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Jean M. Auel Ayla und der Stein des Feuers

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»Da bist du ja, Wolf«, begrüßte sie ihn. »Wo warst du? Ich<br />

habe dich heute Früh vermisst.« In diesem Moment nahm sie<br />

aus dem Augenwinkel eine Bewegung zwischen den Bäumen<br />

wahr. Sie wandte gerade noch rechtzeitig den Kopf, um einen<br />

zweiten Wolf mit dunklem Fell zu sehen, <strong>der</strong> unter dem dichten<br />

Gebüsch verschwand. Sie beugte sich zu Wolf hinab, nahm<br />

seinen Kopf zwischen die Hände <strong>und</strong> knetete seine pelzigen<br />

Backen. »Hast du eine Gefährtin gef<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> einen<br />

Fre<strong>und</strong>?«, fragte sie. »Willst du in die Wildnis zurück wie Baby?<br />

Du wür<strong>des</strong>t mir fehlen, aber ich würde dich nicht von einer<br />

Gefährtin trennen wollen.« Der Wolf brummte zufrieden, während<br />

ihn <strong>Ayla</strong> kraulte. Er schien vorläufig kein Bedürfnis zu<br />

haben, zu <strong>der</strong> schattenhaften Gestalt im Wald zurückzukehren.<br />

Der obere Rand <strong>der</strong> Sonne lugte über den Horizont. <strong>Ayla</strong><br />

roch das würzige Morgenfeuer <strong>und</strong> drehte sich um. Einige<br />

Frühaufsteher waren bereits zwischen den Hütten unterwegs.<br />

Das Lager erwachte.<br />

Jondalar lief mit langen Schritten auf sie zu. Auf seiner Stirn<br />

lagen Falten. Dieser Gesichtsausdruck war ihr vertraut. Er<br />

schien ständig in Sorge zu sein. Sie kannte jede Nuance <strong>und</strong><br />

jede Linie in diesem Gesicht. Oft beobachtete sie ihn heimlich,<br />

ihre Augen folgten ihm bei allem, was er tat. Genauso zog er<br />

die Brauen zusammen, wenn er sich über ein neues Stück <strong>Feuers</strong>tein<br />

beugte, als versuche er, die winzigen Teilchen in dem<br />

homogenen Material zu sehen, damit er im Voraus wusste, in<br />

welche Richtung <strong>der</strong> Abschlag splittern würde. Sie liebte alle<br />

seine verschiedenen Mienen, aber am meisten gefiel es ihr,<br />

wenn er sie fre<strong>und</strong>lich neckend anlächelte <strong>und</strong> seine Augen vor<br />

Liebe <strong>und</strong> Begehren strahlten.<br />

»Ich bin aufgewacht, <strong>und</strong> du warst fort, <strong>Ayla</strong>«, begrüßte er<br />

sie.<br />

»Ich war früh wach <strong>und</strong> konnte nicht wie<strong>der</strong> einschlafen«,<br />

sagte <strong>Ayla</strong>, »<strong>des</strong>halb bin ich nach draußen gegangen. Ich glau-<br />

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