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Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals<br />

Ausgabe 12 · Mai 2013<br />

100 Jahre<br />

Möhnetalsperre<br />

70 Jahre Bombardierung <strong>de</strong>r<br />

Sperrmauer<br />

Stadtmedaille für verdiente<br />

Bürger<br />

Prof. Rohner - Vorsorge in<br />

<strong>de</strong>r Gastroenterologie<br />

Hubert Hüppe - Ein B<strong>und</strong>estagsabgeordneter<br />

mit Herz<br />

Kiepenkerltreffen in Stadtlohn<br />

R<strong>und</strong>weg Hohensyburg<br />

Bürger helfen Bürger<br />

Der Bierhof Teil 3<br />

Mein Herz schlägt für<br />

Schwerte<br />

Historisches Westhofen<br />

Garenfeld <strong>und</strong> seine<br />

Geschichte<br />

1945 - Die letzten Tage<br />

<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir im Internet: www.ergste-<strong>und</strong>-<strong>wir</strong>.<strong>de</strong>


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Lo mi auk mol küern!<br />

Lass mich auch mal re<strong>de</strong>n!<br />

Liebe Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e von<br />

„<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir“ im Ruhrtal!<br />

Zur 12. Ausgabe <strong>de</strong>s Heftes<br />

gratuliere ich Ihnen allen recht<br />

herzlich. Seit nunmehr sechs<br />

Jahren liefert die interessante<br />

Schrift wichtige Informationen<br />

aus <strong>de</strong>m unmittelbaren<br />

Umfeld. Kommunalpolitik <strong>und</strong><br />

Lokalhistorie, Anekdoten <strong>und</strong><br />

Nachrichten über Personen,<br />

Veranstaltungshinweise <strong>und</strong><br />

vieles mehr: Die Mischung<br />

macht es bei <strong>de</strong>m regelmäßig<br />

erscheinen<strong>de</strong>n Heftchen, das immer mehr begeisterte<br />

Leserinnen <strong>und</strong> Leser fin<strong>de</strong>t. Schon lange wer<strong>de</strong>n nicht<br />

mehr nur die Grenzen <strong>de</strong>s Ruhrtals eingehalten. Der<br />

kritische Blick <strong>de</strong>r Autorinnen <strong>und</strong> Autoren fällt auf<br />

das Zeitgeschehen <strong>de</strong>r gesamten Stadt.<br />

Mit <strong>de</strong>r heutigen Ausgabe erreicht die Zeitschrift eine<br />

Auflage von 18.000 Exemplaren. Das fin<strong>de</strong> ich beachtlich.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>swegen, weil in Zeiten von Internet<br />

<strong>und</strong> Smartphones die Verleger über sinken<strong>de</strong>n<br />

Druckauflagen klagen, „<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir“ hingegen seine<br />

Auflage beständig steigert.<br />

Dem „Verleger“ Friedrich-Wilhelm Vogt <strong>und</strong> seinem<br />

Team wünsche ich noch weitere lesenswerte Ausgaben<br />

<strong>und</strong> danke allen Mitstreiterinnen <strong>und</strong> Mitstreitern.<br />

Mein Dank geht aber auch an die zahlreichen Gewerbetreiben<strong>de</strong>n,<br />

die durch eine Werbeanzeige das Bestehen<br />

<strong>und</strong> die weitere Zukunft <strong>de</strong>s Druckwerks garantieren.<br />

Heinrich Böckelühr<br />

Bürgermeister<br />

Hubert Hüppe verkauft Brot:<br />

<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir <strong>und</strong> <strong>Ergste</strong>r Brotmarkt verkaufen<br />

zugunsten Behin<strong>de</strong>rter in <strong>de</strong>r Stadt Schwerte am<br />

31.08.2013 in <strong>de</strong>r Schwerter Fußgängerzone Brot.<br />

Der gesamte Betrag geht an „Dabei“ (Thorsten<br />

Eisenmenger) <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rten Kin<strong>de</strong>rgarten in<br />

Wandhofen.<br />

Inhalt: Seite<br />

Vorwort Bürgermeister H. Böckelühr. ..........3<br />

Inserentenverzeichnis, Impressum .............4<br />

Dorf <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr .....................6<br />

Stadtmedaille für verdiente Bürger. ..........10<br />

100 Jahre Möhnetalsperre ..................13<br />

Vorsorge in <strong>de</strong>r Gastroenterologie. ...........23<br />

Windkraft - Energiewen<strong>de</strong> in Schwerte . ......32<br />

Hubert Hüppe ............................36<br />

Kiepenkerltreffen in Stadtlohn ..............37<br />

<strong>Ergste</strong>r Fahne auf Hawaii ...................46<br />

R<strong>und</strong>weg Hohensyburg. ....................47<br />

Bürger helfen Bürger ......................51<br />

Der Bierhof Teil 3. .........................52<br />

Mein Herz schlägt für Schwerte .............56<br />

Der neue Nachtwächter ....................60<br />

Historisches Westhofen. ....................61<br />

Garenfeld <strong>und</strong> seine Geschichte .............63<br />

1945 die letzten Tage ......................68<br />

Lothar Baltrusch´s Weg nach Vietnam ........72<br />

ERGSTER BROTMARKT informiert:<br />

Wir verkaufen Brot im Oktober zugunsten „Way to<br />

Huyen“ als Unterstützung Lothar Baltrusch‘s großer<br />

I<strong>de</strong>e etwas für die Kin<strong>de</strong>r in Vietnam zutun (Termin<br />

entnehmen Sie <strong>de</strong>r Tagespresse).<br />

3


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

4<br />

ABUS Schlüsseldienst Caspari Seite 50<br />

advertising Werbeagentur u. Seite 27<br />

Marketing GmbH<br />

Architekt Dipl.-Ing. Thomas Buhl Seite 20<br />

AS EC Thomas Vollmer Seite 18<br />

Auto Check Gertz GmbH Seite 17<br />

Autoglas Zentrum Schwerte Budzus Seite 8<br />

Autohaus Hengstenberg Seite 21<br />

Automobiltechnik Stüwe GmbH Seite 63<br />

AWO-Seniorenzentrum Schwerte Seite 41<br />

Bäckerei Aßhoff Seite 28<br />

BauIngBüro Göres Seite 42<br />

Bautenschutz Pfeiffer Seite 18<br />

Bestattungshaus Kritzler Seite 75<br />

Bestattungshaus Lategahn Seite 59<br />

Bestattungshaus Märtin KG Seite 9<br />

Beziks-Schornsteinfeger Detlef Hahn Seite 27<br />

bft Tanken <strong>und</strong> mehr Seite 19<br />

Bier-Verlag Fritz Althoff Seite 20<br />

Biotrans Seite 64<br />

Blumen Gasser Gbr. Seite 19<br />

Cafe-Rest. Schwarzwaldstuben Seite 44<br />

Car Wash Royal GmbH & Co. KG Seite 19<br />

CDU <strong>Ergste</strong> Seite 26<br />

CM Computerservice Seite 53<br />

Dach<strong>de</strong>ckerei Weigelt Seite 21<br />

Der Brillenmacher Seite 20<br />

Dialysezentrum Schwerte Seite 41<br />

Die Linke Seite 20<br />

Dreku GmbH Seite 55<br />

EDEKA Patzer Seite 29<br />

EEK <strong>Ergste</strong>r Eil- u. Kuriertransporte Seite 11<br />

Elektro Menke Seite 30<br />

Elektro Selsen Seite 30<br />

Elektro Wessel GmbH Seite 9<br />

Ergo Versicherung Seite 19<br />

ergster Zahneck Seite 55<br />

EWG Eisenbahner Wohnungs-<br />

genossenschaft Schwerte eG Seite 60<br />

Facharzt f. Allgemeinmedizin<br />

Dr. med. Michael Böhm Seite 54<br />

Fahrschule Schulz Seite 28<br />

Fahrzeugvermietung Seite 9<br />

FDP Seite 25<br />

Fentüra Seite 74<br />

filzfrieda Seite 43<br />

Fliesen Richarz Meisterbetrieb Seite 42<br />

Friedhofsgärtnerei Ritterswür<strong>de</strong>n Seite 18<br />

Fussbo<strong>de</strong>ntechnik Meisterbetrieb Seite 19<br />

Garten-Landschaftsbau Seite 55<br />

Garten-<strong>und</strong> Friedhofsgestaltung Seite 42<br />

Gartengestaltung Jan Apmann Seite 65<br />

Gartengestaltung Brunnert GmbH Seite 28<br />

Gaststätte „Haus Schnei<strong>de</strong>r“ Seite 55<br />

GBE Genossenschaftlicher<br />

Bauverein <strong>Ergste</strong> eG Seite 7<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Gerüstbau Meininghaus Seite 11<br />

GWG Schwerte eG Seite 58<br />

Handarbeiten Mühr Seite 21<br />

Haus Gerhold Seite 26<br />

Haus Schwerte Senioren- u.<br />

Behin<strong>de</strong>rten-Pflegeheim Seite 28<br />

Haus Zier Seite 63<br />

Hausarztpraxis Internistin Seite 66<br />

Hausmeisterservice An<strong>de</strong>as Galle Seite 21<br />

Haustechnik H. Heldt KG Seite 71<br />

Heizung-Sanitär Schiwiora Seite 42<br />

Heizung-Sanitär-Solar Wie<strong>de</strong>nbruch Seite 71<br />

Hesse Bad + Heizung<br />

GmbH & Co. KG Seite 57<br />

Hotel Haus Breer Seite 65<br />

Hotel Restaurant<br />

Hid<strong>de</strong>mann „Im Spiek“ Seite 27<br />

Hotel/Restaurant Sunshine Seite 48<br />

Hu<strong>de</strong>k Elektrotechnik GmbH Seite 28<br />

Immobilien Lüsse Seite 20<br />

Immobilien-Service Kl.-P. Junge Seite 55<br />

Ingenbleek Malerbetrieb GmbH Seite 44<br />

Intersport Seite 9<br />

Karl-Heinz Thüner Seite 11<br />

Kfz Meisterbetrieb Apprecht Seite 22<br />

Kfz Sachvertändigerbüro Gbr Seite 21<br />

Kfz Scheuenpflug Seite 8<br />

Klara Röhrscheidt Haus &<br />

Johannes Mergenthaler Haus Seite 11<br />

Kol CNC Dreh- <strong>und</strong> Frästechnik Seite 8<br />

Krieter in <strong>Ergste</strong> Seite 54<br />

Lipps Mineralöle GmbH Seite 41<br />

Lönne Entsorgung GmbH & Co. KG Seite 17<br />

Malerfachbetrieb Walger e.K. Seite 11<br />

Malermeister R. Buchwald Seite 17<br />

Mietverein Schwerte <strong>und</strong><br />

Umgebung e.V. Seite 20<br />

Mühlen Apotheke Seite 27<br />

Nahversorgung <strong>Ergste</strong> Seite 51<br />

Öko Energie Center Seite 31<br />

P. Karbstein GmbH Seite 62<br />

PC SANI Seite 21<br />

Peter Cramer GmbH & Co. KG Seite 17<br />

Podologin Derin Seite 28<br />

Praxis Zahnarzt Dreiwes Seite 11<br />

printfactory GmbH Seite 6<br />

Provinzial Versicherung Merken Seite 28<br />

Raum.Service. Die Gebäu<strong>de</strong>reinigung Seite 53<br />

Raumausstattung W. Boos Seite 11<br />

Rechtsanwälte Münch, Sohlenkamp<br />

u. Partner Seite 24<br />

RehaVision Schwerte Seite 70<br />

Reisebüro Bluhm Seite 30<br />

REWE Dortm<strong>und</strong> seit 100 Jahren Seite 76<br />

Rolla<strong>de</strong>n DAME P. Apmann Seite 65<br />

Salon Struwwelpeter Seite 25<br />

Schmiku-Repro H. Schmidt GmbH Seite 20<br />

Schreibwaren Lotto Totto Engmann Seite 19<br />

Schrezenmaier Kältetechnik<br />

Gmbh & CO. KG Seite 8<br />

Schuhaus Helmut Hanna GmbH Seite 27<br />

SEG Stadtentwässerung Schwerte<br />

GmbH Seite 18<br />

Späing GmbH & Co. KG Seite 9<br />

Spanke Sanitätshaus Seite 5<br />

Stadtsparkasse Schwerte Seite 2<br />

Stadtwerke Schwerte GmbH Seite 34<br />

Steinbruch GmbH Seite 55<br />

Steuerberater Pohle Seite 54<br />

Steuerberatungsbüro Bornschein Seite 42<br />

Tannen Apotheke Seite 44<br />

Taxi Lange Seite 55<br />

Taxi Salgert Seite 11<br />

Technischer Han<strong>de</strong>l H. Galler Seite 27<br />

TechnoPark <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung Schwerte Seite 14<br />

Therapeutisches Reiten Lie<strong>de</strong>r Seite 28<br />

Tischlerei Koch OHG Seite 52<br />

Transmedia Kabelverbindungen GmbH Seite 12<br />

TV Vi<strong>de</strong>o Schmidt Seite 12<br />

Verputzarbeiten Pichler Seite 21<br />

Volksbank Schwerte-<strong>Ergste</strong> Seite 73<br />

Wasserwerke Westfalen Seite 16<br />

Weinwelt Scholz Seite 21<br />

Wünsch dir was Spielwaren Afflerbach Seite 55<br />

Zahntechnik Krischek Seite 30<br />

Zimmermann Druckerei Seite 67<br />

Zu Hause alt wer<strong>de</strong>n D. Kraas Seite 35<br />

Impressum:<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Verleger:<br />

Friedrich-Wilhelm Vogt<br />

ViSdP, Friedrich-Wilhelm Vogt<br />

Surgstück 13 - 58239 Schwerte - Tel.: 02304 / 7 03 48<br />

eMail: fw-vogt@versanet.<strong>de</strong><br />

Redaktion:<br />

Roswitha Bliese, Volker Kranefeld, Friedrich-Wilhelm<br />

Vogt, eMail: info@ergste-<strong>und</strong>-<strong>wir</strong>.<strong>de</strong><br />

Gastautoren Bürgermagazin Nr.12 im Mai 2013:<br />

Roswitha Bliese, Dr. Ingo Fiedler, Walter Höher, Christopher<br />

Wartenberg, Thomas Wild, Prof. Helmut Müller,<br />

Frank Feldmann, F.J. Wachowiak, J.M. Neubauer, Bernd<br />

Margenburg, Dieter Ackermann, Holger Gieß,<br />

Ursula Ackermann, Diethild Du<strong>de</strong>ck, H.-G. Rehage,<br />

Jürgen Gräwe, Paul Thomas, Harry Schürmann, † Ewald<br />

Brüggemann, Marco Morten Pufke, Heiko Mühlbauer<br />

Layout <strong>und</strong> Satz: advertising GmbH, Schwerte<br />

Fotos: Manuela Schwerte, Ralph Bo<strong>de</strong>mer, Oskar C.<br />

Neubauer, Bernd Paulitschke, Rudolf Kassel, Gerd Bruckmann,<br />

Herbert Diekmann, Peter Fen<strong>de</strong>r, Thomas Em<strong>de</strong>,<br />

BBB Umwelttechnik, Archiv Wasserwerke Westfalen,<br />

Museum Schwerte, Titelfoto: © Carsten Kykal - Fotolia.<br />

com<br />

Druck: Zimmermann Druck + Verlag GmbH, Balve<br />

Auflage: 18.000 Stck.<br />

Für Druckfehler übernehmen <strong>wir</strong> keine Haftung.


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Sanitätshaus Spanke<br />

Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt<br />

Wir sind für Sie da …<br />

Unser Ziel ist es Ihre Lebensqualität<br />

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5


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

6<br />

Jens Merken, Günther Aßhoff, G. Haffner, Wilhelm Brunswicker, Fr. W. Vogt, Rudi Klein, Schornsteinfeger Hahn, Frau Rotthowe, Romina Apmann, Dieter Reichswald,<br />

Melena Mattieu, Frau Zenke, Roswitha Bliese.<br />

Obere Reihe: Gregor Weigelt, H. G. Rehage, Volker Kranefeld, Jürgen Tekhaus, Cort Markiewicz.<br />

Im Tal <strong>de</strong>r grünen Auen<br />

liegt <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr,<br />

ist herrlich anzuschauen,<br />

ein Kleinod <strong>de</strong>r Natur.<br />

Das Sauerland im Sü<strong>de</strong>n,<br />

im Nord <strong>de</strong>r Kohlenpott.<br />

Im Westen Kaiser Wilhelm,<br />

grüßt von <strong>de</strong>r Syburg dort.<br />

Im Osten Sonnenaufgang,<br />

im Herzen Liebe pur:<br />

Dorf <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Dorf <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Vom Bürenbruch im Wal<strong>de</strong>,<br />

schau‘ ich ins Tal hinab.<br />

Oh lieber Gott im Himmel,<br />

hab‘ Dank für Deine Gnad‘.<br />

Du schenktest uns die Heimat<br />

Dorf <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Mit Herz <strong>und</strong> Seele <strong>Ergste</strong>r,<br />

das ist mein Ehrenschwur:<br />

Dorf <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Am En<strong>de</strong> unseres Lebens,<br />

wenn uns <strong>de</strong>r „Semberg“ ruft,<br />

vergangen schöne Tage,<br />

die uns das Schicksal schuf,<br />

dann schau‘n <strong>wir</strong> stolz vom Himnlel<br />

auf einen Flecken nur<br />

mit einem Wolf im Wappen:<br />

Dorf <strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Frank Feldmann, geb. 07.12.1940 in <strong>Ergste</strong>


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Schwerter Unternehmer <strong>de</strong>s Jahres 2012<br />

RN-Redaktionsleiter Heiko Mühlbauer (l.) hat Holger Hoefer <strong>de</strong>n Preis „Unternehmer <strong>de</strong>s Jahres 2012“ verliehen. - Foto: Bernd Paulitschke<br />

Holger Hoefer - Geschäftsführer <strong>de</strong>r Fa. Molco<br />

Hier bleibt nichts kleben<br />

Roswitha Bliese<br />

Holger Hoefer leitet mit Molco ein in<br />

Europa führen<strong>de</strong>s Unternehmen. 2012<br />

wur<strong>de</strong> er <strong>zum</strong> Unternehmer <strong>de</strong>s Jahres in<br />

Schwerte ausgezeichnet.<br />

Am Eingang <strong>zum</strong> Gewerbegebiet in Villigst-<br />

Süd wer<strong>de</strong>n Folien hergestellt. Folien, die<br />

ohne jeglichen Klebstoff haften <strong>und</strong> genauso<br />

rückstandsfrei wie<strong>de</strong>r abgezogen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Eingesetzt wer<strong>de</strong>n sie in Industrie<br />

<strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Werbung, als Bastelmaterial,<br />

bei Haftetiketten <strong>und</strong> als Schutz <strong>zum</strong> Beispiel<br />

auf einem, Handy-Display. Mit einem<br />

Marktanteil von r<strong>und</strong> 80 % in Europa ist die<br />

seit 1928 Vermietung eigener Genossenschaftswohnungen in Schwerte, Hennen, <strong>Ergste</strong>, Berchum<br />

Genossenschaftlicher<br />

Bauverein <strong>Ergste</strong> eG<br />

Wir bieten Lebensräume.<br />

Molco GmbH das wichtigste Unternehmen in<br />

dieser Branche.<br />

Holger Hoefer wollte nicht Unternehmer wer<strong>de</strong>n,<br />

er studierte Kunst auf Lehramt, sehr <strong>zum</strong><br />

Missfallen seines Vaters. Als <strong>de</strong>r Staat En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 1970er-Jahre keine Lehrer mehr brauchte,<br />

fügte er ein Marketing-Studium an. Bei Diagramm<br />

Halbach in Villigst begann er seinen<br />

beruflichen Wer<strong>de</strong>gang. 1992 machte er sich<br />

in Villigst in <strong>de</strong>r Bachstraße selbständig. Seine<br />

Familie half ihm dabei. Sein Bru<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Betrieb <strong>de</strong>s Vaters weitergeführt hatte, stellte<br />

in Brüssel die Vorgänger <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Adhäsionsfolien<br />

her. Diese Produkte wur<strong>de</strong>n in<br />

Villigst vertrieben <strong>und</strong> konfektioniert.<br />

2003 zog die Firma Molco in das neue Gewer-<br />

begebiet südlich <strong>de</strong>r Bahn. Hier ist Platz genug,<br />

um Produktionsmaschinen, die selbst<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n, aufzustellen <strong>und</strong> selbst<br />

zu produzieren.<br />

Lange Erfahrung <strong>und</strong> Erfindungsreichtum<br />

scheinen das Geheimnis <strong>de</strong>s Erfolgs zu sein.<br />

„Unser Markt ist für die Großen <strong>de</strong>r Branche<br />

zu klein <strong>und</strong> für viele Kleine zu <strong>und</strong>urchsichtig“,<br />

erläutert Hoefer das Geheimnis,<br />

warum eine kleine Firma aus Villigst in diesem<br />

Bereich in Europa führend ist.<br />

Genossenschaftlicher Bauverein <strong>Ergste</strong> eG<br />

Auf <strong>de</strong>m Hilf 1 – 58239 Schwerte<br />

Tel. 02304 / 72921<br />

Fax. 02304 / 78611<br />

Internet: www.bauverein-ergste.<strong>de</strong><br />

e-mail : info@bauverein-ergste.<strong>de</strong><br />

Quelle: Ruhr Wirtschaft Febr. 2013<br />

Heiko Mühlbauer, Ruhrnachrichten<br />

7


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

8<br />

KFZ-Meisterbetrieb<br />

Scheuenpflug<br />

Diego Scheuenpflug<br />

KFZ-Techniker-Meister<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

10<br />

S tadtmedaille für<br />

verdiente Bürger<br />

Ursula Ackermann<br />

Seit über 30 Jahren begegnen <strong>wir</strong><br />

Ursula Ackermann in Schwerte als<br />

<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Hausfrauenb<strong>und</strong>es,<br />

o<strong>de</strong>r gemeinsam mit ihrem<br />

Mann Dieter bei Exkursionen<br />

<strong>de</strong>r AGON Schwerte. Sie gibt Kurse<br />

in <strong>de</strong>r VHS <strong>und</strong> <strong>wir</strong> lesen von<br />

ihr immer wie<strong>de</strong>r Ratschläge in<br />

unserer Lokalpresse wie <strong>wir</strong> ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> günstig kochen können mit<br />

an<strong>de</strong>ren Worten, Ursula Ackermann ist aus Schwerte nicht weg zu<br />

<strong>de</strong>nken <strong>und</strong> <strong>wir</strong> hoffen, dass sie weiterhin so aktiv bleibt.<br />

Siegrid Mexner<br />

Ja, Siegrid Mexner ist für <strong>Ergste</strong> aber auch<br />

für Schwerte eine Institution wenn es ums<br />

Schwimmen geht. - Denn wer von <strong>de</strong>r jüngeren<br />

Generation in <strong>Ergste</strong> hat nicht bei ihr<br />

Schwimmen gelernt? Die EG-Eintracht <strong>Ergste</strong><br />

hat ihr viel zu verdanken, <strong>hier</strong> sei nur ihr<br />

Einsatz für <strong>de</strong>n Bestand <strong>de</strong>s Lehrschwimmbeckens<br />

erwähnt.<br />

In userer Partnerstadt Leppävirta kennt man<br />

Siegrid Mexner, die sich seit über 20 Jahren in<br />

<strong>de</strong>r Städtepartnerschaft engagiert. Was dazu<br />

geführt hat, dass ihr als erster Auslän<strong>de</strong>rin die Medaille Pro Leppvirta<br />

verliehen wur<strong>de</strong>.<br />

Christel Timmer<br />

Die dritte Frau im B<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r Preisträger<br />

ist für ilu‘ Engagement seit 1965 bei <strong>de</strong>r<br />

evangelischen Frauenhilfe in Wandhofen<br />

geehrt wor<strong>de</strong>n. Seit 20 Jahren leitet<br />

Christel Timmer die Selbsthilfegruppe<br />

brustoperierter Frauen. Wenn es Schwierigkeiten<br />

gibt versucht sie nach <strong>de</strong>m<br />

Motto „heiter <strong>und</strong> weiter“ diese aus <strong>de</strong>m<br />

von Roswitha Bliese<br />

Seit <strong>de</strong>m Jahr 2001 vergibt die Stadt Schwerte eine Stadtmedaille an Einzelpersonen o<strong>de</strong>r Gruppen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement<br />

auf gefallen sind. Die Personen <strong>und</strong> Gruppen wer<strong>de</strong>n von Bürgern unserer Stadt vorgeschlagen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Rat sucht dann die zu ehren<strong>de</strong>n Personen<br />

aus. Einmal im Jahr wer<strong>de</strong>n dann in <strong>de</strong>r katholischen Aka<strong>de</strong>mie, meistens im November, die Preisträger ausgezeichnet.<br />

Weg zu räumen. Christel Timmer - eine Frau, an <strong>de</strong>r man in Schwerte<br />

nicht vorbei kommt.<br />

Alfred Hintz<br />

Der ehemalige WR-<br />

Redakteur beschäftigt<br />

sich seit <strong>de</strong>m er im<br />

Ruhestand ist intensiv<br />

mit <strong>de</strong>r Geschichte<br />

Schwertes während <strong>de</strong>r<br />

Nazizeit. Das Schicksal<br />

<strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n liegt ihm<br />

dabei beson<strong>de</strong>rs am<br />

Herzen. Er dokumentierte<br />

dies in <strong>de</strong>r Ausstellung „Ohne Meldung unbekannt verzogen“<br />

die in <strong>de</strong>r Viktorkirche gezeigt wur<strong>de</strong>. Aus dieser Ausstellung ist das<br />

gleichnamige Buch entstan<strong>de</strong>n - für Schwerte eine wichtige Veröffentlichung.<br />

Hilfe für Adimali<br />

Dieses Hilfsprojekt entstand durch <strong>de</strong>n Aufenthalt von Schwester<br />

Aquina, die<br />

nach <strong>de</strong>r Rückkehr<br />

in ihre indische<br />

Heimat<br />

das „Morning<br />

Star Medical<br />

Center“ grün<strong>de</strong>te.<br />

Dieses<br />

Krankenhaus<br />

unterstützt <strong>de</strong>r<br />

Verein. Dort<br />

wer<strong>de</strong>n Menschen<br />

operiert,<br />

die sich eine<br />

solche OP fmanziell nicht leisten können. Der Verein organisiert Medizinerteams,<br />

die vor Ort eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Hier in Schwerte leitet<br />

Sebastian Karthikapallil ein gebürtiger In<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verein. Zum Vor-


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

stand gehören Kristin Helwes Bußmann, Monika Michaelis <strong>und</strong> Dorothea Wolfgart.<br />

<strong>Ergste</strong>r Brotmarkt<br />

Man begegnet <strong>de</strong>n Stän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s <strong>Ergste</strong>r Brotmarktes an <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Standorten in<br />

<strong>de</strong>r Stadt Schwerte, wo Brot für <strong>de</strong>n guten Zweck verkauft <strong>wir</strong>d. Genauso vielfältig wie die<br />

Standorte ist auch das Engagement. Nur ein Beispiel, uns allen ist noch in Erinnerung, dass<br />

durch ein Hochwasser im Elsebad die gesamte Technik zerstört war. Hier leistete <strong>de</strong>r <strong>Ergste</strong>r<br />

Brotmarkt schnelle <strong>und</strong> großzügige Hilfe.<br />

Friedrich Wilhelm Vogt hatte die I<strong>de</strong>e <strong>und</strong> fand in Jochen Kupphardt, Marlies Eberhardt, Irmgard<br />

<strong>und</strong> Martin Beckhaus, Inge Batze <strong>und</strong> Bärbel Brennscheid die Helfer, die manche St<strong>und</strong>e<br />

beim Brotverkauf verbracht haben.<br />

Das Bürgermagazin gratuliert!<br />

von Fr.-W. Vogt<br />

Unbenannt-2 1 15.04.2011 14:37:36<br />

Uwe Dreiwes<br />

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11


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

100 Jahre Möhnetalsperre<br />

70 Jahre Bombadierung <strong>de</strong>r<br />

Sperrmauer<br />

Im Ruhrtal als das große Wasser kam.<br />

„Wir erinnern uns“. So hatten <strong>wir</strong> unseren Bericht vor 20 Jahren eingeleitet,<br />

<strong>de</strong>n das Schicht 1 <strong>de</strong>r Schwerter Nachbarschaften <strong>zum</strong> 50.<br />

Jahrestag <strong>de</strong>r Möhne-Katastrophe herausgegeben hatte.<br />

Die Erinnerung ist unverän<strong>de</strong>rt wach, gera<strong>de</strong> <strong>hier</strong>, in <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs betroffenen<br />

Altstadt. Hochwassermarken an verschie<strong>de</strong>nen alten Gebäu<strong>de</strong>n<br />

machen die Höhe einiger Wasserstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich. Mit <strong>de</strong>r Hochwassergefahr<br />

mussten die Bewohner <strong>de</strong>r Altstadt schon immer leben.<br />

Hier gibt es Straßennamen wie Brückstraße, Im Reiche <strong>de</strong>s Wassers<br />

<strong>und</strong> Mühlenstraße.<br />

Die erste kleine Bo<strong>de</strong>nerhebung<br />

aus <strong>de</strong>m Ruhrtal mit<br />

St. Viktor-Kirche <strong>und</strong> Altem<br />

Rathaus war damals retten<strong>de</strong>s<br />

Land. Es war nicht<br />

das bisher höchste bekannte<br />

Hochwasser, <strong>und</strong> es war<br />

keine Naturkatastrophe<br />

wie im Jahre 1458, wie <strong>de</strong>r<br />

Chronist Johann Die<strong>de</strong>rich<br />

von Steinen (1699 - 1759)<br />

berichtet: „Im Jahre 1458 hat die Stadt vom Wasser viel gelitten, <strong>und</strong><br />

st<strong>und</strong> die Ruhr auf <strong>de</strong>m Markte, welches einem <strong>de</strong>s Ortsk<strong>und</strong>igen fast<br />

unglaublich vorkommt“. Der Markt war damals <strong>de</strong>r Platz vor <strong>de</strong>m Alten<br />

Rathaus.<br />

Zu <strong>de</strong>r Frage, ob auch ein Erdbeben eine solche Katastrophe auslösen<br />

