Biologie Buchzusammenfassung
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Erweiterung der Mendel-Genetik<br />
Die Beziehung zwischen Genotyp und Phänotyp ist selten einfach. Manche heterozygote<br />
Genotypen bedingen unvollständige Dominanz. Diese Individuen zeigen ein Erscheinungsbild,<br />
das zwischen dem der Eltern liegt (intermediärer Phänotyp). Bei Codominanz bildet ein<br />
Organismus die Phänotypen beider Allele aus. Manche Gene besitzen multiple (mehrere bis<br />
zahlreiche) Allele. Unter Pleiotropie versteht man die Auswirkung eines einzelnen Gens auf<br />
multiple Merkmale. Bei Epistase beeinflusst ein Gen die phänotypische Ausprägung eines<br />
anderen. Einige Merkmale sind quantitativer Art, das heisst, sie zeigen eine kontinuierliche<br />
Variabilität des Phänotyps, wobei zwei oder mehr Gene für die Ausprägung eines einzelnen<br />
Merkmals verantwortlich sind. Quantitative Merkmale lassen auf polygene Vererbung schliessen.<br />
Die Umwelt beeinflusst ebenfalls die Ausprägung quantitativer Merkmale. Man spricht<br />
dann von multifaktoriellen Einflüssen.<br />
1. Dominant-rezessiver Erbgang<br />
Ein Allel bestimmt ganz das Merkmal (setzt sich zu 100% durch) und das andere<br />
verschwindet (wird ganz unterdrückt) ganz.<br />
2. Intermediärer Erbgang<br />
Der Intermediäre Erbgang ist ein Fall unvollständiger Dominanz.<br />
3. Codominante Erbgänge<br />
Beide Allele exprimieren sich ganz (100%) unabhängig voneinander.<br />
Bsp. rote Blutkörperchen<br />
1 Allel für M -> M-Blutgruppe<br />
1 Allel für N -> N-Blutgruppe<br />
2 Allele, je eines für N und M -> MN-Blutgruppe<br />
Genotyp Phänotyp Antikörper<br />
Agglutination<br />
A B AB 0<br />
AA, AI A anti-B - + + -<br />
BB, BI B anti-A + - + -<br />
AB AB - - - - -<br />
I I 0 anti-A und B + + + -<br />
Bis jetzt haben wir im weiteren angenommen, dass ein Gen für ein Phän codiert. Viele Gene<br />
zeigen aber Einfluss auf unterschiedliche Phäne. Man spricht hier von der Polyphämie oder<br />
Pleiotropie. (= Phänomen, dass ein Gen zwei oder mehrere voneinander unabhängige Merkmale<br />
beeinflussen kann. Siehe weiter unten.)<br />
Die Allele die sich zusammen in der Zelle befinden beeinflussen sich nicht gegenseitig auf<br />
DNS-Ebene. Dominanz und Rezessivität kommen erst durch die Expression der Allele zur<br />
Auswirkung. Die meisten Gene existieren in mehr als zwei allelen Formen. Die Häufigkeit<br />
eines Allels in einer Population ist von seiner Dominanz oder Rezessivität unabhängig. Des<br />
Weiteren kann die Ausprägung eines Gens durch die Nachbarschaft zu einem anderen Gen<br />
beeinflusst werden.<br />
Autosomal-dominanter Erbgang<br />
Kann keine Generation überspringen<br />
Gesunde besitzen das Defektallel nicht, ihre Eltern und Kinder sind gesund.<br />
Kranke sind heterozygot oder homozygot, von ihren Eltern ist mindestens einer krank,<br />
ihre Kinder sind gesund oder krank.<br />
Kinder von zwei gesunden Eltern können krank sein.<br />
Kinder von zwei kranken Eltern können gesund sein.<br />
Autosomal-rezessiver Erbgang<br />
Kann Generationen überspringen.<br />
Gesunde können ein Defektallel besitzen, ihre Eltern und Kinder sind gesund oder krank<br />
Kranke sind homozygot, ihre Eltern haben beide das Defektallel, ihre Kinder haben das<br />
Defektallel.<br />
Kinder von zwei gesunden Eltern können krank sein.<br />
Kinder von zwei kranken Eltern sind nie gesund.<br />
<strong>Biologie</strong>ZF.doc Irène Stücheli Seite 38 / 70