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Modul: Grundlagen der Betriebswirtschaft

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Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Modul</strong>:<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaft</strong><br />

WS 2006/2007<br />

1 Wirtschaft als Teil des gesellschaftlichen Lebens ............................................................................... 2<br />

1.1 Einteilung <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaft</strong> .......................................................................................................... 2<br />

2 Wirtschaft und ihre Elemente.................................................................................................................. 2<br />

2.1 Bedürfnisse und Bedarf ........................................................................................................................ 2<br />

2.2 Der Betriebliche Umsatz / Wertschöpfungsprozess............................................................................. 3<br />

2.3 Ökonomisches Prinzip.......................................................................................................................... 3<br />

3 Typologien <strong>der</strong> Unternehmung............................................................................................................... 4<br />

3.1 New Public Management (NPM) .......................................................................................................... 5<br />

3.2 Gewinnorientierung............................................................................................................................... 5<br />

3.3 Grösse .................................................................................................................................................. 6<br />

3.4 Standort ................................................................................................................................................ 6<br />

3.5 Nutzwertanalyse ................................................................................................................................... 7<br />

4 Die Unternehmensumwelt ....................................................................................................................... 8<br />

4.1 Innenwelt und Aussenwelt.................................................................................................................... 8<br />

4.2 Unternehmung / Umwelt....................................................................................................................... 9<br />

4.2.1 Unternehmungskooperationen..................................................................................................... 9<br />

5 Rechtsformen ......................................................................................................................................... 10<br />

6 Unternehmensführung........................................................................................................................... 10<br />

6.1 Managementsystem ........................................................................................................................... 10<br />

7 Strategisches Management................................................................................................................... 10<br />

8 Generische Wettbewerbsstrategien ..................................................................................................... 10<br />

8.1 SWOT ................................................................................................................................................. 10<br />

8.2 Wettbewerbsstrategie......................................................................................................................... 10<br />

9 Organisation ........................................................................................................................................... 10<br />

9.1 Grundbausteine .................................................................................................................................. 10<br />

9.2 Primärstruktur ..................................................................................................................................... 10<br />

9.3 Sekundärstruktur ................................................................................................................................ 10<br />

10 Rechnungswesen und Controlling....................................................................................................... 10<br />

10.1 Die Bilanz ....................................................................................................................................... 10<br />

10.2 Die Erfolgsrechnung....................................................................................................................... 10<br />

10.3 Fixe und variable Kosten................................................................................................................ 10<br />

10.4 Finanzielle Führung........................................................................................................................ 10<br />

10.5 Die Mittelflussrechnung.................................................................................................................. 10<br />

10.6 Cashflow-Berechnung.................................................................................................................... 10<br />

Unterlagen beschaffen unter:<br />

http://www.clavis.ch<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 1 / 30


1 Wirtschaft als Teil des gesellschaftlichen Lebens<br />

Die Volkswirtschaft ist das Zusammenschliessen ähnlicher Betriebe.<br />

1.1 Einteilung <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaft</strong><br />

Funktionelle Glie<strong>der</strong>ung einer Unternehmung:<br />

• Finanzmanagement<br />

• Personalmanagement<br />

• Investition<br />

• Materialwirtschaft<br />

• Produktion<br />

• Marketing<br />

• Führung<br />

• Organisation<br />

• Rechnungswesen<br />

Genetische Glie<strong>der</strong>ung „Lebenslauf“<br />

• Gründungsphase (Standort, Finanzen)<br />

• Umsatzphase<br />

• Liquidations- o<strong>der</strong> Auflösungsphase (Ursache: organisatorische Mängel)<br />

Institutionelle Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Industrie<br />

• Handel<br />

• Banken<br />

• öffentliche Verwaltung<br />

• usw.<br />

2 Wirtschaft und ihre Elemente<br />

2.1 Bedürfnisse und Bedarf<br />

Wirtschaft = alle Institutionen und Prozesse, welche direkt o<strong>der</strong> indirekt <strong>der</strong> Befriedigung menschlicher<br />

Bedürfnisse dienen.<br />

Essen, Trinken,<br />

Schlafen, TV, Schule,<br />

Gesundheit, Klei<strong>der</strong><br />

Nahrung, Flüssigkeit,<br />

Wohnraum, Sicherheit<br />

Party (man möchte<br />

gehen), Recht auf<br />

Privateigentum<br />

Kino, Theater<br />

Teure Uhr, zweites<br />

Auto, Luxus Wohnung<br />

Ruhe (man muss),<br />

Brot essen<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 2 / 30


2.2 Der Betriebliche Umsatz / Wertschöpfungsprozess<br />

Rohstoffe<br />

Mitarbeitende<br />

Maschinen<br />

Wissen<br />

Input < Output!!!!<br />

Phase 1 Beschaffung von finanziellen Mitteln<br />

Phase 2 Beschaffung <strong>der</strong> Produktionsfaktoren (Arbeitsleistungen, Repetierfaktoren,<br />

Potentialfaktoren, Informationen)<br />

Phase 3 Kombination <strong>der</strong> Produktionsfaktoren (zu Halb- und Fertigfabrikaten)<br />

Phase 4 Absatz <strong>der</strong> erstellten Erzeugnisse<br />

Phase 5 Rückzahlung finanzieller Mittel<br />

-> Phase 2 Beschaffung von neuen Produktionsfaktoren<br />

2.3 Ökonomisches Prinzip<br />

Minimumprinzip<br />

Minimal- o<strong>der</strong> Sparprinzip ist das erreichende Ziel vorgegeben. Der Mitteleinsatz soll so gering wie<br />

möglich bei einem bestimmten Ertrag sein. (meisten Unternehmen fahren mit diesem Prinzip)<br />

Auswirkungen:<br />

• Qualitätsverlust<br />

• Ressourcen<br />

Input = x Liter<br />

Output = 100 Kilometer<br />

Maximumprinzip<br />

Mitteleinsatz ist vorgegeben (Input). Es soll ein möglichst hohes Ziel erreicht werden.<br />

Input = 10 Liter<br />

Output = x Kilometer<br />

Optimumprinzip<br />

Idealprinzip. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitteleinsatz noch das Ziel ist vorgegeben. Input und Output werden so<br />

aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt, dass diese in einem optimalen Verhältnis zueinan<strong>der</strong> stehen.<br />

Input = x Liter<br />

Output = x Kilometer<br />

Ein bestimmtes Produkt zeichnet sich durch ein optimales Preis/Leistungs-Verhältnis aus.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 3 / 30


3 Typologien <strong>der</strong> Unternehmung<br />

Haushalte: Eigenbedarf<br />

Unternehmungen: Fremdbedarfsdeckung<br />

Private Unternehmungen: WWF, Greenpeace<br />

Ein Haushalt ist eine technische, soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Einheit mit <strong>der</strong> Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Eigenbedarfsdeckung, mit selbstständigen Entscheidungen und eigenem Risiko.<br />

Eine Unternehmung ist eine technische, soziale, wirtschaftliche, rechtliche und umweltbezogene Einheit<br />

mit <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Fremdbedarfsdeckung, mit selbstständigen Entscheidungen und eigenem Risiko.<br />

Klassifikationsansätze <strong>der</strong> Unternehmen<br />

• öffentliche Unternehmungen<br />

• private Unternehmungen<br />

• gemischtwirtschaftliche Unternehmungen<br />

Kriterien zur Unterscheidung<br />

• Rechtliche <strong>Grundlagen</strong> (ZGB, OR)<br />

• Kapitalbeteiligung<br />

• Grad <strong>der</strong> Gewinnorientierung<br />

• Grad <strong>der</strong> Selbstbestimmung<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

ist mit den Aufgaben befasst, die nach Verfassung und Gesetz dem Gemeinwesen obliegt.<br />

Gemeinwesen CH = Bund, Kantone und Gemeinden<br />

Verwaltung = Besorgung gesetzlich übertragener Aufgaben durch das Gemeinwesen<br />

Öffentliche und private Unternehmungen<br />

private Unternehmen:<br />

• Gewinninteresse<br />

• Fremdbedarfsdeckung führt zu Markterträgen<br />

• an<strong>der</strong>seits zu einem Absatzrisiko<br />

öffentliche Unternehmen:<br />

• staatliche Vorsorgeaufgaben zu erfüllen<br />

• Erfolg: Grad <strong>der</strong> Erfüllung gesamtwirtschaftlicher Ziele<br />

Branche Beispiele<br />

Verkehrsunternehmen SBB, Personennahverkehr<br />

Post- und Telekommunikationswesen Die Schweizerische Post, Swisscom AG<br />

Kreditinstitute Nationalbank, Kantonalbanken<br />

Versorgungsbetriebe Elektrizitäts-, Gas- und Wasserversorgung<br />

Entsorgungsbetriebe Müllabfuhr, Abwasserbetriebe, Recycling-Anlagen<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 4 / 30


