deckblatt skript patho speziell.cdr - FSRmed
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a) * Akute und chronische Virushepatitis (v.a. Hepatitis-Viren und Herpesgruppe) /<br />
Akute/Chronisch-aktive/Chronisch-persistierende Hepatitis<br />
Hepatitis A<br />
- Einzelstrang-RNA-Virus aus der Gruppe der Picorna-Viren,<br />
- fäkal-oral übertragen,<br />
- sehr selten fulminanten Hepatitiden,kein Carrier-Status, keine chronischen Verläufen.<br />
- keine Leberzirrhose, keine hepatozellulären Tumoren.<br />
Hepatitis B:<br />
- Doppelstrang-DNA-Virus aus der Gruppe der Hepadna-Viren,<br />
- parenteral übertragen,<br />
- 1 – 4 % der Infektionen fulminanten Verläufen<br />
- 5 – 10 % Übergang in chronische Verläufe<br />
- Gefahr der Entwicklung einer Leberzirrhose und eines Hepatozellulären Karzinoms.<br />
- HBV kann ohne chronische Hepatitis in DNA infizierter Hepatozyten integriert werden<br />
und hepatozelluläre Karzinome induzieren, ohne eine Leberzirrhose zu erzeugen.<br />
Hepatitis C:<br />
- Einzeltrang-RNA-Virus aus der Gruppe der Flaviviridae<br />
- parenteral übertragen.<br />
- Fulminante Verläufe extrem selten, primär chronische schleichende,oft unbemerkte Verläufe<br />
- in über 50 % mit der Entwicklung einer Leberzirrhose und der Gefahr eines HCC<br />
Hepatitis D:<br />
- Einzelstrang-RNA-Virus.<br />
- Bedeutung in der Superinfektion von Hepatitis-B-Kranken bzw. Hepatitis-B+D-Coinfektion.<br />
- Coinfektion in 3 – 4 % der Fälle fulminante Verläufe,<br />
- Superinfektion in 80 % chronische Verläufe,<br />
- hohe Wahrscheinlichkit der Entwicklung einer Leberzirrhose.<br />
Hepatitis E:<br />
- Einzelstrang-RNA-Viren Caliciviridae,<br />
- oral über Trinkwasser übertragen,<br />
- führt zu keinen chronischen Verläufen,<br />
- aber immerhin in 3 % zu fulminanten Verläufen.<br />
- Bei Schwangeren sollen in bis zu 20 % der Erkankungsfälle fulminante Hepatitiden auftreten.<br />
- Klinik: - Akute Hepatitis bei allen Hepatitisvirusinfektionen gleich:<br />
- Mattigkeit, eventuell Fieber und Ikterus (Gelbsucht).<br />
- Morphologie<br />
- Gemeinsam ist bei den klassischen Virusheptatitiden (A-G):<br />
Virus-Antigenpräsentation durch die Hepatozyten zell- und antikörpervermittelten<br />
Immunreaktion Leberzellnekrosen/-apoptosen (Councilman-Körperchen)<br />
entzündliche Infiltrate durch Lymphozyten, neutrophile Granulozyten+ Makrophagen<br />
! Viren per se machen kaum Schaden, die Immunantwort zerstört die Zellen<br />
- Interface-Hepatitis: Entzündung an der Grenze von Portalfeld und Leberazinus.<br />
- Cholestase: Galletröpfchen in den Hepatozyten/ Gallekanalikuli (Bilirubinostase).<br />
- Hepatitis B:<br />
- Hbs-Antigen Surface-Antigen im Zytoplasma, kein Beweis für Hepatitis<br />
- Hbc-Antigen Core-Antigen in replikativen Phasen bei aktiver Hepatitis<br />
- HBs-Antigen in großen Mengen im glatten ER gespeichert<br />
(„Milchglashepatozyten“)<br />
- Hepatitis C: - nicht selten großtropfige Verfettung einzelner Hepatozyten.<br />
! Wenn die Leber bei einem Immundefekt (z.B. AIDS) in eine generalisierte<br />
Adenovirusinfektion oder Herpes-simplex-Virus-Infektion miteinbezogen ist, kommt es<br />
zum Zelltod der Hepatozyten durch direkten zytopathischen Effekt der Viren ohne<br />
Beteiligung spezifisch immunkompetenter Lymphozyten.