Kathodenstrahl-Oszilloskop KO (Analoges Messprinzip)
Kathodenstrahl-Oszilloskop KO (Analoges Messprinzip)
Kathodenstrahl-Oszilloskop KO (Analoges Messprinzip)
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FHBB Trinationale Ingenieurausbildung Elektronik<br />
<strong>Oszilloskop</strong><br />
<strong>Kathodenstrahl</strong>-<strong>Oszilloskop</strong> <strong>KO</strong> (<strong>Analoges</strong> <strong>Messprinzip</strong>)<br />
Funktionsweise:<br />
In der <strong>Kathodenstrahl</strong>röhre wird ein Elektronenstrahl durch zwei Plattenpaare (Y-Achse<br />
und Zeitachse) proportional der Messgrösse abgelenkt und auf dem Bildschirm als<br />
analoge Grösse sichtbar gemacht.<br />
Die Messgrösse ist als Zeitfunktion auf dem Bilschirm sichtbar<br />
Vereinfachtes Blockschaltbild:<br />
Messsignal<br />
Eingang<br />
Trigger<br />
Eingang<br />
Strahl<br />
Y - Achse<br />
Auslösung<br />
Messignal y(t)<br />
Strahlbewegung<br />
Zeitliche Auflösung<br />
dank X-Ablenkung<br />
Z-Achse<br />
Vertikal<br />
Verstärker<br />
hell/dunkel<br />
Steuerung<br />
Sägezahn<br />
Generator<br />
X - Achse<br />
Kathode<br />
Horizontal<br />
Verstärker<br />
Y-Achse<br />
Ablenkung über Schirmbreite<br />
Trigger<br />
Strahlrücklauf schnell<br />
X-Achse<br />
Ablenkplatten<br />
Z - Achse<br />
Hellsteuerung<br />
<strong>Kathodenstrahl</strong>rohr<br />
Hochspannungs<br />
Einheit<br />
Strahlrücklauf dunkel<br />
Bildschirm<br />
Anode<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 1 07.11.04/nh<br />
hell<br />
Bildschirm
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
<strong>Kathodenstrahl</strong>röhre<br />
Steuerelektrode<br />
Kathode<br />
Fokussier<br />
Elektrode<br />
Steuerelektrode:<br />
(Wehneltzylinder)<br />
Kathode glüht:<br />
Ablenkplatten<br />
Horizontal Vertikal<br />
Elektronenstrahl<br />
Nachbeschleunigungs-Elektrode<br />
Neg. Polarität gegen Kathode<br />
Die Elektronen können nicht austreten<br />
Anode<br />
Pos. Polarität gegen Kathode<br />
Elektronen werden "herausgesogen" und durch die<br />
Nachbeschleunigungselektrode beschleunigt bis sie auf den<br />
Bildschirm auftreffen.<br />
Die phosphorizierende Schicht leuchtet am Aufprallort.<br />
Elektronen können austreten (Elektronenemission).<br />
Phosphorizierende<br />
Schicht<br />
(Zink-Sulfid)<br />
Ablenkplatten<br />
Wegen der Coulomb’schen Kräfte werden die Elektronen durch die vertikalen<br />
Ablenkplatten proportional dem Messsignal und durch die horizontalen Ablenkplatten<br />
proportional der Zeit abgelenkt.<br />
Darstellungsart für 2-Kanal <strong>KO</strong><br />
Obwohl nur ein Elektronenstrahl vorhanden ist, können mit folgender Massnahme zwei<br />
Messsignale dargestellt werden.<br />
DUAL (ALT)<br />
Darstellung nacheinander<br />
(alternierend)<br />
alternating<br />
Ungeeignet für:<br />
- Einmalige Vorgänge<br />
- Langsame Vorgänge<br />
CHOP<br />
Darstellung gleichzeitig<br />
zerstückelt (chopped)<br />
chopped<br />
Ungeeignet für:<br />
- sehr schnelle Vorgänge (Choppfrequenz).<br />
Die Anzeige ist immer phasenrichtig.<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 2 07.11.04/nh
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Digitales Speicheroszilloskop (Digitales <strong>Messprinzip</strong>)<br />
Die Messgrösse wird digitalisiert, gespeichert und dann auf einem Bildschirm (Monitor)<br />
dargestellt.<br />