Krankenhäuser Krankenhäuser, Sanatorien, Rehabilitationskliniken,<br />

Alters- und Pflegeheime<br />

Bildungseinrichtungen Schulen, Hochschulen, Forschungsanstalten,<br />

Bibliotheken, Zoologische Gärten<br />

Kulturunternehmen Theater, Opernhäuser, Museen, Rundfunkanstalten<br />

Industrieunternehmen Ruag Suisse AG<br />

Land- und forstwirtschaftliche Unternehmen Molkereien, Forstbetriebe, Gärtnereien<br />

Sonstiges Versicherungen, Versuchs- und Prüfanstalten,<br />

Sportstätten, Lotteriegesellschaften<br />

3.1 New Public Management (NPM)<br />

(Fusion, Spar Management, FHZ Informatik, FHNW Muttenz)<br />

Prinzipiell lassen sich bei den Reformen in Staat und Verwaltung zwei Richtungen unterscheiden:<br />

• Leistungstiefe (ob und in welcher Form <strong>der</strong> Staat Aufgaben wahrnehmen soll)<br />

• verwaltungsinternen Abläufe, Strukturen und Kulturelemente reformieren = Binnenmo<strong>der</strong>nisierung<br />

NPM ist seit den 80er Jahren ein Denkansatz für eine neue Managementphilosophie, welche Politik<br />

und Verwaltung stärker nach privatwirtschaftlichen Managementtechniken, unternehmerischen<br />

Erfolgsprinzipien und marktwirtschaftlichen Steuerungsmechanismen ausrichten will.<br />

Art und Ziel<br />

kein Staatsabbau, kein Staatsausbau son<strong>der</strong>n ein Staatsumbau!!<br />

Dieser Vorgang for<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Verwaltung und, wenn auch schwieriger zu realisieren, von <strong>der</strong> Politik<br />

einen kontinuierlichen Lern- und Verän<strong>der</strong>ungsprozess. (optimale Gestaltung wichtig)<br />

Merkmale<br />

• Kunden- und Bürgerorientierung (Kunde im Mittelpunkt)<br />

• Bestrebung zur Effektivitäts- und Effizienzsteigerung sowie Kostensenkung<br />

• Wirkungs- statt Inputorientierung<br />

• Leistungsaufträge an die Leistungserbringer gemeinwirtschaftlicher Aufgaben. Wettbewerb über<br />

interne Märkte sowie Auswärtsvergabe (Outsourcing) und Privatisierung.<br />

• Bessere Unterscheidung <strong>der</strong> strategischen (vorwiegend bei den politischen Behörden) von den<br />

operativen Kompetenzen und Verantwortung bei den Dienststellen<br />

• Schaffung konzernähnlicher Verwaltungsstrukturen mit vermehrter Kongruenz (Deckungsgleich) von<br />

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung (müssen gleich gross sein) bei den Dienststellen.<br />

• Umfassende Wirkungs- und Ordnungsmässigkeitsprüfung<br />

• För<strong>der</strong>ung monetärer sowie nicht monetärer Leistungsanreizen (Weiterbildung) und Einführung des<br />

Leistungslohns<br />

3.2 Gewinnorientierung<br />

Profit-Organisationen<br />

Nonprofit-Organisationen (nur Bedürfnisbefriedigung, kein Gewinn)<br />

• Staatliche NPO: SBB, Spitäler, Luftüberwachung, Polizei, Militär<br />

• Private NPO: Spitex, WWF, Greenpeace, Caritas, (Migros, Coop)


Konkurrenzverhalten Entscheidungen<br />

Produzierte Güter Private, marktfähige Individualgüter Kollektivgüter für eine ganze Gruppe<br />

von Personen<br />

Mitarbeiter Im Anstellungsverhältnis oft ehrenamtlich<br />

Erfolgskontrolle Gewinn, Cashflow, Umsatz,<br />

Marktanteil<br />

3.3 Grösse<br />

Mögliche Massgrössen einer Unternehmung sind:<br />

- Anzahl Beschäftigte<br />

- Umsatz<br />

- Bilanzsumme<br />

Kaum Indikatoren für die<br />

Erfolgsmessung<br />

in CH: Kleinbetriebe (87%) unter 10 Beschäftigte, Grossbetriebe (0,3%) ca. 250 Beschäftigte<br />

zwei Merkmale müssen Eintreffe, dann erfolgt eine Einteilung.<br />

3.4 Standort<br />

Standortfaktoren: jene Faktoren, welche die Wahl des Standortes massgeblich beeinflussen<br />

• Arbeitsbezogene Faktoren (Zahl <strong>der</strong> Arbeitskräfte, Kosten <strong>der</strong> Arbeitskräfte, Qualifikationen <strong>der</strong><br />

Arbeitskräfte)<br />

• Materialbezogene Faktoren (Transportkosten, Zuliefersicherheit, Art des Produktes)<br />

• Absatzbezogene Faktoren (Kundennähe, Konkurrenz, etc.)<br />

• Verkehrsbezogene Faktoren (Verkehrsknotenpunkte, Eisenbahn, Strassen, etc.)<br />

• Immobilienbezogene Faktoren (Preise für Gebäude und Mieten)<br />

• Umweltbezogene Faktoren (Wasser, Luft, Imagegründe, Naturschutz, etc.)<br />

• Abgabebezogene Faktoren (Steuerbelastung, Gebühren)<br />

Standort <strong>der</strong> Unternehmung<br />

Grad <strong>der</strong> geographischen Ausbreitung (Lokal, National, Multinational, Regional, International)<br />

Internationalisierungsstufen (Export, Franchising, Auslandnie<strong>der</strong>lassung, Lizenzvertrag, Joint-venture,<br />

Tochtergesellschaften)<br />

• Lokale Tätigkeit (Gemeinde, Stadt), Coiffeurgeschäft in einem Dort<br />

• Regionale Tätigkeit (Region eines Landes), Elektrizitätswerk einer Region<br />

• Nationale Tätigkeit (Produktions- und/o<strong>der</strong> Vertriebsnetz auf ein bestimmtes Land), Coop, Migros<br />

• Internationale Tätigkeit (produziert im Inland, exportiert jedoch Produkte in an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>),<br />

schweizerische Uhrenhersteller<br />

• Multinationale Tätigkeit (keine Grenzen in Leistungserstellung und Leistungsverwertung, sie hat in<br />

mehreren Län<strong>der</strong>n Standorte von Tochtergesellschaften ), Novartis, Nestlé, ABB, UBS<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 6 / 30


3.5 Nutzwertanalyse<br />

Häufige Methode zur Alternativenbewertung und –wahl (Annahme: Rationale Entscheidung)<br />

1. Schritt:<br />

Entscheidungskriterien<br />

definieren<br />

– Muss (KO: ja/nein)<br />

– Soll (inkl. Gewichtung)<br />

2. Schritt:<br />

Erfüllungsgrad <strong>der</strong><br />

Varianten bewerten<br />

3. Schritt:<br />

„Rechnen“ und wählen<br />

Das Prinzip einer Nutzwertanalyse ist wie folgt:<br />

Kriterien / Detailziele überlegen, mit denen die Varianten bewertet werden sollen.<br />

Gewichte für die einzelnen Kriterien nach Wichtigkeit überlegen (z.B. Summe aller Gewichte 100)<br />

Jede Variante für jedes Kriterium mit Noten (z.B. 1 schlecht bis 10 ausgezeichnet) bewerten.<br />

Jede Note mit entsprechendem Gewicht multiplizieren.<br />

Für jede Variante die Werte aller Kriterien aufsummieren.<br />

Die höchsten Werte sind nach <strong>der</strong> Nutzwertanalyse die besten Varianten.<br />

Die wesentlichsten Schritte bei <strong>der</strong> Erstellung einer Nutzwertanalyse sind:<br />

Entscheidungskriterien definieren<br />

Gewichtung <strong>der</strong> Kriterien<br />

Definition <strong>der</strong> Muss-Kriterien<br />

Bewerten <strong>der</strong> Varianten Kriterium für Kriterium „Erfüllungsgrad“<br />

Multiplikation und Addition<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 7 / 30


4 Die Unternehmensumwelt<br />

4.1 Innenwelt und Aussenwelt<br />

Bei <strong>der</strong> Klärung des Verhältnisses von Unternehmung und Umwelt geht es im Wesentlichen um die<br />

Bearbeitung zweier Problemkreise:<br />

das Grenzproblem<br />

Im Wesentlichen geht es darum, zu bestimmen, was zur Unternehmung gehört und was nicht<br />

