Wegleitung Liegenschaftsentwässerung

Wegleitung
Liegenschaftsentwässerung
14. Kontrolle, Unterhalt, Wartung
Die Entwässerungsanlagen (darunter fallen auch Anlagen zur Versickerung, Retentionsanlagen, Abwasserhebeanlagen
sowie Einleitungen in Gewässer) sind vom Anlageneigentümer oder – wenn schriftlich vereinbart –
vom Anlagenbetreiber regelmässig auf ihren Zustand und ihre Funktionstüchtigkeit hin untersuchen zu lassen.
Dazu müssen die Anlagen jederzeit gut zugänglich sein.
Die Kontrollen sollten nach folgenden Unterhaltsintervallen erfolgen (Empfehlung):
Entwässerungsanlage Unterhaltsintervall
Abwasserhebeanlage überprüfen 1 x wöchentlich bis 1 x jährlich (je nach Anlage)
Kontrolle der Versickerungsanlage 1 x jährlich
Kontrolle der Retentionsanlage 1 x jährlich
Rückstauklappe kontrollieren 1 x jährlich
Entleeren der Schlammsammler (SS), Hofsammler / Einlaufschächte
(ES), Mineralölabscheider (MAB) und Fettabscheider
(FS)
alle 3 Jahre oder bei Bedarf
Sicker- und Kanalisationsleitungen spülen und mit Kanal-
TV-Aufnahme kontrollieren lassen
alle 10 Jahre
Die Gemeinde prüft im Rahmen einer Eigenkontrolle, ob der Eigentümer die Kontroll-, Unterhalts- und Wartungspflichten
wahrnimmt.
15. Abwasserentsorgung ausserhalb des Kanalisationsbereiches
Ausserhalb des Bereichs öffentlicher Kanalisationen kann die Entwässerung grundsätzlich nach einer der folgenden
Varianten erfolgen:
- Anschluss mit einer sog. Sanierungsleitung an die öffentliche Kanalisation und damit an die öffentliche Abwasserreinigungsanlage
- Erstellung und Betrieb einer eigenen Kleinkläranlage und Ableitung des gereinigten Abwassers in eine Versickerung
oder einen Vorfluter > siehe. hierzu VSA-Richtlinie ‚Kleinkläranlagen‘
- Speicherung des anfallenden Schmutzwassers und regelmässige Abfuhr auf die zentrale Abwasserreinigungsanlage
> siehe. hierzu VSA-Richtlinie ‚Kleinkläranlagen‘
Die Art der Abwasserentsorgung ausserhalb des Kanalisationsbereichs ist im Einvernehmen mit dem Amt für
Umweltschutz (AfU) festzulegen.
16. Entwässerung von Gewerbe- und Industriebetrieben
Die bezüglich Regenwasserentsorgung bestehenden gesetzlichen Grundlagen, Richtlinien und Normen orientieren
sich mehrheitlich an der Wohnnutzung. Bei der Beurteilung der Entwässerung von Industrie- und Gewerbearealen
besteht ein gewisser Interpretationsbedarf. Im Vergleich zu reinen Wohngebieten sind bei der
Entwässerung von Industrie- und Gewerbenutzungen spezielle Randbedingungen zu berücksichtigen. Dazu
gehören:
- die unterschiedliche Nutzung der abflusswirksamen Flächen
- das Vorhandensein von wassergefährdenden Stoffen
- häufige Nutzungsänderungen, sowie
- ein erhöhtes Risiko für Unfälle und Störfälle
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