Blockschaltbild mit 2 Eingangskanälen<br />
CH 1<br />
CH 2<br />
External<br />
trigger<br />
Attenuator<br />
Sample<br />
& Hold<br />
Sample<br />
& Hold<br />
Trigger<br />
logic<br />
8-bit ADC<br />
8-bit ADC<br />
Timebase<br />
Peak<br />
detect<br />
Peak<br />
detect<br />
Fast<br />
memory<br />
Fast<br />
memory<br />
Databus<br />
Data<br />
memory<br />
Interface<br />
Centronics<br />
Micro<br />
processor<br />
Real-time<br />
clock<br />
Display<br />
Das analoge Eingangssignal wird mit dem Eingangsverstärker/abschwächer (Attenuator)<br />
auf das richtige Signalniveau angepasst. Durch eine Sample & Hold Schaltung wird das<br />
angepasste Signal im Zeittakt abgetastet und zum Digitalisieren festgehalten.<br />
Der Analog-Digital Converter (ADC) wandelt jedes Sample mit der<br />
Abtastgeschwindigkeit in ein digitales Wort z.B. 8 bit.<br />
In einem schnellen Speicher (Fast memory) wird das Signal digital zwischengespeichert.<br />
Der Scheitelwerterfasse (Peakdetector) erfasst den Spitzenwert für den Messbereich.<br />
Über einen internen Datenbus werden die Daten zu den verschiedenen Einheiten wie<br />
Microprocessor; Datenspeicher (Memory); Bildschirm (Display); Schnittstellen (Interface,<br />
RS 232; GPIB; Centronics) gebracht.<br />
Über die Triggerlogic wird die Zeitbasis (Timebase) gesteuert. Diese steuert die<br />
Abtastgeschwindigkeit (sample rate).<br />
Schematischer Aufbau eines Analog-Digital-Umsetzers:<br />
Analogwert<br />
Abtaster (Sample) Halteglied Quantisierung Codierung<br />
Takt<br />
(Hold) (ADC)<br />
Zeitdiskret Amplitudendiskret<br />
0110<br />
Digitalwert<br />
Speicherung<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 3 07.11.04/nh<br />
1101<br />
1011<br />
0110
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Digitales Speicheroszilloskop TDS210 mit 2 Eingangskanälen<br />
Frontplatte<br />
Technische Daten (siehe auch Benutzerhandbuch)<br />
Vertikal<br />
Eingangsimpedanz 1 MΩ parallel 20 pF<br />
Max. Eingangsspannung 300 VRMS<br />
Digitalisierung 8 Bit Auflösung, jeder Kanal gleichzeitig abgetastet<br />
VOLT/DIV-Bereich 2 mV/div bis 5V/div<br />
Analoge Bandbreite 60 MHz<br />
Anstiegszeit < 5,8 ns<br />
DC-Messgenauigkeit ± (3% von Anzeigewert + 0,1 div + 1mV)<br />
Horizontal<br />
Abtastraten-Bereich 50 Samples/sek bis 1GS/s<br />
Aufzeichnungslänge 2500 Abtastungen für jeden Kanal<br />
SEC/DIV-Bereich 5 ns/div bis 5 s/div, im 1; 2,5; 5-er Schritt<br />
Trigger<br />
Triggersensibilität intern 1 div von DC bis 10 MHz<br />
Triggersensibilität extern 100 mV von DC bis 10 MHz<br />
Holdoff-Bereich 500 ns bis 10 s<br />
Bildschirm<br />
Typ 4,7 inch (120mm) diagonale, LCD<br />
Auflösung 320 horizontal mal 240 vertikal Pixel<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 4 07.11.04/nh
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Vertikalablenkung (y):<br />
Die Auslenkung auf dem Bildschirm hängt ab von:<br />
• Maximale Amplitude des angelegten Signals<br />
• Teilerverhältnis am Tastkopf (x1; x10; x100)<br />
mit MENU CH1 bzw. CH2 einstellbar<br />
• Eingestelltem Ablenkkoeffizient A am <strong>KO</strong><br />
A: V/div von z.B. 2 mV/div. bis 5 V/div.<br />
mit einer Teilung 1 - 2.5 - 5<br />
Beispiel: Bildschirmhöhe H: 8 div.<br />
Messsignal V: 5 Vpp (peak-peak)<br />
Teilerverhältnis T: x 10<br />
Ablenkkoeffizient A = ? (für möglichst grosse Auslenkung)<br />