Unternehmung ist.<br />

das Relevanzproblem<br />

Im Wesentlichen geht es darum, die für eine spezifische Unternehmung relevante Umwelt zu<br />

bestimmen, also jene, die für die Aktionen einer Unternehmung o<strong>der</strong> Verwaltung von Bedeutung<br />

sind.<br />

Hierzu ist zuerst die Unterscheidung einer:<br />

o globalen Umwelt (macro environment) und einer<br />

o Aufgabenumwelt (task environment) sinnvoll.<br />

Globale Umwelt<br />

Jene generellen Bedingungsgrössen, die in einem bestimmten geografischen Raum für eine<br />

grössere Anzahl unterschiedlicher Unternehmungen wichtig sind. Sie haben aber keinen direkten<br />

Bezug zum Sachziel o<strong>der</strong> den Aufgaben dieser Unternehmungen.<br />

Üblicherweise werden weiter bei <strong>der</strong> Umweltanalyse folgende Teilfel<strong>der</strong> unterschieden:<br />

o Wirtschaftliche (ökonomische) Umwelt (Zinsen, Börse)<br />

o Technologische Umwelt<br />

o Politisch-rechtliche Umwelt (Genmanipulation, Klonforschung -> Pokémon)<br />

o Soziale-gesellschaftliche Umwelt (Männerhaushalt)<br />

o Ökologische Umwelt (Emissionsabgaben, CO2, Wasser, Topografie)<br />

Aufgabenumwelt<br />

Diejenigen externen Einflusskräfte, mit denen eine Unternehmung zur Erreichung ihrer Sachziele<br />

interagiert, interagieren kann o<strong>der</strong> aufgrund verbindlicher Vorschriften interagieren muss. D. h.<br />

die Aufgabenumwelt umfasst die Faktoren, die in direktem Bezug zur Bewältigung <strong>der</strong> konkrete<br />

Unternehmungsaufgabe stehen.<br />

Elemente <strong>der</strong> Aufgabenumwelt können sein:<br />

o Eigentümer (Aktionäre)<br />

o Geldgeber (Banken etc.) (Zinsen, Informationen, Flexibilität)<br />

o Lieferanten (Rohstoffe, Halbfabrikate etc.) (Treue, Bezahlung, Qualität, guter Preis)<br />

o (potenzielle) Abnehmer (faire Preise, Qualität)<br />

o (potentielle) Mitarbeiter (sicherer Arbeitsplatz, Lohn, Weiterbildung, stressfrei)<br />

o Kapitalgeber (Sharehol<strong>der</strong>)<br />

o Staat<br />

o Konkurrent<br />

Qualität = Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen!<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 8 / 30


4.2 Unternehmung / Umwelt<br />

ACHTUNG: Prüfungsstoff 100%<br />

Sie dienen vor allem dazu, Probleme zu lokalisieren, sie zuzuordnen und sie in einem grösseren<br />

Zusammenhang zu sehen.<br />

Ökologische Sphäre: beinhaltet alle Fragestellungen betreffend das natürliche o<strong>der</strong> ökologische<br />

Wirkungsgefüge zwischen Natur und Lebewesen. Sie beschreibt den Zustand <strong>der</strong> Umwelt für<br />

Mensch, Tier und Pflanzen und die Gegebenheiten ihres Zusammenlebens. Sie schliesst die<br />

Umweltmedien Wasser, Luft und Boden, alle Lebewesen und ihre Lebensräume ein.<br />

Technologische Sphäre: Sie beschäftigt sich mit dem materiellen, naturwissenschaftlichen und<br />

technologischen Geschehen.<br />

Ökonomische Sphäre:<br />

Soziale Sphäre: Sie umschreibt die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen<br />

Gegebenheiten, Strömungen und Entwicklungen.<br />

4.2.1 Unternehmungskooperationen<br />

Motive:<br />

Beschaffungsbereich: Lieferkonditionen, Risikomin<strong>der</strong>ung<br />

Produktionsbereich: Auslastung <strong>der</strong> Kapazitäten, Arbeitsteilung<br />

Absatzbereich: Absatzmöglichkeiten, Wirtschaftlichkeit, gemeinsames Marketing<br />

Forschungs- und Entwicklungsbereich: Doppelspurigkeiten, Synergieeffekte<br />

Finanzierungsbereich: Kreditmöglichkeiten bei Banken<br />

Formen:<br />

Diagonale<br />

Horizontale<br />

Vertikale<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 9 / 30


Arten von Unternehmungsverbindungen:<br />

Kartell<br />

Unter einem Kartell versteht man eine vertraglich o<strong>der</strong> auf an<strong>der</strong>e Weise abgesprochene<br />

Kooperation von rechtlich selbstständig bleibenden Unternehmen zur Beschränkung des<br />

Wettbewerbs.<br />

- Horizontaler Stufe: Preiskartell, Gebietskartell, Mengenkartell<br />

- Vertikaler Stufe: Preisbindung <strong>der</strong> zweiten Hand, exklusive Lieferungsverträge<br />

- in CH grundsätzlich erlaubt, sofern sie nicht das wirtschaftliche Gesamtinteresse verletzen<br />

- Rechtsform ist Verein (es gibt auch formlose Kartelle)<br />

- Bsp. Treibstoffpreise bei Tankstellen<br />

Interessensgemeinschaft<br />

Relativ lose Kooperationsform. Zwei o<strong>der</strong> mehr Unternehmungen arbeiten in einem klar<br />

definierten Bereich zusammen, wobei es sich bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit nicht um einen<br />

Kernbereich handeln muss.<br />

- häufig in Forschung und Entwicklung<br />

- Rechtsform: Kooperationsvertrag o<strong>der</strong> einfache Gesellschaft<br />

Konzern<br />

Zusammenfassung rechtlich selbstständiger Unternehmen unter einheitlicher Führung, das heisst<br />

eine Muttergesellschaft (Holdinggesellschaft) kontrolliert über Kapitalbeteiligungen eine o<strong>der</strong><br />

mehrere Tochtergesellschaften. Kein Konzern ist:<br />

- Bilanzsumme von 10 Millionen Franken<br />

- Umsatzerlös von 20 Millionen Franken<br />

- 200 Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt<br />

Gemischte Holdinggesellschaft: Unternehmungen mit Tochtergesellschaften, welche ihre<br />

ursprüngliche betriebliche Tätigkeit beibehalten und zusätzlich die Tochtergesellschaften lenken.<br />

Reine Holdinggesellschaft: beschränkt sich auch das Halten ihre Beteiligungen an den<br />

Tochtergesellschaften.<br />

Management-Holding: nimmt verschiedene Führungsfunktionen zur Lenkung und Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Tochtergesellschaften wahr.<br />

Finanz-Holding: das Ziel <strong>der</strong> Holding besteht lediglich in <strong>der</strong> gewinnbringenden Kapitalanlage in<br />

Form von Beteiligungen, ohne dass eine Einflussnahme auf die Unternehmungspolitik <strong>der</strong><br />

betreffenden Tochtergesellschaften im Vor<strong>der</strong>grund steht.<br />

Dauer <strong>der</strong> Verbindung:<br />

Dauernd<br />

Vorübergehend<br />

- - - - - - -<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 10 / 30


5 Rechtsformen<br />

Einzelunternehmung Gesellschaften<br />

Rechtsgemeinschaften Körperschaften<br />

- einfache Gesellschaft - Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

- Kollektivgesellschaft - Aktiengesellschaft<br />

- Kommanditgesellschaft - Genossenschaft<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1 natürliche Person.<br />

Grundkapital<br />

Gründung<br />

Firmenbildung<br />

Handelsregister<br />

Buchführungspflicht<br />

Einzelfirma Einfache Gesellschaft Kollektivgesellschaft Kommanditgesellschaft AG GmbH Genossenschaft<br />

Fakultativ, gemäss<br />

Einlage des Inhabers.<br />

Keine speziellen<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse.<br />

Familienname mit o<strong>der</strong><br />

ohne Vornamen; Zusätze<br />

mögl., sofern sie nicht auf<br />

ein<br />

Gesellschaftsverhältnis<br />

hindeuten.<br />

Obligatorisch, wenn<br />

Jahresumsatz min. CHF<br />

100'000.- sonst freiwilliger<br />

Eintrag möglich.<br />

Wenn Jahresumsatz min.<br />

CHF 100'000.-<br />

2 o<strong>der</strong> mehrere natürliche<br />

Personen,<br />

Rechtsgemeinschaften<br />

(einfache Gesellschaft,<br />

Kollektiv- und<br />

Kommanditgesellschaft)<br />

o<strong>der</strong> juristische Personen.<br />

Fakultativ, sofern <strong>der</strong><br />

Vertrag nichts an<strong>der</strong>es<br />

vorsieht, hat je<strong>der</strong><br />

Gesellschafter einen<br />

gleichen Beitrag zu<br />

leisten, sei es in Form von<br />

Geld, Sachen,<br />

For<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Arbeit.<br />

Durch formlosen<br />

Gesellschaftsvertrag,<br />

Schriftlichkeit<br />

empfehlenswert.<br />

Kann keine Firma haben.<br />

Darf nicht eingetragen<br />

werden.<br />

2 o<strong>der</strong> mehrere nur<br />

natürliche Personen.<br />

Fakultativ, sofern <strong>der</strong><br />

Vertrag nichts an<strong>der</strong>es<br />

vorsieht, hat je<strong>der</strong><br />

Gesellschafter einen<br />

gleichen Beitrag zu<br />

leisten, sei es in Form<br />

von Geld, Sachen,<br />

For<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong><br />

Arbeit.<br />

Durch formlosen<br />

Gesellschaftsvertrag,<br />

Schriftlichkeit<br />

empfehlenswert.<br />

HR-Eintrag wird für<br />

nicht kaufmännische<br />

Kollektivgesellschaft<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Familienname aller<br />

