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bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...

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getätigt werden können. Große Fortschritte in<br />

den Bereichen Gesundheit und Bildung sind<br />

notwendig, bevor <strong>die</strong> Pro-Kopf-Einkommen<br />

beträchtlich gesteigert werden können.<br />

• Investitionen zur Steigerung der landwirtschaftlichen<br />

Produktivität. Die landwirtschaftliche<br />

Produktivität kann durch <strong>die</strong> Einführung<br />

besserer Technologie (verbessertes<br />

Saatgut, Bodenbearbeitung und Fruchtfolgewechsel,<br />

Bodennährstoffmanagement, Schädlingsbekämpfung)<br />

und <strong>die</strong> Verbesserung der<br />

ländlichen Infrastruktur (Bewässerungsprojekte,<br />

Lagerungs- und Transporteinrichtungen,<br />

Straßenverbindungen von den Dörfern<br />

zu größeren Märkten) gesteigert werden. Zusätzlich<br />

kann sichere Bodennutzung <strong>die</strong> Rechte<br />

der Bauern schützen und sie ermutigen, in<br />

Bodenverbesserungen zu investieren, <strong>die</strong> langfristig<br />

<strong>die</strong> Produktivität steigern.<br />

• Investitionen in <strong>die</strong> Infrastruktur. Ein<br />

angemessenes Niveau an Straßen, Energieversorgung,<br />

Häfen und Kommunikation zu erreichen,<br />

um <strong>die</strong> wirtschaftliche Diversifikation in<br />

nicht traditionelle Bereiche zu unterstützen,<br />

wird an einigen Standorten wie Küstenhafenstädten<br />

sehr einfach sein. Aber an anderen Orten<br />

wie Binnen- oder Gebirgsländern, <strong>die</strong> unter<br />

hohen Transportkosten leiden, wird es<br />

sehr viel schwerer sein.<br />

• Maßnahmen zur industriellen Entwicklung<br />

zur Unterstützung privater Aktivitäten.<br />

Die erfolgreiche Entwicklung nicht traditioneller<br />

Aktivitäten erfordert häufig besondere<br />

industriepolitische Maßnahmen wie selektive,<br />

zeitlich begrenzte und klug ausgelegte<br />

Steuerbefreiungen, Freihandelszonen, Sonderwirtschaftszonen,Technologieparks,Investitionssteuergutschriften,<br />

Förderung von Wissenschaft<br />

und Technologie, zielgerichtete Forschungs-<br />

und Entwicklungsfinanzierung sowie<br />

<strong>die</strong> staatliche Bereitstellung von Infrastruktur<br />

und Flächen.<br />

• Die umfassende Betonung auf Gleichstellung<br />

in der Gesamtgesellschaft. Politische<br />

Institutionen müssen armen Menschen –<br />

insbesondere Frauen – ermöglichen, an Entscheidungen<br />

teilzuhaben, <strong>die</strong> ihr Leben betreffen,<br />

und sie vor willkürlichen und unverantwortlichen<br />

Handlungen von Regierungen<br />

und Verwaltungen sowie anderen Kräften<br />

schützen. Strategien zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele<br />

müssen daher<br />

Rechte von Frauen auf Bildung, Leistungen im<br />

Bereich der reproduktiven Gesundheit,<br />

Grundbesitz, Erwerbsbeteiligung und sichere<br />

Nutzung von Grund und Boden gewährleisten.<br />

Strategien müssen auch auf <strong>die</strong> Beseitigung<br />

aller anderen Formen von Diskriminierung<br />

einschließlich der Diskriminierung auf<br />

Grund von Rasse, Ethnizität oder geografischer<br />

Herkunft ausgerichtet sein.<br />

• Die Betonung auf ökologische Nachhaltigkeit<br />

und Stadtmanagement. Viele der<br />

ärmsten Orte auf der Welt liegen in Regionen<br />

mit enormen Klimaschwankungen und hoher<br />

Anfälligkeit, <strong>die</strong> ein solides ökologisches Management<br />

erfordern. Dazu zählen tropische<br />

und subtropische Regionen, <strong>die</strong> für durch das<br />

El-Niño-Phänomen verursachte Fluktuationen<br />

der Niederschlagsmenge und der Temperatur<br />

anfällig sind – Regionen, <strong>die</strong> auch mit<br />

den negativen Auswirkungen langfristiger Klimaänderungen<br />

konfrontiert sind. Eine andere<br />

ökologische Herausforderung ist <strong>die</strong> Steuerung<br />

und Bewältigung der raschen Urbanisierung<br />

durch sorgfältige Stadtplanung und hohe<br />

Investitionen der öffentlichen Hand.<br />

Diese politischen Maßnahmen können einen<br />

Aufstieg aus der Armut auslösen. Länder<br />

können beginnen, arbeitsintensive Waren<br />

(Textilien, Elektronikbauteile) für Auslandsmärkte<br />

zu liefern. Tourismus und EDV-<br />

Dienstleistungen (wie Dateneingabe und der<br />

Betrieb von Backoffice-Rechenzentren) können<br />

zu einem vergleichbaren Boom bei<br />

Dienstleistungsexporten führen. Dieses<br />

Wachstum bei nicht traditionellen Exporten<br />

kann <strong>die</strong> weiter oben beschriebenen kumulativen<br />

Wachstumsprozesse antreiben. Dazu<br />

zählen auch steigende Sparquoten, steigende<br />

Staatseinnahmen, zunehmende Urbanisierung,<br />

sinkende Fertilität und steigende landwirtschaftliche<br />

Produktivität (teils auf Grund<br />

von mehr Einsatzmitteln aus dem verarbeitenden<br />

Gewerbe).<br />

Um langfristiges Wachstum zu erreichen,<br />

müssen alle <strong>die</strong>se politischen Maßnahmen unabhängig<br />

vom Stand der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

eines Landes gleichzeitig ergriffen<br />

werden. Die ärmsten Länder können sich <strong>die</strong>-<br />

STRUKTURBEDINGTE WACHSTUMSHINDERNISSE ÜBERWINDEN, UM DIE ZIELE ZU ERREICHEN 93

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