<strong>und</strong> die jetzige Mauer <strong>de</strong>r Möhne brechen kann, konnten <strong>wir</strong> aus <strong>de</strong>n<br />

uns zugänglichen Unterlagen über <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s Dammes nichts fin<strong>de</strong>n.<br />

Denn im April <strong>de</strong>s Jahres 1640 erschütterte ein heftiges Erdbeben <strong>de</strong>n<br />

Raum Amsberg im Sauerland. Es entstan<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n an etlichen Häusern.<br />

Ob auch Personen zu Scha<strong>de</strong>n kamen, ist nicht bekannt (Quelle:<br />

Heimatbeilage <strong>de</strong>r „Westfälischen R<strong>und</strong>schau“ vom 22. April 2003) .<br />

Im Kriegsjahre 1943 wur<strong>de</strong> die Naturgewalt Wasser durch Menschenhand<br />

entfesselt.<br />

Die Möhne-Katastrophe am 17. Mai 1943<br />

70 Jahre Bombardierung <strong>de</strong>r Möhnetalsperre zusammengestellt von<br />

Jürgen Gräwe, Paul Thomas, Harry Schürmann <strong>und</strong> † Ewald Brüggemann,<br />

Fotos: Wasserwerke Westfalen <strong>und</strong> Museum Schwerte<br />

Der Historiker Jörg Friedrich veröffentlichte im vorigen Jahr ein umfangreiches<br />

Buch über Deutschland im Bombenkrieg 1940 - 1945. Sein<br />

Titel lautet „Der Brand“. Eine Zeitung stellte eine Besprechung dieses<br />

Buches unter die Überschrift „Wie man eine Stadt anzün<strong>de</strong>t“!<br />

Unsere heutigen Betrachtungen könnte man <strong>de</strong>m gemäß mit <strong>de</strong>r<br />

Überschrift versehen „Das Wasser“ <strong>und</strong> „Wie man eine Landschaft unter<br />

Wasser setzt“!<br />

Ich wer<strong>de</strong> zunächst einleitend kurz über <strong>de</strong>n Bau dieser Talsperre <strong>und</strong><br />

ihre Wie<strong>de</strong>rherstellung nach <strong>de</strong>r Teilzerstörung sprechen. Danach <strong>wir</strong>d<br />

über die Vorbereitung <strong>und</strong> die Durchführung <strong>de</strong>r Bombardierung <strong>und</strong><br />

die Aus<strong>wir</strong>kungen <strong>und</strong> Folgen <strong>de</strong>s Möhne-Hochwassers berichtet.<br />

Bau 1908 - 1913<br />

Im Juli 1913 eingeweiht nach einer Bauzeit von 5 Jahren, sollte die<br />

Möhnetalsperre <strong>de</strong>n Wasserstand <strong>de</strong>r Ruhr regulieren. Sie ist also in<br />

diesem Jahre 90 Jahre alt gewor<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Jahrzehnten davor war <strong>de</strong>r<br />

Wassermangel für die ansässigen Betriebe (Kleinindustrie, Harnmer-<br />

<strong>und</strong> Walzwerke, Schmie<strong>de</strong>n, Drahtziehereien, Papiermühlen <strong>und</strong> Holzbearbeitung)<br />

bedrohlich gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Wasserkraft lieferte ihnen<br />

die Energie. Im Winter <strong>und</strong> im Frühjahr gab es zuviel Wasser mit Über-<br />

13


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

schwemmungen <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Trockenperio<strong>de</strong>n gab es zu wenig Wasser<br />

für das Gewerbe <strong>und</strong> die Ver- sorgung<br />

mit Trinkwasser. Außer<strong>de</strong>m erwuchs<br />

<strong>de</strong>r Kleinindustrie in <strong>de</strong>r auf- streben<strong>de</strong>n<br />

Großindustrie am unteren Lauf <strong>de</strong>r<br />

Ruhr ein gefährlicher Wettbe- werber, <strong>de</strong>r<br />

durch seine Lage zu <strong>de</strong>n Koh- lenfel<strong>de</strong>rn<br />

begünstigt <strong>und</strong> mit allen Mit- teln <strong>und</strong><br />

Errungenschaften <strong>de</strong>r Technik ausgerüstet<br />

war. Zur Regulierung <strong>de</strong>r Ruhr bot<br />

sich als beste Möglichkeit für eine<br />

große Talsperre das Tal <strong>de</strong>r bei Neheim in<br />

die Ruhr mün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Möhne an.<br />

Die Sperrmauer aus Bruchsteinen erhielt einen gekrümmten Gr<strong>und</strong>riss.<br />

Von <strong>de</strong>r Wasserseite aus gesehen ist die Mauerform nach innen<br />

gekrümmt. Die Mauer hat eine Höhe von 40 <strong>und</strong> eine Breite von 650<br />

m. Sie ist 34 m dick am Fuß <strong>und</strong> 6 m an <strong>de</strong>r Krone. Unterhalb <strong>de</strong>r<br />

Staumauer entstand ein Elektrizitätswerk mit einem Ausgleichsweiher.<br />

Das Angriffsziel Möhne-Staudamm <strong>und</strong> die<br />

Angriffsvorbereitungen<br />

Bereits in <strong>de</strong>n 30er Jahren <strong>de</strong>s vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts gab es beim britischen<br />

Luftfahrtministerium einen Ausschuss für einen möglichen<br />

Bombenkrieg. Er sollte (nach englischen Unterlagen) sich damit befassen,<br />

wie Großbritannien lebenswichtige <strong>de</strong>utsche Ziele treffen könnte,<br />

um Deutschlands Fähigkeit, einen Krieg zu führen, erheblich zu vermin<strong>de</strong>rn.<br />

Im Jahre 1938 diskutierte man erstmals in diesem Ausschuss<br />

das Konzept eines Angriffs auf die <strong>de</strong>utschen Staudämme. Man wollte<br />

im Kriegsfalle <strong>de</strong>n lebenswichtigen Wasserbedarf für Industrie <strong>und</strong><br />

14<br />

Zukunft hat,<br />

wer Zukunft<br />

macht!<br />

Schwertes <strong>wir</strong>tschaftliche Zukunft hängt maßgeblich<br />

von seiner Attraktivität als Standort für<br />

Unternehmer <strong>und</strong> Unternehmen ab.<br />

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Denn sie schaffen die zukünftigen Arbeitsplätze<br />

für die Menschen <strong>und</strong> er<strong>wir</strong>tschaften<br />

die Wertschöpfung, mit <strong>de</strong>r ein mo<strong>de</strong>rnes<br />

Gemeinwesen fi nanziert <strong>wir</strong>d.<br />

Wir unterstützen Unternehmen in Schwerte.<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung für Schwerte<br />

Bevölkerung unterbin<strong>de</strong>n, Industrieunternehmen, Eisenbahnen, Wasserstraßen<br />

usw. in <strong>de</strong>n Flusstälern überfluten <strong>und</strong> beschädigen <strong>und</strong> soweit<br />

möglich, die ausreichen<strong>de</strong> Wasserversorgung für die Schiffbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Binnenkanäle verhin<strong>de</strong>rn. Die Talsperre <strong>de</strong>r Möhne stand in diesen<br />

Plänen an erster Stelle, bil<strong>de</strong>t sie doch aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Kapazität<br />

(134 Mio. cbm, E<strong>de</strong>r 202 Mio. cbm, Sorpe 70 Mio. cbm) das Rückgrat<br />

<strong>de</strong>r Wasserversorgung im Ruhrgebiet. Von Seiten <strong>de</strong>r britischen<br />

Kriegsführung sah man dies als wesentlich für die Rüstungsindustrie<br />

an <strong>de</strong>r Ruhr an, auch beson<strong>de</strong>rs für die Erzeugung von Elektrizität.<br />

Ein britisches Flugblatt vom 26. Juni 1943, also knapp 6 Wochen nach<br />

<strong>de</strong>m Angriff auf die Möhne, war „An die Zivilbevölkerung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Industriegebiete“ gerichtet. Darin wur<strong>de</strong> u.a. gesagt - dass das<br />

rheinisch-westfälische Industriegebiet so lange Kriegsschauplatz ist,<br />

bis je<strong>de</strong> Kriegsproduktion unmöglich <strong>wir</strong>d, <strong>und</strong> dass Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

auf diesem Schlachtfeld<br />

nichts zu suchen haben.<br />

Mit gewöhnlichen Bomben<br />

konnte man die Talsperren<br />

nicht zerstören. Die größten<br />

Dämme waren so stabil,<br />

dass man sie nur mit überschweren<br />

Bomben, wenn<br />

überhaupt, brechen konnte.<br />

Damals gab es we<strong>de</strong>r<br />

eine Bombe <strong>de</strong>r benötigten<br />

Sprengkraft noch ein Flugzeug, das eine solche Bombe transportieren<br />

konnte. Selbst eine Bombe von 30 t müsste wasserseitig direkt hinter<br />

die Staumauer geworfen wer<strong>de</strong>n. Der ungeheure Wasserdruck wür<strong>de</strong><br />

dann das Zerstörungswerk vollen<strong>de</strong>n. Der englische Flugzeugkonstrukteur<br />

Barnes Wallis hatte die I<strong>de</strong>e mit <strong>de</strong>n Schockwellen, <strong>de</strong>ren Wirkung<br />

TechnoPark <strong>und</strong> Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

er 1940 bei <strong>de</strong>utschen Luftangriffen auf London beobachtet hatte:<br />

Relativ leichte Bomben explodierten tief innerhalb <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> <strong>und</strong><br />

lösten Schockwellen wie bei einem Erdbeben aus. Genauso konnten<br />

diese unter Wasser erzeugt wer<strong>de</strong>n. Sie wur<strong>de</strong>n dann durch das Wasser<br />

verstärkt. Wallis forschte <strong>und</strong> experimentierte an maßstabgerechten<br />

Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>s Möhne <strong>und</strong> <strong>de</strong>s E<strong>de</strong>rdammes. Er plante eine Bombe von<br />

etwa 3,6 t, die in ca. 6 m Wassertiefe explodieren sollte. Das Gewicht<br />

war für die verfügbaren Flugzeuge noch tragbar; für <strong>de</strong>n Erfolg war<br />

jedoch ein genauer Treffer notwendig.<br />

Die I<strong>de</strong>e von Wallis war eine Bombe, die in einem bestimmten flachen<br />

Winkel so gegen die Wasseroberfläche geworfen wer<strong>de</strong>n sollte, dass<br />

sie dort abprallte <strong>und</strong> in mehreren Sprüngen an <strong>de</strong>r Oberfläche an<br />

<strong>de</strong>n Damm gelangte. Dort sollte sie an <strong>de</strong>r Damminnenseite hinabrollen<br />

<strong>und</strong> tief unten explodieren. Man machte realistische Versuche mit<br />

Flugzeugen am Damm einer einsamen Talsperre in Schottland.<br />

Im Ergebnis war es dann letztlich eine Spezialbombe mit einer zylindrischen<br />

Form wie ein Benzinfass, Länge 1,52 m, Durchmesser 1,27 m,<br />

nunmehr 4,6 t schwer. Unter <strong>de</strong>m Flugzeug aufgehängt, sollte sie vor<br />

<strong>de</strong>m Abwurf 500 Umdrehungen pro Minute entgegen <strong>de</strong>r Flugrichtung<br />

versetzt wer<strong>de</strong>n, beim Erreichen <strong>de</strong>r Mauer an dieser nach unten<br />

rollen <strong>und</strong> dort in 9 m Tiefe explodieren.<br />

En<strong>de</strong> Februar 1943 wur<strong>de</strong>n auch für diesen Zweck geän<strong>de</strong>rte Bomber<br />

vom Typ Lancaster bereitgestellt, die Besatzungen ausgesucht <strong>und</strong><br />

unter extremen Bedingungen trainiert; z.B. sollte die Flughöhe kurz<br />

vor <strong>de</strong>m Abwurf nur 60 Fuß =<br />

18 m betragen bei einer Fluggeschwindigkeit<br />

von rd. 340 km/h.<br />

Es war ein Problem, die genaue<br />

Höhe über <strong>de</strong>r Wasseroberfläche<br />

zu bestimmen. Man löste es dadurch,<br />

dass man unterhalb <strong>de</strong>s<br />

Flugzeuges 2 Punktscheinwerfer<br />

anbrachte, einen am Bug <strong>und</strong><br />

einen am Heck. Die gewünschte<br />

Höhe über Wasser war erreicht, wenn die bei <strong>de</strong>n Strahlen, die nicht<br />

senkrecht, son<strong>de</strong>rn in einem bestimmten Winkel nach unten gingen,<br />

sich auf <strong>de</strong>r Wasseroberfläche unter <strong>de</strong>m Flugzeug trafen <strong>und</strong> zu einem<br />

Oval formten. Die Entfernung von <strong>de</strong>r Staumauer für <strong>de</strong>n Abwurf<br />

<strong>de</strong>r Bombe rechnete sich ähnlich originell: Schaute man an <strong>de</strong>r Ecke<br />

eines Sperrholzdreiecks (Bild 3) durch ein Loch <strong>und</strong> sah die bei<strong>de</strong>n<br />

Türme <strong>de</strong>r Staumauer <strong>de</strong>ckungsgleich mit Nägeln, die in die bei<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Ecken geschlagen waren, musste die Rollbombe geworfen<br />

wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m sie vorher auf rd. 500 Rückwärtsdrehungen pro Min.<br />

gebracht wor<strong>de</strong>n war. 21 Bomber waren entsprechend umgebaut <strong>und</strong><br />

einer neugebil<strong>de</strong>ten Staffel unter OberstLeutnant Gibsan zugewiesen<br />

wor<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>n 21 Flugzeugen kamen dann im Mai 1943 19 <strong>zum</strong><br />

Einsatz.<br />

Damit waren die technischen <strong>und</strong> personellen Voraussetzungen für<br />

einen Angriff gegeben. Weiterhin musste geeignetes Wetter <strong>und</strong> eine<br />

gefüllte Talsperre vorhan<strong>de</strong>n sein. Als günstigste Zeit sah man Mitte<br />

Mai 1943 vor, zur Vollmondzeit, <strong>und</strong> wenn keine Wolken <strong>de</strong>n Mond<br />

ver<strong>de</strong>ckten. Außer<strong>de</strong>m wusste man, dass zu dieser Zeit im Frühjahr die<br />

Talsperren bis zu ihrer maximalen Kapazität gefüllt waren. Letzteres<br />

war bei <strong>de</strong>r Möhne <strong>de</strong>r Fall mit 132 Mio, also 99 % ihrer Kapazität.<br />

Kommen <strong>wir</strong> noch einmal auf Barnes Wallis zurück (damals 56 Jahre<br />

alt), <strong>de</strong>n Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spezialbombe, <strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>ren Beteiligten viel<br />

Scharfsinn, Arbeitskraft, Geld <strong>und</strong> Material darauf verwen<strong>de</strong>te, um<br />

eine solche Waffe möglich zu machen. Am Morgen <strong>de</strong>s 16. Mai 1943<br />

sprach er noch kurz zu <strong>de</strong>n Flugzeugbesatzungen <strong>de</strong>r Staffel 617 <strong>und</strong><br />

drückte aus, dass er sich geehrt, aber sehr unbe<strong>de</strong>utend fühle gegenüber<br />

<strong>de</strong>n kurz vor ihrem Einsatz stehen<strong>de</strong>n Männern, die heute Nacht<br />

hinausfliegen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Welt zeigen wer<strong>de</strong>n, was die Waffe leisten <strong>wir</strong>d.<br />

Und einer <strong>de</strong>r Männer aus diesem Kreis sagte, dass es seltsam sei, dass<br />

dieser weißhaarige Mann, <strong>de</strong>r so ruhig gesprochen habe, irgen<strong>de</strong>twas<br />

mit Bomben <strong>und</strong> Zerstörung zu tun haben sollte. Als ihm dann sofort<br />

nach <strong>de</strong>m Einsatz, in <strong>de</strong>r Frühe <strong>de</strong>s 17. Mai. das Ergebnis, nämlich<br />

die Zerstörung <strong>de</strong>s Möhne- <strong>und</strong> <strong>de</strong>s E<strong>de</strong>rstaudammes mitgeteilt wur<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> dass 8 von 19 ausgesandten Flugzeugen nicht zurückgekehrt waren,<br />

soll er mehrmals wie<strong>de</strong>rholt haben: „Ich hätte niemals angefangen,<br />

hätte ich <strong>de</strong>n Preis gekannt.“<br />

Zwischen bei<strong>de</strong>n Aussagen liegt zeitlich <strong>de</strong>r Angriff. Über seinen<br />

„Preis“, seine Verluste <strong>und</strong> Opfer auf bei<strong>de</strong>n Seiten, wollen <strong>wir</strong> berichten,<br />

insbeson<strong>de</strong>re für <strong>de</strong>n Schwerter Bereich.<br />

Der Angriff in <strong>de</strong>r Nacht vom 16. auf <strong>de</strong>m 17. Mai 1943<br />

In 3 Wellen startete am 16. Mai 1943, einem Sonntag, - in Deutschland<br />

war Muttertag -, ab 21.28 Uhr in Scampton in Sü<strong>de</strong>ngland die<br />

617. Staffel mit 133 Mann in 19 Spezialbombern. Gegen 23 Uhr überflogen<br />

sie die holländische Küste. Über <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n mussten 2<br />

Flugzeuge umkehren. Sie flogen zur Basis zurück, das eine wegen <strong>de</strong>s<br />

Ausfalls <strong>de</strong>s Funksystems, das an<strong>de</strong>re, weil es über <strong>de</strong>r Zui<strong>de</strong>r See das<br />

Wasser berührte, die Bombe verlor <strong>und</strong> 2 Motoren ausfielen. 1 Maschine<br />

wur<strong>de</strong> über Texel abgeschossen. Zwei weitere Bomber gingen verloren,<br />

weil sie über Deutschland Hochspannungsmasten <strong>und</strong> -leitungen<br />

berührten; die eine Bombe explodierte, die an<strong>de</strong>re fiel <strong>de</strong>utschen<br />

Experten in die Hän<strong>de</strong>. Es bestand schon beim Anflug ein beson<strong>de</strong>res<br />

Risiko, weil die Besatzungen angewiesen waren, nach <strong>de</strong>m Verlassen<br />

<strong>de</strong>r Küste ihre Scheinwerferhöhenmesser auf 60 Fuß (= 18 m) festzulegen<br />

<strong>und</strong> auf dieser niedrigen Höhe während <strong>de</strong>s gesamten Fluges zu<br />

verbleiben.<br />

Von <strong>de</strong>n 19 Flugzeugen waren 9 für <strong>de</strong>n Möhnedamm bestimmt. Der<br />

Staffelführer <strong>und</strong> Leiter <strong>de</strong>s Einsatzes, Oberstleutnant Gibson, flog<br />

<strong>de</strong>n ersten Angriff gegen die Möhne, warf die Mine in <strong>de</strong>n See, aber<br />

beschädigte nicht <strong>de</strong>n Damm. Das geschah um 0.27 Uhr. Der zweite<br />

Angreifer, Hopgood, musste etwa 10 Minuten warten, bis sich das<br />

Wasser wie<strong>de</strong>r beruhigt hatte; <strong>de</strong>nn die Rollbomben konnten nur dann<br />

abgeworfen wer<strong>de</strong>n. Sie wur<strong>de</strong>n, wie bereits gesagt, vorher in Rückwärtsdrehung<br />

versetzt <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 400 m vor <strong>de</strong>r Mauer wasserseitig<br />

geworfen, sollten die Torpedosperre wie ein von <strong>de</strong>r Wasseroberfläche<br />

abprallen<strong>de</strong>r Stein überspringen, dann bis zur Mauer gelangen, dort<br />

nach unten rollen <strong>und</strong> in etwa 9 m Tiefe explodieren. Die Maschine<br />

von Hopgood erhielt Treffer <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Möhnemauer stehen<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

sich verzweifelt wehren<strong>de</strong>n leichten Flugabwehrkanonen. Sie löste<br />

noch ihre Bombe aus, nach<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n Damm überflogen hatte. Die<br />

Mine traf das direkt unterhalb <strong>de</strong>s Dammes gelegene Kraftwerk <strong>und</strong><br />

zerstörte es restlos. Die Maschine stürzte dann brennend bei Osttönnen<br />

ab. Auch die dritte Maschine wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Abwehr getroffen,<br />

ein Benzintank lief aus, brannte aber nicht. Infolge <strong>de</strong>r Gewichtsverlagerung<br />

<strong>de</strong>r Maschine war ein genauer Bombenabwurf nicht mehr<br />

möglich. Wie beim ersten Mal gab es eine gewaltige Wasserkaska<strong>de</strong>,<br />

aber keine Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Sperrmauer. Auch <strong>de</strong>r vierte Anflug einer<br />

an<strong>de</strong>ren Lancaster hatte nicht <strong>de</strong>n erhofften Erfolg; wie<strong>de</strong>r schoss<br />

eine gewaltige Wasserfontäne durch die Bombe in die Höhe. Erst <strong>de</strong>r<br />

fünfte Angriff <strong>de</strong>r Maschine von Leutnant Maltby traf die Mauer. Inzwischen<br />

schwiegen die <strong>de</strong>utschen Geschütze teilweise, entwe<strong>de</strong>r von<br />

15


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

<strong>de</strong>n Angreifern außer Gefecht gesetzt o<strong>de</strong>r durch technische Schwierigkeiten<br />

infolge <strong>de</strong>s Dauerfeuers vorübergehend o<strong>de</strong>r ganz ausgefallen.<br />

Der damalige Unteroffizier Karl Schütte, <strong>de</strong>r bis zu seinem To<strong>de</strong><br />

im Jahre 1997 in Drüpplingsen wohnte, schil<strong>de</strong>rte in einem Fernsehinterview<br />

<strong>de</strong>s WDR 1980 die dramatischen Ereignisse. Schütte war erst<br />

Anfang 1943 zur Luftabwehr an die Möhnesperrmauer kommandiert<br />

wor<strong>de</strong>n. Bis <strong>zum</strong> 16. Mai 1943 war so wenig passiert, dass man <strong>de</strong>n<br />

Standort auch scherzhaft als das „Flaksanatorium Möhnesee“ bezeichnete.<br />

Schütte, <strong>de</strong>r mit seiner Mannschaft auf <strong>de</strong>m Nordturm postiert<br />

war, berichtete u.a., dass nach <strong>de</strong>m 4. Angriff sein Geschütz ausfieL<br />

Der Angreifer hatte jetzt leichtes Spiel, <strong>de</strong>nn nur das eine unten auf<br />

<strong>de</strong>r Mauer stehen<strong>de</strong> Geschütz feuerte noch. Schütte konnte sogar die<br />

Umrisse <strong>de</strong>s Piloten in <strong>de</strong>r mondhellen Nacht sehen; die Bombe <strong>de</strong>tonierte<br />

<strong>und</strong> er beobachtete, wie die Mauer auseinan<strong>de</strong>rbrach <strong>und</strong> das<br />

Wasser zu Tal floss .<br />

Die bogenförmige Mauer brach zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Türmen gegen<br />

00:49 Uhr; <strong>de</strong>r Wasserstand fiel schlagartig, die Wasserrmassen vergrößerten<br />

die Bresche auf etwa 77 m Breite <strong>und</strong> 22 m Tiefe. Das Unheil<br />

nahm unabwendbar seinen Lauf.<br />

Die Besatzung <strong>de</strong>s erfolgreichen Flugzeuges empfand das Geschehen<br />

so: „Wir konnten <strong>de</strong>n Wassersturz aus <strong>de</strong>r Möhnetalsperre ganz<br />

<strong>de</strong>utlich sehen, es war ein phantastischer Anblick. Es ist unmöglich,<br />

die Gefühle zu beschreiben, die <strong>de</strong>r Erfolg in uns auslöste. Ein starker<br />

16<br />

Wasserstrom stürzte durch die Möhnemauer. Wir sahen das Wasser<br />

auf <strong>de</strong>m Land weiterrollen, sich verstärken <strong>und</strong> an Geschwindigkeit<br />

zunehmend alles mit sich reißen“, schrieb Pilot Dave Shannon begeistert.<br />

Sein Staffelkapitän Guy Gibson schil<strong>de</strong>rte die Augenblicke nach<br />

<strong>de</strong>m Bombenabwurf: „Deutlich war das über 30 m breite Loch in <strong>de</strong>r<br />

Mauer zu erkennen, durch welches das Wasser im Mondschein auslief<br />

wie gekochte Hafergrütze... Dann begannen <strong>wir</strong> über Funk wie die Verrückten<br />

vor Freu<strong>de</strong> zu schreien. Es war ein erschüttern<strong>de</strong>r Anblick, ein<br />

Schauspiel, wie es niemand mehr erleben sollte!... Für einen Moment<br />

saß ich entspannt <strong>und</strong> un<strong>wir</strong>klich im warmen Cockpit meiner Lancaster,<br />

<strong>und</strong> ich schaute auf diese gewaltige Kraft, die <strong>wir</strong> losgelassen hatten<br />

<strong>und</strong> die nun in das Herz <strong>de</strong>s Ruhrgebietes vordrang.“<br />

Um 00:56 Uhr wur<strong>de</strong> das vereinbarte Erfolgs-Co<strong>de</strong>wort „Nigger“ an<br />

die Einsatzleittmg gefunkt. „Nigger“ hieß Gibsons H<strong>und</strong>, <strong>de</strong>r allerdings<br />

am Sonntag Nachmittag auf <strong>de</strong>m englischen Flugplatz unter ein Auto<br />

geraten war <strong>und</strong> getötet wur<strong>de</strong>.<br />

„Nach mir die Sintflut“, so steht es auf <strong>de</strong>m Wappen <strong>de</strong>r 617. Staffel<br />

(Bild 5), <strong>de</strong>ren Flugzeuge <strong>de</strong>n Möhnedamm <strong>und</strong> in <strong>de</strong>rselben Nacht<br />

auch <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>rdamm zerstörten. Dieses Wappen, das in seiner Mitte<br />

das Emblem mit <strong>de</strong>r geborstenen Staumauer <strong>de</strong>r Möhne zeigt, wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Staffel bald nach <strong>de</strong>m Angriff verliehen.<br />

Fortsetzung folgt


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50 Jahre Kfz Meisterbetrieb Apprecht, Hör<strong>de</strong>rstr. 27 in Schwerte<br />

22<br />

Werkstatt <strong>de</strong>s Vertrauens<br />

50 Jahre Reifen-<strong>und</strong> Autoservice Apprecht<br />

Meine Eltern Bärbel <strong>und</strong> Harald machten<br />

sich am 01.04.1963 in <strong>Ergste</strong> mit einer Shell-<br />

Tankstelle selbständig. Später übernahmen<br />

sie die Shell-Tankstelle auf <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse<br />

<strong>und</strong> erweiterten <strong>de</strong>n Betrieb 1984 um eine<br />

Kfz Werkstatt auf <strong>de</strong>m Nachbargelän<strong>de</strong>. Ich<br />

bin mit Autos <strong>und</strong> Werkstatt groß gewor<strong>de</strong>n.<br />

Nach <strong>de</strong>r Ausbildung als Autoelektriker bei<br />

Bosch startete ich meine 2. Ausbildung als Kfz<br />

Mechaniker <strong>und</strong> legte 1990 meine Meisterprüfung<br />

ab. 2003 übernahm ich die Werkstatt<br />

von meinen Eltern <strong>und</strong> im Jahr 2011 zogen<br />

<strong>wir</strong> auf die an<strong>de</strong>re Seite <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse wo<br />

unser neuer Betrieb jetzt steht.<br />

Hier fing alles an.<br />

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v.l. Michael Zechner, Ullrich Schenzer, Michael Koyda, Stefan Flacke, Franco Fera, Niklas Illi,<br />

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Vorsorge in <strong>de</strong>r Gastroenterologie<br />

(Leber, Magen-Darmkrankheiten)<br />

von Prof. Dr. H.G. Rohner<br />

Gespräch mit Prof. Dr. med. H.G. Rohner<br />

Vorsorge beim Mann: Magen- <strong>und</strong> Darmspiegelung,<br />

Prostatauntersuchung<br />

Vorsorge bei <strong>de</strong>r Frau: Magen- <strong>und</strong> Darmuntersuchung,<br />

gyn. Untersuchung<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> steht in <strong>de</strong>r Gastroenterologie die Darmkrebsvorsorge.<br />

Zur Person:<br />

Professor Rohner wollte zunächst Chirurg wer<strong>de</strong>n. Er begann seine<br />

ärztliche Ausbildung im Jahre 1970 an <strong>de</strong>r Uni Klinik Bonn.<br />

1977 wur<strong>de</strong> er dort Facharzt für Innere Medizin <strong>und</strong> Gastroenterologie.<br />

Um 1970 kam die Endoskopie mit flexiblen Glasfieberoptiken<br />

auf, was erstmals eine kontrollierte <strong>und</strong> komplette Untersuchung<br />

<strong>de</strong>r oberen <strong>und</strong> unteren Verdauungswege ermöglichte.<br />

Schlagartig än<strong>de</strong>rte Rohner seinen Berufsplan. Er wollte nicht<br />

mehr Operateur wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Operationen durch vorherige<br />

Untersuchungen möglichst reduzieren o<strong>de</strong>r gar vermei<strong>de</strong>n helfen.<br />

In seiner Laufbahn hat er als Erst- <strong>und</strong> Mitautor über 140 wissenschaftliche<br />

Arbeiten gelistet. Über 25 Jahre gehörte er mit<br />

einigen an<strong>de</strong>ren Professoren zu <strong>de</strong>n Meinungsbil<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Gastroenterologie<br />

mit unzähligen Vorträgen für Ärzte (Fortbildungsveranstaltungen,<br />

Seminare, Kongresse, national <strong>und</strong> international.<br />

Er war bei <strong>de</strong>r Einführung zahlreicher Medikamente gegen<br />

Magen-Darmkrankheiten beteiligt – schon in <strong>de</strong>n 70 er Jahren<br />

bei <strong>de</strong>n Antazida (milchpulverartige Präparate für <strong>de</strong>n Magen<br />

wie Sologastril, Maaloxan usw.) bei allen H2 Blockern (wie Tagamet,<br />

Zantic usw.) <strong>de</strong>n Protonenpumpenblockern (wie Omeprazol,<br />

Pantozol, Agopton). Auch an <strong>de</strong>n ersten Eradikationsstudien gegen<br />