Messarten, Eingangskopplung: (mit MENU wählbar)<br />
DC: Direct Current (Gleichstrom); lässt Gleich- und Wechselkomponente durch<br />
AC: Alternating Current (Wechselstrom); blockiert die Gleichkomponente<br />
GND: Ground (Nullpotential); unterbricht das Eingangssignal<br />
Messsignal:<br />
Rechteck mit<br />
off set<br />
(Nullverschiebung)<br />
Eingangs-<br />
kopplung<br />
0<br />
0<br />
DC AC AC GND<br />
Darstellung DC + AC Nur AC Bei tiefer Frequenz<br />
wird Dach sichtbar<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 5 07.11.04/nh<br />
0<br />
0<br />
Nulllinie
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Horizontalablenkung (x)<br />
Die Abtastrate auf dem Bildschirm hängt ab von:<br />
• Eingestelltem Zeitkoeffizient (SEC/DIV)<br />
von z.B. 5 s/div bis 5 ns/div<br />
• Dehnungsfaktor (Zoom Bereich); MENU HORIZONTAL<br />
Beispiel: Darstellen eines Signals der Frequenz 1 kHz<br />
Bildschirmbreite b: 10 div<br />
Zeitkoeffizient Z = ?<br />
MENU HORIZONTAL<br />
Hauptzeitbasis Einstellung für die Haupt-Zeitbasis<br />
Zoombereich Zwei Cursor definieren einen Bereich.<br />
Mit Knopf POSITION einstellbar.<br />
Dehnen dehnt das Signalsegment innerhalb des<br />
Zoombereiches auf die Anzeigebreite<br />
Trigger Pegel/Holdoff Bestimmt, ob der Triggerpegelknopf den<br />
Triggerpegel (Volt) oder die Holdoff-Zeit (sek)<br />
einstellt.<br />
Dehnfunktion (Zoombereich)<br />
Holdoff<br />
Mit dieser Option wird die Anzeige nicht-periodischer Signale stabilisiert.<br />
Während der Holdoff-Zeit ist der Trigger nicht wirksam.<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 6 07.11.04/nh
FHBB Trinationale Ingenieurausbildung Elektronik<br />
<strong>Oszilloskop</strong><br />
Triggerung (Strahlauslösung)<br />
Damit sich auf dem Bildschirm ein<br />
stehendes Bild ergibt, muss die<br />
Horizontalablenkung immer beim<br />
gleichen Augenblickswert der<br />
Signalspannung beginnen.<br />
Uy Signalspannung<br />
Triggerpegel<br />
Triggerimpuls<br />
Abgebildeter<br />
Spannungsverlauf<br />
Modus: (Einstellbar mit TRIGGER MENU)<br />
Auto: Automatische Triggerung<br />
Der Strahl löst immer aus, auch ohne Eingangssignal<br />
Normal: Normaltrigger mit einstellbaren Auslösekriterien<br />
Amplitude: Pegel<br />
Steigung: Flanke; Positiv/Negativ<br />
Der Strahl löst nur aus, wenn die Kriterien erfüllt sind.<br />
Flanke: Positiv<br />
Pegel: Positiv<br />
Flanke: Positiv<br />
Pegel: Negativ<br />
Flanke: Negativ<br />
Pegel: Positiv<br />
Flanke: Negativ<br />
Pegel: Negativ<br />
Single Shot: Einmaliges Auslösen auf ein definiertes Eingangssignal<br />
Die Triggerfunktion wird mit RUN/STOP wieder bereit gestellt.<br />
Quelle: Intern: Strahl 1 (CH1) oder Strahl 2 (CH2)<br />
Extern: Separater Eingangsstecker für externes Signal<br />
Netz: Auslösung mit Netzfrequenz<br />
Kopplung: Bandbreite DC:<br />
AC und DC Signal 0 - 10 MHz<br />
AC: DC wird unterdrückt 10 Hz - 10 MHz<br />
HF Reject: Hohe Frequenzen werden unterdrückt. 0 Hz - 7 kHz<br />
Unterdrücken von HF-Störungen<br />
NF Reject: Niedere Frequenzen werden unterdrückt. 300 kHz - 10 MHz<br />
Unterdrücken von z.B. 50 Hz Brumm)<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 7 07.11.04/nh<br />
t<br />
t
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Tastkopf-Abgleich<br />
Damit der verwendete Tastteiler (Probe) die Form des Signales unverfälscht wiedergibt,<br />