Gesellschafter o<strong>der</strong><br />

Familienname mind.<br />

eines Gesellschafters<br />

mit Zusatz, <strong>der</strong> auf<br />

Gesellschaftsverhältnis<br />

hinweist, z.B. «& Co.»,<br />

«& Cie.», Gebrü<strong>der</strong>.<br />

Obligatorisch. Die nicht<br />

kaufmännische<br />

Kollektivgesellschaft<br />

entsteht erst<br />

mit dem Eintrag.<br />

Min. 1 Komplementär =<br />

unbeschränkt haftend;<br />

natürliche Person o<strong>der</strong><br />

Min. 1 Kommanditär = nur mit<br />

Kommanditsumme haftend;<br />

natürliche Person,<br />

Handelsgesellschaft<br />

(Kollektiv- und<br />

Kommanditgesellschaft) o<strong>der</strong><br />

juristische Person.<br />

Fakultativ, sofern <strong>der</strong> Vertrag<br />

nichts an<strong>der</strong>es vorsieht, hat<br />

je<strong>der</strong> Gesellschafter einen<br />

gleichen Beitrag zu leisten,<br />

sei es in Form von Geld,<br />

Sachen, For<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong><br />

Arbeit. Kommanditsumme<br />

muss im HR eingetragen<br />

werden.<br />

Durch formlosen<br />

Gesellschaftsvertrag,<br />

Schriftlichkeit<br />

empfehlenswert. HR-Eintrag<br />

wird für nicht kaufmännische<br />

Kommanditgesellschaft<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wie Kollektivgesellschaft,<br />

aber nur bezüglich <strong>der</strong><br />

Komplementäre.<br />

Die Kommanditäre dürfen<br />

in <strong>der</strong> Firma nicht genannt<br />

sein, sonst haften sie<br />

unbeschränkt.<br />

Obligatorisch. Die nicht<br />

kaufmännische<br />

Kommanditgesellschaft<br />

entsteht erst<br />

mit dem Eintrag.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 11 / 30<br />

Für Gründung min. 3<br />

natürliche Personen,<br />

nachher weniger<br />

Mitglie<strong>der</strong> geduldet (z.B.<br />

Einmann-AG), solange<br />

keine Einsprache erhoben<br />

wird.<br />

Mind. CHF 100 000.–<br />

Mindesteinzahlung:<br />

CHF 50 000.–;<br />

Inhaberaktien voll,<br />

Namenaktien zu<br />

mindestens 20 %.<br />

• Festsetzen <strong>der</strong> Statuten<br />

• Wahl <strong>der</strong> Organe<br />

• Einzahlung des<br />

Aktienkapitals.<br />

→ öffentliche<br />

Beurkundung<br />

dieser Tatsachen<br />

• Eintrag in das HR<br />

Phantasie- o<strong>der</strong><br />

Sachbezeichnung<br />

o<strong>der</strong> Name. Wenn ein<br />

Name gewählt wird, ist <strong>der</strong><br />

Zusatz «AG»<br />

obligatorisch.<br />

Obligatorisch. Die AG<br />

entsteht erst mit dem<br />

Eintrag.<br />

Für die Gründung mind. 2<br />

natürliche Personen o<strong>der</strong><br />

Handelsgesellschaften,<br />

nachher weniger Mitglie<strong>der</strong><br />

geduldet, solange keine<br />

Einsprache erhoben wird.<br />

Mind. CHF 20 000.–<br />

Max. CHF 2 000 000.–<br />

Mindesteinzahlung: 50 % des<br />

Grundkapitals.<br />

• Festsetzen und<br />

Genehmigen <strong>der</strong> Statuten<br />

• Wahl <strong>der</strong> Organe<br />

• Einzahlung des<br />

Grundkapitals.<br />

→ öffentliche Beurkundung<br />

dieser Tatsachen<br />

• Eintrag in das HR<br />

Freie Wahl wie bei <strong>der</strong> AG,<br />

doch stets mit dem Zusatz<br />

«GmbH».<br />

Obligatorisch. Die GmbH<br />

entsteht erst mit dem<br />

Eintrag.<br />

Nein Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Für die Gründung min. 7<br />

natürliche Personen o<strong>der</strong><br />

Handelsgesellschaften, nachher<br />

weniger Mitglie<strong>der</strong> geduldet,<br />

solange keine Einsprache<br />

erhoben wird.<br />

Fakultativ. Nur, wenn in den<br />

Statuten vorgesehen.<br />

• Festsetzen und Genehmigen<br />

<strong>der</strong> Statuten<br />

• Wahl <strong>der</strong> Organe.<br />

→ keine öffentliche<br />

Beurkundung; Schriftlichkeit<br />

genügt.<br />

• Eintrag in das HR<br />

Freie Wahl wie bei <strong>der</strong> AG.<br />

Wenn ein Name gewählt wird,<br />

ist <strong>der</strong> Zusatz<br />

«Genossenschaft»<br />

obligatorisch.<br />

Obligatorisch. Die<br />

Genossenschaft entsteht erst<br />

mit dem Eintrag.


Geschäftsführung und<br />

Vertretung<br />

Haftung für<br />

Gesellschaftsschulden<br />

Besteuerung<br />

Inhaber, sofern keine<br />

Übertragung an Dritte<br />

vereinbart.<br />

Inhaber unbeschränkt mit<br />

ganzem Geschäfts- und<br />

Privatvermögen.<br />

Inhaber für gesamtes<br />

Einkommen und<br />

Vermögen aus<br />

geschäftlichem und<br />

privatem Bereich.<br />

Je<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

einzeln, sofern <strong>der</strong> Vertrag<br />

nichts an<strong>der</strong>es vorsieht.<br />

Je<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

primär (kein<br />

Gesellschaftsvermögen)<br />

persönlich, unbeschränkt<br />

und solidarisch.<br />

Je<strong>der</strong> Gesellschafter für<br />

seinen Einkommens- und<br />

Vermögensanteil an <strong>der</strong><br />

Gesellschaft sowie sein<br />

privates Einkommen und<br />

Vermögen.<br />

Je<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

einzeln, sofern Vertrag<br />

und Eintrag im HR<br />

nichts an<strong>der</strong>es<br />

vorsehen.<br />

• Primär<br />

Gesellschaftsvermögen<br />

• Subsidiär je<strong>der</strong><br />

Gesellschafter<br />

persönlich,<br />

unbeschränkt und<br />

solidarisch.<br />

Je<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

für seinen<br />

Einkommens- und<br />

Vermögensanteil an<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft sowie<br />

sein privates<br />

Einkommen und<br />

Vermögen.<br />

Je<strong>der</strong> Komplementär<br />

einzeln, sofern Vertrag und<br />

Eintrag im HR nichts an<strong>der</strong>es<br />

vorsehen.<br />

Der Kommanditär ist nur<br />

aufgrund einer speziellen<br />

Vollmacht dazu befugt.<br />

• Primär<br />

Gesellschaftsvermögen<br />

• Subsidiär die<br />

Gesellschafter, und zwar:<br />

Komplementäre<br />

persönlich, unbeschränkt und<br />

solidarisch<br />

Kommanditäre<br />

bis zur Höhe <strong>der</strong><br />

eingetragenen<br />

Kommanditsumme.<br />

Je<strong>der</strong> Gesellschafter für<br />

seinen Einkommens- und<br />

Vermögensanteil an <strong>der</strong><br />

Gesellschaft sowie sein<br />

privates Einkommen und<br />

Vermögen.<br />

Verwaltungsrat, sofern<br />

nicht die Übertragung an<br />

Dritte vorgesehen ist.<br />

Nur<br />

Gesellschaftsvermögen.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 12 / 30<br />

• Gesellschaft für<br />

Unternehmensgewinn<br />

und -kapital<br />

• Aktionär für Aktien<br />

als Vermögen, Dividenden<br />

als Einkommen.<br />

Alle Gesellschafter<br />

gemeinsam, sofern nicht die<br />

Übertragung an einzelne<br />

Gesellschafter o<strong>der</strong> Dritte<br />

vorgesehen ist.<br />

• Primär<br />

Gesellschaftsvermögen<br />

• Wenn Grundkapital nicht<br />

voll einbezahlt, subsidiär<br />

die Gesellschafter persönlich<br />

und solidarisch bis zur Höhe<br />

des nicht voll einbezahlten<br />

Kapitals.<br />

• Gesellschaft für<br />

Unternehmensgewinn<br />

und -kapital<br />

• Gesellschafter für Anteile<br />

als Vermögen,<br />

Gewinnverteilungen als<br />

Einkommen.<br />

Verwaltung (bestehend aus<br />

mind. 3 Mitglie<strong>der</strong>n), sofern<br />

nicht die Übertragung an Dritte<br />

vorgesehen ist.<br />

• Laut Gesetz nur<br />

Gesellschaftsvermögen<br />

• Statuten können jedoch<br />

vorsehen:<br />

– subsidiäre pers. Haftung<br />

<strong>der</strong> Gesellschafter,<br />

unbeschränkt<br />

od. beschränkt<br />

– und/o<strong>der</strong> Nachschusspflicht<br />

unbeschränkt od. beschränkt.<br />

• Gesellschaft für<br />

Unternehmensgewinn<br />

und -kapital<br />

• Gesellschafter für Anteile als<br />

Vermögen, Gewinnverteilungen<br />

als Einkommen.