<strong>de</strong>n Helicobacterkeim war Rohner beteiligt.<br />

1980 wur<strong>de</strong> Rohner Privatdozent, 1985 Professor für Innere Medizin<br />

an <strong>de</strong>r Friedrich-Wilhelm Universität zu Bonn. Seit Anfang<br />

<strong>de</strong>r 90 er Jahre <strong>wir</strong>d er aufgr<strong>und</strong> seiner wissenschaftlichen Leistung<br />

im <strong>de</strong>utschen „who is who aufgeführt.<br />

Von 1984-88 war Rohner Chefarzt am Katharinenhospital Unna,<br />

von 1988-2008 also 20 Jahre Chefarzt am Marienkrankenhaus<br />

Schwerte, wo er eine leistungsstarke Gastroenterologie <strong>und</strong> Endoskopie<br />

aufbaute, die durch seine Arbeit überregional bekannt<br />

<strong>und</strong> anerkannt wur<strong>de</strong>.<br />

Seit <strong>de</strong>m 01.10.2008 leitet er zusammen mit Prof. Lösgen das Zentrum<br />

für Endoskopie am ev. Krankenhaus in Schwerte. Allen Patienten,<br />

auch Kassenpatienten stehen für die ambulante <strong>und</strong> stationäre<br />

Behandlung zwei hervorragen<strong>de</strong> Mediziner zur Verfügung. Prof.<br />

Rohner ist auch Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Kassenpraxis Dr. Fiegenbaum<br />

(Medizinisches Versorgungszentrum, Schützenstraße 9, Schwerte).<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>r Kardiologie unter <strong>de</strong>r Leitung von Dr. Fiegenbaum<br />

(mit Herzkatheterplatz im Schwerter Partnerkrankenhaus,<br />

Bethanien in Iserlohn) hat die Innere Medizin im ev. Krankenhaus<br />

eine große Zukunft. Seit <strong>de</strong>m 01.01.2013 leitet Prof. Rohner zusätzlich<br />

die gastroenterologische Abteilung am Krankenhaus Bethanien<br />

in Iserlohn.<br />

Vorsorge:<br />

Kampf <strong>de</strong>m Darmkrebs – das ist das Motto von Prof. Rohner seit<br />

über 40 Jahren. Trotz seiner vielfältigen wissenschaftlichen Tätigkeit<br />

hat Rohner die praktische Arbeit nie vernachlässigt. Er hat<br />

über die Jahrzehnte über je 100 000 Darm- <strong>und</strong> Magenspiegelungen<br />

durchgeführt mit allen operativen Möglichkeiten. In einzelnen<br />

Jahren waren es bis fast 4000 Untersuchungen allein für <strong>de</strong>n<br />

Dickdarm. Bis vor einigen Jahren war zur Vorsorge nur die Stuhl-<br />

Blutuntersuchung geläufig. Kurz nach <strong>de</strong>m Jahr 2000 hat die Burda<br />

Stiftung die Koloskopie (Darmspiegelung) als Vorsorge propagiert<br />

<strong>und</strong> die Einführung dieser Maßnahme be<strong>wir</strong>kt. Prof. Rohner hat in<br />

gleicher Weise wie heute schon Jahrzehnte vorher so gehan<strong>de</strong>lt,<br />

wie dies heute üblich ist mit <strong>de</strong>r Darmspiegelung.<br />

Darmkrebs <strong>wir</strong>d schon ab <strong>de</strong>m 40. Lebensjahr häufig. Die heutzutage<br />

gefor<strong>de</strong>rte Erstuntersuchung bei 55-Jahren ist eine Empfehlung<br />

<strong>de</strong>r Krankenkassen <strong>und</strong> trifft nicht die Realität. Fast alle<br />

Krebse im Dickdarm wachsen über einen Polypen. Wenn man diese<br />

frühzeitig mit <strong>de</strong>r Endoskopie erkennt <strong>und</strong> entfernt, ist <strong>de</strong>r Patient<br />

geheilt <strong>und</strong> ein Krebs kann so gar nicht entstehen. Das gefährliche<br />

am Krebs im Dickdarm ist, das es keine wegweisen<strong>de</strong>n Symptome<br />

im Frühstadium gibt. Der Patient „spürt“ <strong>de</strong>n Krebs nicht.<br />

Erst im Spätstadium macht er sich bemerkbar. Dann verlieren <strong>wir</strong><br />

aber schon einen Großteil <strong>de</strong>r Patienten. Die Chemotherapie hilft<br />

im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr, sie lin<strong>de</strong>rt höchstens die<br />

Symptome. Stuhluntersuchungen zur Erkennung okkulten Blutes<br />

(wenig Blut, das man mit <strong>de</strong>m Auge nicht sieht) sind wie die CT <strong>und</strong><br />

Kernspin-Untersuchung nicht zur Früherkennung geeignet. Röntgenuntersuchungen,<br />

CT <strong>und</strong> Kernspinuntersuchungen sind Negativverfahren<br />

(wie bei <strong>de</strong>r Fotografie). Bei <strong>de</strong>r Endoskopie hat man<br />

Nativ, bzw. Echtheitsaufnahme in Farbe mit vielfacher Vergrößerung<br />

<strong>de</strong>r Organe. Der Goldstandart zur Erkennung <strong>de</strong>s Darmkrebses<br />

23


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

24<br />

ist <strong>und</strong> bleibt die Endoskopie (Spiegelung), die absolut schmerzfrei<br />

durchzuführen ist. Auffällig ist manchmal eine familiäre<br />

Häufung <strong>de</strong>s Darmkrebs. In solchen Fällen müssen Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong><br />

Enkel <strong>de</strong>r Patienten unbedingt ab <strong>de</strong>m 35. -40. Lebensjahr erstmals<br />

untersucht wer<strong>de</strong>n. Das evangelische Krankenhaus besitzt<br />

einen ganzen OP-Trakt für die endoskopischen Untersuchungen.<br />

Es steht sehr erfahrenes <strong>und</strong> ausgebil<strong>de</strong>tes Endoskopiepersonal<br />

zur Verfügung. Die Ausrüstung entspricht mo<strong>de</strong>rnsten Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Eine Zentralsterilisation sorgt seit jeher für einwandfreie<br />

saubere Instrumente.<br />

Magenspiegelung:<br />

Diese Untersuchung gehört nicht offiziell zur Vorsorge. Nach<br />

meiner Meinung sollte aber je<strong>de</strong>r einmal diesbezüglich untersucht<br />

wer<strong>de</strong>n. Anfang <strong>de</strong>r 90 er Jahre gab es viele Patienten mit<br />

Geschwüren im Magen <strong>und</strong> Zwölffingerdarm, sowie mit Speiseröhren-<br />

<strong>und</strong> Magenkrebs. Viele Komplikationen wur<strong>de</strong>n registriert:<br />

Blutungen, Durchbrüche <strong>de</strong>r Organe usw. Die chirurgischen<br />

Kliniken waren mit Operationen überhäuft. Die Situation diesbezüglich<br />

hat sich dramatisch geän<strong>de</strong>rt. Heute weiß man, dass<br />

nahezu alle Geschwüre im oberen Verdauungstrakt durch <strong>de</strong>n<br />

Helicobacterkeim verursacht wer<strong>de</strong>n. Die Beseitigung <strong>de</strong>s Keims<br />

führt zur Heilung <strong>und</strong> langfristigen Ges<strong>und</strong>ung <strong>de</strong>r Patienten.<br />

Die Therapie <strong>de</strong>s Helicobacterkeims <strong>wir</strong>d mit Erfolg auf breiter<br />

Basis in Kliniken <strong>und</strong> Arztpraxen durchgeführt. Die oben aufgeführten<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n in naher Zukunft nahezu<br />

verschw<strong>und</strong>en sein. Etwa ab <strong>de</strong>m 50. Lebensjahr ist die Magen-<br />

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untersuchung indiziert. Indikationen <strong>de</strong>r Magenuntersuchung: bei<br />

Reflux- o<strong>de</strong>r Oberbauchbeschwer<strong>de</strong>n, um ein evtl. schon vorhan<strong>de</strong>nes<br />

Ulcus- o<strong>de</strong>r Tumorlei<strong>de</strong>n im Frühstadium zu erkennen <strong>und</strong> um nachzuweisen,<br />

ob <strong>de</strong>r Helicobacterkeim vorhan<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>r anschließend<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Anhang: „Rohnersche Analhygiene“ : Viele Patienten haben Beschwer<strong>de</strong>n<br />

im Analbereich wie Schmerzen, Juckreiz, Blutungen. Dies<br />

ist in <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r Fälle auf eine unzureichen<strong>de</strong> Reinigung nach<br />

<strong>de</strong>m Stuhlgang zurückzuführen. Das Abwischen nach <strong>de</strong>m Stuhlgang<br />

mit Papier (trockenes o<strong>de</strong>r feuchtes Papier) ist nicht ausreichend,<br />

weil man damit Keime auch perianal weiter verstreut. Man sollte<br />

sich folgen<strong>de</strong>rmaßen nach <strong>de</strong>m Stuhlgang reinigen: Vorreinigung<br />

mit trockenem o<strong>de</strong>r feuchtem Toilettenpapier. Dann Hän<strong>de</strong> einseifen,<br />

mit <strong>de</strong>r Hand die Anal- <strong>und</strong> Perianalregion reinigen, evtl. mit einem<br />

Finger zwei, drei cm in <strong>de</strong>n Analkanal einführen. Anschließend mit<br />

lauwarmen Wasser die Seife abspülen. Salben usw. sind zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

weil damit die Analregion feucht <strong>wir</strong>d <strong>und</strong> ein Nährbo<strong>de</strong>n für Bakterien<br />

sind. Am besten geeignet für die Reinigung ist das Bi<strong>de</strong>t, bzw. ein<br />

Plastikeinsatz für die Toilette, <strong>de</strong>r mit lauwarmen Wasser gefüllt ist.<br />

Anmeldung zur Endoskopie:<br />

1. Evangelisches Krankenhaus Schwerte<br />

Schützenstraße 9<br />

02304/202-121<br />

2. Krankenhaus Bethanien Iserlohn<br />

Hugo-Fuchs-Allee 3<br />

02371/212-198<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

F.J. Wachowiak<br />

Vom 23.09.-26.09.2012 trafen sich 50 Kolpingmitglie<strong>de</strong>r aus <strong>Ergste</strong>/<br />

Villigst <strong>und</strong> San<strong>de</strong>rsdorf/Bitterfeld zu ihrem 25. Partnerschaftstreffen<br />

in <strong>de</strong>r Kolpingferienstätte Du<strong>de</strong>rstadt.<br />

Bei vielen persönlichen Erinnerungen, Fotos <strong>und</strong> Filmen wur<strong>de</strong>n die<br />

zurückliegen<strong>de</strong>n Jahre <strong>de</strong>r Partnerschaft <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Kolpingfamilien<br />

noch einmal nachgezeichnet. Die Erinnerungen an die zurückliegen<strong>de</strong>n<br />

Jahre wur<strong>de</strong>n ergänzt durch eine gemeinsame Busfahrt durch <strong>de</strong>n<br />

Nationalpark Harz. Unter fachk<strong>und</strong>iger Führung konnte die Gruppe<br />

die durch die Höhenlage bedingten verschie<strong>de</strong>nen Vegetationsstufen<br />

<strong>de</strong>s Nationalparks sowie die gelungene Auswil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Luchses in<br />

Augenschein nehmen.<br />

Die 1908 im Baustil <strong>de</strong>r norwegischen Stabkirchen errichtete Holzkirche<br />

in Hahnenklee, sowie die durch <strong>de</strong>n frühen Bergbau <strong>und</strong> durch<br />

das „Oberharzer Wasserregal“ bekannte Stadt Clausthal-Zellerfeld<br />

gehörten ebenfalls <strong>zum</strong> Besichtigungsprogramm. Den Abschluss <strong>de</strong>r<br />

R<strong>und</strong>fahrt bil<strong>de</strong>te die Besichtigung <strong>de</strong>r Stadt Goslar mit <strong>de</strong>n vielen<br />

Fachwerkhäusern <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Kaiserpfalz.<br />

Auch das in <strong>de</strong>r Kulturlandschaft <strong>de</strong>s Eichsfelds gelegene Du<strong>de</strong>rstadt<br />

mit seinen farbenfrohen Fachwerkhäusern <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Stile-<br />

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Partnerschaftstreffen<br />

<strong>de</strong>r Kolpingfamilien <strong>Ergste</strong>/Villigst <strong>und</strong> San<strong>de</strong>rsdorf<br />

Bild: B. Mussmann<br />

pochen begeisterte die Teilnehmer. Den Abschluss <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Besichtigungen bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>s nahe bei Du<strong>de</strong>rstadt gelegenen<br />

Gut Herbigshagen <strong>de</strong>r Heinz Sielmann Stiftung. Bei <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung<br />

auf einem Teilstück <strong>de</strong>s unter Naturschutz stehen<strong>de</strong>n 1397 km langen<br />

„Grünen Ban<strong>de</strong>s Deutschlands“, erfuhr die Gruppe, wie sich entlang<br />

<strong>de</strong>r ehemals inner<strong>de</strong>utschen Grenze heute ein Refugium für viele seltene<br />

Pflanzen <strong>und</strong> Tiere entwickelt hat.<br />

Die bei <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung gewonnen Eindrücke wur<strong>de</strong>n durch die Ausstellung<br />

<strong>und</strong> Filme aus <strong>de</strong>m Schaffen Heinz Sielmanns ergänzt. Am<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jubiläumstreffens waren sich alle Teilnehmer einig: Aus <strong>de</strong>r<br />

Partnerschaft ist eine Fre<strong>und</strong>schaft erwachsen.<br />

Wir wollen uns nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren!<br />

25


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

26<br />

Jürgen Michael Neubauer<br />

60. Jahre Verein für Briefmarkenk<strong>und</strong>e Schwerte e.V.<br />

Der 1. Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Verein für Briefmarkenk<strong>und</strong>e<br />

Schwerte e.V „ Jürgen Michael<br />

Neubauer „ hatte anlässlich <strong>de</strong>s 60.<br />

Geburtstages <strong>de</strong>s Vereins für Briefmarkenk<strong>und</strong>e<br />

Schwerte e.V. am 05.09.2012<br />

in das Ruhrtalmuseum Schwerte eingela<strong>de</strong>n.<br />

Die „Deutsche Post AG - Erlebniswelt<br />

Briefmarken“ hatte an diesem Tag ein<br />

Son<strong>de</strong>rpostamt mit Son<strong>de</strong>rstempel eingerichtet.<br />

Der Verein für Briefmarkenk<strong>und</strong>e<br />

Schwerte ehrte dieses<br />

Jubiläum mit einem<br />

Son<strong>de</strong>rumschlag, <strong>de</strong>r ebenfalls erhältlich war.<br />

Um Punkt 10.00 Uhr eröffnete <strong>de</strong>r 1. Vorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Verein für Briefmarkenk<strong>und</strong>e<br />

Schwerte e.V. „ Jürgen Michael Neubauer „ die<br />

Feierst<strong>und</strong>e unter Begrüßung aller Ehrengäste<br />

<strong>und</strong> Gäste. Der stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeister<br />

Jürgen Paul <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Regionalvertreter <strong>de</strong>s<br />

B<strong>und</strong>es Deutscher Philatelisten e.V. Roland Wachtmeister kamen<br />

gerne <strong>de</strong>r Einladung nach. Auch eine größere Anzahl an Gäste/Vereinsmitglie<strong>de</strong>r<br />

wohnten <strong>de</strong>r Feierst<strong>und</strong>e bei. Jürgen Michael Neubauer<br />

hielt einen geschichtlichen Rückblick <strong>und</strong> wies beson<strong>de</strong>rs<br />

auf die Gründungsveranstaltung am 05.09.1952 im Restaurant/<br />

Posthalterei Pfer<strong>de</strong>kämper - unweit <strong>de</strong>s Ruhrtalmuseums - <strong>und</strong><br />

Motiv <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rstempels hin. Danach hielt <strong>de</strong>r stellv. Bürgermeister<br />

Jürgen Paul eine kurze Re<strong>de</strong> <strong>und</strong> übergab mit Grüßen <strong>de</strong>s<br />

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am 05.09.2012, Ruhrtalmuseum, Schwerte<br />

Bürgermeisters eine Ehrenurk<strong>und</strong>e Der Regionalvertreter <strong>de</strong>s B<strong>und</strong><br />

Deutscher Philatelisten e.V. Roland Wachtmeister überbrachte die<br />

Grüße <strong>und</strong> Wünsche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n NRW Werner Müller<br />

<strong>und</strong> übergab ebenfalls eine Ehrenurk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ein Buchgeschenk.<br />

Danach wur<strong>de</strong> durch Jürgen Michael Neubauer <strong>de</strong>r offizielle Teil<br />

<strong>de</strong>r Feierst<strong>und</strong>e been<strong>de</strong>t <strong>und</strong> die Ausstellung eröffnet, Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen sowie Sekt <strong>und</strong> Bier wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Gästen angeboten. Die<br />

Ausstellung war vom 05.09.2012 bis 30.09.2012 zu sehen. Themen<br />

<strong>de</strong>r Ausstellung: Privatpost Schwerte (Eine prämierte Sammlung);<br />

Preußenbriefe/Belege von Schwerte (Beson<strong>de</strong>rs die Preußennummernstempel<br />

auf Brief: 1376 (Schwerte)<br />

<strong>und</strong> 1621 (Westhofen) waren zu sehen; Belege<br />

vom Konzentrationslager Buchenwald<br />

„ Außenstelle Schwerte“; Ansichtskarten<br />

von Schwerte; Gebrü<strong>de</strong>r Grimm Sammlung;<br />

Schwerte gestern <strong>und</strong> heute, Briefe,<br />

Belege, Ansichtskarten von <strong>de</strong>n Vororten<br />

von Schwerte; Plakat von Schwerte aus <strong>de</strong>n<br />

20‘er Jahren. Die örtliche Presse <strong>und</strong> die<br />

philatelistische Presse berichteten ausführlich über die Ausstellung/Feierst<strong>und</strong>e<br />

sowie über <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rumschlag <strong>und</strong> <strong>de</strong>n überaus<br />

gelungenen Son<strong>de</strong>rstempel.


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Windkraft<br />

... in <strong>Ergste</strong><br />

von Bernd Margenburg <strong>und</strong> Dieter Ackermann<br />

Um es gleich vorweg zu schicken: Nein, <strong>de</strong>r Naturschutz möchte<br />

nicht zurück zur Kernenergie – aber er bejubelt auch nicht kritiklos<br />

<strong>de</strong>n Windkraftboom, <strong>de</strong>r zurzeit läuft. Wenn <strong>wir</strong> auch <strong>de</strong>r überstürzten<br />

<strong>und</strong> planlosen Art <strong>de</strong>s plötzlichen Ausrufens <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

eher Unverständnis entgegenbringen: Wir sind nicht gegen<br />

die Energiegewinnung aus Wind <strong>und</strong> Wasser, aus Erdwärme, Sonnenlicht<br />

<strong>und</strong> nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffen. Ein so großes Paket von<br />

Vorhaben erfor<strong>de</strong>rt aber eine sorgfältige Planung wie es eigentlich<br />

selbstverständlich sein sollte. Dann hätte man <strong>zum</strong> Beispiel auch<br />

nicht erst im Nachhinein festgestellt, dass das vorhan<strong>de</strong>ne Stromleitungsnetz<br />

für die ehrgeizigen Pläne we<strong>de</strong>r ausreicht noch schnell<br />

genug erweitert wer<strong>de</strong>n kann. Gern <strong>wir</strong>d auch immer wie<strong>de</strong>r ein<br />

altes Feindbild strapaziert, in<strong>de</strong>m die Investorenseite <strong>de</strong>m Naturschutz<br />

vor<strong>wir</strong>ft, er verhin<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Fortschritt. Der Natur- <strong>und</strong> Artenschutz<br />

verhin<strong>de</strong>rt aber keine Vorhaben. Diese müssen jedoch<br />

naturverträglich sein <strong>und</strong> naturschutzrechtlichen Bestimmungen<br />

entsprechen. Bei <strong>de</strong>m rasanten Artenrückgang <strong>de</strong>r letzten Jahrzehnte<br />

sind weitere Verluste in <strong>de</strong>r heimischen Natur nicht hinnehmbar.<br />

Windkraftanlagen Schwerte/Iserlohn<br />

Die Stadtwerke Schwerte <strong>und</strong> Iserlohn planten bekanntlich gemeinsam<br />

im Waldgebiet „Schälker Hei<strong>de</strong>“ im Rahmen einer interkommunalen<br />

Zusammenarbeit ein gemeinsames Windindustriegebiet<br />

zu errichten. Geplant war die Anlage von sieben Windkraftanlagen<br />

<strong>und</strong> zwar zwei auf Schwerter <strong>und</strong> fünf auf Iserlohner Stadtgebiet.<br />

Hinzu kommt die Planung von drei weiteren Anlagen im Waldgebiet<br />

Weisched, Schwerte-<strong>Ergste</strong> an <strong>de</strong>r Grenze <strong>zum</strong> Hagener Stadtgebiet<br />

<strong>und</strong> eine Anlage im Hevings<strong>und</strong>ern östlich von Stüppenberg/<br />

Tiefendorf. Stadt <strong>und</strong> die Stadtwerke Iserlohn haben zwar die Planung<br />

<strong>de</strong>r Windkraftanlagen zurückgestellt bis zur Ausweisung von<br />

Vorrangzonen, Schwerte hält aber an <strong>de</strong>n Planungen fest. Die überplanten<br />

Waldgebiete sind im Regionalplan als Bereiche <strong>zum</strong> Schutz<br />

<strong>de</strong>r Landschaft <strong>und</strong> im rechtskräftigen Landschaftsplan Schwerte<br />

als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Die nächstgelegene<br />

WEA auf <strong>de</strong>m Weisched ist nach <strong>de</strong>n vorläufigen Planunterlagen<br />

nur r<strong>und</strong> 150 m von einem Hagener Naturschutzgebiet entfernt.<br />

Die Wäl<strong>de</strong>r südlich von <strong>Ergste</strong> sind Lebens- bzw. Bruträume planungsrelevanter,<br />

streng geschützter Greifvogelarten wie Habicht,<br />

Mäusebussard, potentiell Wespenbussard <strong>und</strong> Rotmilan. Die Län<strong>de</strong>rarbeitsgemeinschaft<br />

<strong>de</strong>r Vogelschutzwarten hat Abstän<strong>de</strong> zwischen<br />

Vogellebensraum <strong>und</strong> Win<strong>de</strong>nergieanlage empfohlen, die auch<br />

bereits in <strong>de</strong>r Rechtsprechung anerkannt wur<strong>de</strong>n: 10-fache Anlagenhöhe,<br />

min<strong>de</strong>stens jedoch 1200 m für Europäische Vogelschutzgebiete,<br />

für Schutzgebiete nach nationalem Naturschutzrecht mit<br />

Vogelschutz im Schutzzweck, Ramsar-Feuchtgebiete, be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Gastvogel- <strong>und</strong> Brutvogellebensräume (z.B. Wiesenlimikolen). Auch<br />

für einige beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>te Vogelarten wur<strong>de</strong>n Abstän<strong>de</strong> vom<br />

Revierzentrum zur Windkraftanlage genannt. Beim Rotmilan han<strong>de</strong>lt<br />

es sich um eine Vogelart, die beson<strong>de</strong>rs häufig an Windturbinen<br />

verunglückt. Da <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>s Weltbestan<strong>de</strong>s in Deutschland<br />

lebt <strong>und</strong> immer weiter abnimmt, hat unser Land eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung<br />

für diese Art. Nach <strong>de</strong>n oben genannten Empfehlungen<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Vogelschutzwarten ist eine<br />

Das Ziel stimmt – aber auch <strong>de</strong>r Weg?<br />

Tabuzone von <strong>de</strong>rzeit 1000 m um ein Revierzentrum eines Rotmilanpaars<br />

einzuhalten. Nach <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r von NABU <strong>und</strong> NUA<br />

durchgeführten Tagung Windkraft am 10. November 2012 ist geplant,<br />

diese Schutzzone auf 1500 m auszuweiten. Darüber hinaus ist auch<br />

jetzt in einem Umkreis von 6000 m zu prüfen, ob Nahrungshabitate<br />

o<strong>de</strong>r Flugkorridore vorhan<strong>de</strong>n sind. Ein seit 1996 ständig besetztes<br />

Brutrevier <strong>de</strong>s Rotmilans befin<strong>de</strong>t sich zwar in r<strong>und</strong> zwei km Entfernung<br />

vom geplanten Windindustriegebiet Weisched, es ist aber das<br />

einzige auf <strong>de</strong>r r<strong>und</strong> 128 km² großen Fläche, die <strong>de</strong>r topografischen<br />

Karte Schwerte entspricht. Eine <strong>de</strong>rart relative Seltenheit einer streng<br />

geschützten planungsrelevanten Art sollte unbedingt bei <strong>de</strong>r Bewertung<br />

<strong>de</strong>r Unteren Landschaftsbehör<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Genehmigungsbehör<strong>de</strong><br />

entsprechend berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Hinzu kommt, dass Schwerte<br />

an <strong>de</strong>r Nordwestgrenze <strong>de</strong>r flächenhaften Besiedlung <strong>de</strong>s Milans<br />

liegt, dass also <strong>de</strong>r Verlust eines Altvogels durch Kollision mit einer<br />

Windturbine voraussichtlich <strong>zum</strong> Erlöschen <strong>de</strong>s Vorkommens <strong>und</strong><br />

damit <strong>zum</strong> Zurückweichen <strong>de</strong>r Verbreitungsgrenze führen <strong>wir</strong>d. Zu<br />

berücksichtigen wären ferner ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Schlaf- <strong>und</strong> Sammelplatz<br />

dieser Art auf <strong>de</strong>m Bürenbruch <strong>und</strong> die häufigen Nahrungsflüge<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Plangebietes, die <strong>de</strong>utlich innerhalb <strong>de</strong>r Prüfzone von<br />

6000 m liegen.<br />

Schwarzstörche sind im Gegensatz zu Weißstörchen sehr heimliche<br />

<strong>und</strong> störungsempfindliche Vögel, die ihre Brut versteckt in Waldgebieten<br />

aufziehen. Entsprechend schwierig ist <strong>de</strong>r Brutnachweis für<br />

diese Vogelart zu führen. Trotz <strong>de</strong>r versteckten Lebensweise dieser<br />

Großvögel kam es zur Brutzeit insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Bachtälern um<br />

<strong>Ergste</strong> immer wie<strong>de</strong>r zu Beobachtungen überfliegen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Nahrung<br />

suchen<strong>de</strong>r Schwarzstörche. Die Vögel sind also präsent, selbst wenn<br />

Vogel: Rotmilan , Foto: B. Glüer<br />

<strong>de</strong>r einzige uns bekannte Brutplatz knapp 5 km von <strong>de</strong>n geplanten<br />

Windturbinen <strong>de</strong>r Schälker Hei<strong>de</strong> entfernt liegt. Unterhalb dieser befin<strong>de</strong>t<br />

sich mit <strong>de</strong>m verzweigten <strong>und</strong> nur schwer zugänglichen Bachsystem<br />

<strong>de</strong>s Lollen- <strong>und</strong> Reingserbaches ein für Schwarzstörche attraktiver<br />

Nahrungsplatz. Für diese Storchenart gilt nach <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r<br />

Län<strong>de</strong>rarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Vogelschutzwarten ein Tabubereich<br />

um <strong>de</strong>n Horstbezirk von 3000 m <strong>und</strong> ein Prüfbereich bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Flugkorridore von 10.000 m.


