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Jean M. Auel Ayla und der Stein des Feuers

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»Muss ich?«, fragte Mardena.<br />

Sie war noch ängstlicher als die meisten an<strong>der</strong>en Leute, das<br />

ließ sich nicht verbergen, <strong>und</strong> <strong>Ayla</strong> wusste, dass Wolf ihre<br />

Furcht riechen würde. Sie hielt ihn in festem Griff. Eine so<br />

offenk<strong>und</strong>ige Angst machte ihn manchmal nervös.<br />

»Da sie es angeboten haben, wäre es höflich, Mardena«, sagte<br />

Denoda. »Und du wirst nie wie<strong>der</strong> zu Besuch kommen können,<br />

wenn du es jetzt nicht wagst. Du wirst zu viel Angst haben.<br />

Diesen Wolf brauchst du nicht zu fürchten. Du siehst<br />

doch, dass niemand außer dir Angst vor ihm hat. Nicht einmal<br />

ich. Warum dann du?«<br />

Mardena blickte sich um <strong>und</strong> sah, dass die Menge sie beobachtete.<br />

Die gesamte Neunte Höhle war versammelt, <strong>und</strong> tatsächlich<br />

schien sich niemand zu fürchten. Sie fühlte sich, als ob<br />

sie eine Prüfung bestehen müsse, <strong>und</strong> war sich sicher, dass sie<br />

keinem dieser Menschen mehr würde ins Gesicht sehen können,<br />

wenn sie sich jetzt diesem Wolf nicht näherte. Sie schaute<br />

ihren Sohn an, den Jungen, <strong>der</strong> so unterschiedliche Gefühle in<br />

ihr auslöste. Sie liebte ihn über alles, <strong>und</strong> doch beschämte sie<br />

die Tatsache, ihn in die Welt gesetzt zu haben.<br />

»Los, Mutter«, ermutigte er sie. »Ich habe ihn auch begrüßt.«<br />

Schließlich ging Mardena erst einen, dann einen zweiten<br />

Schritt auf die Frau <strong>und</strong> den Wolf zu. Als sie vor ihnen stand,<br />

nahm <strong>Ayla</strong> ihre Hand, hielt sie fest <strong>und</strong> führte sie an Wolfs<br />

Schnauze. Sie konnte ihre Angst beinahe selbst riechen, aber<br />

die Frau überwand sich <strong>und</strong> stellte sich dem Tier. <strong>Ayla</strong> hatte<br />

den Eindruck, dass Wolf ihre eigene Hand stärker wahrnahm<br />

als die Mardenas. Dann ergriff sie die Hand <strong>der</strong> Frau <strong>und</strong> führte<br />

sie zum Fell auf Wolfs Kopf.<br />

»Wolfsfell fühlt sich manchmal rau an, aber du wirst merken,<br />

wie weich es auf dem Kopf ist«, sagte <strong>Ayla</strong> <strong>und</strong> ließ Mardenas<br />

Hand los. Die Frau ließ sie einen Moment auf dem Tier liegen,<br />

bevor sie sie wie<strong>der</strong> wegzog.<br />

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