muss er genau an die Eingangsimpedanz des Vertikalverstärkers angepasst werden.<br />
Der im <strong>KO</strong> eingebaute Generator TAST<strong>KO</strong>PF ABGL. liefert dazu ein Rechtecksignal mit<br />
sehr kurzer Anstiegszeit.<br />
Bei einigen Tastteilern ist ein Niederfrequenter (NF) und ein Hochfrequenter (HF)-Abgleich<br />
notwendig.<br />
Ersatzschema Tastkopf 1/10<br />
R1<br />
9M<br />
C1<br />
ca.7p<br />
Ck<br />
30p<br />
R2<br />
1M<br />
C2<br />
30p<br />
Tastkopf Kabel <strong>KO</strong>-Eingang<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 8 07.11.04/nh<br />
9M<br />
1M<br />
1/10<br />
ca. 7p<br />
60p<br />
R-Teil C-Teil<br />
Durch den Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Verhältnis wie der ohmsche<br />
Spannungsteiler.<br />
In Stellung 1:1 ist dieser Abgleich nicht nötig und auch nicht möglich.<br />
Der Abgleich soll mit einem Isolierschraubenzieher erfolgen (Streukapazitäten).<br />
Eingangskopplung auf Stellen DC.<br />
Die Dächer des Rechtecksignales müssen exakt parallel zu den horizontalen Rasterlinien<br />
stehen.<br />
Abgleichpunkte<br />
der Tastköpfe<br />
1 kHz<br />
1 MHz<br />
richtig falsch falsch<br />
1/10
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Bildschirm-Anzeige<br />
Zusätzlich zur einfachen Darstellung von Signalen verfügt die Anzeige über viele Details<br />
zum Signal und den Geräteeinstellungen<br />
Schwarze Signallinie: Signal ist aktuell<br />
Graue Signallinie: Referenzsignal<br />
Unterbrochene Linie: Anzeige ungewiss<br />
Spezialfunktionen Funktionstasten<br />
1. Erfassungsmodus (Mittel-, Spitzenwert, Punktabtastung)<br />
2. Zeigt ob eine ädequate Triggerquelle vorliegt oder ob die<br />
Erfassung gestoppt wurde.<br />
3. Markierung zeigt die horizontale Triggerposition. Dies ist<br />
auch die horizontale Position des Signals.<br />
4. Zeigt den zeitlichen Unterschied zwischen dem mittleren<br />
Raster und der Triggerposition.<br />
5. Markierung zeigt den Triggerpegel.<br />
6. Nummerischer Wert des Triggerpegels<br />
7. Symbol zeigt die für die Flankentriggerung ausgewählte<br />
Triggerflanke.<br />
8. Einblendung der Triggerquelle<br />
9. Einblendung der Zeitbasiseinstellung für den Zoombereich<br />
10. Einblendung der Haupt-Zeitbasiseinstellung<br />
11. Einstellung der vertikalen Skalierungsfaktoren<br />
für Kanal 1 und Kanal 2.<br />
12. Anzeigebreich zeigt Online-Meldungen<br />
13. Bildschirmmarkierung zeigt Nulllinien der Signale.<br />
DISPLAY<br />
Format YT zeigt die vertikale Spannung relativ zur Zeit.<br />
XY zeigt Kanal 1 in der horizontalen und Kanal 2 in der vertikalen Achse.<br />
MESSUNG<br />
Effektiv- Mittel- Spitzenwert, Periode; Frequenz des Signals kann gemessen werden.<br />
AUTOSET<br />
Stellt das Gerät automatisch auf eine brauchbare Anzeige des Eingangssignales ein.<br />
HARDCOPY<br />
Startet den Druckvorgang.<br />
DIENSTPROGM.<br />
Verschiedene Grundeinstellungen wie Sprache; Schnittstelle können erfolgen.<br />
MATH MENU<br />
Signale an CH1 und CH 2 können addiert, subtrahiert, invertiert werden.<br />
SAVE/REC<br />
Geräteeinstellungen oder Signale können gespeichert und abgerufen werden.<br />
CURSOR<br />
Zum Bewegen der CURSOR die Knöpfe für Vertikal-Position verwenden.<br />
Es kann zwischen Spannungs- und Zeitcursor gewählt werden.<br />