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Gefahr für Zugvögel<br />

Nach <strong>de</strong>n bereits zitierten Vorgaben <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rarbeitsgemeinschaft<br />

sind Zugkorridore freizuhalten. Die Plangebiete Weisched <strong>und</strong> Schälker<br />

Hei<strong>de</strong> liegen in einer Zugkonzentrationszone sowohl <strong>de</strong>r Kraniche als<br />

auch <strong>de</strong>r Rotmilane. Um sich <strong>hier</strong>von ein Bild zu machen, reicht schon<br />

ein Blick auf die entsprechen<strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>seiten im Internetauftritt <strong>de</strong>r<br />

AGON Schwerte. Von September bis November 2012 wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Zugzeit <strong>de</strong>r Rotmilane 20 Beobachtungsmeldungen festgehalten mit<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 100 Vögeln über <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>r TK4511 Schwerte. Zu<br />

beson<strong>de</strong>ren Konzentrationen kam es auf <strong>de</strong>m Bürenbruch (Schlafplatz!)<br />

mit min<strong>de</strong>stens 2+24+16+13+9+1 = 65 Milanbeobachtungen.<br />

Wenn auch nicht alle Doppelzählungen von Kranichzügen zweifelsfrei<br />

ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n konnten – allein in <strong>de</strong>r Herbstzugperio<strong>de</strong> 2012<br />

konnten einschließlich November fast 300 Trupps mit insgesamt r<strong>und</strong><br />

40.000 Kranichen über Schwerte registriert<br />

wer<strong>de</strong>n. Viele Züge bogen<br />

an <strong>de</strong>r Stelle, wo die Ruhr bei <strong>Ergste</strong><br />

nach Westen schwenkt, von dieser<br />

gedachten Leitlinie ab, gewannen<br />

kreisend in <strong>de</strong>r Warmluft über <strong>de</strong>m<br />

Dorf an Höhe <strong>und</strong> zogen dann wie<br />

auch in <strong>de</strong>n Vorjahren genau über<br />

<strong>de</strong>m geplanten Windindustriegebiet<br />

Weisched südwestlich weiter. Wie<br />

zahlreiche Meldungen belegen <strong>wir</strong>d<br />

auch das geplante interkommunale<br />

Windindustriegebiet Schälkerhei<strong>de</strong><br />

stark von ziehen<strong>de</strong>n Kranichen überflogen.<br />

Benachbarte Naturschutzgebiete<br />

Der Reingserbach gehört <strong>zum</strong> Schwerter Naturschutzgebiet Elsebachtal.<br />

Zum Schutzzweck heißt es im Landschaftsplan: „Die Festsetzung<br />

erfolgt gem. § 20 a) <strong>und</strong> c) LG NW zur Erhaltung, Entwicklung <strong>und</strong><br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensgemeinschaften bestimmter wildleben<strong>de</strong>r<br />

Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten…“ Wenn zu <strong>de</strong>n wildleben<strong>de</strong>n Tierarten<br />

Vogel: Rotmilan , Foto: B. Glüer<br />

auch Vögel zählen, dann muss nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rarbeitsgemeinschaft<br />

ein 10-facher Abstand <strong>de</strong>r Anlagenhöhe, entsprechend<br />

2000 m zu <strong>de</strong>n WEA eingehalten wer<strong>de</strong>n. Unter diesen Vorgaben wäre<br />

also das gemeinschaftlich von Schwerte <strong>und</strong> Iserlohn geplante Windindustriegebiet<br />

auf <strong>de</strong>r Schälkerhei<strong>de</strong> gar nicht genehmigungsfähig.<br />

Wie oben bereits bemerkt befin<strong>de</strong>n sich die drei auf <strong>de</strong>m Weisched<br />

geplanten WEA in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Hagener Naturschutzgebietes<br />

Oberes Wannebachtal (HA-014). Auch <strong>hier</strong> heißt es fast gleichlautend,<br />

das Schutzziel sei die Erhaltung <strong>und</strong> Wie<strong>de</strong>rherstellung von<br />

Lebensgemeinschaften o<strong>de</strong>r Lebensstätten bestimmter wildleben<strong>de</strong>r<br />

Pflanzen- <strong>und</strong> wildleben<strong>de</strong>r Tierarten im Talraum <strong>de</strong>s Wannebaches.<br />

Analog zur Schälker Hei<strong>de</strong> müsste also auch auf <strong>de</strong>m Weisched bei<br />

einer Anlagenhöhe von 200 m ein Abstand <strong>de</strong>r WEA von 2000 m <strong>zum</strong><br />

Naturschutzgebiet eingehalten wer<strong>de</strong>n. Damit wäre auch dieses<br />

Windindustriegebiet von behördlicher Seite abzulehnen.<br />

Bleibt also noch die WEA im Hevings<strong>und</strong>ern nahe Stüppenberg/Tiefendorf.<br />

Mit einem Abstand von nur 900 m vom Naturschutzgebiet<br />

Oberes Wannebachtal sind auch <strong>hier</strong> die gefor<strong>de</strong>rten 2000 m weit<br />

unterschritten. Wohlgemerkt: Die Abstandswerte sind Empfehlungen<br />

als Abwägungsgr<strong>und</strong>lage. Sie zeigen aber die Bewertung <strong>de</strong>r<br />

Vogelschutzwarten aus naturschutzfachlicher Sicht. Es bleibt zu<br />

hoffen, dass die Landschaftsbehör<strong>de</strong>n Kreis Unna, Märkischer Kreis<br />

<strong>und</strong> Hagen sowie die Genehmigungsbehör<strong>de</strong> sich <strong>de</strong>n Empfehlungen<br />

<strong>de</strong>r Vogelschutzwarten anschließen wer<strong>de</strong>n, um noch größere<br />

Schä<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Natur <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Landschaft abzuwen<strong>de</strong>n.<br />

Schutz <strong>de</strong>r Landschaft<br />

Landschaftsschutzgebiete stellen eine schwächere Schutzform im<br />

Vergleich zu Naturschutzgebieten dar. Aber auch in Landschaftsschutzgebieten<br />

sind alle Handlungen verboten, die <strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>ren<br />

Schutzzweck zuwi<strong>de</strong>rlaufen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s Gebietes verän<strong>de</strong>rn.<br />

Als behör<strong>de</strong>nverbindliche Ziele wur<strong>de</strong>n die Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushalts, die Sicherung <strong>de</strong>r Vielfalt,<br />

Eigenart <strong>und</strong> Schönheit <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s sowie die Bewahrung<br />

<strong>de</strong>s im Interesse <strong>de</strong>s Erholungsverkehrs überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Gebiets im Landschaftsplan festgelegt. Bei einer Anlagenhöhe von<br />

200 m an exponierten Stellen über <strong>de</strong>m Ruhrtal ist eine <strong>de</strong>rartige<br />

visuelle Dominanz <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergieanlagen gegeben, dass das<br />

Landschaftsbild sehr nachhaltig beeinträchtigt wür<strong>de</strong>. Es gehen<br />

von diesen Bauwerken wegen ihrer Größe, Gestalt, Rotorbewegung<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r damit verb<strong>und</strong>enen Reflexe großräumige Wirkungen aus,<br />

die <strong>de</strong>m Erscheinungsbild einer Landschaft <strong>de</strong>n Charakter einer<br />

Industriekulisse geben können. In Landschaftsschutzgebieten gilt<br />

zunächst das gr<strong>und</strong>sätzliche Bauverbot. Ausnahmen für Windkraftanlagen<br />

wur<strong>de</strong>n in die Landschaftsschutzverordnung nicht<br />

aufgenommen. Somit muss <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st eine Befreiung nach § 67<br />

BNatSchG beantragt wer<strong>de</strong>n. Wenn die Untere Landschaftsbehör<strong>de</strong><br />

die überplanten Flächen nicht aus <strong>de</strong>m Landschaftsschutz entlässt,<br />

kann <strong>de</strong>r Landschaftsbeirat einer beabsichtigten Befreiung wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />

Die Städte Schwerte <strong>und</strong> Iserlohn haben je ein Verfahren<br />

zur Ausweisung von Windkraft-Vorrangzonen in Gang gesetzt.<br />

Diese Vorranggebiete sind im Regionalplan auszuweisen. In diesen<br />

Gebieten hat dann die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergieanlagen Vorrang<br />

vor allen an<strong>de</strong>ren raumbe<strong>de</strong>utsamen Nutzungen. Als raumplanerisches<br />

Steuerungselement kann somit die „Verspargelung“ <strong>de</strong>r Landschaft<br />

verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Kann – muss aber nicht, <strong>de</strong>nn Vorrangzonen<br />

sind ohne Ausschluss<strong>wir</strong>kung, die Inanspruchnahme weiterer<br />

Standorte ist trotz Ausweisung von Vorranggebieten gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

möglich. Von <strong>de</strong>m Bau von Windkraftanlagen sind neben <strong>de</strong>r Vogelwelt<br />

auch Fle<strong>de</strong>rmäuse betroffen. Zur Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Tötungsrisikos<br />

muss <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st gewährleistet sein, dass zu bestimmten Zeiten <strong>und</strong><br />

bei bestimmten Wetterlagen Windkraftanlagen in Fle<strong>de</strong>rmauszugrouten<br />

abgeschaltet wer<strong>de</strong>n. Inzwischen haben die Stadt <strong>und</strong> die<br />

Stadtwerke Iserlohn wie oben erwähnt die Planung <strong>de</strong>r Windkraftanlagen<br />

zurückgestellt. Als Begründung wer<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>r starken<br />

Beeinträchtigung von Natur <strong>und</strong> Landschaft die bei <strong>de</strong>m geschätzten<br />

Zeitbedarf bis zur Inbetriebnahme nicht mehr zu erwarten<strong>de</strong><br />

Wirtschaftlichkeit genannt. Die Stadtwerke Schwerte halten jedoch<br />

nach <strong>de</strong>rzeitigem Kenntnisstand die Planung weiterhin aufrecht.<br />

Halten <strong>wir</strong> also fest: Nicht die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie ist falsch,<br />

son<strong>de</strong>rn in diesem Fall die Wahl <strong>de</strong>r Standorte, die ohne Rücksicht<br />

auf Landschaft <strong>und</strong> Natur nur nach zu erwarten<strong>de</strong>r Windgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> damit nach Wirtschaftlichkeit getroffen wur<strong>de</strong>. Der<br />

Mensch ist ein Teil <strong>de</strong>r Natur. Wenn <strong>wir</strong> die Natur schützen, ist das<br />

auch im Interesse aller Menschen – wenn es auch nicht unbedingt<br />

<strong>de</strong>n Gewinnerwartungen <strong>de</strong>r Investoren entspricht.<br />

33


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

34<br />

Energiewen<strong>de</strong> in <strong>und</strong> um Schwerte.<br />

Den Klimawan<strong>de</strong>l mit <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> eindämmen: Daran <strong>wir</strong>ken<br />

die Stadtwerke Schwerte bereits mit <strong>und</strong> möchten ihr Engagement<br />

durch <strong>de</strong>n Bau von Windkraftanlagen noch weiter ausbauen. Dafür<br />

hat <strong>de</strong>r Versorger nun die Weichen gestellt. Ob die Windrä<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>r Schälker Hei<strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Weisched aber <strong>wir</strong>klich entstehen,<br />

hängt von zwei wichtigen Faktoren ab:<br />

• Die Anlagen müssen umweltverträglich sein. Das wie<strong>de</strong>rum<br />

be<strong>de</strong>utet nichts an<strong>de</strong>res, als dass sie gelten<strong>de</strong>n Gesetzen<br />

<strong>und</strong> Richtlinien zu entsprechen haben. Dazu haben<br />

die Stadtwerke ein Gutachten in Auftrag gegeben.<br />

• Die Anlagen müssen sich <strong>wir</strong>tschaftlich lohnen. Der heimische<br />

Versorger prüft <strong>de</strong>rzeit, mit welchen Einnahmen er rechnen<br />

kann, wenn er die erzeugte Energie ins Stromnetz abgibt, <strong>und</strong><br />

setzt die Summen ins Verhältnis zu <strong>de</strong>n Investitions- <strong>und</strong> Betriebskosten.<br />

Transparenz für Schwerte(r)<br />

Darüber hinaus haben die Stadtwerke Schwerte frühzeitig das Gespräch<br />

mit <strong>de</strong>n Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern gesucht <strong>und</strong> nicht über<br />

<strong>de</strong>ren Köpfe hinweg Fakten schaffen wollen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e<br />

sei man auch schon zu einem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gegangen,<br />

als erste, vorsichtige Skizzen für die Projekte existierten,<br />

betont Stadtwerkechef Michael Grüll. Die Stimmen <strong>de</strong>r Bürgerinitiative<br />

SHE, o<strong>de</strong>r die Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft für Or-<br />

Alles über Schwerte!<br />

von Michael Grüll<br />

nithologie <strong>und</strong> Naturschutz (AGON) „nehmen <strong>wir</strong> sehr ernst“, so<br />

Holger Gies, Projektleiter <strong>und</strong> Assistent <strong>de</strong>r Geschäftsführung.<br />

Im Frühjahr 2011 ist ein Umweltbüro aus Dortm<strong>und</strong> beauftragt<br />

wor<strong>de</strong>n, ein Artenschutzgutachten zu erstellen. Wenn auch erst<br />

im Frühjahr das Gutachten vorliegt, gibt es jetzt schon erste Erkenntnisse,<br />

erläutern die Stadtwerke.<br />

Die Fachleute aus <strong>de</strong>r Nachbarstadt haben eine Vielzahl an Vogelarten,<br />

beson<strong>de</strong>rs die gefähr<strong>de</strong>ten unter ihnen, kartiert. Nach<br />

jetzigem Kenntnisstand stehen die Windkraftanlagen <strong>de</strong>m Vogelschutz<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich nicht entgegen, hebt Holger Gies hervor.<br />

Abstandsempfehlungen<br />

Von <strong>de</strong>n neun Vogelarten, die das Lan<strong>de</strong>samt für Natur-, Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Verbraucherschutz als win<strong>de</strong>nergiesensibel ausgemacht hat,<br />

sind für Schwerte zwei von beson<strong>de</strong>rer Relevanz:<br />

Der Schwarzstorch:<br />

Abstandsempfehlung von 3.000 Metern (die Entfernung zwischen<br />

Windrad <strong>und</strong> Vogelhorst).<br />

Der Rotmilan:<br />

Abstandsempfehlung von 1.000 bis 1.500 Metern. Das Gebiet<br />

um die Windkraftanlagen liegt we<strong>de</strong>r im Nahrungsgebiet noch<br />

in <strong>de</strong>ren regelmäßig genutzten Flugkorridor. Heimische Bürger<br />

Das Schwerter Stadtportal, ein Service <strong>de</strong>r Stadtwerke Schwerte, ist die regionale<br />

Adresse im Internet für Kultur- <strong>und</strong> Sportinter essierte, für Szenegänger, für<br />

Stadtbummler, für Kontaktfreudige <strong>und</strong> Kaufl eute. Kurz gesagt: für alle,<br />

<strong>de</strong>nen die Welt im Internet ohne schwerte.<strong>de</strong> viel zu klein ist.<br />

ein Service <strong>de</strong>r Stadtwerke Schwerte


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

haben auf einen Horst hingewiesen. Das Nest liegt innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Abstandsempfehlung. Jetzt <strong>wir</strong>d durch das Umweltbüro geprüft,<br />

ob <strong>de</strong>r Horst noch eine Be<strong>de</strong>utung hat.<br />

Die Abstandsempfehlung für diese bei<strong>de</strong>n Vogelarten <strong>wir</strong>d nach<br />

bisherigen Einschätzungen <strong>und</strong> Erkenntnissen von <strong>de</strong>n Stadtwerken<br />

Schwerte eingehalten.<br />

Das Kollisions- <strong>und</strong> Tötungsrisiko im Fall <strong>de</strong>r Zugvögel <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

„sehen <strong>wir</strong> durchaus“, erklärt Gies. Das LANUV (Lan<strong>de</strong>samt<br />

für Natur, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz) nenne aber in <strong>de</strong>r<br />

Potenzialanalyse „Erneuerbare Energien“ ein <strong>wir</strong>ksames Mittel, um<br />

diese Gefahr zu bannen: Der Betreiber <strong>de</strong>r Anlagen könne sich mit<br />

<strong>de</strong>r Genehmigungsbehör<strong>de</strong> auf „Betriebseinschränkungen“ verständigen.<br />

In einer Vielzahl von genehmigten Windrä<strong>de</strong>rn ist das<br />

schon gang <strong>und</strong> gebe. Daher könne man in <strong>de</strong>r Betriebsgenehmigung<br />

klar bestimmen, zu welchen Zeiten o<strong>de</strong>r Zeitkorridoren die<br />

Anlagen abgeschaltet wer<strong>de</strong>n müssen, erklärt Gies.<br />

Bei <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten Abstän<strong>de</strong>n zwischen Naturschutzgebieten <strong>und</strong><br />

Windkraftanlagen sind die Ansprüche, die AGON aus <strong>de</strong>n Aussagen<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Vogelschutzwarte herleitet,<br />

nicht von <strong>de</strong>r Hand zu weisen. Hier sind zunächst einmal die Passagen<br />

aus <strong>de</strong>m Win<strong>de</strong>nergieerlass ausschlaggebend. Danach sieht das<br />

Gesetz keine Min<strong>de</strong>stabstän<strong>de</strong> zwischen Naturschutzgebiet <strong>und</strong><br />

Windrad vor.<br />

Ausschlaggebend ist in einem Genehmigungsverfahren nach <strong>de</strong>n<br />

gelten<strong>de</strong>n Richtlinien vielmehr die Entfernung zwischen <strong>de</strong>n<br />

Windrä<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Lebensräumen bei <strong>de</strong>n Vogelarten, die gefähr<strong>de</strong>t<br />

sind. Das LANUV verweist auf <strong>de</strong>n Win<strong>de</strong>nergieerlass von<br />

2011, <strong>de</strong>r einen Puffer von 300 Metern zwischen Windkraftanlage<br />

<strong>und</strong> Lebensraum für ausreichend hält, wenn es sich um Fle<strong>de</strong>rmaus-<br />

o<strong>de</strong>r europäische Vogelarten han<strong>de</strong>lt.<br />

Schwerter Landschaftsbild<br />

Die weiteren Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r AGON, das Landschaftsbild nehme<br />

Scha<strong>de</strong>n, seien durchaus nachvollziehbar, heißt es von Seiten <strong>de</strong>r<br />

Stadtwerke. Man habe es aber <strong>hier</strong> mit Konzentrationsflächen zu<br />

tun, die am Stadtrand liegen, so die weitere Argumentation. Laut<br />

Gesetz sind solche Anlagen dann nicht genehmigungsfähig, wenn<br />

durch sie das Landschaftsbild verunstaltet wer<strong>de</strong>.<br />

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Stadtwerke im engen<br />

rechtlichen, technischen <strong>und</strong> <strong>wir</strong>tschaftlichen Rahmen die Energiewen<strong>de</strong><br />

in Schwerte vorantreiben wer<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ruhrpower.<strong>de</strong>/windkraft<br />

Stadtwerke Schwerte<br />

Projektleiter<br />

Holger Gies<br />

Tel.: 02304/ 203117<br />

E-Mail: gies@ruhrpower.<strong>de</strong><br />

Wird vieles im Alter schwieriger, biete ich Ihnen Detlef Kraas als Diplom-Ingenieur <strong>und</strong> Master of<br />

Science eine auf Ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmte fachkompetente Wohnraum- <strong>und</strong> Wohnumfeldberatung<br />

<strong>und</strong> viele weitere unterstützen<strong>de</strong> Dienste an.<br />

Über 25 Jahre Berufserfahrung, eine Weiterbildung <strong>zum</strong> Sicherheits-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitskoordinator <strong>und</strong> über 12 Jahre Erfahrung im sozialen<br />

Bereich <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Pflege von Angehörigen <strong>und</strong> Schwerbehin<strong>de</strong>rten<br />

haben mich zu meiner beruflichen Selbstständigkeit geführt.<br />

Zielgruppen:<br />

• Senioren <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Angehörige<br />

• Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Angehörige<br />

• Migranten sämtlicher Kulturen<br />

Mein Angebot für Sie:<br />

• Erstgespräch bei Ihnen zu Hause <strong>und</strong> eine erste technische<br />

Bestandsaufnahme<br />

• Gutachterlicher Vorschlag mit Aufzeigen <strong>de</strong>r technischen<br />

Lösungsvarianten<br />

• Hilfe bei <strong>de</strong>r Auswahl technischer Hilfsmittel <strong>und</strong> Alltagshilfen<br />

• Beantragung von Genehmigungen, För<strong>de</strong>rmitteln <strong>und</strong><br />

finanziellen Zuschüssen <strong>und</strong> ggf. Absprachen mit Vermietern<br />

• Preisanfrage für <strong>de</strong>n Umbau bei qualifizierten Handwerkern<br />

• Beratung bei <strong>de</strong>r Handwerkerauswahl <strong>und</strong> Überwachung <strong>de</strong>r<br />

Ausführung in Ihrem Sinne<br />

• Beratungen <strong>und</strong> Schulungen in <strong>de</strong>r einfachen Bedienung <strong>de</strong>s<br />

Computers <strong>und</strong> technischen Hilfsmitteln für Sehbehin<strong>de</strong>rte<br />

• Umfangreiche <strong>und</strong> lückenlose Pflegeberatung<br />

Mein Motto „Zuhause glücklich älter wer<strong>de</strong>n“ habe ich schon in<br />

zahlreichen kostenlosen Vorträgen bei Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n, kirchlichen<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> interessierten Kreisen mehr als<br />

100 mal gehalten.<br />

Ich bin gerne auch überregional für Sie tätig.<br />

35


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

36<br />

Hubert Hüppe (CDU)<br />

Ein B<strong>und</strong>estagsabgeordneter mit HERZ<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneter für Bergkamen, Bönen, Frön<strong>de</strong>nberg, Holzwicke<strong>de</strong>, Kamen, Schwerte <strong>und</strong> Unna von Marco Morten Pufke<br />

Inklusionsparty Schwerte (17.04.2013, Rohrmeisterei)<br />

Hubert Hüppe wur<strong>de</strong> am 03. November 1956 in Lünen geboren. Er<br />

wohnt in Werne mit seiner Frau <strong>und</strong> zwei Kin<strong>de</strong>rn, seit<strong>de</strong>m seine<br />

Tochter ausgezogen ist.<br />

Nach <strong>de</strong>r mittleren Reife durchlief er eine Ausbildung bei <strong>de</strong>r Stadtverwaltung<br />

Lünen für <strong>de</strong>n gehobenen nichttechnischen Dienst, anschließend<br />

absolvierte er ein Studium <strong>zum</strong> Diplom-Verwaltungs<strong>wir</strong>t.<br />

Danach war er Mitarbeiter beim Sozial- <strong>und</strong> Jugendamt in Lünen.<br />

Noch heute hält er <strong>de</strong>n Kontakt zu seinen ehemaligen Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen.<br />

Den Zugang zur Politik hat Hüppe früh gef<strong>und</strong>en. Mit 15 trat er in<br />

die Schüler-Union ein, kurz darauf in die Junge Union <strong>und</strong> wur<strong>de</strong><br />

1974 CDU-Mitglied. Seit 1989 ist er Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r CDU Kreis<br />

Unna.<br />

Von Beginn an bewegten ihn die Themen Arbeit, Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

sowie bioethische Fragestellungen, weshalb er 1982 in<br />

die CDA, die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft, eintrat.<br />

Auch <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>s menschlichen Lebens ist bis heute ein sehr be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s<br />

Thema für ihn. 1986 wur<strong>de</strong> Hüppe <strong>zum</strong> stellvertreten<strong>de</strong>n<br />

· Krankengymnastik/<br />

Physiotherapie<br />

· Neurologische<br />

Krankengymnastik<br />

· Lymphdrainage<br />

· Manuelle Therapie<br />

· Osteopathische<br />

Behandlungstechniken<br />

· Cranio-mandibuläre Therapie<br />

(Kiefergelenkbehandlung)<br />

· Kinesio-Taping u. v. m.<br />

B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Christ<strong>de</strong>mokraten für das Leben (CDL)<br />

gewählt.<br />

1991 zog er erstmals in <strong>de</strong>n B<strong>und</strong>estag ein. 2009 reichte es nicht<br />

für einen Wie<strong>de</strong>reinzug. Im August 2012 rückte er jedoch für <strong>de</strong>n<br />

überraschend verstorbenen Jürgen Herrmann aus Höxter<br />

nach.<br />

Seit 1.1.2010 ist er Beauftragter <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esregierung für die Belange<br />

behin<strong>de</strong>rter Menschen. Dieses Ehrenamt übt er bis heute<br />

gerne aus, auch wenn es mit viel Arbeit verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seines Amtes als Beauftragter ist er stellvertreten<strong>de</strong>s<br />

Mitglied im Ausschuss für Arbeit <strong>und</strong> Soziales sowie im Ausschuss<br />

für Ges<strong>und</strong>heit. In <strong>de</strong>r 14. <strong>und</strong> 15. Wahlperio<strong>de</strong> war er stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-Kommissionen „Ethik <strong>und</strong> Recht<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Medizin“. Von 2002 bis 2009 war er zu<strong>de</strong>m behin<strong>de</strong>rtenpolitischer<br />

Sprecher <strong>de</strong>r CDU/CSUB<strong>und</strong>estagsfraktion.<br />

Ehrenamtlich engagiert sich Hubert Hüppe im B<strong>und</strong>esvorstand<br />

<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger<br />

Behin<strong>de</strong>rung e.V., Mitglied <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Spina bifida<br />

<strong>und</strong> Hydrocephalus e.V., Mitglied <strong>de</strong>s Fachbeirates <strong>de</strong>r BAG<br />

Integrationsfirmen e.V., Mitglied <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

Gemeinsam Leben - Gemeinsam Lernen e.V., Mitglied <strong>de</strong>r Katholischen<br />

Arbeitnehmerbewegung (KAB), <strong>de</strong>r CDA <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Beamtenb<strong>und</strong>s (DBB - KOMBA).<br />

Hüppe spielt begeistert in <strong>de</strong>r Fußballmannschaft FC B<strong>und</strong>estag,<br />

allerdings lassen ihm seine Aufgaben zu wenig Zeit, um an allen<br />

Spielen teilnehmen zu können.<br />

2013 kandidiert Hubert Hüppe wie<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>estagswahl im<br />

Wahlkreis Unna I.<br />

Ankündigung:<br />

<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir <strong>und</strong> <strong>Ergste</strong>r<br />

Brotmarkt verkaufen<br />

zugunsten Behin<strong>de</strong>rter in<br />

<strong>de</strong>r Stadt Schwerte am<br />

31.08.2013 in <strong>de</strong>r Schwerter<br />

Fußgängerzone Brot.<br />

Der gesamte Betrag geht an<br />

„Dabei“ (Thorsten Eisenmenger)<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rten<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten in Wandhofen.


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Kiepenkerltreffen in Stadtlohn<br />

von Friedrich-Wilhelm Vogt, Bil<strong>de</strong>r: Günter Südhoff<br />

v.l. Werner Elpers <strong>und</strong> Jupp Klöpper<br />

Immer wenn es Herbst <strong>wir</strong>d, dann kommt<br />

langsam Freu<strong>de</strong> auf bei <strong>de</strong>n Kiepenkerlen <strong>und</strong><br />

Bäuerinnen in Westfalen auch <strong>hier</strong> bei uns in<br />

<strong>Ergste</strong>. Im Jahr 1982 hat die Stadt Stadtlohn<br />

im westlichen Münsterland <strong>zum</strong> ersten Mal<br />

Kiepenkerle eingela<strong>de</strong>n, um an einem verkaufsoffenen<br />

Sonntag „dör die Stroten von<br />

Stadtlohn te laupen“.<br />

Nach <strong>de</strong>m großen Erfolg <strong>de</strong>r ersten Jahre<br />

nahm auch <strong>de</strong>r <strong>Ergste</strong>r Friedhelm Mann als<br />

„Friedhelm ut <strong>de</strong>m Suerlanne“ daran teil.<br />

1985 war ich das erst Mal aber noch ohne<br />

Tracht mit in Stadtlohn. 1986 hatte ich dann<br />

die Utensilien zusammen <strong>und</strong> nahm als Kiepenkerl<br />

an <strong>de</strong>r Veranstaltung teil. Seit <strong>de</strong>r Zeit<br />

war ich fast in je<strong>de</strong>m Jahr dort.<br />

Kiepenkerl Sonntag ist in Stadtlohn, „<strong>de</strong>r<br />

heimlichen Hauptstadt <strong>de</strong>r Kiepenkerle“ ist<br />

etwas beson<strong>de</strong>res. Es ist je<strong>de</strong>smal <strong>de</strong>r glei-<br />

che Ablauf, gegen 11.30 Uhr treffen sich die<br />

Kiepenkerle <strong>und</strong> Bäuerinnen, <strong>de</strong>nn auch die<br />

kommen inzwischen in Tracht nach Stadtlohn,<br />

in <strong>de</strong>r Gaststätte Schlüter, wo es für alle<br />

eine leckere Suppe gibt. Um 13.30 Uhr ziehen<br />

die Kiepenkerle mit Musikkapellen durch<br />

die Stadt <strong>zum</strong> Marktplatz. Hier <strong>wir</strong>d ein Fass<br />

Bier angeschlagen <strong>und</strong> das Bier unter <strong>de</strong>n<br />

Kiepenkerlen verteilt. Dann beginnt die große<br />

Aufgabe für die Kiepenkerle. Die Kiepen <strong>und</strong><br />

Körbe wer<strong>de</strong>n mit Äpfeln <strong>und</strong> hart gekochten<br />

Eiern gefüllt, außer<strong>de</strong>m bekommt je<strong>de</strong>r eine<br />

Günther Südhoff<br />

1984<br />

v.l. Uli Backmann <strong>und</strong> Jupp Witte<br />

Flasche Korn. All das <strong>wir</strong>d in <strong>de</strong>r Stadt verteilt.<br />

Früher haben die Kiepenkerle auf <strong>de</strong>n Höfen<br />

ihre Waren statt für Bargeld „fürn Appel un<br />

en Ei“ verkauft.<br />

Heute, 2012, waren <strong>wir</strong> ca 150 Kiepenkerle<br />

<strong>und</strong> Bäuerinnen die voll bepackt loszogen<br />

durch die Geschäfte <strong>und</strong> die vollen Straßen.<br />

Die Leute nutzen <strong>de</strong>n verkaufsoffenen<br />

Sonntag um aus <strong>de</strong>r ganzen Umgebung <strong>zum</strong><br />

Einkaufen nach Stadtlohn zu kommen. Es<br />

<strong>wir</strong>d manches Proelken gehalten <strong>und</strong> viele<br />

Dönekes erzählt so vergeht die Zeit. Gegen<br />

17.30 Uhr treffen alle wie<strong>de</strong>r bei Schlüters<br />

ein. Es gibt dann ein westfälisches Buffet <strong>und</strong><br />

bei Dönekes <strong>und</strong> Lie<strong>de</strong>rn <strong>wir</strong>d <strong>de</strong>r Abend beschlossen.<br />

Friedhelm <strong>und</strong> ich waren nicht die einzigen<br />

Darsteller aus <strong>Ergste</strong>.<br />

37


hießen sie „Linnenkerls“ zogen damit ins Ruhrgebiet <strong>und</strong> weiter bis<br />

ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s<br />

nach<br />

Ruhrtals<br />

Holland. Willinger Tuche wur<strong>de</strong>n dort zu einem Begriff<br />

Mai<br />

für Qua-<br />

2013<br />

lität. Mein Ururgroßvater wur<strong>de</strong> dann ein als Han<strong>de</strong>lsmann eingetragener<br />

Leinenhändler, also ein „Linnenkerl“.<br />

Kiepenkerle u. Bräuerinnen beim 1. Treffen 1982 in Stadtlohn:<br />

v.l. Hedwig Feldmann (Stadtlohn), Hen<strong>de</strong>rk Demes (Stadtlohn), Hans<br />

Schlüter (Ramsdorf), Berni Guddorf (Münster), Ruth Sauer (Münster),<br />

Jupp Klöpper (Schöppingen)<br />

In <strong>de</strong>n neunziger Jahren kamen manchmal 10 – 12 Leute aus <strong>Ergste</strong><br />

mit nach Stadtlohn. Auch aus Westhofen hatten sich drei Familien auf<br />

<strong>de</strong>n Weg <strong>zum</strong> Kiepenkerltreffen gemacht. Nach <strong>de</strong>m Tod von Friedhelm<br />

im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n das wie<strong>de</strong>r weniger.<br />

Mir liegt aus folgen<strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong> an <strong>de</strong>r Erhaltung dieser Tradition:<br />

Mein Ururgroßvater mütterlicherseits stammt aus Willingen/Wal<strong>de</strong>ck.<br />

Als Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>erts fast alle Hämmer <strong>und</strong> Hütten schlossen,<br />

da durch die Industrialisierung <strong>de</strong>s Eisen preiswerter im Ruhrgebiet<br />

produziert wer<strong>de</strong>n konnte, suchten viele Willinger nach neuen Verdienstmöglichkeiten<br />

– auch mein Ururgroßvater.<br />

Vor dieser Zeit hatte man Flachs <strong>und</strong> Wolle nur <strong>zum</strong> Eigenbedarf hergestellt.<br />

