Biologie Buchzusammenfassung

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05.10.2013 Aufrufe

Lernen Lernen ist auf Erfahrung basierende Modifikation von Verhalten. Unter Lernen versteht man eine Veränderung des Verhaltens aufgrund von spezifischen Erfahrungen. Manche scheinbaren Lernprozesse sind in Wirklichkeit auf Reifung zurückzuführen. Als Habituation bezeichnet man eine einfache Form des Lernens, bei der die Sensibilität für unwichtige Reize abstumpft. Anders gesagt: Lernen ist eine Modifikation des Verhalten, die sich aufgrund bestimmter Erfahrungen ergeben. Es gibt: - Prägung - assoziatives Lernen Als Prägung bezeichnet man auf eine sensible Phase begrenztes Lernen. Prägung findet bei verschiedenen Tieren statt und kann ebenso auf Geschlechtspartner erfolgen wie auf die Eltern. Beispiel wären die Graugänse von Konrad Lorenz: "Wenn Sie eine junge Gans (...) in Obhut des Menschen aus dem Ei schlüpfen lassen, so dass der Mensch das erste Lebewesen ist, das ihm begegnet, dann fixiert die junge Gans in nicht mehr rückgängig zu machender Weise ihre kindliche Anhänglichkeit an den Menschen, dem sie als erstes begegnet ist, und folgt ihm während ihrer ganzen Jugend so getreu nach, wie sie normalerweise den Eltern nachfolgen würde." Einige Tiere haben spezielle Zeitfenster von ca. 2-3 Tagen. In dieser Zeit werden Umwelteinflüsse und -eindrücke wahrgenommen und „fixiert“. Man spricht von Prägung. Prägung ist irreversibel. Es gibt auch Arten, die mehrere Prägungszeiten haben, sowie unterschiedlich lange. Fazit: Die Prägungsexperimente zeigen, dass das Verhalten auch von der Umwelt beeinflusst werden kann. Der Vogelgesang kann als Modellsystem für die Entwicklung von Verhalten dienen. Biologen haben zwei Formen der Entwicklung des Vogelgesangs beschrieben: Lernen während einer sensiblen Phase (wie bei der Dachsammer) und unbegrenztes Lernen (wie beim Kanarienvogel); bei letzterer Form fügt der Vogel seinem Gesang jedes Jahr wieder neue Komponenten hinzu. BiologieZF.doc Irène Stücheli Seite 62 / 70

Viele Tiere können lernen, einen Reiz mit einem anderen zu assoziieren. Beim assoziativen Lernen wird ein Reiz mit einem anderen verknüpft. Bei der operanten Konditionierung („Lernen durch Versuch und Irrtum") lernt ein Tier, eine seiner Verhaltensweisen mit Belohnung oder Bestrafung in Verbindung zu bringen, und verändert sein Verhalten entsprechend. Beispiele: - Pawlow’s Hunde - Versuche mit Ratten Kognitive Fähigkeiten von Tieren Das Studium der Kognition verbindet die Funktionsweise des Nervensystems mit dem Verhalten. Unter Kognition versteht man die Fähigkeit des Nervensystems eines Tieres, durch Sinnesrezeptoren gesammelte Informationen wahrzunehmen, zu speichern und zu verarbeiten. Zur Fortbewegung im Raum bedienen sich Tiere verschiedener kognitiver Mechanismen. Viele Tiere orientieren sich im Raum, indem sie sich Landmarken einprägen. Ein effizienterer Mechanismus zur Orientierung sind kognitive Karten (auch als innerer Atlas bezeichnet) − innere Repräsentationen der räumlichen Beziehungen zwischen Objekten in der Umwelt der Tiere. Einige Zugvögel und manche anderen Tiere nutzen verschiedene Parameter zur Kompassorientierung: das Magnetfeld der Erde sowie den Stand der Sonne und der Sterne. Sozialverhalten und Soziobiologie Die Soziobiologie untersucht Sozialverhalten im evolutionsbiologischen Kontext. Der Begriff Sozialverhalten umfasst alle Interaktionen zwischen zwei oder mehr - in der Regel artgleichen - Tieren. Sozialverhalten ist Interaktion zwischen zwei oder mehreren Tieren der gleichen Art. Zu Sozialverhalten zählen wir: - Aggression - Kooperation - Balzverhalten Beim konkurrierenden Sozialverhalten geht es oft um die Verteilung von Ressourcen. = Agonistisches Verhalten ist das Verhalten bei Auseinandersetzungen um den Zugang zu begrenzten Ressourcen, beispielsweise zu Nahrung oder einem Geschlechtspartner. Bei manchen Tierarten existieren Rangordnungen, bei denen ranghohe Individuen bevorzugt Zugang zu Ressourcen erhalten. Territorialität ist ein Verhalten, bei dem ein Tier einen bestimmten Teil seines Streifgebiets gegen Artgenossen verteidigt. Es geht um: - Nahrung - Fortpflanzungspartner - Territorien - Randordnung Beispiele: Schlangen, Schimpansen, Wölfe Fazit: Keine Toten oder Verletzte. Die Kämpe sind ritualisiert, damit können klare Rangordnungen gemacht werden. Territorien -> werden markiert i.d.R. mit Urin oder Talkdrüsen -> Wölfe und andere Tiere markieren sehr genau. Dringt ein Fremder ein, wird er umgebracht. BiologieZF.doc Irène Stücheli Seite 63 / 70

