Michael Haneke - Filmarchiv Austria
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Mi 20.10., 19:00<br />
lUMiÈRe eT cOMPaGnie F/DK/ESP/SCHWEDEN 1995<br />
REGIE Theo Angelopoulos,<br />
Peter Greenaway, Abbas<br />
Kiarostami, Spike Lee, David<br />
Lynch, <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong>, Jacques<br />
Rivette u. a.<br />
IDEE Philippe Poulet<br />
MIT Jeffe Alperi, Romane Bohringer,<br />
Bruno Ganz, Neil Jordan,<br />
Satchel Lee<br />
PRODUKTION Cinétévé; La<br />
Sept Arte; Igeldo Komunikazioa;<br />
Søren Stærmose AB; Canal+;<br />
Arte<br />
LÄNGE 88 Minuten<br />
FORMAT 35 mm, s/w, Farbe<br />
Originalfassung mit<br />
deutschen Untertiteln<br />
Glückwunschfilme an das Kino. 1995 feierte es<br />
seinen 100. Geburtstag – begleitet von zahlreichen,<br />
internationalen Projekten. Unter anderem von<br />
diesem: Für LUMIÈRE ET COMPAGNIE wurden an die<br />
150 Filmemacher eingeladen, mit einem der ersten<br />
Zauberkästen des Kinos zu hantieren, nämlich mit<br />
einer Original-Kamera der Gebrüder Lumière. Die<br />
Spielregeln waren dabei für alle gleich: Die Filme<br />
müssen in der Kamera geschnitten werden, dürfen<br />
nicht länger als 54 Sekunden lang sein, über kein<br />
künstliches Licht und keinen zusätzlichen Ton<br />
verfügen und in nicht mehr als drei takes gedreht<br />
werden. 40 Regisseure erklärten sich bereit, nach<br />
diesen Regeln zu spielen. Unter ihnen Virtuosen wie<br />
Peter Greenaway, David Lynch, Abbas Kiarostami<br />
oder eben auch <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong>. In seinem Beitrag<br />
sieht <strong>Haneke</strong> mit der Kamera fern, verdichtet eine<br />
Nachrichtensendung auf die vorgegebene Zeit:<br />
Moderation, Politik, Chronik, Sport und das Wetter.<br />
Die Aufzeichnungs-Prinzipien der geduldigen Welt-<br />
betrachter Lumière, auf denen die Regeln aufbau-<br />
en, angewandt auf eine Wirklichkeit des medialen<br />
Bildüberschusses. Typisch <strong>Haneke</strong> also. (lm)<br />
<strong>Michael</strong> haneke | PROGRAMM | 1. BIS 20. OKTOBER 2010 | METRO KINO<br />
SO 17.10., 18:30<br />
DaS SchlOSS A 1997<br />
REGIE, BUCH <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong><br />
KAMERA Jirí Stibr<br />
SCHNITT Andreas Prochaska<br />
TON Hannes Eder<br />
MIT Ulrich Mühe, Susanne<br />
Lothar, Frank Giering. Felix<br />
Eitner, Nikolaus Paryla, André<br />
Eisermann, Dörte Lyssewski,<br />
Branko Samarovski, Ortrud<br />
Beginnen, Otto Grünmandl,<br />
Johannes Silberschneider<br />
PRODUKTION arte; BR; ORF;<br />
Wega Film<br />
LÄNGE 123 Minuten<br />
FORMAT 35 mm<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong>s geradlinige, bis zur Sachlichkeit<br />
klare Umsetzung von Kafkas Literaturvorlage macht<br />
deutlich, anders als vergleichbare Verfilmungen<br />
des Romanfragments, wie wenig Raum ein positiver<br />
Entwurf hier haben kann: Landvermesser K. – selbst<br />
in seinem Beruf mehr ein von Autoritäten Berufener<br />
denn Ausübender – kann nicht ins Schloss, das über<br />
seinem Aufenthaltsort, dem entlegenen Dorf, liegt,<br />
gelangen. Je mehr er sich bemüht, desto weiter<br />
rückt sein Ziel in die Ferne. Aufgabe und Existenz<br />
erliegen dem bürokratischen Dickicht und den<br />
undurchsichtigen Entscheidungen wenig greif-<br />
barer Instanzen. K. bleibt ein Ausgelieferter ohne<br />
Hoffnung oder Utopie, doch mit einer möglichen<br />
Botschaft: »Wenn es eine Utopie geben sollte, die<br />
man ernstnehmen kann, dann kann das nur eine<br />
negative Utopie sein. Und die wiederum kann es nur<br />
geben, wenn man genau analysiert, meinetwegen<br />
auch übertreibt, wenn man eine präzise Bestands-<br />
aufnahme des Gegebenen bietet. Wenn ich das, was<br />
ist, wirklich radikal zu Ende formuliere, dann kann<br />
aus den Einsichten, die der Zuschauer gewinnt,<br />
eine Form von Hoffnung, Utopie, von Kampfwillen<br />
entstehen.« (M. <strong>Haneke</strong>) (tb)<br />
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