Jetzt vergrößerte man die Produktion <strong>und</strong> begann damit zu<br />

han<strong>de</strong>ln. Das hieß aber auch, man musste mit <strong>de</strong>n Waren <strong>zum</strong> Verbraucher.<br />

Die Willinger Tuche wur<strong>de</strong>n in Ballen gepackt <strong>und</strong> die Kiepenkerle <strong>hier</strong><br />

&Karen<br />

Ein Faß Bier vom Bürgermeister<br />

Abrahams<br />

Dipl.-Kauffrau<br />

Steuerberaterin<br />

Friedhelm 38 Mann mit Enlkel im Korb v.l. Diekhookse Klümpken, Gerriet<br />

te Slaa, Arie Schunkel<br />

In Wal<strong>de</strong>ck wur<strong>de</strong>n aber auch von <strong>de</strong>r Famlie Kesper Fasskräne hergestellt.<br />

Diese wur<strong>de</strong>n von Breslau über Danzig bis Königsberg verkauft.<br />

Die Kräne wur<strong>de</strong>n <strong>zum</strong> Abfüllen <strong>de</strong>r Öl- <strong>und</strong> Essigfässer, aber hauptsächlich<br />

<strong>de</strong>r Bierfässer benötigt.<br />

Die Wal<strong>de</strong>cker hatten Linnenkerls, die Winterberger ihr Kastenmänner<br />

<strong>und</strong> die Siedinghauser ihre Sensenmänner. Sie schauten auf die Nor<strong>de</strong>nauer<br />

<strong>und</strong> Astenberger die „nur“ mit hölzernen Näpfen, Schüsseln,<br />

Löffeln <strong>und</strong> Butterformen han<strong>de</strong>lten herab, sie waren besser.<br />

Friedrich Wilhelm Vogt - „Wat kost dat? - En Appel <strong>und</strong> en Ei“<br />

Kiepenkerle soweit das Auge reicht.<br />

STADTLOHN- Im Jahr nach <strong>de</strong>m 30. Treffen liegt die Zahl <strong>de</strong>r Anmeldungen<br />

schon in rekordverdächtiger Höhe.<br />

Zum großen Umzug durch Stadtlohns Innenstadt haben sich mehr als<br />

150 Kiepenkerle, Bäuerinnen <strong>und</strong> Trachtenvereine angemel<strong>de</strong>t. Nicht<br />

nur aus <strong>de</strong>m Münsterland, auch aus <strong>de</strong>m Sauerland kommen seit Jahren<br />

die begeisterten Teilnehmer. Aus Billerbeck, Schwerte-Westhofen,<br />

Rheine, <strong>Ergste</strong>, Enningenloh, Nordkirchen, Borken, Ems<strong>de</strong>tten, Neuenkirchen,<br />

Coesfeld, Gescher, Freckenhorst, Lünen, Schwerte, Münster,<br />

Ibbenbüren, Ladbergen, Aschberg-Davensberg, Rosendahl, Metelen,<br />

Steinfurt-Borghorst, Haltern, Rheine-Elte, Recke, Nordwal<strong>de</strong>, Hopsten-Halver<strong>de</strong>,<br />

Witte <strong>und</strong> aus Stadtlohn Frau Walfort <strong>und</strong> das Ehepaar<br />

Hörbelt. Erstmals mit dabei in beson<strong>de</strong>ren Trachten, die für die einzelnen<br />

Handwerke wie <strong>zum</strong> Beispiel <strong>de</strong>n Salzträgern stehen, ist <strong>de</strong>r<br />

Heimatverein Ochtrup. Fehlen dürfen natürlich nicht die Dijkhookse<br />

Klümkes unter Führung von Jan Ribbers aus <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n mit ihren<br />

beliebten Eiercokjes.<br />

Quelle: Stadtlohner Zeitung<br />

Roswitha Bliese <strong>und</strong> Jupp Klöpper<br />

(Schöppingen)


Stadtlohn<br />

ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Gruppenfoto im Berkelschiff 1991<br />

In ihren blauen Kitteln, schwarzen Hosen, an <strong>de</strong>n Füßen Wollsocken<br />

<strong>und</strong> Holzschuhe. Einen <strong>de</strong>rben Eichenstock in <strong>de</strong>r rechten <strong>und</strong> eine<br />

Handkiepe an <strong>de</strong>r linken Hand, auf <strong>de</strong>m Rücken eine große geflochtene<br />

Wei<strong>de</strong>nkiepe, auf <strong>de</strong>m Kopf meistens <strong>de</strong>n Elbsegler, im M<strong>und</strong> die<br />

lange Piepe <strong>und</strong> um <strong>de</strong>n Hals das rot-weiße Halstuch <strong>und</strong> was wichtig<br />

war man kürte Platt. Platt war die Umgangssprache <strong>de</strong>r Kiepenkerle.<br />

Die Bäuerinnen kommen in ihrer Ausgehtracht zu <strong>de</strong>r auch für verheiratete<br />

eine gestickte Haube gehört. Diese Hauben durften nur von<br />

verheirateten Frauen getragen wer<strong>de</strong>n. Hier her kommt <strong>de</strong>r Ausspruch<br />

„sie ist unter die Haube gekommen“. Die Bäuerinnen kamen in langen<br />

weiten Röcken, weißen Leinenhem<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r langen Klei<strong>de</strong>rn mit gebauschten<br />

Ärmeln, dazu eine Sei<strong>de</strong>nschürze, auffallen<strong>de</strong>r Silber-o<strong>de</strong>r<br />

Bernsteinschmuck (Bernstein Fleutekrallen = Flutkorallen) große bunte<br />

Umschlagtücher. Die ganze Tracht war natürlich von Ort zu Ort<br />

unterschiedlich. Zu <strong>de</strong>n Röcken <strong>und</strong> Blusen wur<strong>de</strong> ein Mie<strong>de</strong>r getragen<br />

wie es heute bei <strong>de</strong>n Alpenländischen Dirndln üblich ist. Am Arm einen<br />

großen Henkelkorb o<strong>de</strong>r an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen einen kleinen<br />

zierlichen Deckelkorb.<br />

Hauptstadt <strong>de</strong>r Kiepenkerle<br />

Ulli Backmann, Heinz Althoff v.l. Jürgen Bliese, Ingrid <strong>und</strong> Fritz Ristau,<br />

Willm von Aergeste<br />

Werner Elpers (Coesfeld)<br />

39


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Zur Geschichte <strong>de</strong>s Kiepenkerls – einem Original<br />

<strong>de</strong>s Münsterlan<strong>de</strong>s<br />

STADTLOHN - Je<strong>de</strong>r kennt ihn, <strong>de</strong>n Kiepenkerl,<br />

ein Original speziell im nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen<br />

Sprachgebiet, speziell zwischen Sauerland<br />

<strong>und</strong> Hamburg. Doch wer kennt heute schon<br />

noch die Tradition die hinter dieser Figur<br />

steckt? Noch bis zu Beginn <strong>de</strong>s vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts gab es kaum Lä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n kleinen<br />

Dörfern. Allein <strong>de</strong>r Kiepenkerl wan<strong>de</strong>rte<br />

von Haus zu Haus. Sein Name leitet sich von<br />

seiner Großen , aus Wei<strong>de</strong>nruten geflochtenen<br />

Kiepe, die er auf <strong>de</strong>m Rücken trug, ab.<br />

Darin ließ sich so manches verstauen – doch<br />

auch außen baumelten Gebrauchsgegenstän<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> Nahrungsmittel herab. Von Tee über<br />

Salz bis hin zu Holzlöffeln <strong>und</strong> sogar Brillen<br />

reichte das Sortiment <strong>de</strong>s „fliegen<strong>de</strong>n“<br />

Händlers. Gleichzeitig fungierte <strong>de</strong>r Kiepenkerl<br />

auch als Ankäufer für Butter, Wurst <strong>und</strong><br />

Eier – manche sogar für Geflügel. Letzeres<br />

wur<strong>de</strong> noch lebend mitgeführt, <strong>und</strong> manchmal<br />

schlachtete <strong>de</strong>r Kiepenkerl dieses bereits<br />

unterwegs. Die aufgekauften Waren setzte<br />

er dann in größeren Orten ab. Doch war <strong>de</strong>r<br />

40<br />

v.l. Hen<strong>de</strong>rk Demes <strong>und</strong> Hedwig Feldmann<br />

v.l. Hen<strong>de</strong>rk Demes <strong>und</strong> Agnes Walfort<br />

v.l. Helga <strong>und</strong> Lothar Meißgeier<br />

v.l. Karin Hörbelt, Herbert Hörbelt,<br />

Agnes Walfort<br />

Rudi Klein<br />

Kiepenkerl mehr als „nur“<br />

ein Händler. Wie überliefert<br />

wur<strong>de</strong>, betätigten sich beson<strong>de</strong>rs<br />

versierte Kiepenkerle<br />

gern als Heiratsvermittler.<br />

Wur<strong>de</strong> irgendwo auf seiner<br />

Reise ein Ehepartner gesucht,<br />

so ließ es ihn wissen.<br />

Gegen einen oft nicht unerheblichen<br />

Obulus knüpfte<br />

er dann feste Ban<strong>de</strong> zu ihm<br />

bekannten Heiratswilligen.<br />

Weiterhin erzählt man, dass<br />

<strong>de</strong>r Kiepenkerl oft die Funktion<br />

eines frühzeitigen Personaldienstleisters<br />

erfüllte.<br />

Er kannte durch seine Reisetätigkeit<br />

nun einmal Land<br />

<strong>und</strong> Leute, wusste somit, wer<br />

wohin passte <strong>und</strong> vermittelte<br />

auf diese Art Arbeitsstellen.<br />

Kur<strong>zum</strong>: <strong>de</strong>r Kiepenkerl<br />

wur<strong>de</strong> als echte Vertrauensperson<br />

geschätzt. Er zeichnete<br />

sich durch Vielseitigkeit<br />

<strong>und</strong> Einfühlungsvermögen<br />

aus. Und: Er genoss große<br />

Wertschätzung als Nachrichtenverbreiter<br />

– quasi<br />

eine „lebendige Zeitung“.


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

DIALYSEZENTRUM<br />

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Kurzzeitpflege<br />

41


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

42<br />

Die zwei Bad-Profis<br />

Eine Badsanierung muss nicht zur Großbaustelle wer<strong>de</strong>n. Die Bad-Profis Schiwiora (Heizung-Sanitär) <strong>und</strong> Richarz (Fliesen) haben<br />

sich darauf spezialisiert, barrierefreie Bä<strong>de</strong>r auch in bewohnten Objekten im abgesteckten Zeitrahmen zu renovieren.<br />

Schon häufig wur<strong>de</strong>n im unverbindlichen Vorgespräch verblüffen<strong>de</strong> Lösungen gef<strong>und</strong>en, die exakt <strong>de</strong>n Vorstellungen <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en<br />

entsprachen, aber als zu kompliziert erschienen. Beispiele sind halbhohe Duschtrennwän<strong>de</strong> mit Natursteinab<strong>de</strong>ckung <strong>und</strong><br />

eingelassener Sicherheitsglasscheibe, individuell angefertigte Waschtischplatten - gefliest o<strong>de</strong>r aus Naturstein – mit aufgesetzten<br />

o<strong>de</strong>r untergehängten Waschbecken sowie Regenduschensysteme mit E<strong>de</strong>lstahl-Ablaufrinnen in beheizten Duschbo<strong>de</strong>n.<br />

Glücklicherweise fiel bei <strong>de</strong>r Kostenberechnung bisher auch noch niemand vom Stuhl, was durch die kostenorientierte Denkweise<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Handwerksmeister gewährleistet <strong>wir</strong>d.<br />

Oft hat sich gezeigt, dass individuelle Lösungen überraschend &preisgünstig realisiert wer<strong>de</strong>n konnten <strong>und</strong> ein Traumbad nach<br />

eigenen Vorstellungen <strong>und</strong> Bedürfnissen durch uns bezahlbar ist. Auch die Koordination <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gewerke – wie Elektriker,<br />

Putzer, Maler -durch die Bad-Profis trug zur Entspannung bisheriger K<strong>und</strong>en bei, was die Badrenovierung insgesamt zur r<strong>und</strong>en<br />

Sache wer<strong>de</strong>n ließ.<br />

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Küchenkräuter stellen sich vor...<br />

Frühjahr ist die richtige Zeit, Kräuter, die man später im Jahr als Gewürz- o<strong>de</strong>r auch als Helkräuter einsetzen möchte, neu an-<br />

o<strong>de</strong>r umzupflanzen. Da die Heimat <strong>de</strong>r meisten Kräuter aber <strong>de</strong>r sonnige Sü<strong>de</strong>n ist, haben es die Pflanzen in unseren Gärten schwer,<br />

gut zu ge<strong>de</strong>ihen. Daher muss vor <strong>de</strong>m Ausbringen ein Platz nach Sü<strong>de</strong>n ausgesucht wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn auf einige St<strong>und</strong>en Sonne am Tag<br />

sind die Kräuter <strong>zum</strong> Ge<strong>de</strong>ihen schon angewiesen. Ist kein Garten o<strong>de</strong>r keine geeignete Fläche vorhan<strong>de</strong>n, kann man die Kräuter<br />

auch in Pflanzkübeln z. B. auf <strong>de</strong>m Balkon ziehen. Allerdings muss dann auf eine regelmäßige Bewässerung geachtet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn<br />

das Wasser verdunstet in Töpfen eben schneller. Alle Kräuter kann man je nach Jahreszeit frisch o<strong>de</strong>r getrocknet verwen<strong>de</strong>n.<br />

Nachstehend Kräuter, die gern in <strong>de</strong>r Küche verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n:<br />

1. Salbei: Würziges Aroma, leicht bitter. Passt beson<strong>de</strong>rs zu<br />

fetteren Fleischgerichten, z.B. Ente, Schwein, Lamm. För<strong>de</strong>rt die<br />

Bekömmlichkeit <strong>de</strong>r Speisen.<br />

2. Schnittlauch: Ähnelt im Geschmack <strong>de</strong>r Zwiebel, aber nicht<br />

ganz so intensiv. Einsetzbar für Suppen, Salate, Eier, Quark,<br />

Marina<strong>de</strong>n.<br />

3. Thymian: Intensives, majoranähnliches Aroma. Geeignet für<br />

Fleisch-, Gemüse- <strong>und</strong> Suppengerichte, Schmalz.<br />

4. Majoran: Zu verwen<strong>de</strong>n wie Thymian.<br />

5. Oregano: Auch wil<strong>de</strong>r Majoran genannt, nur noch schärfer<br />

<strong>und</strong> pikanter. Unbedingt wichtig als Gewürz für die italienische<br />

Küche, z.B. Pizza.<br />

6. Estragon: Ein würziges, leicht pfeffriges Aroma. Blättchen<br />

<strong>und</strong> feine Stängel für die Herstellung von Kräuteröl <strong>und</strong> –essig<br />

verwen<strong>de</strong>n.<br />

7. Dill: Herbes Aroma. I<strong>de</strong>al <strong>zum</strong> Würzen von Gurken, hellen<br />

Soßen <strong>und</strong> Marina<strong>de</strong>n für Fisch.<br />

8. Borretsch: Gurkenähnliches, würziges Aroma. Die Blüten <strong>und</strong><br />

Blätter eignen sich für das Würzen von Blattsalaten, Kräutersoßen<br />

<strong>und</strong> sind als Garnierung <strong>de</strong>r Speisen einsetzbar.<br />

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– Stichwort „friedas“!<br />

Ursula Ackermann<br />

9. Basilikum: Aromatisch, leicht pfeffrig, passend für alle italienischen<br />

Gerichte, z.B. Tomatensalat mit Mozzarella.<br />

Frisch: ganzjährig verfügbar.<br />

10. Bohnenkraut: Intensives Aroma, nicht nur für Bohnengerichte,<br />

son<strong>de</strong>rn auch für Gemüsesuppen geeignet.<br />

11. Zitronenmelisse: Zitronenähnlicher Geschmack, einsetzbar<br />

für Salate, Lammfleisch, Soßen, Eier, Quark, Süßspeisen, Getränke.<br />

12. Petersilie: Meist verwen<strong>de</strong>tes Küchenkraut. Es gibt zwei<br />

Varianten: die krausblättrige <strong>und</strong> die glattblättrige Sorte, die<br />

intensiver im Geschmack ist <strong>und</strong> dadurch gern <strong>zum</strong> Würzen von<br />

Fleisch- <strong>und</strong> Fischgerichten eingesetzt <strong>wir</strong>d. Beim Gemüse als<br />

Geschmacksverstärker <strong>und</strong> als Dekoration von Speisen <strong>und</strong> kalten<br />

Platten geeignet.<br />

13. Bärlauch: Wil<strong>de</strong>r Knoblauch, Hexenzwiebel. Vorsicht: nicht<br />

verwechseln mit giftigen Maiglöckchen. Die Blätter ähneln sich.<br />

Blüten <strong>de</strong>r Maiglöckchen sind Glöckchen. Bärlauch hat Blütendol<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n typischen Knoblauchgeruch. Anwendung: Innerlich<br />

bei Arterienverkalkung, hoher Blutdruck, Darmkatarrh <strong>und</strong> Blähungen.<br />

Als pikantes Gewürz – mil<strong>de</strong>r als Knoblauch <strong>zum</strong> Würzen von<br />

Suppen <strong>und</strong> Eintöpfen <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

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<strong>und</strong> bo<strong>de</strong>nständig aromatische Küche. In <strong>de</strong>r Mittagszeit wer<strong>de</strong>n<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

44<br />

Kartoffel-Bärlauchpfanne<br />

700 g gekochte Kartoffeln, 1 gelbe <strong>und</strong> 1 rote Paprika, 1 B<strong>und</strong> Frühlingszwiebeln, 2 Bündchen Bärlauch, 5 Eier, 6 EL Kaffeesahne, 50 g<br />

geriebener Parmesankäse, Salz, Pfeffer, 50 g Butter, 2 EL Öl.<br />

Kartoffeln pellen <strong>und</strong> in dünne Scheiben schnei<strong>de</strong>n., Paprika putzen <strong>und</strong> schälen, würfeln. Frühlingszwiebeln putzen <strong>und</strong> in feine Ringe<br />

schnei<strong>de</strong>n. Bärlauch waschen, etwas abtrocknen, in Streifen schnei<strong>de</strong>n. Eier mit Kaffeesahne, Käse, Salz <strong>und</strong> Pfeffer verquirlen. Butter <strong>und</strong><br />

Öl in einer ofenfesten Pfanne erhitzen <strong>und</strong> die Kartoffeln darin anbraten. Zwiebeln <strong>und</strong> Paprika kurz mit anschwitzen. Bärlauch darüber<br />

geben <strong>und</strong> die Eiermilch darüber gießen. Bei schwacher Hitze 4-6 Minuten braten, dann im vorgeheizten Backofen bei 160° C weitere 10-<br />

15 Minuten stocken lassen. Sofort servieren. Dazu passt ein Joghurt-Dip.<br />

Kräuterwaffeln<br />

4 Eier, 200 g Butter, 300 g Mehl, 2 TL Backpulver, 125 ccm Mineralwasser, 1 kleine Zwiebel, je einen halben TL Petersilie, Dill, Liebstöckel<br />

(Maggikraut), Rosmarin, Thymian, Zitronenmelisse, Salz <strong>und</strong> Pfeffer.<br />

Die Eier trennen <strong>und</strong> das Eigelb mit Butter cremig rühren. Mehl <strong>und</strong> Backpulver mischen <strong>und</strong> abwechselnd mit <strong>de</strong>m Wasser unterrühren.<br />

Eiweiß steif schlagen. Die geriebene Zwiebel, die fein gehackten Kräuter, Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Eiweiß unterheben. Mit <strong>de</strong>m Waffeleisen goldbraune<br />

Waffeln backen.<br />

Kräuterquark<br />

... Rezepte! Einfach & lecker!<br />

500 g Magerquark, 200 g geschlagene Sahne, 100 ccm Milch, 1 TL Senf, Kräuter nach Geschmack, z.B. Dill, Schnittlauch, Petersilie, Salbei,<br />

Estragon, etwas Salz, 1 Prise Zucker o<strong>de</strong>r Ahornsirup.<br />

Alle Zutaten gut miteinan<strong>de</strong>r verrühren <strong>und</strong> pikant abschmecken.<br />

Melina Matthieu<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Für einen<br />

Sommer<br />

Anba<strong>de</strong>n am 14. April / Kino, Kultur <strong>und</strong> Sport<br />

Kälte <strong>und</strong> Schnee bestimmen das Wetter seit Jahresbeginn; fast unvorstellbar,<br />

dass es nur noch ein paar Wochen dauert, bis das Elsebad<br />

wie<strong>de</strong>r seine Tore öffnet. Der größte Wunsch für das Anba<strong>de</strong>n<br />

am 14. April ist natürlich <strong>de</strong>r nach Sonne <strong>und</strong> Wärme. Für alles<br />

an<strong>de</strong>re <strong>wir</strong>d das Team<br />

Elsebad sorgen: Den<br />

Eröffnungs-Gottesdienst<br />

<strong>wir</strong>d <strong>de</strong>r <strong>Ergste</strong>r<br />

Pastor Gössling zusammen<br />

mit Bertold<br />

Kraning gestalten, mit<br />

<strong>de</strong>n Gottesdienstbesuchern<br />

<strong>wir</strong>d <strong>de</strong>r afrikanische<br />

Chor Bamemi<br />

Sango Ya Yesu singen;<br />

mit <strong>de</strong>r Kollekte soll<br />

die Arbeit <strong>de</strong>s Schwerter<br />

Arbeitskreises Asyl<br />

unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Danach beginnt mit<br />

Live-Musik, Ba<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>nschau<br />

<strong>und</strong> vielen<br />

Aktionen für Jung <strong>und</strong><br />

Alt <strong>de</strong>r Elsetaler Sommer<br />

2013: 5 Monate<br />

<strong>Ergste</strong>r Frühschwimmer<br />

Sport <strong>und</strong> Entspannung im <strong>und</strong> am Wasser, dazu wie<strong>de</strong>r ein abwechslungsreiches<br />

Programm:<br />

Am Pfingstmontag ist das Tauf-Fest an <strong>de</strong>r Segenswegstation, am<br />

21. Juni eröffnet „Chorlorado“ die KinoKarren-Saison <strong>und</strong> vom 28.-<br />

30. Juni zelten Kin<strong>de</strong>r mit ihren Eltern im Elsebad. Sparkasse <strong>und</strong><br />

Ruhrpower la<strong>de</strong>n am 14. Juli zur Sommer-Pool-Party <strong>und</strong> am 9.<br />

August gibt es beim Bergfest Spiele <strong>und</strong> Theater für Kin<strong>de</strong>r – veranstaltet<br />

vom Schwerter Jugendamt. Mit einem „Best of“ <strong>wir</strong>d am<br />

17. August die Schwerter Operettenbühne Sonne <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r<br />

leichten Muse ins Elsebad locken. Bis <strong>zum</strong> Abba<strong>de</strong>-Fest am 8. September<br />

<strong>wir</strong>d es natürlich auch viele sportliche Veranstaltungen geben:<br />

das 24-St<strong>und</strong>en-Schwimmen <strong>de</strong>r DLRG (6./7. Juli), <strong>de</strong>n ElseCup<br />

(15. Juli) <strong>und</strong> mehrere Turniere von VV Phönix <strong>und</strong> Eintracht <strong>Ergste</strong><br />

auf <strong>de</strong>m Beachvolleyball-Gelän<strong>de</strong>.<br />

Nicht geplant, aber erhofft ist dagegen „Straßenmusik o<strong>de</strong>r -Theater“:<br />

Wer bei passen<strong>de</strong>m Wetter die Elsebadgäste mit Live-Musik<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Vorführungen überraschen möchte, ist herzlich zu<br />

mit Sonne, Wärme <strong>und</strong><br />

viel Elsebad-Wasser<br />

von Thomas Wild<br />

einem Auftritt eingela<strong>de</strong>n; lediglich eine vorherige Absprache mit<br />

<strong>de</strong>m Schwimmmeister ist wünschenswert. Schon dafür lohnt es sich,<br />

häufig im Elsebad zu sein – mit Jahreskarte kein Problem: Das Team<br />

Elsebad hofft, noch viele „Sommer-Abonnements“ <strong>zum</strong> ermäßigten<br />

Preis vor Saisonbeginn<br />

verkaufen<br />

zu können – immer<br />

samstags von 10 bis<br />

13 Uhr an <strong>de</strong>r Kasse<br />

o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>rzeit im<br />

Internet unter www.<br />

elsebad.<strong>de</strong> 'Elsebad<br />

ist schön, macht<br />

aber viel Arbeit!' –<br />

das könnte man in<br />

Anlehnung an Karl<br />

Valentin sagen. Die<br />

vielen Veranstaltungen,<br />

<strong>de</strong>n täglichen<br />

Betrieb an <strong>de</strong>r Kasse,<br />

die abendliche Gelän<strong>de</strong>reinigung<br />

<strong>und</strong><br />

natürlich auch die<br />

Arbeiten im Winter können <strong>wir</strong> nur schaffen, wenn viele Elsebad-<br />

Fre<strong>und</strong>e im Team mitmachen. Wenn Sie Lust auf gemeinsame Arbeit<br />

in einem fröhlichen Team haben, dann packen Sie doch im Elsebad<br />

mit an – <strong>de</strong>r Spass im Team <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Dank <strong>de</strong>r Schwerter ist Ihnen<br />

gewiss! Kommen Sie einfach vorbei, samstags bis <strong>zum</strong> 13.04. o<strong>de</strong>r<br />

täglich in <strong>de</strong>r Saison.<br />

Elsebad - Am Winkelstück 113 - 58239 Schwerte<br />

Tel.: 0 23 04 / 78 78 3 - Mail: info@elsebad.<strong>de</strong> - www.elsebad.<strong>de</strong><br />

Kontakt: Team Elsebad / Thomas Wild - Am Ehrenmal 7<br />

58239 Schwerte - Tel.: 0 23 04/ 7 86 88 Mail: t-wild@elsebad.<strong>de</strong><br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

46<br />

Sieben <strong>Ergste</strong>r auf Hawaii<br />

von Dietmar Gutsche<br />

Da, wo an<strong>de</strong>re heiraten, nahm <strong>de</strong>r <strong>Ergste</strong>r Olaf Krüger auf <strong>de</strong>r hawaiianischen Insel Big Island an <strong>de</strong>r Ironman Weltmeisterschaft teil.<br />

Kona war das Ziel <strong>de</strong>r Reise <strong>und</strong> auch das Ziel <strong>de</strong>s Triathlons. 3.800 m Schwimmen, 180 km Radfahren <strong>und</strong> ein Lauf über die Marathondistanz<br />

von 42,2 Kilometer waren zu bewältigen. Die Hitze <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wind vergrößerten die Herausfor<strong>de</strong>rung noch ein klein wenig. Nach<br />

etwas über 10 St<strong>und</strong>en war es geschafft. Ihn begleitete als „Fanclub“ seine Frau Steffi Gutsche-Krüger <strong>und</strong> die Kin<strong>de</strong>r Katharina, Maximilian<br />

<strong>und</strong> Constantin sowie seine Schwiegereltern Dietmar <strong>und</strong> Elke Gutsche, die auch noch einen Besuch <strong>de</strong>r Insel Maui (Inselhopping)<br />

dranhängten. Wenn man schon mal so weit fliegt...<br />

Myan Mar<br />

<strong>Ergste</strong>r Fahne vor<br />

Le Mont-Saint Michel<br />

Thomas Veltin mit <strong>de</strong>r<br />

Fahne am<br />

Matterhorn<br />

<strong>Ergste</strong>r Fahne in Mexiko


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R<strong>und</strong>weg<br />

Hohensyburg<br />

von Dr. Ingo Fiedler<br />

Zum Ge<strong>de</strong>nken an <strong>de</strong>n Heimatforscher<br />

Willi Kuhlmann († 2003)<br />

Oberhalb <strong>de</strong>r im Hengsteysee aufgestauten Ruhr, etwa 800 Meter<br />

nordwestlich <strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r Lenne, erhebt sich die Hohensyburg<br />

fast 147 Meter über <strong>de</strong>n Ruhr <strong>und</strong> 244 Meter über <strong>de</strong>n<br />

Meeresspiegel. Steinzeitliche F<strong>und</strong>e belegen die frühe Anwesenheit<br />

<strong>de</strong>s Menschen im Syburger Raum, <strong>und</strong> erste Siedlungsspuren<br />

führen in die Bronzezeit um etwa 800 v. Chr.<br />

Die Eroberung <strong>de</strong>r sächsischen Sigiburg auf <strong>de</strong>m Burgberg im Jahre<br />

775 ist die älteste historische Nachricht aus <strong>de</strong>m Raum <strong>de</strong>r heutigen<br />

Großstadt Dortm<strong>und</strong>, in die die Landgemein<strong>de</strong> Syburg 1928 eingemein<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>. Syburg lebte traditionell von <strong>de</strong>r Land<strong>wir</strong>tschaft, vom<br />

Handwerk, von seinen Steinbrüchen <strong>und</strong> von <strong>de</strong>r Steinkohle, die am<br />

Ort zutage tritt. Zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung hatte die Gastronomie für<br />

<strong>de</strong>n Ort, <strong>de</strong>r seit <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>erts vermehrt von Erholungssuchen<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> Touristen aufgesucht wur<strong>de</strong>n. Die Spielbank, ein<br />

nahegelegener Golfplatz, eine Minigolfanlage, <strong>de</strong>r Campingplatz <strong>und</strong><br />

die Naturbühne sind vielbesuchte Freizeiteinrichtungen. Zuerst aber<br />

faszinierte die mittelalterliche Burg die Besucher: „Die Ruinen <strong>de</strong>s<br />

Schlosses zu Hohensyburg liegen in einem fast <strong>und</strong>urchdringlichen<br />

Dickigt von Dornen, Flie<strong>de</strong>r, zu Schlagholz gezogenen, struppichten<br />

Hainbuchen, von Geißblatt, Brombeeren, Win<strong>de</strong> <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rn Rankengewächsen,<br />

verschlungen. Diese be<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gräben, <strong>de</strong>r<br />

