gegründet. Durch <strong>die</strong> Vernetzung<br />

von Forschern und Parlamentariern<br />

konnte <strong>die</strong> Forschung sicher sein, eine Lobby<br />

im Parlament zu erhalten – während <strong>die</strong> Parlamentarier<br />

eine solide Basis für ihre Politik erhielten.<br />

Durch <strong>die</strong>ses nicht allein an Wirtschaftlichkeit<br />

ausgerichtete Vorgehen wurde<br />

ein interdisziplinärer Ansatz gefördert, der<br />

Fragestellungen mit einbezog, <strong>die</strong> bei einer<br />

konventionellen ökonomischen Analyse nicht<br />

berücksichtigt werden. Diese fehlende<br />

Berücksichtigung hatte oft zu einer Politik geführt,<br />

<strong>die</strong> geschlechtsspezifische Fragestellungen<br />

<strong>über</strong>sah. Die Initiative hat <strong>die</strong>se Vernachlässigung<br />

geschlechtsspezifischer Aspekte<br />

ebenso dokumentiert wie das wachsende Problem<br />

von HIV/AIDS.<br />

Diese Arbeit wurde noch ausgeweitet, als<br />

das Gender Advocacy Programme, eine Frauen-NRO,<br />

in der westlichen Kap-Provinz im<br />

Jahr 2000 Untersuchungen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Haushaltszuweisungen<br />

im Zusammenhang mit dem<br />

Gesetz zu häuslicher Gewalt (Domestic Violence<br />

Act) aus dem Jahr 1998 durchführte. Mit<br />

Unterstützung der Provinzregierung wurden<br />

<strong>die</strong> Haushaltszuweisungen in den einzelnen<br />

für <strong>die</strong> Umsetzung des Gesetzes zuständigen<br />

Abteilungen (Justiz, Sicherheit, Wohlfahrt)<br />

untersucht. Solche Initiativen sind zwar noch<br />

zu neu, um <strong>die</strong> Politik zu beeinflussen, trotzdem<br />

sind sie ein Schritt hin zu einer Stärkung<br />

der Partizipation und leisten einen Beitrag zur<br />

politischen Entscheidungsfindung. 32<br />

Bewusstseinsbildung,<br />

Förderung des Gebrauchs<br />

von Verhütungsmitteln,<br />

Förderung der<br />

Partizipation und<br />

Unterstützung vor Ort<br />

sind <strong>die</strong> entscheidenden<br />

Elemente, wenn man<br />

das Millenniums-<br />

Entwicklungsziel<br />

erreichen will, <strong>die</strong><br />

Ausbreitung von<br />

HIV/AIDS allmählich<br />

einzudämmen<br />

UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE ZIELE AN DER BASIS MOBILISIEREN 177

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!