6 Unternehmensführung<br />

6.1 Managementsystem<br />

Ziel: Bewältigung und Reduktion <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Unternehmensführung durch Aufglie<strong>der</strong>ung in<br />

bewältigbare Teilprobleme<br />

Elemente: Verschiedene Funktionsbereiche und Managementstufen (Vom Groben zum Detail)<br />

Spannungsfeld <strong>der</strong> Unternehmensführung<br />

Grundlegend ist die Erkenntnis, dass Strategie (Ziele), Struktur, Prozess und Kultur vollkommen<br />

zusammenpassen müssen. Die Vernachlässigung auch nur eines Faktors kann zu Missständen und<br />

Fehlentwicklungen führen.<br />

Strategie<br />

Strategie<br />

o Ziel <strong>der</strong> Unternehmung: „Was wollen wir erreichen“<br />

Prozess<br />

o Unterschiedliche Aktivitäten <strong>der</strong> Unternehmung zur Bewältigung <strong>der</strong> anfallenden Aufgaben.<br />

o In <strong>der</strong> Regel „arbeitsteilig“<br />

o Dimensionen (Zeit, Ort, Information, Stoffe, Qualität, Kosten)<br />

Struktur<br />

o Organisatorische Bemühungen Ordnung und Zielorientierung in Prozesse zu bringen.<br />

o Z.B. Organigramm<br />

(Unternehmens)Kultur<br />

o Gemeinsame Wertvorstellungen, Verhaltensnormen, Denk und Handlungsweisen.<br />

Funktionsbereiche<br />

Prozesse<br />

Kultur Struktur<br />

Führungsfunktionen<br />

o Definition „Management“<br />

- Gestalten, lenken und entwickeln von Unternehmungen, respektive Teilbereichen.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 13 / 30


o Ziel<br />

- Erreichen von definierten Zielen<br />

- Erfüllung von Aufgaben<br />

o Aufgaben „Manager“ (Metafunktion Führung)<br />

- Entscheiden – umsetzen - kontrollieren<br />

- Mitarbeiterführung<br />

- Entscheidungsvorbereitung (Willensbildung- und Willenssicherungsprozesse)<br />

- Planung<br />

- Organisation (Strukturen, Prozesse)<br />

o Rahmenbedingungen<br />

- Unsicherheit<br />

- Informationslücke<br />

Managementfunktionen<br />

o Entscheiden<br />

- Ist-Werte analysieren<br />

• Zielerreichung analysieren<br />

• Ressourcenverbrauch analysieren<br />

• Prozessstrukturen analysieren<br />

- Restriktionen ermitteln<br />

- Ziele bestimmen<br />

- Lösungsalternativen ausarbeiten<br />

• Zielerreichbarkeit überprüfen<br />

• Alternative Prozessstrukturen ermitteln<br />

• Alternative Ressourceneinsätze ermitteln<br />

- Lösungsalternativen bewerten<br />

- Optimale Lösungsalternative auswählen<br />

o Umsetzen<br />

- Soll-Werte kommunizieren<br />

• Ziele kommunizieren<br />

• Ressourcen kommunizieren<br />

• Prozessstrukturen kommunizieren<br />

- Soll-Ist-Toleranzwert festlegen<br />

o Kontrollieren<br />

- Soll-Ist-Vergleich anstellen<br />

- Probleme erkennen<br />

Personalführungsfunktionen<br />

o Soll-Werte vereinbaren<br />

- Ziele vereinbaren<br />

- Ressourcen vereinbaren<br />

- Prozesse vereinbaren<br />

o Verhalten <strong>der</strong> Mitarbeitenden beeinflussen<br />

- Mitarbeitende motivieren<br />

- Arbeitszufriedenheit schaffen<br />

- Anreize schaffen<br />

o Leistungen beurteilen<br />

- Zielerreichung beurteilen<br />

- Ressourcenverbrauch beurteilen<br />

- Prozessqualität beurteilen<br />

o Mitarbeitende för<strong>der</strong>n<br />

- fachliche Kompetenz för<strong>der</strong>n<br />

- soziale Kompetenz för<strong>der</strong>n<br />

- konzeptionelle Kompetenz för<strong>der</strong>n<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 14 / 30


Managementstufen<br />

1. Unternehmungspolitik<br />

2. Strategische Planung<br />

3. Operative Planung<br />

4. Operative Führung<br />

5. Wertschöpfungsprozess (sehr wichtig)<br />

Soll-Wert<br />

Die Unterscheidung von Managementstufen hat zum Zweck, die Komplexität <strong>der</strong><br />

Unternehmungsführung in den Griff zu bekommen, indem die Probleme nach dem Prinzip „Vom Groben<br />

in Detail und zurück“ angegangen werden.<br />

Unterschiede Operatives und strategisches Management:<br />

Ist-Wert<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 15 / 30


7 Strategisches Management<br />

Strategische Planungseinheit<br />

sind Kombinationen von strategischen Geschäftsfel<strong>der</strong>n und Branchen. Sie bilden eine unauflösliche<br />

Einheit.<br />

Branche<br />

Wird von einer Gruppe von Anbietern gebildet, die alle ein ganz bestimmtes Kundenbedürfnis<br />

befriedigen bzw. lösen.<br />

Strategische Kompetenzeinheit<br />

Kundebedürfnis (Mangel) + Kernkompetenz<br />

Kernkompetenzportfolio<br />

Strategische Analysen<br />

Währen zum Beispiel SWOT und Portfolioanalyse. Dies führt dann zur Unternehmensstrategie.<br />

Branchenattraktivität<br />

Wettbewerbskräfte:<br />

Rivalität unter den bestehenden Unternehmen<br />

Bedrohung durch neue Konkurrenten<br />

Verhandlungsstärke <strong>der</strong> Abnehmer<br />

Bedrohung durch Ersatzprodukte/-dienste<br />

Verhandlungsstärke <strong>der</strong> Lieferanten<br />

Triebkräfte, die Einfluss haben können auf die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Branche:<br />

Langfristige Verän<strong>der</strong>ung des Wachstums<br />

Produktinnovation<br />

Marketingsinnovation<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Inputkosten<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> staatlichen Politik<br />

Eintritt/Austritt von etablierten Unternehmen<br />

etc.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 16 / 30


Lebenszyklus = Umsatzverlauf eines Produktes<br />

Der Schwachpunkt dieses Modells ist es, dass die wenigsten Produkte o<strong>der</strong> Leistungen tatsächlich<br />

einen Produktlebenszyklus in Form <strong>der</strong> theoretischen S-Kurve aufweisen. Ausserdem sind die<br />

Zeitpunkte des Übergangs von einer Phase in die an<strong>der</strong>e kaum vorhersehbar. Daneben besteht ein<br />

Problem darin, dass <strong>der</strong> Begriff „Produkt“ für dieses Modell nie definiert wurde.<br />

Daher ist es bei <strong>der</strong> Anwendung des Lebenszyklus-Modells von grosser Wichtigkeit, vor <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Analyse genau festzulegen, was analysiert werden soll. Da selten ein Produkt isoliert betrachtet wird,<br />

muss ausserdem streng darauf geachtet werden, dass gleiches mit gleichem verglichen wird.<br />

Phasen des Produktlebenszyklus<br />

Merkmale Einführung Wachstum Reife / Sättigung Rückgang<br />

Umsatz gering schnell steigend Spitzenabsatz rückläufig<br />

Kosten hohe K / Kunde ∅ Kosten je Kunde niedrige K / Kunde niedrige K / Kunde<br />

Gewinne negativ steigend hoch fallen<br />

Kunden Innovatoren Frühadopter breite Mitte Nachzügler<br />

Konkurrenten nur einige nehmen zu gleichbleibend nehmen ab<br />

All diese Angaben sind jedoch modellhaft zu verstehen. Einzelfälle können in Abhängigkeit von den<br />