Der Unterschied zwischen den Cursorn wird angezeigt.<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 9 07.11.04/nh
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Signalverzerrung durch Digitalisierung: ALIASING-Effekt<br />
Nach dem Shannon-Theorem muss bei einem digitalen System (digitaler-Speicher-<strong>KO</strong>)<br />
die Abtastfrequenz fa mehr als doppelt so gross sein, wie die höchste im Signal<br />
enthaltene Frequenz fmax.<br />
fa > 2 fmax<br />
Wird diese Regel verletzt (Untertastung), kann die rekonstruierte Signalfrequenz auf<br />
dem Bildschirm verändert sein.<br />
Um den ALIASING-Effekt zu verhindern, müssen Signale mit Frequenzanteilen<br />
oberhalb der halben Abtastfrequenz einer Tiefpass-Vorfilterung unterworfen werden.<br />
Ein solches Filter nennt man Antialiasing-Filter oder im Hinblick auf seine Stellung<br />
innerhalb der Signalerfassungskette Presampling-Filter.<br />
Messen der Anstiegszeit ta eines Signals:<br />
ta: Anstiegszeit zwischen 10% und 90%<br />
der vertikalen Impulshöhe<br />
Bei einer Bildschirm-Anzeige von<br />
ta < 100 ns, ist die Eigen Anstiegszeit<br />
des Systems zu beachten.<br />
Die auf dem Bildschirm dargestellte Anstiegszeit setzt sich zusammen aus:<br />
t = t - t - t<br />
s<br />
2<br />
r<br />
2<br />
p<br />
2<br />
k<br />
t<br />
t<br />
t<br />
t<br />
s<br />
p<br />
k<br />
r<br />
Anstiegszeit<br />
des Eingangssignals<br />
Anstiegszeit<br />
des Tastkopfes<br />
Eigenanstiegszeit<br />
des <strong>KO</strong><br />
Anstiegszeit<br />
auf dem<strong>KO</strong><br />
- Bildschirm<br />
ts tp tk tr<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 10 07.11.04/nh
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<strong>Oszilloskop</strong><br />
Übungen mit dem <strong>Oszilloskop</strong>:<br />
1.) Messe die Amplitude und die Frequenz eines Sinussignales von ca. 4Vpp/1kHz<br />
Verwende die Triggerart AUTO<br />
A (Ablenkkoeffizient) = Z (Zeitkoeffizient) =<br />
2.) Kopplungsarten: Betrachte einen Rechteckimpuls 0-5 Vp / 50 Hz<br />
(TTL-Signal des Funktionsgenerators)<br />
0<br />
DC<br />
t<br />
0<br />
AC<br />
<strong>KO</strong>1.doc Seite 11 07.11.04/nh<br />
t<br />
0<br />
GND<br />
3.) Dehnfunktion (Zoom)<br />
Bestimme die Anstiegszeit 10/90% des Rechtecksignals ab Funktionsgenerator.<br />
Tastkopf x1 und x10<br />
4.) Triggere ein Sinussignal mit der Einstellung NORMAL in allen Positionen:<br />
Flanke: + + - -<br />
Pegel: + - + -<br />
5.) Gleiche den Tastkopf zu Y1 und Y2 mit dem Kalibrierimpuls ab (1 kHz / 5V)<br />
6.) Digitaler Speicherbetrieb:<br />
Verletze das Shannon-Theorem (Untertastung). Beobachte den ALIASING-Effekt.<br />
Signal: 4Vpp/1kHz ab Funktionsgenerator<br />
1. Einstellung am <strong>KO</strong>: 1ms/div<br />
2. Einstellung am <strong>KO</strong>: 500ms/div<br />
Variiere die Signalfrequenz ganz wenig und beobachte die Bildschirmdarstellung.<br />
7.) Speichere eine Sinusspannung als Ref.A bei:<br />
- Repetierendem Betrieb<br />
- Single shot<br />
8.) Betrachte zwei phasenverschobene Sinusspannungen und bestimme die<br />
Phasenverschiebung zwischen Ua und Ue:<br />
y-t-Mode<br />
x-y-Mode<br />
0 0<br />
Δt<br />
a<br />
T<br />
45 0<br />
b<br />
90 0<br />
t<br />
180 0<br />
j =<br />
Dt<br />
T<br />
0<br />
360[<br />
]<br />
a<br />
j = arcsin<br />
b<br />
Ue<br />
Y1<br />
f ≈ 1kHz<br />
R<br />
10k<br />
t<br />
C<br />
10nF<br />
Y2<br />
Ua