Lernen<br />

Lernen ist auf Erfahrung basierende Modifikation von Verhalten. Unter Lernen versteht<br />

man eine Veränderung des Verhaltens aufgrund von spezifischen Erfahrungen. Manche<br />

scheinbaren Lernprozesse sind in Wirklichkeit auf Reifung zurückzuführen. Als Habituation<br />

bezeichnet man eine einfache Form des Lernens, bei der die Sensibilität für unwichtige<br />

Reize abstumpft.<br />

Anders gesagt: Lernen ist eine Modifikation des Verhalten, die sich aufgrund bestimmter<br />

Erfahrungen ergeben.<br />

Es gibt:<br />

- Prägung<br />

- assoziatives Lernen<br />

Als Prägung bezeichnet man auf eine sensible Phase begrenztes Lernen. Prägung findet<br />

bei verschiedenen Tieren statt und kann ebenso auf Geschlechtspartner erfolgen wie auf<br />

die Eltern.<br />

Beispiel wären die Graugänse von Konrad Lorenz:<br />

"Wenn Sie eine junge Gans (...) in Obhut des Menschen aus dem Ei schlüpfen lassen, so<br />

dass der Mensch das erste Lebewesen ist, das ihm begegnet, dann fixiert die junge Gans<br />

in nicht mehr rückgängig zu machender Weise ihre kindliche Anhänglichkeit an den<br />

Menschen, dem sie als erstes begegnet ist, und folgt ihm während ihrer ganzen Jugend so<br />

getreu nach, wie sie normalerweise den Eltern nachfolgen würde."<br />

Einige Tiere haben spezielle Zeitfenster von ca. 2-3 Tagen. In dieser Zeit werden<br />

Umwelteinflüsse und -eindrücke wahrgenommen und „fixiert“. Man spricht von Prägung.<br />

Prägung ist irreversibel.<br />

Es gibt auch Arten, die mehrere Prägungszeiten haben, sowie unterschiedlich lange.<br />

Fazit:<br />

Die Prägungsexperimente zeigen, dass das Verhalten auch von der Umwelt beeinflusst<br />

werden kann.<br />

Der Vogelgesang kann als Modellsystem für die Entwicklung von Verhalten dienen.<br />

Biologen haben zwei Formen der Entwicklung des Vogelgesangs beschrieben: Lernen<br />

während einer sensiblen Phase (wie bei der Dachsammer) und unbegrenztes Lernen (wie<br />

beim Kanarienvogel); bei letzterer Form fügt der Vogel seinem Gesang jedes Jahr wieder<br />

neue Komponenten hinzu.<br />

<strong>Biologie</strong>ZF.doc Irène Stücheli Seite 62 / 70

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