Markt- und Wettbewerbsgegebenheiten Abweichungen aufweisen. Z.B. ist in Märkten mit einem sehr<br />

starken Wettbewerb ein schnelles Umsatzwachstum nur durch sehr geringe Gewinnmargen zu erzielen<br />

und auch ein Produkt in <strong>der</strong> Reifephase mit einem hohen Marktanteil muss nicht notwendig profitabel<br />

sein.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 17 / 30


Portfolioanalyse<br />

Ziel ist es, die vorhandenen o<strong>der</strong> potentiellen Ressourcen in solche Bereiche zu lenken, in denen die<br />

Marktaussichten beson<strong>der</strong>s vorteilhaft sind und in denen die Unternehmung ihre Stärken ausnutzen<br />

kann.<br />

Portfoliostrategie<br />

Ziele:<br />

Definieren in welchen Geschäftsfel<strong>der</strong>n wir<br />

künftig tätig sind<br />

Vorhandene Ressourcen optimal zuteilen<br />

(Gewinn maximieren, Liquidität sicherstellen)<br />

Fragezeichen<br />

Diese strategischen Einheiten zeichnen sich durch einen relativ niedrigen Marktanteil aus, in einem<br />

Markt <strong>der</strong> ein potenziell hohes Marktwachstum verspricht. Noch sind die Ausgaben hoch und die<br />

Einnahmen gering. Diese Fragezeichen sind sozusagen die Hoffnung des Unternehmens für die<br />

Zukunft. Ob sie erfolgreich werden o<strong>der</strong> vom Markt verschwinden, hängt von <strong>der</strong> Investitions-<br />

Bereitschaft und <strong>der</strong> Risikoeinschätzung des Managements ab.<br />

Die Empfehlung <strong>der</strong> Normstrategie lautet, den Marktanteil deutlich zu steigern, um das Produkt zu einem<br />

"Star" werden zu lassen.<br />

Stars<br />

Aus einem erfolgreich am Markt platzierten Fragezeichen wird ein Star, <strong>der</strong> sich durch einen hohen<br />

Marktanteil (Marktführerschaft) in einem Wachstumsmarkt auszeichnet. Hier liegt <strong>der</strong> Cash-Flow Anteil<br />

schon bei einer "schwarzen Null".<br />

Die Normstrategie empfiehlt, den Marktanteil zu halten und leicht auszubauen.<br />

Cash-Cows<br />

Trotz sinken<strong>der</strong> Nachfrage können aufgrund <strong>der</strong> Umsatzgrösse und den geringen laufenden Kosten<br />

Gewinne abgeschöpft werden. Milchkühe sind quasi die Geldlieferanten für "Fragezeichen" und "Stars".<br />

In dieser Kategorie überwiegen in <strong>der</strong> Cash Flow Betrachtung die Einnahmen bei weitem die Ausgaben.<br />

Die Normstrategie empfiehlt den Marktanteil zu halten und die Rationalisierungschancen<br />

wahrzunehmen, um die Gewinnspanne durch Kostensenkungspotenziale zu steigern.<br />

Arme Hunde (Poor Dogs)<br />

Das sind die SGE, die nur einen niedrigen relativen Marktanteil o<strong>der</strong> in ihrem Produktlebenszyklus das<br />

Ende erreicht haben. In <strong>der</strong> Cash Flow Betrachtung pendeln sich Einnahmen gegenüber Ausgaben auf<br />

die "rote Null" ein.<br />

Die Normstrategie empfiehlt, den Marktanteil deutlich zu senken und die SGE zu veräussern.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 18 / 30


8 Generische Wettbewerbsstrategien<br />

8.1 SWOT<br />

Instrument zur Synthese und Erarbeitung von Varianten<br />

Ziel:<br />

Synthese <strong>der</strong> verschiedenen Analysen<br />

Basis für Erarbeitung von Strategievarianten<br />

Chancen (die Umwelt voraussichtlich bietet)<br />

Risiken (die Umwelt voraussichtlich stellt)<br />

Stärken (<strong>der</strong> Unternehmung)<br />

Schwächen (<strong>der</strong> Unternehmung)<br />

Zum Beispiel (SWOT Ypsomed):<br />

Umwelt =><br />

Stellenabbau<br />

Weltweite Verfügbarkeit<br />

Auf zu viele Standorte aufgeteilt<br />

(Kommunikation)<br />

Sanofi-Aventis springt ab<br />

Kunden springen ab<br />

geringe Prozente in USA<br />

wenig Forschung<br />

Chancen Gefahren<br />

Steigende Anzahl Diabetiker<br />

Neue Medizin via Injektion<br />

- Qualitätssicherung<br />

- Kombination<br />

- Kunden gewinnen -> mehr Absatz<br />

- Anpassung an Kundenwünsche<br />

(Einzelanfertigungen)<br />

INVESTIEREN<br />

- weniger schnelle Produktion wegen<br />

weniger Leuten<br />

- Mitarbeiterzufriedenheit sinkt<br />

AUSGLEICHEN<br />

Neue Konkurrenz<br />

Einweg-Pin nur in US<br />

- Überschuss an<br />

Produkten<br />

- Beteiligung an Forschung<br />

ABSICHERN<br />

- grosser Stellenabbau<br />

- Know-how ausbauen<br />

- Neue Technologien<br />

einführen<br />

BASISABSICHERUNG<br />

8.2 Wettbewerbsstrategie<br />

Sie besteht aus <strong>der</strong> Wahl offensiver und/o<strong>der</strong> defensiver Massnahmen, um eine gefestigte<br />

Branchenposition zu schaffen, d.h. um erfolgreich mit den fünf Wettbewerbskräften fertig zu werden.<br />

Dabei gibt es drei Erfolg versprechende strategische Ansätze:<br />

Umfassende Kostenführerschaft<br />

Differenzierung<br />

Konzentration auf Schwerpunkte<br />

Grundstrategie<br />

Zwei Dimensionen<br />

Differenzierungsstrategie (branchenweit)<br />

Konzentrationsstrategie (segmentspezifisch)<br />

vier Grundstrategien<br />

Marktleistungsdifferenzierung (Kostenführerschaft)<br />

Preisdifferenzierung (Differenzierung)<br />

Marktleistungsspezialisierung (Kostenfokus)<br />

Preisspezialisierung (Differenzierungsfokus)<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 19 / 30


Beispiel (CH-Lebensmittelmarkt):<br />

branchenweit<br />

segmentspezifisch<br />

Kostenführerschaft<br />

(Effizienz, Produktion, Beschaffung,<br />

Lagerbewirtschaffung)<br />

Aldi, Denner, Ikea, Liedl, Sparlinie (Coop,<br />

Migros), Tchibo, Pick Pay<br />

Kostenfokus<br />

(begrenztes Bedürfnis, meist<br />

preiselastisch)<br />

Schlecker, Fielmann, CC, Ottos<br />

Warenposten<br />

Differenzierung<br />

(Qualität, Service, Sortiment,<br />

Image, Innovation, Flexibilität)<br />

Globus, Coop, Migros<br />

Differenzierungsfokus<br />

(spezifisches Bedürfnis, meist<br />

preisunelastisch)<br />

Reformhäuser, Asia-Läden,<br />

Confisserien<br />

Coop, Migros sind Hybridstrategien (Zwischen Kostenführerschaft und Differenzierung)<br />

Wertschöpfungsstrategie<br />

Setzt gewählte Wettbewerbsstrategie in Prozesse um.<br />

Grobe Definition <strong>der</strong> Kernprozesse (Abläufe mit herausragen<strong>der</strong> Bedeutung zur<br />

Strategieerreichung)<br />

Funktionale Strategien<br />

Strategievorgaben <strong>der</strong> Geschäftsfel<strong>der</strong> aufnehmen und Beitrag zur Verwirklichung liefern.<br />

Marketing, Produktion, Logistik etc.<br />

Beispiel:<br />

Marketingziele<br />

Marktziele<br />

- Marktdurchdringung<br />

- Marktanteil<br />

- Absatz<br />

- Umsatz<br />

Kundenziele<br />

- Bekanntheitsgrad (%)<br />

- Erstkäuferrate (Anzahl)<br />

- Kundenbindung (% Wie<strong>der</strong>verkaufsrate, % Lieferanteil)<br />

- Kundenzufriedenheit<br />

- Beziehungsqualität<br />

Marketingstrategie<br />

- Marktabgrenzung<br />

- Ziele (Umsatz, Marktanteile etc.)<br />

- Segmentierung und Positionierung<br />

- Wettbewerbsvorteil und Hauptkundennutzen<br />

- Leitlinien zum Marketing-Mix<br />

- Differenzierung zu Konkurrenz<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 20 / 30