Wälle, <strong>de</strong>r Höfe <strong>und</strong> das Innere <strong>de</strong>r ehemaligen, jetzt über einan<strong>de</strong>r<br />

gestürzten Gebäu<strong>de</strong>. Zu manchem ist <strong>de</strong>r Zugang fast unmöglich, <strong>und</strong><br />

zu allen äußerst beschwerlich. Es gehört schon Behendigkeit dazu, um,<br />

ohne zu fallen, <strong>de</strong>n holperichten, engen Fußsteig, <strong>de</strong>r zu diesem Gemäuer<br />

führt, zurück zu legen.“ So beschreibt Johann Friedrich Möller<br />

d. J., „Prediger <strong>de</strong>s Stifts <strong>und</strong> <strong>de</strong>r evangelischen Gemeine zu Elsey“<br />

1804 die Syburg. „Auf ö<strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong> steht das Dorf Syburg... Durch die<br />

alte Kirche inmitten kleiner Grabsteine pfeift leise <strong>de</strong>r Zugwind, drinnen<br />

nichts als Leichensteine, Sterbewappen <strong>und</strong> das Totengeläute <strong>de</strong>r<br />

Zeit...“, so klagt Levin Schücking im „malerischen <strong>und</strong> romantischen<br />

Westfalen“. Der Wan<strong>de</strong>rer von heute <strong>wir</strong>d dies wohl ebensowenig<br />

nachfühlen können wie KarI Rübels Loblied <strong>de</strong>s Jahres 1901 „Die unscheinbaren<br />

Trümmer <strong>de</strong>r Sachsenburg aber wie die malerischen Ruinen<br />

<strong>de</strong>r Syburg fügen sich prächtig <strong>de</strong>m neuen friedlichen Gesamtbil<strong>de</strong><br />

ein, das mit <strong>de</strong>m Vincketurm <strong>und</strong> nunmehr mit <strong>de</strong>m Denkmale Kaiser<br />

Wilhelms I. einen gleich prächtigen Abschluss <strong>de</strong>r malerischen Umgebung<br />

bil<strong>de</strong>t“. Wer heute zu Fuß <strong>de</strong>n Burgberg besteigt <strong>und</strong> dies nicht<br />

in aller Frühe im Morgennebel unternimmt, <strong>wir</strong>d konfrontiert mit <strong>de</strong>m<br />

Autoverkehr, <strong>de</strong>m Spielbankgetriebe <strong>und</strong> häufig auch mit Menschen,<br />

die tausendfach achtlos an<br />

<strong>de</strong>m vorübergehen, was Natur<br />

<strong>und</strong> Kultur an Schönem<br />

<strong>und</strong> Einmaligem <strong>hier</strong> für sie<br />

bereithält. Im Jahre 1995<br />

wur<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Einfahrt zu<br />

<strong>de</strong>n Parkplätzen <strong>de</strong>r Spielbank<br />

Hohensyburg eine<br />

Tafel aufgestellt, die einen<br />

Wan<strong>de</strong>rweg beschreibt,<br />

<strong>de</strong>m <strong>wir</strong> nun folgen wer<strong>de</strong>n.<br />

1. Sächsische Wallburg<br />

Die für das 8. Jahrh<strong>und</strong>ert belegte Wallburg, über <strong>de</strong>ren Alter es bisher<br />

noch keine Gewissheit gibt, be<strong>de</strong>ckt ein etwa 14 Hektar großes Areal.<br />

An <strong>de</strong>r Nordseite <strong>de</strong>r Burg ist <strong>de</strong>r Wall mit seinem teilweise zweifachen,<br />

vorgelagerten Wall-Graben-System beson<strong>de</strong>rs gut zu erkennen.<br />

An <strong>de</strong>r steil abfallen<strong>de</strong>n Südseite haben sich Befestigungen bisher<br />

nicht nachweisen lassen. Hingegen ist die Wallführung im Südosten<br />

noch gut erkennbar.<br />

Der Hauptwall besteht aus einem Trockenmauerkern, <strong>de</strong>r mit Er<strong>de</strong><br />

überschüttet wur<strong>de</strong>. Vielleicht stan<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Wallkrone Palisa<strong>de</strong>n.<br />

Ungewiss ist, ob die WalIanlage als reine Fliehburg Schutz vor Angreifern<br />

bot o<strong>de</strong>r ob ständig Verteidiger in ihr lebten.<br />

2. Umwallung <strong>de</strong>r Kirche<br />

Untersuchungen am Wall im Kirchbereich machen es wahrscheinlich,<br />

dass dieser Wallteil von <strong>de</strong>n fränkischen Erbauern <strong>de</strong>r Kirche angelegt<br />

o<strong>de</strong>r erneuert wur<strong>de</strong>.<br />

47


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

3. Mittelwall<br />

Deutlich erkennbar zieht sich mitten über <strong>de</strong>n Burgberg, entlang <strong>de</strong>s<br />

heutigen Parkplatzes, ein gradlinig verlaufen<strong>de</strong>r Wall, <strong>de</strong>r die Bergkrone<br />

gegen das abfallen<strong>de</strong> Gelän<strong>de</strong> sperrt. Dieser Wall, <strong>de</strong>r einen vorgelagerten<br />

Graben hatte, wur<strong>de</strong> noch als Vorwehr zur mittelalterlichen<br />

Burg genutzt.<br />

4. Kammertor<br />

Einlass in <strong>de</strong>n Burgbereich fand man im Mittelalter durch ein aus<br />

Ruhrsandstein erbautes Kammertor, das burgseitig <strong>und</strong> landseitigjeweils<br />

eine Sperrvorrichtung hatte. So entstand eine Kammer, die es<br />

in Zeiten <strong>de</strong>r Gefahr ermöglichte, dass beim Betreten o<strong>de</strong>r Verlassen<br />

<strong>de</strong>r Burg jeweils ein Tor o<strong>de</strong>r ein heruntergelassenes Gitter die Burg<br />

sicherte. Bo<strong>de</strong>nbef<strong>und</strong>e lassen vermuteten, dass vor <strong>de</strong>m Tor eine Zugbrücke<br />

über <strong>de</strong>n Graben führte. Ein mit Steinplatten belegter, östliche<br />

Richtung führen<strong>de</strong>r Weg war ebenfalls noch nachweisbar.<br />

5. Kirche <strong>und</strong> Kirchhof<br />

Die Vorgängerin <strong>de</strong>r heutigen evangelischen Kirche St. Peter. die offenbar<br />

von <strong>de</strong>n Franken gleich nach Eroberung <strong>de</strong>r Burg angelegt<br />

wor<strong>de</strong>n war, tritt schon 776 in das Licht <strong>de</strong>r Geschichte, wenn <strong>wir</strong><br />

in einem fränkischen Jahrbuch erfahren, dass die Sachsen bei <strong>de</strong>m<br />

Versuch, die Sigiburg zurück zuerobern durch ein „Flammenw<strong>und</strong>er“<br />

vertrieben wur<strong>de</strong>n. Der Annalist berichtet: „Und als sie <strong>de</strong>n Kampf beginnen<br />

wollten gegen die Christen in <strong>de</strong>r Burg, ward die Glorie Got-<br />

tes vor <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>rer draußen sowohl, als auch <strong>de</strong>rer drinnen... über<br />

<strong>de</strong>r Kirche, die in <strong>de</strong>r Burganlage steht, offenbar. Und sie erzählen,<br />

wie sie es in Gestalt zweier Schil<strong>de</strong> hätten Flammen <strong>und</strong> über <strong>de</strong>r Kirche<br />

sich bewegen sehen. Als die Hei<strong>de</strong>n dieses Zeichen erblickten, kam<br />

Ver<strong>wir</strong>rung <strong>und</strong> große Furcht über sie, sodass sie begannen, zu ihrem<br />

Lager zu fliehen... <strong>und</strong> ... einan<strong>de</strong>r töteten.“ Eine spätere Überlieferung<br />

schreibt die Weihe <strong>de</strong>r Kirche, <strong>de</strong>m vor <strong>de</strong>n aufständischen Römern<br />

zu Karl <strong>de</strong>m Großen geflohenen, Papst Leo IH. zu, <strong>de</strong>r sie 799 vollzogen<br />

haben soll. -Zahlreiche Reliquien, unter ihnen ein<br />

silbernes Kopfreliquiar <strong>de</strong>r heiligen Barbara, zogen Pilger<br />

an. Seit 1253 erlaubte eine päpstliche Bulle die Ablasserteilung<br />

in <strong>de</strong>r Kirche. Am St. Markus-Tag, <strong>de</strong>m 26.04., fand<br />

im Mittelalter eine Wallfahrt nach Syburg statt. Die Wallfahrt<br />

<strong>de</strong>s Jahres 1297 ist <strong>de</strong>n Dortm<strong>und</strong>ern in unauslöschlicher<br />

Erinnerung geblieben, da die Stadt an diesem Tage<br />

so vollständig abbrannte, dass man vom Markt aus durch<br />

die Stadttore hindurchsehen konnte. Der heutige Bau <strong>de</strong>r<br />

Kirche wur<strong>de</strong> erst um 1100 in <strong>de</strong>r Form einer Wehrkiche<br />

errichtet. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 12. Jahrh<strong>und</strong>erts mag dann <strong>de</strong>r Westturm<br />

an das Gebäu<strong>de</strong> angebaut wor<strong>de</strong>n sein. Seit <strong>de</strong>m<br />

letzten Drittel <strong>de</strong>s 16. Jahrh<strong>und</strong>erts gehörte die Kirche <strong>de</strong>r<br />

refomierten Konfession zu, die die Zeugnisse <strong>de</strong>s katholischen<br />

Glaubens entfernte. 1673 wur<strong>de</strong> die Kirche im Zuge<br />

<strong>de</strong>r französischen Kriege zerstört <strong>und</strong> 1688 errichtete man<br />

<strong>de</strong>n Chor im gotischen Stil neu. 1945 wur<strong>de</strong> das Langhaus<br />

<strong>de</strong>r Kirche durch eine Fliegerbombe fast völlig zerstört. Der<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>r Jahre 1953/54 lässt <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>r<br />

48<br />

Die mittelalterliche Burg Rekonstrution<br />

Wehrkirche nicht mehr erkennen. Der Kirchhof war bis 1820 <strong>de</strong>r einzige<br />

Friedhof <strong>de</strong>s Reichshofes Westhofen <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> noch bis 1880<br />

genutzt. Heute befin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m Friedhof <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Kirche noch<br />

210 Grabsteine, die ältesten können <strong>de</strong>r karolingischen Zeit zugerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> dokumentieren so die über tausendjährige Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Friedhofs. (Siehe Abb. 2 )<br />

6. Schultenhof mit Brunnen <strong>und</strong> Freigerichtsstätte<br />

Bis ins 11. Jahrh<strong>und</strong>ert zurück reicht die Geschichte <strong>de</strong>s Ober- o<strong>de</strong>r<br />

Schultenhofes, von <strong>de</strong>m nur <strong>de</strong>r durch ein neuerstelltes Brunnenhaus<br />

geschützte, 1984 wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckte Brunnen zu sehen ist, <strong>de</strong>r noch<br />

heute ein angenehm zu trinken<strong>de</strong>s, weiches Wasser führt.<br />

Mit <strong>de</strong>m Schultenhof begann auch die gastronomische Tradition auf<br />

<strong>de</strong>r Hohensyburg. Bereits 1850 betrieb Hermann Heinrich Schulte auf<br />

<strong>de</strong>m Hof eine Gast<strong>wir</strong>tschaft. Als 1886 <strong>de</strong>r Schultenhof abbrannte,<br />

errichtete man <strong>de</strong>n Hof als Gast<strong>wir</strong>schaft mit land<strong>wir</strong>tschaftlichen<br />

Nebengebäu<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutigen Spielbank neu. Hinter<br />

<strong>de</strong>m Brunnen auf einer Erhöhung im Mittelwall <strong>und</strong> vor einem schwachen<br />

R<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Trockenmauer befand sich eine Freigerichtsstätte, ein<br />

Femegericht. Erst 1955 fiel <strong>de</strong>r steinerne Gerichtstisch <strong>und</strong> die dazugehörige<br />

Bank ebenso <strong>de</strong>m Abriss <strong>zum</strong> Opfer wie das Fachwerkhaus<br />

<strong>de</strong>s Schultenhofes.<br />

7. Mittelalterliche Burgruine<br />

Der Burgbau <strong>de</strong>r mittelalterlichen Anlage auf <strong>de</strong>m Syberg <strong>wir</strong>d etwa<br />

gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Anlage <strong>de</strong>r Kirche für die Zeit um 1100 angenommen.<br />

Die Herren von Sieberg mögen Reichsleute gewesen sein, die<br />

primär die Aufgabe hatten, <strong>de</strong>n Ruhrübergang beim Reichshof Westhofen<br />

zu sichern.<br />

Der Wegezoll, <strong>de</strong>n sie dabei einnahmen, fand noch bis <strong>zum</strong> Jahre 1929<br />

eine späte Fortsetzung, bis <strong>de</strong>r Brückenpfennig endlich abgeschafft<br />

wur<strong>de</strong>. Dass, wie an<strong>de</strong>rer Reichsbesitz in dieser Gegend, auch <strong>de</strong>r<br />

Reichshof Westhofen ständig <strong>zum</strong> Pfandobjekt für <strong>de</strong>n Erzbischof von<br />

Köln <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Grafen von <strong>de</strong>r Mark wur<strong>de</strong>, schwächte die Stellung <strong>de</strong>r<br />

Sieberger. Sie behin<strong>de</strong>rten wahrscheinlich die Grafen von <strong>de</strong>r Mark<br />

wegen <strong>de</strong>s Wegegel<strong>de</strong>s, das die Märker immer dann zu entrichten hatten,<br />

wenn sie von ihrem Stammsitz, <strong>de</strong>r Burg Mark bei Hamm, um<br />

in ihre westlich gelegenen Grafschaftsgebiete zu gelangen, die Ruhr<br />

überqueren mussten. 1287 wur<strong>de</strong> die Burg durch <strong>de</strong>n Grafen Eberhard<br />

von <strong>de</strong>r Mark teilweise zerstört. Die Sieberger nahmen Wohnung auf<br />

Haus Busch im heutigen Hagen-Kabel. Noch auf Jahrzehnte von <strong>de</strong>n<br />

Kölner Erzbischöfen angefochten, ging im Jahre 1300 <strong>de</strong>r Reichshof<br />

Westhofen als Reichslehen an die Grafen von <strong>de</strong>r Mark, die damit auch<br />

die Sieberger Burg erwarben. Im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert erbten die Bran<strong>de</strong>n-


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

burger Kurfürsten <strong>und</strong> späteren preußischen Könige <strong>de</strong>n Besitz, <strong>de</strong>r<br />

formal erst 1806 seine Reichsunmittelbarkeit verlor. Leicht lassen sich<br />

am Gemäuer <strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Burg, die einmal ähnlich <strong>de</strong>r beigegebenen<br />

Rekonstruktion ausgesehen haben mag (siehe Abb. 3), unterschiedliche<br />

Bauperio<strong>de</strong>n erkennen: Wahrscheinlich rühren sie von<br />

einem Wie<strong>de</strong>raufbau her, <strong>de</strong>nn die Grafen von <strong>de</strong>r Mark ließen die<br />

Burg später von Vasallen (Gefolgsleuten) besetzen <strong>und</strong> be<strong>wir</strong>tschaften.<br />

So wur<strong>de</strong> 1496 Gerd Spee <strong>zum</strong> Burggrafen unter <strong>de</strong>r Bedingung<br />

ernannt, dass er die „borch to Sybergh bewoenen“ solle. Heute befin<strong>de</strong>t<br />

sich im Palas <strong>de</strong>r Burg ein von Prof. Bagdons entworfenes, aus<br />

Syburger Ruhrsandstein gearbeitetes Krieger<strong>de</strong>nkmal aus <strong>de</strong>m Jahre<br />

1930.<br />

8. Vincke-Turm<br />

Der achteckige, 20 Meter hohe Aussichtsturm wur<strong>de</strong> 1857 auf <strong>de</strong>m<br />

heute höchsten Punkt <strong>de</strong>s<br />

Syberges zu Ehren <strong>de</strong>s Freiherrn<br />

Ludwig von Vincke<br />

erbaut. Vincke, <strong>de</strong>r 1774<br />

geboren wur<strong>de</strong> <strong>und</strong> 1844<br />

starb, hatte sich große Ehren<br />

als Oberpräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Provinz<br />

Westfalen beim Aufbau<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>r französischen<br />

Herrschaft erworben,<br />

in<strong>de</strong>m er vor allem das<br />

Verkehrswesen för<strong>de</strong>rte. Der<br />

nach ihm benannte Turm<br />

steht auf <strong>de</strong>r Stelle, die Vincke<br />

beson<strong>de</strong>rs gern aufsuchte,<br />

um die Aussicht über das<br />

Ruhrtal zu genießen. Durch<br />

seine Frau Eleonore Sieberg<br />

<strong>zum</strong> Busch war Vincke <strong>zum</strong><br />

Eigentümer <strong>de</strong>r mittelalterlichen<br />

Burgruine gewor<strong>de</strong>n.<br />

Vincke-Turm<br />

9. Ehemalige Zisterne<br />

Der Einschnitt in <strong>de</strong>n Syberg rührt in seinem südlichen Teil von einem<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert betriebenen Steinbruch her. Der nördliche Teil ist<br />

<strong>de</strong>r Rest einer ehemaligen Zisterne, die die Wasserversorgung <strong>de</strong>r Burg<br />

sichern sollte. Auf <strong>de</strong>m Zisternengr<strong>und</strong> befin<strong>de</strong>t sich eine Quelle. Fünf<br />

aus <strong>de</strong>m Fels gehauene Stufen führen zu einem ebenfalls aus <strong>de</strong>m<br />

Gestein gearbeiteten Becken. Seit 1983 ist die Quelle mit Bauschutt<br />

über<strong>de</strong>ckt.<br />

10. Kaiser-Wilhelm-Denkmal<br />

In <strong>de</strong>r Zeit von 1893 bis 1902 wur<strong>de</strong> das Denkmal als monumentale<br />

Dreiturmgruppe mit reichem historistischen Bauschmuck nach einem<br />

Entwurf <strong>de</strong>s Architekten Hubert Stier errichtet (siehe Abb. 5). Vor <strong>de</strong>n<br />

Turmbauten stan<strong>de</strong>n die von Albert <strong>und</strong> Karl Donndorf gestalteten<br />

vier Bronzestatuen <strong>und</strong> das zentrale Reiterstandbild Kaiser Wilhems<br />

I. In <strong>de</strong>n Jahren 1935/36 wur<strong>de</strong> das Denkmal wegen angeblicher Baufälligkeit<br />

stark verän<strong>de</strong>rt. Man entfernte die Bronzeadler <strong>und</strong> Eisernen<br />

Kreuze <strong>und</strong> trug die flankieren<strong>de</strong>n Turmbauten ab. Die Statuen<br />

<strong>de</strong>s 99- Tage-Kaisers Friedrichs lII. <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Armeeführers, <strong>de</strong>s Prinzen<br />

Friedrich Karl von Preußen, wur<strong>de</strong>n entfernt <strong>und</strong> die Standbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Reichsgrün<strong>de</strong>rs <strong>und</strong> Kanzlers Otto von Bismarck -im Osten -<strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

preußischen Generalfeldmarschalls Hellmuth von Moltke - im Westen<br />

-vor die seitlichen Nischen <strong>de</strong>s Hauptturmes versetzt. Die Umgestaltung<br />

ersetzte die Lebensdaten Wilhelms 1. durch das Gründungsdatum<br />

<strong>de</strong>s Deubchen Kaiserreiches: 18. Januar 1871.- Auch die ursprüngliche<br />

Widmungstafel wur<strong>de</strong> ausgetauscht. Die Inschrift <strong>de</strong>r neuen Tafel verwies<br />

auf Adolf Hitler. Damit war das Denkmal, das ursprünglich eine<br />

Huldigung <strong>de</strong>r Bürger <strong>de</strong>r Grafschaft Mark an <strong>de</strong>n Kaiser sein sollte,<br />

<strong>zum</strong> Reichs<strong>de</strong>nkmal umgestaltet. Im Volksm<strong>und</strong> wur<strong>de</strong> das so purifizierte<br />

Monument wegen seiner Ähnlichkeit mit einer vielgesehenen<br />

Putzmittelverpackung als „Atadose“ bezeichnet.<br />

11. „Kloster“ <strong>und</strong> Petersbrunnen<br />

Das kleine Fachwerkhaus, das auf einem sehr alten Karbonschiefersockel<br />

steht, <strong>und</strong> im Volksm<strong>und</strong> „Klösterchen“ genannt <strong>wir</strong>d, ist wohl<br />

das älteste Wohnhaus Syburgs. Der Überlieferung nach diente es in<br />

<strong>de</strong>r vorreformatorischen Zeit Mönchen aus Soest <strong>und</strong> Pa<strong>de</strong>rborn als<br />

Wohnung, die wahrscheinlich die Aufgabe hatten, wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Pilger<br />

zu betreuen. Auf <strong>de</strong>r Syburg soll Papst Leo III. bei seinem Besuch 799<br />

einen Petersbrunnen geweiht haben. Eine solche Weihe lässt an ein<br />

christianisiertes früheres Quellheiligtum <strong>de</strong>nken. Die heute als Peters-brunnen<br />

bezeichnete Anlage mit ihrem aus <strong>de</strong>m Fels gehaueen<br />

Wasserbecken erhält ihr Wasser sek<strong>und</strong>är aus einem nebenliegen<strong>de</strong>n<br />

Brunnen <strong>und</strong> kann so wohl nicht als die ursprüngliche Wallfahrtsstation<br />

gelten.<br />

12. Trasse <strong>de</strong>r ehemaligen Bergbahn<br />

Von <strong>de</strong>r 1903 errichteten Bergbahn sind nur noch Trasse <strong>und</strong> Brücke<br />

erhalten. Die Bergbahn verkehrte von <strong>de</strong>r Gaststätte „Haus Weitkamp“<br />

als Talstation bis zur Kopfstation, <strong>de</strong>r früheren „Burg<strong>wir</strong>tschaft“, die<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutigen Spielbank lag <strong>und</strong> Sitzplätze für 3000<br />

Gäste bereithielt. Die Talstation war zugleich Endstation <strong>de</strong>r Straßenbahn<br />

von Hör<strong>de</strong> nach Schwerte <strong>und</strong> Westhofen <strong>und</strong> band so die Hohensyburg<br />

an das öffentliche Verkehrsnetz an.<br />

13. Freilichtbühne<br />

Die 1952 errichtete, idyllisch gelegene Naturbühne Hohensyburg bietet<br />

800 Zuschauern Platz. Ehrenamtliche Laienschauspieler sorgen unter<br />

professioneller -Leitung für ein anspruchsvolles Theaterangebot.<br />

14. Campingplatz<br />

Oberhalb <strong>de</strong>s Zusammenflusses von Ruhr <strong>und</strong> Lenne liegt <strong>de</strong>r Campingplatz<br />

Hohensyburg. Der mo<strong>de</strong>rn ausgestattete Platz <strong>wir</strong>d gern als<br />

Ausgangspunkt für Fuß- <strong>und</strong> Radwan<strong>de</strong>rungen gewählt, die entlang<br />

<strong>de</strong>r Ruhr <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Lenne auf mo<strong>de</strong>rnen Wegen unternommen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Wassersportkünstler fin<strong>de</strong>n von <strong>hier</strong> aus ‚Zugang zu <strong>de</strong>n<br />

Ruhrseen.<br />

Die Bergbahn<br />

49


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

15. Spielbank Hohensyburg<br />

Die Spielbank <strong>wir</strong>d seit 1985 betrieben. Neben<br />

<strong>de</strong>m Großen Spiel Roulette, Black Jack<br />

<strong>und</strong> Baccara, für das ein 1200 Quadratmeter<br />

großer Spielsaal zur Verfügung steht,<br />

wer<strong>de</strong>n auch Automatenspiele angebten.<br />

Eine aufwendige Gastronomie sorgt für<br />

das leibliche Wohl <strong>de</strong>r Spieler <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Besucher<br />

<strong>de</strong>r vielen Veranstaltungen, die im<br />

Bereiche <strong>de</strong>r Spielbank durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer <strong>de</strong>n <strong>hier</strong> beschriebenen R<strong>und</strong>weg<br />

um einen Ausflug in die frühe Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Ruhrbergbaus erweitern möchte, kann<br />

<strong>de</strong>n Weg zwischen Mittelwall <strong>und</strong> Kaiser-<br />

Wilhelm-Denkmal in westlicher Richtung<br />

verlassen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Beschil<strong>de</strong>rung „Syburger<br />

Bergbauweg“ o<strong>de</strong>r eier SGV-Markierung Al<br />

folgen.<br />

50<br />

<strong>und</strong> Umgehung <strong>de</strong>r Vorschriften in <strong>de</strong>r Kriegs- <strong>und</strong> Nachkriegszeit, eine Remeniszenz von Walter Höher.<br />

Skizze einer Brennanleitung<br />

SCHNAPSBRENNEN VERBOTEN<br />

Während <strong>de</strong>r allgemeinen Lebensmittelknappheit nach <strong>de</strong>m letzten<br />

Krieg wur<strong>de</strong>n auch alkoholische Getränke nicht mehr <strong>zum</strong><br />

Verkauf angeboten. Wen w<strong>und</strong>ert es, wenn kreative Menschen<br />

nach <strong>de</strong>m unheilvollen Krieg auf irgen<strong>de</strong>ine Weise versuchten,<br />

Schnaps selber herzustellen, um sich einen gemütvollen Zustand<br />

zu verschaffen o<strong>de</strong>r besser noch, ihn bei <strong>de</strong>n Bauern als Tauschobjekt<br />

gegen Fleisch, Wurst o<strong>de</strong>r Geflügel o<strong>de</strong>r auch beim Bäcker<br />

gegen Brot einzutauschen. Sogar auf <strong>de</strong>m Schwerter Markt <strong>und</strong><br />

bei <strong>de</strong>n „Kirmeskrämern“ war er willkommen. Und wie war das<br />

möglich? Irgendwann sprach sich herum, dass man z.B. aus Getrei<strong>de</strong>schrot<br />

o<strong>de</strong>r aus gepresstem <strong>und</strong> dann vergorenen Rübensaft<br />

vorzüglich Schnaps brennen (gen. „flämmen“) kann. Man nannte<br />

das Ergebnis dann zutreffend „Balkenbrand“, weil es oft heimlich<br />

auf <strong>de</strong>m Balken (= Heubo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Speicher) erzielt wur<strong>de</strong>.<br />

Die Metho<strong>de</strong>n waren aber sehr unterschiedlich. Ein ausgesuchtes<br />

Beispiel, wie <strong>de</strong>r Brennablauf bei dieser Darstellung Verwendung<br />

fand, soll nachstehend erläutert wer<strong>de</strong>n: Man brauchte nur <strong>de</strong>n<br />

Gärungsvorgang einen Behälter aus Glas o<strong>de</strong>r Metall. Bleiben <strong>wir</strong><br />

in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n konkreten Schil<strong>de</strong>rung als hiesiges Beispiel bei<br />

einem Behälter aus Metall. Auf <strong>de</strong>ssen Deckel war von<br />

einem hilfsbereiten <strong>und</strong> allgemein bekannten Klempnermeister<br />

ein gew<strong>und</strong>enes Kupferrohr geschweißt<br />

wor<strong>de</strong>n, das als „Kühlschlange“ für die beabsichte<br />

Brennanlage dienen musste (siehe spätere Skizze). Der<br />

Vorgang verlief wie folgt: Die ausgesuchten gereinigten<br />

Rüben wur<strong>de</strong>n gestückelt, gekocht <strong>und</strong> ausgepresst.<br />

Der so gewonnene Rübensaft wur<strong>de</strong> nach Erkalten mit<br />

einer bestimmten Hefe, die man gottseidank noch kaufen<br />

konnte, in Gärung versetzt. Auf diese Weise wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Rübensaft schon leicht alkoholisiert. Die Gradstärke<br />

konnte man mit einem damals in einer Schwerter<br />

Drogerie noch käuflichen „Alkoholometer“ messen. Das<br />

Ergebnis <strong>de</strong>s Brennvorganges reichte aber längst nicht<br />

aus für ein alkoholisches Getränk. In einer mehrfach<br />

wie<strong>de</strong>rholten Prozedur (man nannte das „rektifizieren“)<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gradstand <strong>de</strong>s Alkohols hochgetrieben.<br />

Nach mehrfachem Filtrieren durch Aktivkohle (damals<br />

z. B. noch käuflich in <strong>de</strong>r oben erwähnten Schwerter Drogerie),<br />

konnte man <strong>de</strong>n Fuselanteil <strong>de</strong>s Destillats reduzieren o<strong>de</strong>r fast beseitigen.<br />

Auf heimlichen <strong>und</strong> verbotenen Umwegen gelang es <strong>de</strong>m<br />

Autor, in einer stillgelegten Brennerei verschie<strong>de</strong>ne Essenzen als<br />

„Geschmacksträger“ zu ergattern (z.B. „Kakao mit Nuss“, „Kirsch<br />

mit Rum“, „Pfefferminz“-, „Zitronen - Eis-Likör (u.a.), eine fast unglaubliche<br />

Situation <strong>und</strong> ein absoluter Einzelfall. Es muss betont<br />

wer<strong>de</strong>n, dass die damals geläufige Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schwarzbrennens<br />

von Ort zu Ort sehr unterschiedlich war, <strong>und</strong> zwar je nach Einfall<br />

o<strong>de</strong>r Gewitztheit <strong>de</strong>s „Brennmeisters“ <strong>und</strong> nach Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />

<strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Zutaten. Das Gelingen war natürlich <strong>de</strong>n<br />

damals noch aktiven Kontrollen <strong>de</strong>r Besatzungsmächte <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Wachsamkeit <strong>de</strong>r Aufsicht führen<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong> unterworfen.<br />

-Nachsatz: Die beigefügte Skizze bietet mit ihren Anmerkungen<br />

ein willkürliches Beispiel für <strong>de</strong>n Arbeitsablauf in einer ehemaligen<br />

<strong>Ergste</strong>r Fuselküche, die sich noch mehrere Monate lang nach<br />

Kriegsen<strong>de</strong> halten konnte - <strong>und</strong> noch manches erwähnenswerte<br />

Episödchen ins Leben rief.<br />

(Anm.: Der hilfsbereite Schweißer war ein ehemals sehr beliebter<br />

Klempnermeister mit <strong>de</strong>m Spitznamen“ Rehbock „).


