bericht über die menschliche entwicklung 2003 - Human ...
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GRAFIK 3.3<br />
Von <strong>menschliche</strong>r Entwicklung zu Wachstum – und zurück<br />
Fähigkeiten<br />
Arbeiter und Bauern<br />
Unternehmer<br />
Manager<br />
Produktion, Forschung,<br />
Entwicklung und Technologie<br />
Quelle: UNDP 1996.<br />
Beschäftigung<br />
Verhältnis von Produktion<br />
und Export<br />
Ausländische<br />
Kapitalguthaben<br />
Physisches<br />
Kapital<br />
Gesundheit und<br />
Bildung<br />
Soziales Kapital, NRO und Bürgerorganistionen<br />
Institutionen und Regierungsführung<br />
Wirtschaftwachstum<br />
Inländische<br />
Guthaben<br />
Ausgaben<br />
für soziale<br />
Prioritäten<br />
Regierungspolitik<br />
und<br />
Staatsausgaben<br />
Haushaltsausgaben<br />
für<br />
Grundbedürfnisse<br />
Haushaltsaktivitäten und<br />
Privatausgaben einschließlich<br />
sozialer Reproduktion<br />
Verteilung von privaten und öffentlichen Mitteln<br />
Beschäftigung<br />
Soziale<br />
Reproduktion<br />
sterblichkeitsrate im Jahr 1965 gruppiert. (Die<br />
Säuglingssterblichkeitsrate ist ein allgemeiner<br />
Indikator für <strong>die</strong> Gesamtkrankheitsbürde.) In<br />
Ländern, beginnend mit Pro-Kopf-Einkommen<br />
unter 750 US-Dollar (konstante US-<br />
Dollar, umgerechnet auf <strong>die</strong> Kaufkraftparität<br />
- KKP von 1990) und einer Säuglingssterblichkeitsrate<br />
von mehr als 150 Todesfällen pro<br />
1.000 Lebendgeburten, wuchs das Einkommen<br />
jährlich um durchschnittlich 0,1 Prozent,<br />
während es in jenen mit einer Säuglingssterblichkeitsrate<br />
zwischen 100 und 150 um durchschnittlich<br />
1,0 Prozent und in solchen mit einer<br />
Säuglingssterblichkeitsrate unter 100 Todesfällen<br />
um durchschnittlich 3,7 Prozent<br />
wuchs. Von den Ländern mit anfänglichen<br />
Einkommen von 750 bis 1.500 US-Dollar<br />
wuchsen jene mit einer Säuglingssterblichkeitsrate<br />
von mehr als 150 jährlich um durch-<br />
schnittlich -0,7, jene zwischen 100 und 150 erzielten<br />
ein durchschnittliches jährliches<br />
Wachstum von 1,1 Prozent und jene unter 100<br />
ein durchschnittliches jährliches Wachstum<br />
von 3,4 Prozent. 3 Selbst nach Berücksichtigung<br />
des anfänglichen Einkommens waren<br />
Länder mit besseren Gesundheitsbedingungen<br />
danach systematisch erfolgreicher bei<br />
ihren Bemühungen, höheres Wachstum zu erreichen.<br />
Außerdem liefert wirtschaftliches<br />
Wachstum mehr Ressourcen für Investitionen<br />
in Bildung und Gesundheit. Es wurde bereits<br />
darauf hingewiesen, dass <strong>die</strong>se Investitionen<br />
zu höherem Wachstum beitragen.<br />
Diese wechselseitige Verknüpfung zwischen<br />
<strong>menschliche</strong>r Entwicklung und wirtschaftlichem<br />
Wachstum verweist auf einen positiven<br />
Kreislauf, in dem gute <strong>menschliche</strong><br />
Entwicklung das wirtschaftliche Wachstum<br />
fördert und jenes wiederum <strong>die</strong> <strong>menschliche</strong><br />
Entwicklung begünstigt (Grafik 3.3). Aber sie<br />
macht auch den Teufelskreis deutlich, in dem<br />
schlechte <strong>menschliche</strong> Entwicklung zu wirtschaftlichem<br />
Niedergang beiträgt, was wiederum<br />
zu einer weiteren Verschlechterung bei der<br />
<strong>menschliche</strong>n Entwicklung führt. Viele Länder,<br />
insbesondere <strong>die</strong>jenigen mit höchster Priorität,<br />
werden <strong>die</strong> Millenniums-Entwicklungsziele<br />
nur erreichen können, wenn sie aus dem<br />
Teufelskreis ausbrechen (oder aus der Armutsfalle,<br />
um ein eng verwandtes Konzept zu<br />
verwenden) und in einen positiven Kreislauf<br />
eintreten.<br />
Die Synergien zwischen den unterschiedlichen<br />
Aspekten der <strong>menschliche</strong>n Entwicklung<br />
sind ebenfalls wichtig: Die Verbesserung von<br />
Gesundheit und Bildung erfordert entsprechende<br />
politische Maßnahmen in den Bereichen<br />
Schule, Familienplanung, Gesundheitsversorgung,<br />
Ernährung, Wasser- und Sanitärversorgung.<br />
Beispielsweise verbessert <strong>die</strong><br />
Bekämpfung von Durchfallerkrankungen und<br />
Masern nicht nur <strong>die</strong> Gesundheit, sondern<br />
verringert auch <strong>die</strong> Unterernährung. Unterernährung<br />
untergräbt in hohem Maße <strong>die</strong><br />
Fähigkeit eines Menschen, zu lernen und zu<br />
wachsen, und hat demzufolge wichtige Implikationen<br />
für Bildung und <strong>die</strong> Entstehung<br />
einer produktiven Erwerbsbevölkerung. Die<br />
Bekämpfung von Durchfallerkrankungen ist<br />
82 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2003</strong>