9 Organisation<br />

Ziele<br />

Organisation muss einen Beitrag zum Erreichen <strong>der</strong> Unternehmensziele leiten.<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Produktivität und Effizienz.<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Aufgaben<br />

Bildung, Verteilung und Koordination <strong>der</strong> Aufgaben<br />

Verteilung, Legitimation und Sicherung von Macht<br />

Steuerung <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong><br />

Kanalisierung <strong>der</strong> Selbstorganisation<br />

Sicherung <strong>der</strong> Entwicklungsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmung<br />

Elemente<br />

Aufbauorganisation<br />

Prozessorganisation<br />

9.1 Grundbausteine<br />

Formale Elemente<br />

Stellen<br />

Aufgaben<br />

Kompetenzen<br />

Verantwortung<br />

Ziel<br />

Durch die Definition dieser formalen Elmente werden die Erwartungen des Unternehmens an die<br />

Mitarbeitenden dauerhaft festgelegt und mehr o<strong>der</strong> weniger präzise beschrieben.<br />

(Aufgaben = Kompetenzen = Verantwortung) = Kongruenzprinzip<br />

9.2 Primärstruktur<br />

Organigramm = Darstellungsmittel <strong>der</strong> Aufbauorganisation<br />

Aufgabenglie<strong>der</strong>ung<br />

Vorteile Nachteile Typische Einsatzgebiete<br />

Funktionen - einfache Struktur<br />

- Überblick<br />

- Ausschöpfung von<br />

Spezialisierungseffekten<br />

Produkte - Entlastung <strong>der</strong><br />

Unternehmensspitze<br />

- Nachwuchskräfte<br />

- Glie<strong>der</strong>ung nach<br />

Divisionen<br />

Regionen - Kundennähe<br />

- Anpassung<br />

- grösserer Absatz<br />

- Koordinationsprobleme<br />

- Kamineffekt<br />

- Suboptimierungen<br />

- Bereichsegoismen<br />

- Sparten auseinan<strong>der</strong><br />

driften<br />

- Suboptimierungen<br />

- Mehr Führungskräfte<br />

- Einheitlicher Auftritt des<br />

Unternehmens nicht<br />

gesichert<br />

- Kommunikationsprobleme<br />

- Regionalbereiche<br />

driften auseinan<strong>der</strong><br />

kleinere bis mittlere<br />

Unternehmen<br />

grössere<br />

Unternehmungen<br />

Weltkonzerne<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 21 / 30


Strukturtypen<br />

Reine Linienorganisation<br />

Einheit <strong>der</strong> Auftragserteilung: genau eine übergeordnete Stelle.<br />

Kommunikation nur entlang <strong>der</strong> Linien.<br />

Vorteile<br />

Eindeutige Hierarchie<br />

Eindeutige Regelung <strong>der</strong> Kompetenzen und Verantwortungen<br />

Minimale Kompetenzkonflikte<br />

Nachteile<br />

Schwerfälligkeit durch lange Kommunikationswege<br />

Gefahr Informationsfilterung<br />

Vorgesetzte Personen haben grossen Koordinationsaufwand<br />

Praktisch nicht mehr vertreten.<br />

Organisation mit Zentralbereichen & Stäben<br />

Überlastung <strong>der</strong> Vorgesetzten in <strong>der</strong> Linienorganisation durch Stabsstellen reduzieren.<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung von spartenübergreifenden Funktionen in „zentrale Dienste“.<br />

Vorteile<br />

Spartenübergreifende Synergien können realisiert werden<br />

Nutzung von Spezialisten Know-how<br />

Nachteile<br />

Eigenleben <strong>der</strong> zentralen Abteilungen und Stäbe (Kosten)<br />

Rollenkonflikte und Kompetenzstreitigkeiten<br />

Stabsstellen können eine Organisation bürokratisieren.<br />

Am meisten vertreten.<br />

Matrixorganisation<br />

Mehrfachunterstellung und Kombination von zwei<br />

Dimensionen <strong>der</strong> Aufgabenglie<strong>der</strong>ung<br />

Vorteile<br />

Eher geeignet für grosse Organisationen mit<br />

unterschiedlichen Produkt- und Kundengruppen<br />

Schnelle, direkte Kommunikation<br />

Nutzen des Spezialisten Know-how aus zwei<br />

Dimensionen<br />

Mehr Mitarbeitermotivation<br />

Nachteile<br />

Kompetenzkonflikte<br />

Gefahr <strong>der</strong> suboptimalen Kompromisse<br />

Hohe Anfor<strong>der</strong>ung an Führungskräfte<br />

Verlust <strong>der</strong> einheitlichen Leitung kann zu einer Verunsicherung <strong>der</strong> Mitarbeitenden führen.<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 22 / 30


Optimale Organisationsstruktur<br />

Beurteilungsfaktoren können sein:<br />

interne Situation externe Situation<br />

Gegenwartbezogene Faktoren<br />

- Leistungsprogramm<br />

- Unternehmensgrösse<br />

- Fertigungstechnologie<br />

- Informationstechnologie<br />

- Rechtsform<br />

- Eigentumsverhältnisse<br />

Vergangenheitsbezogene Faktoren<br />

- Alter des Unternehmens<br />

- Art <strong>der</strong> Unternehmensgründung<br />

- Entwicklungsstadium des Unternehmens<br />

9.3 Sekundärstruktur<br />

Ziele<br />

Ergänzung <strong>der</strong> Primärstruktur<br />

Klärt Aufgaben, die in Primärstruktur zu kurz kommen<br />

Häufigste Anwendungsgebiete<br />

Projektorganisation<br />

Produktmanagement<br />

Projektkoordination<br />

Typ: Vgl. Organisation mit zentralen Einheiten<br />

Eigenschaften: Projektleiter hat keine Weisungsbefugnis<br />

Einsatz<br />

Kleiner, zeitlich kurze Projekte<br />

Sehr häufige Form, oft auch informell<br />

Vorteile<br />

Flexible<br />

Mitarbeitende bleiben in ihren Jobs (Bereitschaft)<br />

Nachteile<br />

Beschränkte Ressourcen durch Doppelbelastungen<br />

Kleine Weisungsbefugnis durch Projektleidenden<br />

Aufgabenspezifische Umwelt<br />

- Kundenstruktur<br />

- Konkurrenzverhältnisse<br />

- Dynamik <strong>der</strong> technologischen Entwicklung<br />

Globale Umwelt<br />

- Gesellschaftliche Bedingungen<br />

- Kulturelle Bedingungen<br />

Reine Projektorganisation<br />

Typ: Vgl. Einlinienorganisation (Funktionen)<br />

Eigenschaften: Projektmitarbeitende arbeiten ausschliesslich für das Projekt<br />

Einsatz<br />

Grossprojekte mit meist langer Bearbeitungszeit<br />

Vorteile<br />

Kongruenz (Aufgabe = Verantwortung = Kompetenz)<br />

Kleine Verzettelung <strong>der</strong> Kräfte<br />

Nachteile<br />

Mitarbeitende werden aus bestehendem sozialen<br />

Gefüge gerissen<br />

Kosten<br />

Was passiert nach Projektabschluss?<br />

Führungsspanne = Vorgesetzte<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 23 / 30


10 Rechnungswesen und Controlling<br />

Aufgaben des Rechnungswesens:<br />

Gibt Auskunft über Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Planungs-, Entscheidungs- und Steuerfunktion<br />

Kontrollfunktion<br />

Gläubigerschutz<br />

Steuerbasis<br />

Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit (extern orientiert)<br />

Rechnungswesen im Überblick:<br />

Finanzielles<br />

Rechnungswesen<br />

Betriebliches Rechnungswesen Bilanz- und Erfolgsanalyse<br />

Buchhaltung Kostenrechnung Planungsrechnung<br />

VergangenheitsVergangenheits- Interne, zukunfts- Systematische Auswertung<br />

rechnung, die als rechnung, welche die gerichtete Rechnung, <strong>der</strong> Daten des Rechnungs-<br />

Grundlage <strong>der</strong> betriebliche Leistung welche die angestrebte wesen, mit dem Ziel, Soll/IstexternenRechnungs-<br />

erfasst und ihr die betriebliche Leistung und Abweichungen zu erkennen<br />

legung dient. relevanten Kosten den Unternehmens- und damit die Grundlage für<br />

gegenüberstellt. erfolg für zukünftige Korrekturmassnahmen zu<br />

Perioden ermittelt. erarbeiten.<br />

Was leistet das finanzielle RW?<br />

bildet in die Vermögens- und Schuldverhältnisse, die For<strong>der</strong>ungen und Verpflichtungen <strong>der</strong><br />

Unternehmung ab<br />

bildet den wertmässigen Verkehr zwischen <strong>der</strong> Unternehmung und Aussenstehenden ab<br />

10.1 Die Bilanz<br />

Die Bilanz ist eine Bestandesaufnahme <strong>der</strong> Vermögens- und Finanzlage <strong>der</strong> Unternehmung zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt.<br />