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Geschäftszentrum Schwerte-<strong>Ergste</strong><br />

Bürger helfen Bürgern, heute in <strong>Ergste</strong>……<br />

Ja <strong>zum</strong> Wohnen <strong>und</strong> Einkaufen in <strong>de</strong>r <strong>Ergste</strong>r Dorfmitte<br />

für jung <strong>und</strong> alt<br />

Am 26. Mai 2013 sind alle wahlberechtigten Schwerter<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger aufgerufen ihre Stimme <strong>zum</strong> Bürgerentscheid<br />

abzugeben.<br />

Wer an diesem Tag nicht die Möglichkeit hat zur Wahlurne zu<br />

gehen, kann in <strong>de</strong>r Zeit von Montag, <strong>de</strong>n 29. April 2013 bis Freitag,<br />

<strong>de</strong>n 24. Mai 2013 per Briefwahl seine Stimme abgeben.<br />

Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte <strong>de</strong>m Abstimmungsflyer<br />

<strong>de</strong>r Stadt Schwerte.<br />

Schaubild Wohnanlage (Nordfassa<strong>de</strong>) Schaubild Wohnanlage (Ostfassa<strong>de</strong>)<br />

Das geplante Nahversorgungszentrum mit Service-Wohnen in<br />

<strong>Ergste</strong> soll auf <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>stück östlich <strong>de</strong>r Letmather Straße<br />

(Himmelmannsche Feld) entstehen.<br />

Das Entwurfskonzept umfasst einen Discounter mit ca. 1.000 m²<br />

Verkaufsfläche, einen Vollsortimenter mit ca. 1.500 m² Verkaufsfläche<br />

inklusive integriertem Getränkemarkt, die Möglichkeit in<br />

<strong>de</strong>n vorgelagerten Shopflächen kleine, örtliche Dienstleister <strong>und</strong><br />

La<strong>de</strong>neinheiten zu platzieren, sowie ein Gebäu<strong>de</strong> mit<br />

25 Wohneinheiten für barrierefreies Service-Wohnen <strong>und</strong> ein<br />

angeb<strong>und</strong>enem Café o<strong>de</strong>r Eiscafé.<br />

Zur Infrastruktur <strong>de</strong>s Projektes:<br />

von H-G. Rehage<br />

Schaubild LIDL Schaubild EDEKA<br />

• Die Märkte sind aus allen Richtungen gut zu Fuß zu erreichen.<br />

• Verfügbarkeit von 150 PKW-Stellplätze<br />

• Stärkung <strong>de</strong>r Infrastruktur südlich <strong>de</strong>r Ruhr<br />

• Schaffung eines Kreisverkehrs als Anbindung <strong>zum</strong> Nahversorgungszentrum<br />

über die Ruhrtal- <strong>und</strong> Letmather Straße.<br />

• Kostenneutral für die Stadt<br />

• Entschärfung eines Unfallschwerpunkts in <strong>Ergste</strong><br />

• Schaffung einer Baumallee von <strong>de</strong>r JVA bis <strong>zum</strong> Ortseingang<br />

• Errichtung barrierefreier Service-Wohnungen in zentraler<br />

Lage<br />

• Sicherstellung <strong>de</strong>r Nachnutzung <strong>de</strong>r Altflächen E<strong>de</strong>ka durch<br />

einen von <strong>de</strong>n Bürgern gewünschten Drogeriefachmarkt.<br />

• Aufenthaltsqualität durch ein Cafe o<strong>de</strong>r Eiscafe<br />

• Ein Blockheizkraftwerk <strong>de</strong>ckt die Wärme- <strong>und</strong> Energieerzeugung<br />

ab<br />

• Die Frischluftschneise <strong>de</strong>s Wannebachtales bleibt unberührt<br />

• Ausgleichsmaßnahmen für Natur <strong>und</strong> Landschaft sind<br />

gewährleistet<br />

• Planung eines zukunftsweisen<strong>de</strong>s Regenwassermanagement<br />

• Maßnahmen zur Abmin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Hochwasserproblems im<br />

Unterdorf<br />

• Gründächer <strong>und</strong> die Bepflanzung <strong>de</strong>r Freiflächen <strong>und</strong> Parkplätze<br />

wer<strong>de</strong>n sich in die Landschaft einfügen<br />

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51<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

52<br />

Der Bierhof in <strong>Ergste</strong> Teil 3<br />

von Roswitha Bliese<br />

gemalt von einem russischen Zwangsarbeiter<br />

Die letzte Folge schloss mit <strong>de</strong>m Satz: Wenn ein Bauer ein<br />

Darlehn aufnimmt ist das eigentlich ein ganz normaler Vorgang,<br />

wenn aber, immer wie<strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

ist das <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong>.<br />

So auch beim Bierhof. Am 27.03.1505 <strong>wir</strong>d vor <strong>de</strong>m Limburger<br />

Richter We<strong>de</strong>kind Gropper beurk<strong>und</strong>et, dass Herman Luerman<br />

für sich, seine Hausfrau, seine Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Erben „um seiner Not<br />

willen“ sein Wiesenplätzchen vor <strong>de</strong>m Loe (Wald) an Evert Sme<strong>de</strong><br />

geheiten Prael zu Schwerte <strong>und</strong> seine Frau Stine verkauft habe.<br />

1511 gehören Johan <strong>und</strong> Herman Lormann, Rothger (Lürmann)<br />

in <strong>de</strong>m Deyter<strong>de</strong> <strong>und</strong> Arnt Lurman to <strong>de</strong>m overweysche<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>nen,<br />

die zur Ehesteuer zugunsten <strong>de</strong>s Herzogs Johann von Cleve<br />

herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r nächsten Urk<strong>und</strong>e vom 27.10.1525 geben Rutger Lurman<br />

<strong>und</strong> seine Hausfrau Dru<strong>de</strong> von Heinrich Goes <strong>de</strong>m jungen „von<br />

wegen <strong>de</strong>s ehrenfesten Francke Voess“ (gestorben vor 1408!! –<br />

eine uralt Schuld) das gut Hemesoth zu <strong>Ergste</strong> in fünfzehnjährigen<br />

Gewinn2. Das Gut Hemesoth grenzte östlich <strong>de</strong>r Bierstraße<br />

an <strong>de</strong>n Bier(hofs)kamp.<br />

Die nächste Urk<strong>und</strong>e ist vom 09.02.1530 in ihr bek<strong>und</strong>en vor<br />

Evert van Speinchuiß (Spedinghausen), Richter zu Limburg, Lutger<br />

Luyrman <strong>und</strong> Dru<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Verkauf einer Rente von zwei Malter<br />

Gerste auf ihrem <strong>Ergste</strong>r Gut, „Rutger Luyrmanß guid“ genannt,<br />

an die Töchter <strong>de</strong>s verstorbenen Effert Prael zu Schwerte unter<br />

Vorbehalt <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>rkaufs mit 20 Goldgul<strong>de</strong>n.<br />

Rotger hat seinen Hof also mehrfach belastet, entwe<strong>de</strong>r um eine<br />

seiner Töchter auszustatten o<strong>de</strong>r um die For<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Urk<strong>und</strong>e vom 1531 begleichen zu können. Es ist auch<br />

möglich, dass er zu bei<strong>de</strong>m gezwungen war, <strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb auch die<br />

Hilfe seines Vaters in Anspruch nehmen musste. Dieser hat um die<br />

Mitte <strong>de</strong>s Februar 1530 <strong>de</strong>r Marienkapelle zu Limburg eine Rente<br />

von 2 Goldgul<strong>de</strong>n aus seinem „Herman Luyrmanß gue<strong>de</strong>“ verkauft,<br />

die Anfang Januar 1536 mit 40 Goldgul<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r abgelöst<br />

wur<strong>de</strong>. Es ist unwahrscheinlich, dass er im hohen Alter von ungefähr<br />

80 Jahren diese für die damalige Zeit beträchtliche Summe<br />

für sich selbst benötigt hat.<br />

Es folgt die Urk<strong>und</strong>e vom 24.01.1531, in <strong>de</strong>r vor Effert van Speinchuyß,<br />

Richter <strong>und</strong> Freigraf zu Limburg, bek<strong>und</strong>et <strong>wir</strong>d, Hinrich up<br />

<strong>de</strong>m weitscheid (Nie<strong>de</strong>rweische<strong>de</strong>), seine Frau Mette <strong>und</strong> ihre Kin<strong>de</strong>r<br />

Johann <strong>und</strong> Hermann haben <strong>de</strong>m Rutger Luyrman <strong>und</strong> Frau<br />

Dru<strong>de</strong> alle ihre Rechte <strong>und</strong> Ansprüche an das Erbe <strong>und</strong> Gut zu<br />

<strong>Ergste</strong>, darauf Rutger Luyrman zur Zeit wohnt, verkauft.<br />

Zeugen sind Johan up <strong>de</strong>m Have (zu<br />

Elsey?), Jaspar Buyß (Busse), Herman<br />

Luyrman, Fre<strong>de</strong>rich Smyt, Herman<br />

Soyst, Arnt up <strong>de</strong>m Weitscheid, Johan<br />

Hon<strong>de</strong>sdyck, Frone.<br />

Otto Bierhoff interpretiert diesen<br />

Vertrag wie folgt: „Vermutlich leitet<br />

<strong>de</strong>r Vertrag die Erbansprüche<br />

verwandter Personen ein, wenn sich<br />

auch nicht feststellen lässt, ob die<br />

Verwandtschaft über Else o<strong>de</strong>r Grete,<br />

<strong>de</strong>s Hannes Töchter, o<strong>de</strong>r – durch<br />

Einheirat – über Heinrich Weische<strong>de</strong><br />

(Sohn <strong>de</strong>s Heinrich Lürmann?) hergestellt<br />

ist. Das Heinrichs Kin<strong>de</strong>r auf


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

die Namen von Söhnen <strong>de</strong>s Hannes Lürmann getauft sind, zu <strong>de</strong>nen<br />

als letzter Heinrich gehört, <strong>de</strong>r nach 1436 nur einmal genannt<br />

<strong>wir</strong>d (1505), ist für die Klärung dieser Frage nicht so gewichtig<br />

wie die auffallen<strong>de</strong> Erscheinung, dass an <strong>de</strong>r Gerichtssitzung alle<br />

noch vorhan<strong>de</strong>nen Lürmänner einschließlich <strong>de</strong>s Arnt, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Oberweischedhof einheiratete, <strong>und</strong> auch Rotgers Schwiegersohn<br />

Hermann Soest teilnehmen. Anscheinend vertritt das ablösen<strong>de</strong><br />

Ehepaar schon die zweite Generation nach Hannes, da <strong>de</strong>ren<br />

Rechte <strong>und</strong> Ansprüche nicht als „Kindsteil“ bezeichnet sind.<br />

Noch zweimal sieht sich Rotger zur Aufnahme von Darlehen veranlasst,<br />

die Beträge steigen. Da Erbansprüche an ihn vor seinem<br />

To<strong>de</strong> (um 1542) nicht mehr gestellt wer<strong>de</strong>n, können diese Summen<br />

zur Begiftung seiner Töchter gedient haben. Als solche sind<br />

Anna, Magaretha <strong>und</strong> Barbara ein<strong>de</strong>utig nachgewiesen, während<br />

die Existenz einer vierten Tochter Theele (A<strong>de</strong>lheid) wahrscheinlich<br />

ist <strong>und</strong> als vorhan<strong>de</strong>n unterstellt wer<strong>de</strong>n soll. Ein Sohn war ihm<br />

nicht beschie<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in jungen Jahren gestorben. Theele <strong>wir</strong>d<br />

zuerst geheiratet haben. Ihr Ehemann, Hermann Soest, ein Zweikötter<br />

in <strong>Ergste</strong>, tritt seit 1531 in drei lürmannschen Urk<strong>und</strong>en<br />

hintereinan<strong>de</strong>r als Zeuge auf; bei<strong>de</strong> lassen sich „Anteil <strong>und</strong> Erbgerechtigkeit“<br />

als letzte <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r auszahlen (1554). Es folgen Anna<br />

<strong>und</strong> Margaretha, die uns noch begegenen; ihre Brautläufe wer<strong>de</strong>n<br />

die Ursache <strong>de</strong>r neuen Anleihen von 1535 <strong>und</strong> 1538 gewesen sein.<br />

Als letzte geht Barbara eine Ehe als Erbtochter ein (1541).“<br />

Nun taucht Jürgen von Westhoven wie<strong>de</strong>r auf <strong>und</strong> hat mit <strong>de</strong>r<br />

Gewährung eines Dahrlehns die Hand auf die Deytert gelegt. Das<br />

Darlehn gibt er noch ohne beson<strong>de</strong>re Sicherheitsklauseln <strong>zum</strong> üblichen<br />

Zinssatz, <strong>de</strong>n man mit 5 % errechnen kann.<br />

Am 18.02.1535 bekennen Rotger Lurman <strong>und</strong> Dru<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m<br />

Richter Evert van Speinckhuß, dass sie <strong>de</strong>m ehrenfesten Jorigen<br />

(Jürgen) Westhoven an<strong>de</strong>rthalb Goldgul<strong>de</strong>n Jahresrente aus ihrem<br />

Gut, Rotger Lurmanß guth genannt, verkauft haben <strong>und</strong> sich das<br />

Recht <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rlöse mit 30 Goldgul<strong>de</strong>n vorbehalten („Dertich<br />

gu<strong>de</strong> sware overlensche gol<strong>de</strong>n rynsche gul<strong>de</strong>n, guth van gol<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> recht von gewichte“).<br />

Es geht weiter, am 23.07.1538 erscheinen vor <strong>de</strong>m Freigrafen <strong>und</strong><br />

Richter Everdt van Spedynckhusen im Gericht Elsey, <strong>de</strong>r „dinckstichigen<br />

Ste<strong>de</strong>“, Rotger Luyrman <strong>und</strong> Dru<strong>de</strong> <strong>und</strong> bek<strong>und</strong>en, dass<br />

sie <strong>de</strong>m ehrenfest <strong>und</strong> frommen Jürgen van <strong>de</strong>n Westhaven tho<br />

Letmate 2 Goldgul<strong>de</strong>n weniger 2 Ort (= ¼ Gul<strong>de</strong>n) erblicher Jahresrente<br />

aus ihrem Erbe <strong>und</strong> Gut Rotger Lurmans guyth genannt,<br />

verkauft haben <strong>und</strong> sich Rückkauf mit 35 Goldgul<strong>de</strong>n vorbehalten.<br />

Am 12.11.1541 heiratet Barbara Lürmann <strong>de</strong>n Johann Romberg<br />

aus Tiefendorf. Den Heiratsbief möchte ich in <strong>de</strong>r Übertragung<br />

von Hermann Esser wie<strong>de</strong>rgeben, <strong>de</strong>nn er enthält Angaben über<br />

das Heiratsgut einer Bauerntochter in <strong>de</strong>r damaligen Zeit, über<br />

Leibzucht <strong>und</strong> Erbregelung.<br />

„Im Namen <strong>de</strong>s Herrn Jesu Christi, Amen.<br />

Zu wissen ist alle <strong>de</strong>njenigen, <strong>de</strong>nen dieser Heiratsvertrag (hilliges<br />

nottulen) vorkommen <strong>wir</strong>d zu sehen o<strong>de</strong>r zu lesen, dass ich Rotgher<br />

Lürmann <strong>und</strong> Dru<strong>de</strong> meine eheliche Hausfrau mit rat unserer<br />

Fre<strong>und</strong>e haben unsere Tochter Barbara verheiratet an einen, genannt<br />

Johann Romberch, Katharinens Sohn zu <strong>de</strong>m Tiefendorfe,<br />

mit solchem Vorbehalte, als <strong>hier</strong> folgt, so dass <strong>wir</strong> ihm mit unserer<br />

Tochter mitgeben für einen geziemen<strong>de</strong>n Brautschatz <strong>und</strong> Gera<strong>de</strong><br />

überliefern: Zum ersten 6 Scheffelsaat Lan<strong>de</strong>s, erblich, ewiglich<br />

<strong>und</strong> immermehr, <strong>und</strong> noch 6 Scheffelsaat Lan<strong>de</strong>s; dafür soll <strong>und</strong><br />

will er uns zahlen 30 Mark, <strong>und</strong> nach <strong>de</strong>r Auszahlung <strong>de</strong>r vorgann-<br />

ten 30 Mark sollen diese 6 Scheffelsaat auch ihm <strong>und</strong> unserer<br />

Tochter Barbara <strong>und</strong> ihren Erben erblich gehören. Weiter sollen<br />

<strong>und</strong> wollen <strong>wir</strong> ihm geben 4 Kühe, 4 Schweine <strong>und</strong> 8 Schafe; <strong>und</strong><br />

dann unser Haus, Hof <strong>und</strong> all unser Erb, Gut <strong>und</strong> Gera<strong>de</strong> halb, wie<br />

<strong>und</strong> wo das gelegen ist in Holze, in Torf, in Fel<strong>de</strong>, in Wasser, in<br />

Weisen <strong>und</strong> in allem entsprechen<strong>de</strong>n Nutzen. Sie sollen mit uns<br />

zusammen wohnen <strong>und</strong> helfen <strong>de</strong>n Acker bauen, <strong>und</strong> was davon<br />

kommt, soll ihn halb zukommen. Wir wollen <strong>und</strong> sollen zusammen<br />

davon leben mit Essen, Kleidung <strong>und</strong> Trinken, <strong>und</strong> <strong>wir</strong> sollen<br />

<strong>und</strong> wollen zusammen friedsam leben, wie Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>rn zukommt.<br />

Und <strong>wir</strong> Rotgher <strong>und</strong> Dru<strong>de</strong>, Eheleute, sollen <strong>und</strong> wollen<br />

unsere sämtlichen an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r mit unserm Gut schei<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

abwilligen von <strong>de</strong>m vorgemel<strong>de</strong>ten unserm sämtlichen Erbe, Gut<br />

<strong>und</strong> Gera<strong>de</strong>, sie sollen darauf verzichten <strong>und</strong> we<strong>de</strong>r sie noch ihre<br />

Erben daran ein Recht noch Ansprüche tun, noch zu <strong>de</strong>n ewigen<br />

Tagen haben sollen in keinerlei Weise. Und wenn <strong>wir</strong> Rotgher <strong>und</strong><br />

Dur<strong>de</strong>, Eheleute, nach <strong>de</strong>m Willen Gottes verstorben sind, so sollen<br />

Johann <strong>und</strong> Barbara, unsere Kin<strong>de</strong>r, mit ihren Kin<strong>de</strong>rn unser<br />

sämtliches Erbe, Gut <strong>und</strong> Gera<strong>de</strong> alles erblich, weiglich <strong>und</strong> immermehr<br />

behalten <strong>und</strong> besitzen als ihr Erbe <strong>und</strong> Gut ohne einige<br />

Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r Einspruch unserer sämtlichen an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r,<br />

wie <strong>wir</strong> mit unsern sämtlichen an<strong>de</strong>rn Kin<strong>de</strong>rn übereingekommen<br />

sind ohne Arglist. Wenn in einigen zukommen<strong>de</strong>n Zeiten käme,<br />

dass <strong>wir</strong> Rötger <strong>und</strong> Dru<strong>de</strong> aus Not einen Teil unseres Erbes <strong>und</strong><br />

Gutes verpfän<strong>de</strong>n <strong>und</strong> versetzen wollten, so sollen Johann <strong>und</strong><br />

Barbara unsere Kin<strong>de</strong>r, die nächsten dazu sein. Alle diese vorgenannten<br />

Punkte geloben <strong>wir</strong> einer <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>rn stetig, fest <strong>und</strong><br />

unverbrüchlich zu halten zu ewigen Tagen ohne Arglist. In Urk<strong>und</strong>e<br />

<strong>de</strong>r Wahrheit sind dieser Notteln gleichlautend, durchgeschnitten<br />

Buchsaben a b c d, ausgefertigt <strong>und</strong> je<strong>de</strong>m Teil eine<br />

gegeben, sich danach zu richten. Als Dedings- <strong>und</strong> Weinkaufsleute<br />

(Zeugen) waren anwesend <strong>de</strong>r ehrsame <strong>und</strong> fromme Johann<br />

Praell, Johann Taschemecher, Johann von Neyhem, Jasper Bertold<br />

<strong>und</strong> Klaus Beermann auf einer Seite, Johann Boele, <strong>de</strong>r Reiter zu<br />

Westhofen <strong>und</strong> Schwerte, Hermann Schrö<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn Seite<br />

<strong>und</strong> mehr guter frommer Leute genug. Gegeben nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

unsere Herrn Jesu Christ Tausendfünfh<strong>und</strong>et ein <strong>und</strong> vierzig auf<br />

<strong>de</strong>m Tag Cuniberti episcopi (12. November)“5.<br />

53


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

54<br />

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Renate Schröter freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

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Otto Bierhoff <strong>und</strong> Hermann Esser sind <strong>de</strong>r Ansicht, dass Johann<br />

Romberg aus <strong>de</strong>r Familie von Romberg auf Haus Berchum stammt.<br />

Kurze Zeit später sterben Rotger <strong>und</strong> seine Ehefrau Dru<strong>de</strong>. Da zu<br />

dieser Zeit in <strong>de</strong>n Grafschaften Limburg <strong>und</strong> Mark die Pest wütet,<br />

ist es durchaus <strong>de</strong>nkbar, dass die bei<strong>de</strong>n ihr <strong>zum</strong> Opfer gefallen<br />

sind. Erst jetzt können Johann Romberg <strong>und</strong> seine Frau Barbara in<br />

<strong>de</strong>n Besitz gemäß <strong>de</strong>r Anordnung <strong>de</strong>s Heiratsvertrages eintreten.<br />

Damit übernehmen sie aber auch die Schul<strong>de</strong>ntilgung <strong>und</strong> die Verpflichtung<br />

zur „Abwilligung“ (Abfindung) von Barabras Schwestern<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Johanns, die dieser anscheinend als Witwer<br />

mitgebracht hat.<br />

Später, 1550 macht Johann die Äußerung, Rotger habe ein Testament<br />

hinterlassen, in <strong>de</strong>m er sich zu seinen Schul<strong>de</strong>n bekennt <strong>und</strong><br />

Anweisung zu ihrer Tilgung gibt. Dies Testament ist lei<strong>de</strong>r nicht<br />

erhalten geblieben.<br />

Bevor <strong>wir</strong> mit <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Bierhofes weiter fortfahren, wollen<br />

<strong>wir</strong> sehen, unter welchen finanziellen Bedingungen Barbara<br />

<strong>und</strong> Johann Romberg ihr Erbe angetreten haben. Hierzu schreibt<br />

Otto Bierhoff: „ Die Eheleute haften für die Nachlaßschul<strong>de</strong>n nicht<br />

persönlich, son<strong>de</strong>rn nur mit <strong>de</strong>m von ihnen Ererbten. Mit <strong>de</strong>n<br />

Aktiven waren natürlich auch die Passiven zu übernehmen. Folgen<strong>de</strong><br />

Hauptverpflichtungen dürften bestan<strong>de</strong>n haben, wobei die<br />

laufen<strong>de</strong>n Abgaben an <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sherrn, an Kirche <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong><br />

(„Kerk- <strong>und</strong> Buerrecht“) sowie Hofeslasten aus alter Zeit, wie z.B.<br />

Gr<strong>und</strong>rente <strong>und</strong> Zehntlöse, unberücksichtigt bleiben sollen:<br />

1. Auszahlung <strong>de</strong>s Erbteiles an die 3 Schwestern Barbaras,<br />

2. Abgeltung <strong>de</strong>s noch bestehen<strong>de</strong>n Erbanspruches von Barbaras<br />

Onkel Arnt <strong>zum</strong> Oberweische<strong>de</strong>s<br />

3. Rückzahlung <strong>de</strong>r von Rotger aufgenommenen Hypotheken,<br />

4. Leistungen <strong>de</strong>r jährlichen Renten.<br />

Die Beträge zu 3. <strong>und</strong> 4. sind uns als die von Johann erblich über-<br />

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nommenen Lasten bekannt, die durch Barbaras Heirat nicht mehr<br />

erhöht wur<strong>de</strong>n. Unterstellt man auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r erwähnten Äußerung<br />

Johanns als sicher, dass Rotger ein neues Darlehn nicht aufgenommen<br />

hat, um das Loch alter Schul<strong>de</strong>n damit zu stopfen,<br />

so hat dieser eine Barschuld von 85 Goldgul<strong>de</strong>n hinterlassen, <strong>de</strong>r<br />

noch die Zinsen von zusammen 4 ¼ Goldgul<strong>de</strong>n hinzuzurechnen<br />

sind. Dagegen können die Beträge zu 1. <strong>und</strong> 2. zahlenmäßig nicht<br />

festgestellt wer<strong>de</strong>n, da die Urk<strong>und</strong>en üblicherweise nur von einer<br />

„Summe Gel<strong>de</strong>s“ sprechen; auf ihre Höhe läßt sich lediglich aus <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Auszahlung voraufgehen<strong>de</strong>n Rentenverkäufe schließen.<br />

Die errechnete Barschuld mag zahlenmäßig nicht son<strong>de</strong>rlich hoch<br />

erscheinen. Wir wollen uns aber einmal an zwei Vergleichen die<br />

Kaufkraft <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s in jener Zeit vor Augen führen, um die schon<br />

jetzt bestehen<strong>de</strong> hohe Verschuldung <strong>de</strong>s Hofes ermessen zu können.<br />

Für r<strong>und</strong> 90 Goldgul<strong>de</strong>n ließen sich, wenn 1 Malter Hartkorn (Halb<br />

Rogeen, halb Gerste) zu 6 Goldgul<strong>de</strong>n angesetzt <strong>wir</strong>d (Marktpreis<br />

von 1535) 150 Malter = fast 500 Zentner Hartkorn kaufen .<br />

Im Jahre 1515 erstan<strong>de</strong>n die Vorsteher <strong>de</strong>r Limburger Kapelle das<br />

Kellergut zu Oege, das gegen eine Jahrespacht von 2 Maltern Roggen,<br />

2 Maltern Gerste, 4 Maltern Hafer <strong>und</strong> einem Schuldschwein<br />

ausgetan war, um 85 Goldgul<strong>de</strong>n6. Demnach entspricht die Schul<strong>de</strong>nlast<br />

<strong>de</strong>r Deytert <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>lswert eines ganzen nicht kleinen<br />

Bauerngutes.<br />

An <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen ist <strong>de</strong>r Hauptgläubiger Jürgen von Westhofen<br />

mit 65 Goldgul<strong>de</strong>n Kapital <strong>und</strong> 3 ¼ Goldgul<strong>de</strong>n Rente beteiligt.“<br />

Johann Romberg <strong>und</strong> seine Frau Barbara befin<strong>de</strong>n sich in einer<br />

ausweglosen Lage, sie sollen <strong>und</strong> wollen die Auflagen <strong>de</strong>s Testamentes<br />

erfüllen, müssen aber auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite sich <strong>und</strong> ihre<br />

ständig wachsen<strong>de</strong> Familie ernähren. Der Hof bringt dafür aber<br />

nicht genu Ertrag. Sie pen<strong>de</strong>ln also zwischen Kapitalaufnahme <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r Auszahlung <strong>de</strong>r Erbgläubiger hin <strong>und</strong> her.<br />

Fortsetzung folgt<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

56<br />

Rathaus<br />

Das Bild <strong>de</strong>r oberen Hör<strong>de</strong>rstrasse, heute Rathausstrasse, hat sich<br />

durch etliche Neubauten sehr verän<strong>de</strong>rt. Aber ein Gebäu<strong>de</strong> ist geblieben:<br />

Unser „neues Rathaus“ 1914 vom bekannten Architekten<br />

C.J. Schmitz erbaut. Es hat sich im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte kaum verän<strong>de</strong>rt,<br />

die Anbauten verän<strong>de</strong>rn kaum <strong>de</strong>n Blick. Auch die Beetanlagen<br />

vor <strong>de</strong>m Rathaus sind <strong>zum</strong> Glück vor einigen Jahren nach alten<br />

Fotografien wie<strong>de</strong>r im Sinne <strong>de</strong>s Architekten in <strong>de</strong>n alten Zustand<br />

gebracht wor<strong>de</strong>n.<br />

Um 1910 konnte an <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse 32 <strong>de</strong>r leben<strong>de</strong> Hau<strong>de</strong>rer<br />

(Taxiunternehmer) Heinrich Schniewind noch seine Pfer<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>r<br />

Haustür wei<strong>de</strong>n lassen. 1914 wur<strong>de</strong> das neue Rathaus <strong>und</strong> die Gaststätte<br />

„Zum neuen Rathaus“ gebaut <strong>und</strong> von <strong>de</strong>r Familie Sie<strong>de</strong> betrieben.<br />

Hier gab es immer die neuesten Nachrichten.<br />

Um diese Zeit gehörte schon <strong>de</strong>n Erben Schniewind das Haus an<br />

<strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse 32. Hier war in <strong>de</strong>n 60er Jahren die Gaststätte<br />

Germania Stuben später in <strong>de</strong>n 90er Jahren hieß sie „kleiner Rat“.<br />

Vor 1900 wer<strong>de</strong>n die ersten Häuser an <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse 26 gebaut.<br />

So hat <strong>de</strong>r Lokomotivführer Friedrich Saamann gebaut. Er zog in<br />

das neue Haus Nr. 32 ein. Das alte Haus wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>m Huf <strong>und</strong><br />

Wagenschmied Josef Cloid gekauft <strong>und</strong> <strong>hier</strong> wur<strong>de</strong> eine Schmie<strong>de</strong><br />

bis in <strong>de</strong>n 30er Jahren betrieben. Danach wur<strong>de</strong> die Werkstatt für<br />

Hör<strong>de</strong>rstraße um 1914<br />

Mein Herz schlägt<br />

für Schwerte.<br />

Von <strong>de</strong>r Rathausstraße die vorher Hör<strong>de</strong>r Straße hieß.<br />

Handwerk Han<strong>de</strong>l <strong>und</strong> Gewerbe<br />

einen Mofa <strong>und</strong> Fahrradla<strong>de</strong>n gebraucht. In <strong>de</strong>m Haus war dann ein<br />

Teppich <strong>und</strong> Farbengeschäft. Heute ist dort ein Beerdigungsinstitut<br />

zu Hause.<br />

Vor 1900 stand auch das Haus <strong>de</strong>s Schuhmachermeisters Heinrich<br />

Adrian Hör<strong>de</strong>rstrasse Nr. 22. In <strong>de</strong>n 60er Jahren war <strong>hier</strong> die Malerwerkstatt<br />

von Peter Boecker <strong>und</strong> die Kranz <strong>und</strong> Blumenbin<strong>de</strong>rei von<br />

