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Jean M. Auel Ayla und der Stein des Feuers

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Traditionen entstehen. Wenn das geschieht, so hofft diese Frau,<br />

werden die Verän<strong>der</strong>ungen we<strong>der</strong> dem Clan noch den An<strong>der</strong>en<br />

Schaden zufügen.«<br />

Die Übersetzung in Zelandonii sprach sie mit gedämpfter,<br />

monotoner Stimme, so präzise <strong>und</strong> mit so wenig Akzent, wie<br />

sie nur konnte. Durch die Worte wurde den an<strong>der</strong>en deutlich,<br />

dass sie nicht nur willkürlich mit den Händen herumfuchtelte.<br />

Die gezielten Gesten - feine Lagewechsel <strong>des</strong> Körpers, die eine<br />

Bewegung andeuteten, das stolze Heben <strong>und</strong> ergebene Senken<br />

<strong>des</strong> Kopfes, sogar das Heben einer Augenbraue - flossen weich<br />

<strong>und</strong> anmutig ineinan<strong>der</strong>. Auch wenn sich nicht bei je<strong>der</strong> Geste<br />

<strong>der</strong> Sinn erschließen ließ, war doch unverkennbar, dass die<br />

Bewegungen etwas zu bedeuten hatten.<br />

Der Gesamteindruck war staunenswert <strong>und</strong> anrührend.<br />

Marthona lief ein Schau<strong>der</strong> über den Rücken. Ihr Blick ging zu<br />

Zelandoni, die diesen erwi<strong>der</strong>te <strong>und</strong> ihr zunickte. Auch sie war<br />

fasziniert. Jondalar, <strong>der</strong> die Versammelten genau beobachtete,<br />

konnte an solchen Details erkennen, welch großen Eindruck<br />

<strong>Ayla</strong> auf sie machte. Joharran verfolgte das Geschehen mit<br />

weit aufgerissenen Augen, atemlos <strong>und</strong> mit gefurchter Stirn.<br />

Willamar nickte zustimmend <strong>und</strong> mit einem leisen Lächeln,<br />

während Folara vor Begeisterung strahlte. Sie war so entzückt,<br />

dass auch Jondalar lächeln musste.<br />

<strong>Ayla</strong> setzte sich wie<strong>der</strong> an den Tisch. Die Eleganz <strong>und</strong> Leichtigkeit,<br />

mit <strong>der</strong> sie sich in den Schnei<strong>der</strong>sitz nie<strong>der</strong>ließ, war nun<br />

augenfälliger als noch vor ihrer Vorführung. Um den Tisch<br />

herum breitete sich unbehagliche Stille aus. Niemand wusste,<br />

was er sagen sollte, <strong>und</strong> hatte das Gefühl, dass er Zeit zum<br />

Nachdenken brauchte.<br />

Folara fühlte sich schließlich genötigt, die Leere zu füllen:<br />

»Das war herrlich, <strong>Ayla</strong>! W<strong>und</strong>erschön, fast wie ein Tanz!«<br />

»Es fällt mir schwer, das so zu sehen«, erwi<strong>der</strong>te <strong>Ayla</strong>.<br />

»Denn das ist nun einmal ihre Art zu sprechen. Ich weiß freilich<br />

noch, wie gern ich den Geschichtenerzählern zuschaute.«<br />

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