Aktiven (Vermögen) Passiven (Kapital)<br />

Umlaufvermögen:<br />

liquide Mittel<br />

- Kasse<br />

- Post<br />

- Bank<br />

- Wertschriften<br />

For<strong>der</strong>ungen<br />

- Debitoren, Delkre<strong>der</strong>e<br />

Vorräte<br />

- Handelswaren<br />

- Rohmaterial<br />

- Halb- und Fertigfabrikate<br />

Übriges UV<br />

- transitorische Aktiven<br />

Anlagevermögen:<br />

Materielles AV<br />

- Immobilien<br />

- Maschinen<br />

- Mobilien<br />

- Fahrzeuge<br />

- Werkzeuge<br />

Finanzielles AV<br />

- Beteiligungen<br />

- Aktivhypotheken<br />

- Aktivdarlehen<br />

Immaterielles AV<br />

- Patente, Lizenzen, aktive Entw.- kosten, Rechte<br />

Fremdkapital:<br />

kurzfristiges FK<br />

- Lieferantenkreditoren<br />

- Übrige Kreditoren (KK-Kredite)<br />

- Bank<br />

langfristiges FK<br />

- Darlehensschuld<br />

- Hypothekarschulden<br />

- Obligationenanleihen<br />

Rückstellungen<br />

- Verpflichtungen aus Garantieleistungen<br />

Übriges FK<br />

Eigenkapital:<br />

- Eigenkapital<br />

- Reserven<br />

- Aktienkapital<br />

Eigenkapital = Aktiven - Fremdkapital<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 24 / 30


Wichtig zu wissen:<br />

Delkre<strong>der</strong>e = wahrscheinlich angenommene nicht bezahlte Rechnungen<br />

transitorische Aktiven = Übertrag auf das neue Jahr<br />

Inventar = Das ins Detail gehende Verzeichnis aller Vermögens- und Schuldteile.<br />

Warenhandel hat Waren im UV<br />

Fabrikationsbetrieb hat Rohmaterial, Fertigfabrikate im UV, Maschinen im AV<br />

Kontokorrent: Konto in Form laufen<strong>der</strong> Rechnung<br />

Bilanzdarstellung:<br />

10.2 Die Erfolgsrechnung<br />

Die Erfolgsrechnung gibt die Ertragslage einer Unternehmung über einen bestimmten Zeitraum<br />

wie<strong>der</strong>. Beim Aufwand handelt es sich um einen Wertverzehr von Bilanzpositionen, beim Ertrag um<br />

einen Wertzuwachs.<br />

Aufwand Ertrag<br />

Ressourcenkategorien<br />

- Personalaufwand<br />

- Warenaufwand<br />

- Rohmaterialaufwand<br />

- Löhne und Gehälter<br />

- Mietzinsaufwand<br />

- Zinsaufwand<br />

- Unterhalt und Reparaturen<br />

- Abschreibungen<br />

- Werbeaufwand<br />

- Sonstiger Betriebsaufwand<br />

Zweck<br />

- betrieblicher Aufwand<br />

- betriebsfrem<strong>der</strong> Aufwand<br />

- ausserordentlicher Aufwand<br />

Kostenträger / Produkte<br />

- Produkt 1<br />

- Produkt 2<br />

- Produkt 3<br />

- Warenertrag<br />

- Erlös aus dem Verkauf von Fabrikaten<br />

- Bestandesän<strong>der</strong>ungen an Halb- und Fertigfab.<br />

- Honorarertrag<br />

- Zinsertrag<br />

- Übriger Ertrag<br />

Zweck<br />

- betrieblicher Ertrag<br />

- betriebsfrem<strong>der</strong> Ertrag<br />

- ausserordentlicher Ertrag<br />

BW_nurMSP.doc Irène Stücheli Seite 25 / 30


Erfolgsrechnung:<br />

Am Anfang je<strong>der</strong> neuen Periode beginnt die Erfassung von Aufwand und Ertrag wie<strong>der</strong> bei Null.<br />

Erfolgskonten weisen nie einen Anfangsbestand auf!!<br />

Ablauf:<br />

1. Schlussbilanz I (vor Gewinnverteilung)<br />

2. Erfolgsrechnung<br />

3. Schlussbilanz II (nach Gewinnverteilung)<br />

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10.3 Fixe und variable Kosten<br />

Fixe Kosten<br />

Immer gleich, egal wie hoch <strong>der</strong> Umsatz ist.<br />

z.B. Abschreibungen, Zinsen, Managerlöhne, Mieten<br />

-> Gemeinkosten<br />

Variable Kosten<br />

än<strong>der</strong>n sich mit <strong>der</strong> Höhe des Umsatzes (steigen o<strong>der</strong> fallen mit Umsatz)<br />

z.B. Einzellöhne, Warenaufwand<br />

-> Einzelkosten<br />

Nutzschwelle<br />

= den Punkt, bei dem we<strong>der</strong> Gewinn noch Verlust entsteht.<br />

Prinzipien <strong>der</strong> Kostenverrechnung<br />

Die Art <strong>der</strong> Kostenverrechnung bestimmt die Qualität <strong>der</strong> durch die Kostenrechnung generierten<br />

Kostendaten.<br />

1. Verursachungsprinzip<br />

Ursache- Wirkungsbeziehung; Kausalbeziehung als Grundprinzip <strong>der</strong> Kostenverrechnung<br />

2. Durchschnittsprinzip<br />

Die Kosten werden durchschnittlich auf die Leistungseinheiten aufgeteilt.<br />

3. Tragfähigkeitsprinzip<br />

Bezugsgrösse DB, Bruttogewinn, Gewinn (


10.4 Finanzielle Führung<br />

Definition:<br />

Die finanzielle Führung einer Unternehmung kann als Planung und Kontrolle des finanziellen<br />

Verhaltens im Hinblick auf die gesetzten finanziellen Ziele umschrieben werden. Sie muss dafür<br />

sorgen, dass letztlich die Unternehmungsleistung mit möglichst geringen Kapitalkosten erreicht<br />

werden kann und langfristig sichere Vermögens- und Kapitalstrukturen geschaffen werden.<br />

10.5 Die Mittelflussrechnung<br />

Die Mittelflussrechnung ist wie die Erfolgsrechnung eine dynamische<br />

Rechnung. Der Name „Mittelflussrechnung“ rührt daher, dass diese<br />

Rechnung die Verän<strong>der</strong>ungen bestimmter Mittelgesamtheiten (zum Beispiel<br />

die liquide Mittel o<strong>der</strong> das Nettoumlaufvermögen) aufzeigt.<br />

Die Mittelflussrechnung schliesst als dritte Jahresrechnung die Informationslücke<br />

von Bilanz und Erfolgsrechnung, indem sie Aufschluss gibt über:<br />

• die Liquiditätsentwicklung<br />

• die Investierungsvorgänge sowie<br />

• die Finanzierungsmassnahmen<br />

Innerhalb vergangener o<strong>der</strong> künftiger Geschäftsperioden.<br />

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Geldflussrechnung (Einnahmeseite)<br />

Geldflussrechnungen sind Mittelflussrechnungen für Fonds Geld, das heisst Übersichten über die<br />

Einnahmen und Ausgaben einer Periode.<br />

Geldflussrechnung (Ausgabeseite)<br />

Ausgaben<br />

Anstatt Innenfinanzierung wird gleichbedeutend auch <strong>der</strong> Begriff Cashflow verwendet. An<strong>der</strong>e<br />

Synonyme sind:<br />

- Geldfluss aus Umsatztätigkeit<br />

- Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

- Geldfluss aus dem operativen Bereich<br />

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10.6 Cashflow-Berechnung<br />

Der Cashflow = Geldfluss wird aus <strong>der</strong> Erfolgsrechnung entwe<strong>der</strong> direkt über die liquiditätswirksamen<br />

o<strong>der</strong> indirekt über die liquiditätsunwirksamen Positionen ermittelt:<br />

Der Cashflow ist die aus dem Umsatz erzielte Liquidität. Er vermittelt Informationen über die Fähigkeit<br />

<strong>der</strong> Unternehmung<br />

Investitionen aus dem Umsatz zu finanzieren (ohne Aufnahme von Fremd- o<strong>der</strong> Eigenkapital bei<br />

Dritten o<strong>der</strong> Teilhabern<br />

Schulden zurück zu zahlen<br />

Gewinne auszuschütten<br />

Negativer Cashflow<br />

Ein negativer Cashflow wird Cashloss (engl. Loss = Verlust) o<strong>der</strong> Cashdrain engl. Drain = Abfluss)<br />

genannt.<br />

Liquidität und Ertragskraft<br />

Der Cashflow ist eine Grösse, die sowohl Aussagen in Bezug Auf die Liquidität als auch auf die<br />

Ertragskraft ermöglicht.<br />

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