Theodor Kleis.<br />

1895 eröffnete <strong>de</strong>r Gärtnermeister Friedrich Men<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse<br />

16 eine Gärtnerei. Es gab an <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>rstrasse Ecke Goethestrasse<br />

genug Grabeland für <strong>de</strong>n Erwerbsgärtner.<br />

Im Haus Hör<strong>de</strong>rstrasse 10 waren verschie<strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte:<br />

Büromaschinen Steiner, Lebensmittel Polozek sowie Hausfel<strong>de</strong>r,<br />

Ton<strong>de</strong>ra <strong>und</strong> ein Reisebüro. Der Polsterer <strong>und</strong> Möbelhändler Fried-<br />

Rathausbrunnen<br />

von Diethild Du<strong>de</strong>ck<br />

rich Eichmann grün<strong>de</strong>te 1901 <strong>hier</strong> sein Geschäft bevor er 1918 in die<br />

Bahnhofstrasse zog.<br />

Danach war die Metzgerei Heinrich Ortmann <strong>hier</strong> zu Hause. Nach<br />

<strong>de</strong>m Ortmanns die Metzgerei in <strong>de</strong>n 70er Jahren verkauften <strong>und</strong> zur<br />

Ostsee zogen gab es noch einen Nachfolger.<br />

Danach zog dort das Restaurant <strong>und</strong> Pizzeria Miramare ein. Zeitgleich<br />

mit <strong>de</strong>m Haus Nr. 12 wur<strong>de</strong> auch Nr. 14 gebaut. Hier eröffnete<br />

<strong>de</strong>r Besitzer Heinrich Röhrscheidt ein Kolonialwarengeschäft.<br />

In <strong>de</strong>n 30er Jahren eröffneten die Geschwister Mitze ein Weißwarengeschäft.<br />

Im Haus Hör<strong>de</strong>rstrasse 8 wohnte <strong>de</strong>r Tanzlehrer Rühberg<br />

mit Tochter Maria die <strong>hier</strong> ein Nähstudio unterhielt. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

20er Jahre übernahm Schnei<strong>de</strong>rmeister Fritz Dörre das Haus, danach<br />

schnitt <strong>de</strong>r Friseur Stuhlmann <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en die Haare, anschließend<br />

war dort lange Jahre eine Bausparkasse.<br />

Ein bekanntes Wohnhaus auch vom Architekten Schmitz schließt<br />

sich an. Heute ist dort die Redaktion <strong>de</strong>r Westfälischen R<strong>und</strong>schau,<br />

Schwerte, untergebracht. Nicht nur <strong>de</strong>r äußere Baustil sind typische<br />

Zeichen <strong>de</strong>s Architekten, son<strong>de</strong>rn auch die Schiebefenster sind ins<br />

Auge fallend. Durch eine Toreinfahrt kommen <strong>wir</strong> <strong>zum</strong> Haus <strong>de</strong>s


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Rathausstraße<br />

Geschäft Hesse<br />

Rechtsanwalts Göckmann,<br />

aus Bruchsteinen<br />

erbaut. Im seitlichen<br />

Trakt praktizierte<br />

bis zu seinem Ruhestand<br />

Augenarzt Dr.<br />

Eversheim.<br />

Gegenüber <strong>de</strong>m Rathaus<br />

gab es Schreibwaren<br />

bei <strong>de</strong>r Familie<br />

Dörfler <strong>und</strong> nebenan<br />

war die Bäckerei Dormann.<br />

Der Sohn von<br />

Dormann war Mediziner<br />

<strong>und</strong> hatte im<br />

Elterlichen Haus die<br />

Praxis. In <strong>de</strong>n 50er<br />

Jahren hatte man <strong>de</strong>n<br />

Betrieb an Bäcker<br />

Puff vermietet. Hier<br />

Wilhelm Hesse (<strong>de</strong>r Erste) Eisenwarenla<strong>de</strong>n / Schlosserei in<br />

Schwerte um 1868 Schulstraße 6 in Schwerte s. Foto oben.<br />

Sohn Wilhelm Hesse (<strong>de</strong>r Zweite) Schlosserei / Heizungsbau<br />

1998 erste „Centralheizung“<br />

Sohn Erwin Hesse (<strong>de</strong>r Erste) Schlosserei <strong>und</strong> Heizungsbau<br />

Frie<strong>de</strong>nsstraße , später Rathausstraße 10<br />

Erwin Hesse fiel 1941 in Russland, seine Witwe Hil<strong>de</strong> Hesse<br />

übernahm <strong>de</strong>n Betrieb, bis Sohn Erwin jun. übernehmen<br />

konnte<br />

Sohn Erwin Hesse (<strong>de</strong>r Zweite) Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs-<br />

<strong>und</strong> Klimatechnik Robert-Koch-Straße 1<br />

Sohn Kai Hesse Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- <strong>und</strong> Klimatechnik<br />

Robert-Koch-Straße 1<br />

Hör<strong>de</strong>rstr. Richtung Post<br />

Auf diesen bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn ist die Straßenbahn zu sehen, die<br />

auf <strong>de</strong>r Hör<strong>de</strong>r Straße fuhr.<br />

Von 1899 - 1954 verkehrte sie auf <strong>de</strong>r Strecke von Hör<strong>de</strong><br />

nach Schwerte. In Schwerte hatte man ab 1902 - 1923 Anschluss<br />

an die Straßenbahn nach Westhofen.<br />

Von 1903 an bestand die Möglichkeit von Westhofen nach<br />

Hohensyburg mit einer Straßenseilbahn zu fahren, die aber<br />

lei<strong>de</strong>r auch 1923 stillgelegt wur<strong>de</strong>.<br />

Hör<strong>de</strong>rstr. Richtung Freischütz<br />

Villa von <strong>de</strong>r Familie Göckmann<br />

57


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

58<br />

Heute dort: GWG Rathausapotheke vor <strong>de</strong>m Umbau<br />

schloss sich <strong>de</strong>r Bestatter Kohlmann an, <strong>de</strong>r noch mit Pferd <strong>und</strong><br />

Wagen die Beerdigung vom Sterbehaus bis <strong>zum</strong> Friedhof vornahm.<br />

Anschließend gab es ein großes Geschäftshaus in <strong>de</strong>m HKT in <strong>de</strong>n<br />

50er Jahren angefangen ist. Später hatte <strong>de</strong>r Deutsche Supermarkt<br />

seine Zelte dort aufgeschlagen. Heute ist es die Geschäftsstelle <strong>de</strong>r<br />

GWG.<br />

Ihr starker Partner für gutes Wohnen in Schwerte<br />

seit über<br />

115 Jahren<br />

traditionsbewusst<br />

sozial<br />

Das Haus Hör<strong>de</strong>rstrasse 20 wur<strong>de</strong> um 1912 vom Kolonialwarenhändler<br />

Heinrich Schneewind gebaut. Das Geschäft wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n<br />

Familienmitglie<strong>de</strong>rn weitergeführt. Seit 1988 befin<strong>de</strong>t sich <strong>hier</strong> die<br />

Rathausapotheke von Jürgen Doll.<br />

Die Apotheker Familie Doll kam in <strong>de</strong>n 50ern Jahren von Dortm<strong>und</strong><br />

nach Schwerte <strong>und</strong> grün<strong>de</strong>te die Rathausapotheke, zwei Häuser<br />

weiter als <strong>de</strong>r heutige Standpunkt.<br />

Das Bestattungshaus Lategahn befin<strong>de</strong>t sich seit 1894 in Dortm<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> seit 1950 auf <strong>de</strong>r Rathausstraße in Schwerte.<br />

Fortsetzung im nächsten Heft<br />

solidarisch<br />

mo<strong>de</strong>rn<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Schwerte eG . Rathausstr. 24 a . 58239 Schwerte<br />

Telefon: 02304 24032-0 . Email: info@gwg-schwerte.<strong>de</strong> . Internet: gwg-schwerte.<strong>de</strong><br />

ökologisch


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Susanne Lategahn Martina Heinze<br />

(Filialleiterin Schwerte)<br />

Bestattermeister Bernd Lategahn spricht über seinen Beruf<br />

Wie beginnen Sie<br />

Ihren Arbeitstag?<br />

Ich habe morgens fast immer gute<br />

Laune, das Singen erspare ich<br />

aber meiner Umwelt, nur meine<br />

Frau lei<strong>de</strong>t gelegentlich. Um 5.30<br />

Uhr erster R<strong>und</strong>gang mit unserem<br />

Mops Gottfried, danach bin ich<br />

zuständig fürs Frühstück, im Büro<br />

bin ich um 7.55 Uhr.<br />

Was macht Ihren Beruf aus?<br />

Womit soll ich da beginnen? Ich<br />

bin Schreinermeister <strong>und</strong> Bestattungsmeister<br />

<strong>und</strong> kann mir ein<br />

Leben ganz ohne Holz überhaupt<br />

nicht vorstellen. Obwohl <strong>wir</strong> die<br />

Schreinerei <strong>zum</strong> 100-jährigen Bestehen<br />

unserer Firma geschlossen<br />

haben, um uns ganz <strong>und</strong> gar auf<br />

die Bestattung zu konzentrieren.<br />

Ich habe immer noch meine eigene,<br />

kleine Werkstatt in Hör<strong>de</strong>, in<br />

<strong>de</strong>r ich gerne arbeite. Meine tägliche<br />

Arbeit im Bestattungshaus<br />

ist unglaublich vielseitig, erfor<strong>de</strong>rt<br />

eine Menge Organisation, bietet<br />

großen Gestaltungsspielraum, ist<br />

spannend <strong>und</strong> oft sehr berührend.<br />

Was gefällt Ihnen nicht<br />

an Ihrem Beruf?<br />

Das schlecht Sozialprestige, mit<br />

<strong>de</strong>m <strong>wir</strong> Bestatter immer noch zu<br />

tun haben, manchmal schwer verständliche<br />

bürokratische Regelungen<br />

<strong>und</strong> Weisungen - ansonsten<br />

gibt es da nicht viel.<br />

Was wür<strong>de</strong>n Sie an<br />

Ihrem Job verbessern?<br />

Täglich gibt es Verbesserungswertes!<br />

Wir stellen immer wie<strong>de</strong>r<br />

unsere Arbeit auf <strong>de</strong>n Prüfstand.<br />

Eine Abschiedsfeier ist ein hochemotionales<br />

Ereignis, da darf<br />

einfach nichts schiefgehen - <strong>und</strong><br />

manchmal passiert es eben doch.<br />

Optimierungsbedarf gibt es immer,<br />

auch auf hohem Niveau.<br />

Wie wichtig sind Kollegen?<br />

Sehr, sehr wichtig. In unserem<br />

kleinen Familienunternehmen ist<br />

ein vertrauensvolles Miteinan<strong>de</strong>r<br />

das A <strong>und</strong> O. Ohne unsere Mitarbeiter<br />

geht gar nichts.<br />

Wollten Sie immer schon als<br />

Schreiner-Bestattungsmeister<br />

arbeiten?<br />

Ja!<br />

Geborgenheit im<br />

Letzten gibt<br />

Gelassenheit im<br />

Vorletzten.<br />

Welche beruflichen<br />

Ziele haben Sie?<br />

Ich möchte ges<strong>und</strong> bleiben <strong>und</strong><br />

so lange weiterarbeiten können,<br />

bis mein 17-jähriger Sohn Alexan<strong>de</strong>r<br />

nach Ausbildung <strong>und</strong> Studium<br />

<strong>de</strong>n Betrieb - hoffentlich - übernehmen<br />

<strong>wir</strong>d.<br />

Wie lange dauert ein<br />

Arbeitstag bei Ihnen?<br />

Das ist sehr unterschiedlich, im<br />

nächsten Jahr, ab meinem 65. Geburtstag,<br />

wer<strong>de</strong> ich mir einen freien<br />

Tag in <strong>de</strong>r Woche genehmigen.<br />

Als Chef muss man ja schließlich<br />

Vorteile haben!<br />

Bestattermeister<br />

Bernd Lategahn<br />

Wie fühlen sie sich nach<br />

einem langen Arbeitstag?<br />

Manchmal mü<strong>de</strong>, manchmal<br />

emotional aufgela<strong>de</strong>n, fast immer<br />

mit großem Mitteilungsbedarf,<br />

meine Frau <strong>und</strong> ich bearbeiten die<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>s Tages gemeinsam<br />

am Esstisch.<br />

Überzeugen Sie sich in guten Zeiten<br />

von unserer Leistungs fähigkeit:<br />

· Trauerhalle<br />

· Café Begegnung<br />

· Kolumbarium<br />

· Bestattungsmeister/ Thanatopraktiker,<br />

· Dipl. Entspannungspädagogin / Trauerrednerin,<br />

· staatl. gepr. Bestattungsfachkräfte<br />

· Gestaltung von Abschiedsfeiern<br />

· qualifizierte Trauerbegleitung<br />

· Bestattungsvorsorge<br />

· Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008<br />

Rathausstraße 14a<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. 02304-16185<br />

(auch in Dortm<strong>und</strong>-Hör<strong>de</strong>, Aplerbeck <strong>und</strong> Berghofen)<br />

www.lategahn.<strong>de</strong> schwerte@lategahn.<strong>de</strong><br />

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59


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

60<br />

j<br />

i<br />

Am 27. Dezember 2012 um 19 Uhr wur<strong>de</strong> das große Geheimnis<br />

um die Nachfolge <strong>de</strong>s Schwerter Nachtwächters endlich gelüftet.<br />

Doch bevor „<strong>de</strong>r Neue“ pünktlich <strong>zum</strong> Glockenschlag um<br />

19 Uhr die Bühne <strong>de</strong>s winterlich beleuchteten Marktplatzes <strong>de</strong>s<br />

alten Hansestadt Schwerte an <strong>de</strong>r Ruhr betrat, richtete <strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>m Amt schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Nachtwächter noch ein paar Worte an die<br />

gespannten Besucher. Während<strong>de</strong>ssen wartet bereits <strong>de</strong>r aufgeregte<br />

<strong>und</strong> von Lampenfieber geplagte „Neue“ im Dunkeln <strong>de</strong>s<br />

Torbogens <strong>de</strong>s Alten Rathauses auf seinen<br />

Einsatz.<br />

August 2012: Nichtsahnend hatte Ferdinand<br />

Ziese eine Einladung von Uwe Fuhrmann<br />

auf einen Kaffee angenommen.<br />

Doch noch bevor dieser seine Frage zu<br />

En<strong>de</strong> gestellt hatte, wusste Ferdinand Ziese:<br />

Ja, das Amt <strong>de</strong>s Nachtwächters übernehme<br />

ich auf je<strong>de</strong>n Fall. 46 Jahre früher:<br />

Als 12jähriger besuchte Ziese erstmals das<br />

Ruhrtalmuseum, das damals noch von Josef<br />

Spiegel geleitet wur<strong>de</strong>. Wie kaum ein<br />

an<strong>de</strong>rer verstand es „<strong>de</strong>r alte Spiegel“ insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Jugend für die Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Stadt Schwerte zu begeistern. Und<br />

eben dieser war es, <strong>de</strong>r das historische Interesse<br />

<strong>de</strong>s jungen Ferdinand Ziese weckte.<br />

Mit 13 Jahren brachte er <strong>de</strong>m Museumsleiter<br />

Schwarzschiefer aus <strong>de</strong>n Ruhrwiesen,<br />

später alte Zeitungsartikel aus <strong>de</strong>r<br />

Kaiserzeit, die er hinter einem alten Bil<strong>de</strong>rrahmen<br />

ent<strong>de</strong>ckt hatte. Ferdinand Ziese<br />

verbrachte soviel Zeit im Ruhrtalmuseum,<br />

dass er bereits mit 14 Jahren selbstständig<br />

Touristen durch die Ausstellung führte. 16<br />

Jahre später: Als er im Jahre 1984 seinen<br />

Der neue Nachtwächter<br />

Behnesstraße 2<br />

58239 Schwerte<br />

Telefon (02304) 94121-0<br />

Telefax (02304) 46650<br />

service@ewg-schwerte.<strong>de</strong><br />

j<br />

i<br />

dreißigsten Geburtstag feierte, war <strong>de</strong>r neue Nachtwächter Ziese<br />

bereits verheiratet, hatte drei Töchter <strong>und</strong> war als Einzelhan<strong>de</strong>lskaufmann<br />

tätig. Dabei blieb seine Hingabe zur Heimatk<strong>und</strong>e ungebrochen.<br />

Etwa zu dieser Zeit begann er damit Führungen durch<br />

verschie<strong>de</strong>ne Teile <strong>de</strong>s Schwerter Stadtgebiets anzubieten; beson<strong>de</strong>rs<br />

ein bestimmter Vorort lag <strong>de</strong>m alten, gebürtigen Villigster<br />

schon immer am Herzen. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren, insbeson<strong>de</strong>re<br />

ab Mitte <strong>de</strong>r 1990er Jahre, ergaben sich für Ziese zahlreiche Betätigungsfel<strong>de</strong>r:<br />

Er schrieb für die „Aktiven<br />

Senioren“, er führte als Zauberer<br />

Merlin Kin<strong>de</strong>r über die Hohensyburg,<br />

als Räuberhauptmann Mohr durch Holzen.<br />

August 2012: Nichtsahnend hatte<br />

Ferdinand Ziese eine Einladung von<br />

Uwe Fuhrmann auf einen Kaffee angenommen.<br />

Doch noch bevor dieser seine<br />

Frage zu En<strong>de</strong> gestellt hatte, wusste<br />

Ferdinand Ziese: Ja, das Amt <strong>de</strong>s Nachtwächters<br />

übernehme ich auf je<strong>de</strong>n Fall.<br />

27. Dezember 2012: Der alte Nachtwächter<br />

been<strong>de</strong>t seine Abschiedsre<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> schaut auf die Uhr. In diesem Moment<br />

ertönt <strong>de</strong>r erste Glockenschlag<br />

von St. Viktor. Ferdinand Ziese ist aufgeregt<br />

<strong>und</strong> spürt das Lampenfieber.<br />

Der zweite Glockenschlag. Ein halbes<br />

Jahr lang hat er sich intensiv auf diesen<br />

Auftritt vorbereitet. Der dritte Glockenschlag.<br />

Er weiß, dass er seine Sache<br />

gut machen <strong>wir</strong>d. Der vierte Glocken-<br />

Kontakt: Ferdinand Ziese<br />

02304 – 8892 o<strong>de</strong>r 0176 – 66 10 50 30<br />

Wir schaffen<br />

Lebensqualität<br />

durch...<br />

• Lebenslanges Wohnrecht<br />

• Wohnungen für je<strong>de</strong>s Alter<br />

• Serviceangebote r<strong>und</strong> ums Wohnen<br />

• Veranstaltungen für Jung <strong>und</strong> Alt<br />

• Schutz vor Ausverkauf <strong>und</strong><br />

Eigenbedarfskündigung<br />

…wohnen bei Genossenschaften ist eben etwas Beson<strong>de</strong>res…<br />

von Chris Wartenberg<br />

schlag. Eine kurze Erinnerung an seine<br />

erste Museumsführung flimmert auf.<br />

Der fünfte Glockenschlag. Gespannte<br />

Stille auf <strong>de</strong>m Marktplatz. Der sechste<br />

Glockenschlag. Ferdinand Ziese<br />

macht <strong>de</strong>n ersten Schritt aus <strong>de</strong>m<br />

Torbogen <strong>de</strong>s Ruhrtalmuseums<br />

heraus. Der siebte Glockenschlag.<br />

Der neue Nachtwächter tritt wür<strong>de</strong>voll<br />

vom Schatten <strong>de</strong>r St. Viktor<br />

Kirche ins Licht <strong>de</strong>s Marktplatzes.<br />

Sein Vorgänger überreicht ihm<br />

feierlich die Hellebar<strong>de</strong>. Die Führung<br />

beginnt.<br />

DAS UMFELD ZUM WOHLFÜHLEN<br />

Ferdinand Ziese führt als Schwerter<br />

Nachtwächter von November<br />

bis März je<strong>de</strong>n Donnerstag Schlag<br />

19 Uhr eine St<strong>und</strong>e lang durch die<br />

Schwerter Altstadt. Gruppenführungen<br />

sind nach Vereinbarung<br />

möglich.


Historisches aus Westhofen<br />

Eine Geschichte r<strong>und</strong>um Fritzenkötters Gaststätte<br />

ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Wie es früher war ...<br />

Mein Name ist Margret Gerke geb.<br />

Kramer, wohnhaft in Westhofen. Am<br />

18.01.1932 wur<strong>de</strong> ich als älteste Tochter<br />

von Willi <strong>und</strong> Martha Kramer geb. Fritzenkötter<br />

in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rstrasse in Westhofen<br />

geboren. Meine Eltern wohnten<br />

zu dieser Zeit bei Oma Ida, sie betrieb die<br />

Gast<strong>wir</strong>tschaft Fritzenkötter. Die Eltern<br />

meiner Oma waren früh gestorben so<br />

wuchs Ida Schöne bei Weibergs auf, die<br />

die Gaststätte be<strong>wir</strong>tschafteten. Ida <strong>und</strong><br />

Hermann Weiberg hatten auch Kin<strong>de</strong>r<br />

die die elterliche Gasstätte be<strong>wir</strong>tschafteten.<br />

Durch <strong>de</strong>n Bahnhof <strong>und</strong> die Nähe zur Hohensyburg wur<strong>de</strong> sie<br />

Margret Gerke<br />

von vielen Ausflugsgästen aufgesucht.<br />

Ich hatte noch drei Schwestern Renate,<br />

Rosmarie <strong>und</strong> Elke. Mein Vater war beim Wasserwerk Dortm<strong>und</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Verwaltung tätig zu <strong>de</strong>m auch die Pumpstation in Westhofen gehörte.<br />

Oma Ida übernahm um 1900 die Wirtschaft, sie war schon einige Jahre<br />

mit Friedrich-Wilhelm Fritzenkötter verheiratet.<br />

Und nun zur Gaststätte<br />

Fritzenkötter: 1950 feierte<br />

man bei Fritzenkötters<br />

50 Jahre Wirtschaft<br />

Fritzenkötter. 1965 wur<strong>de</strong><br />

Martha Kramer krank,<br />

die Wirtschaft wur<strong>de</strong><br />

an Familie Paffrath vermietet.<br />

1973 wur<strong>de</strong> die<br />

ganze Ecke verkauft<br />

<strong>und</strong> heute stehen dort<br />

Mietwohnungen <strong>und</strong><br />

Eigentumswohnungen.<br />

Fritzenkötters Gaststätte<br />

bestand um 1900 aus Wirtschaftsstube, Gesellschaftszimmer, Saal<br />

<strong>und</strong> in <strong>de</strong>n frühen Jahren auch einer Garten<strong>wir</strong>tschaft. Unter schattigen<br />

Bäumen waren Tische aufgestellt <strong>und</strong> die Gäste erholten sich bei<br />

selbstgebackenem Obstkuchen (Johannisbeer,<br />

Stachelbeer, Himbeer, Brombeer, Pflaumen,<br />

Kirschen, Äpfel) je nach<strong>de</strong>m was <strong>de</strong>r Garten<br />

hergab. Ebenso gab es Sand- o<strong>de</strong>r Marmorkuchen<br />

sowie leckere Sahnetorten. 1905 gab es<br />

<strong>de</strong>n großen Wettstreit <strong>de</strong>r Sänger, <strong>hier</strong> liegt<br />

uns eine Festzeitschrift vor. Die Fritzenkötters<br />

haben aber auch in <strong>de</strong>r Zeit nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg<br />

die Wirtsschaft weiter geführt. Sie hatten<br />

drei Mädchen. Else Pape zog nach Dortm<strong>und</strong>,<br />

Emmi Viebahn blieb in Westhofen <strong>und</strong> Martha<br />

Kramer blieb zu Hause sie übernahm später die<br />

elterliche Gaststätte Fritzenkötter (1952-1965).<br />

Hier fan<strong>de</strong>n im Saal die großen Dorffeiern von<br />

Westhofen statt. Vor 100 Jahren stand in dieser<br />

Wirtschaft ein großes Glas mit Soleiern (Rezept<br />

fin<strong>de</strong>t sich am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Textes), ein großes Glas<br />

mit Gurken <strong>und</strong> ein Glas mit selbst eingelegten<br />

Rollmöpsen auf <strong>de</strong>r Theke. Diese Spezialitäten<br />

gehörten dazu wie Schnaps <strong>und</strong> Bier. Das Bier<br />

lieferte die Westhofener Brauerei Wenker <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Schnaps bezog man aus <strong>Ergste</strong> von Fried-<br />

Gaststätte Fritzenkötter Westhofen<br />

von Margret Gerke<br />

rich Hidding<br />

<strong>und</strong> Moritz<br />

Beckhaus o<strong>de</strong>r<br />

von Gutreichsmark,<br />

<strong>de</strong>n<br />

guten, alten<br />

Reichsmärker.<br />

Zwischendurch<br />

wur<strong>de</strong> eine Kegelbahn gebaut bei Fritzenkötter. In <strong>de</strong>n zwanziger<br />

Jahren starb mein Opa Fritzenkötter <strong>und</strong> mein Vater half nach Feierabend<br />

<strong>und</strong> zapfte Bier bis er 1940 eingezogen wur<strong>de</strong>. Der Krieg<br />

verschlug ihn nach Russland <strong>und</strong> dort im Kessel von Stalingrad wur<strong>de</strong><br />

Willi Kramer vermisst. Willi Kramer galt als vermisst <strong>und</strong> meine Mutter<br />

bekam keine Rente, weil ihr Mann nicht entnazifiziert wur<strong>de</strong>.<br />

Erst 1950 stand ein früherer Kriegskamerad in <strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>und</strong><br />

wollte Mutter sprechen. Er sei dabei gewesen als ihr Mann in <strong>de</strong>r<br />

Gefangenschaft umkam. Er bezeugte dieses am nächsten Tag im Amt<br />

in Westhofen.<br />

1939 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Saal von <strong>de</strong>r SA beschlagnahmt <strong>und</strong> es wur<strong>de</strong>n Möbel<br />

eingelagert, die nach <strong>de</strong>m Überfall auf Holland bei reichen Ju<strong>de</strong>n<br />

beschlagnahmt wor<strong>de</strong>n waren. Plötzlich waren diese wertvollen<br />

Schränke, Tische, Sessel <strong>und</strong> Stühle bei Nacht <strong>und</strong> Nebel abgeholt<br />

wor<strong>de</strong>n. Man munkelte, hohe Funktionäre hätten sie sich „unter <strong>de</strong>n<br />

Nagel gerissen“. 1941 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Saal mit 50 zivilen Polen belegt. Sie<br />

waren eingesetzt im Ruhrtal um dort Klärbecken <strong>und</strong> Gräben auszuheben.<br />

Sie waren als Zwangsarbeiter eingewiesen wor<strong>de</strong>n. Um, neben<br />

<strong>und</strong> hinter <strong>de</strong>r Wirtschaft stan<strong>de</strong>n 12 große alte Lin<strong>de</strong>n. Um die kalte<br />

Jahreszeit zu überbrücken machten uns die Polen diese Bäume ab <strong>und</strong><br />

sie wur<strong>de</strong>n zu Brennholz. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Krieg auch in die Ukraine ge-<br />

Die Dampfkornbrennerei Gut Reichsmarkt<br />

lieferte mit <strong>de</strong>m Pfer<strong>de</strong>wagen <strong>de</strong>n<br />

Reichsmärker<br />

in die Alte Freiheit Westhofen aus.<br />

61


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

62<br />

Silberhochzeit von Ida <strong>und</strong> Friedrich-Wilhelm Fitzenkötter (sitzend)<br />

Stehend von Links Emmi <strong>und</strong> Otto Viehban, Meine Mutter<br />

Marta Kramer <strong>und</strong> Else <strong>und</strong> Karl Pape<br />

tragen wor<strong>de</strong>n war kamen von dort viele Frauen <strong>und</strong> junge Mädchen<br />

als Zwangsarbeiterinnen nach Schwerte. Sie wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n Nickelwerken<br />

zur Herstellung von Munition eingesetzt.<br />

Da <strong>de</strong>r Wirtschaft Fritzenkötter eine Haushaltshilfe zustand, machte<br />

sich Martha Kramer auf <strong>de</strong>n Weg <strong>zum</strong> Nickelwerk <strong>und</strong> suchte sich ein<br />

16-jähriges Mädchen aus.<br />

Das war Nadja. Sie war bei<br />

Fritzenkötter „wie Kind“ im<br />

Haus.<br />

war. Nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Krieges hatten<br />

die Amerikaner die Zwangsarbeiterlager<br />

aufgelöst. Die früheren Insassen zogen<br />

plün<strong>de</strong>rnt <strong>und</strong> teilweise auch mor<strong>de</strong>nd<br />

durch das Ruhrtal. Die Polen <strong>und</strong> Nadja<br />

sorgten dafür, dass bei Fritzenkötter<br />

nicht geplün<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, weil sie dort<br />

gut behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n waren. So hat die<br />

Menschlichkeit Früchte getragen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Kriegsen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n im Saal<br />

Vertriebene eingewiesen. Wie die alten<br />

Westhofener noch wissen war es eine<br />

schlechte Zeit. Es gab einfach nichts, kein<br />

Hausrat wie Teller, Tassen, Löffel, Messer<br />

<strong>und</strong> Gabel. Oma Ida Fritzenkötter wusste<br />

Rat wenn eine Familie 5 Personen hatte,<br />

bekamen sie Löffel, Gabel, Messer, Tasse<br />

<strong>und</strong> Teller. Auf <strong>de</strong>m Tellerrand stand noch<br />

Restaurant Weiberg Westhofen. Teller die<br />

schon über 50 Jahre alt waren. Meine<br />

Erst wur<strong>de</strong> sie geba<strong>de</strong>t <strong>und</strong><br />

entlaust, dann bekam sie<br />

ein kleines Zimmer mit Bett,<br />

Tisch, Stuhl <strong>und</strong> Schrank.<br />

Nadja schlief aber nicht im<br />

Bett, son<strong>de</strong>rn davor, <strong>de</strong>nn<br />

sie kannte das von zu Hause<br />

nicht. Man steckte Nadja<br />

also ins Bett, da wollte sie<br />

nicht mehr aufstehen, weil<br />

das Schlafen im Bett so toll<br />

50 jähriges Gaststättenjubiläum Ida Fritzenkötter <strong>und</strong><br />

Marta Kramer 1950<br />

Oma war <strong>de</strong>r Meinung, wenn es uns besser geht können <strong>wir</strong> wie<strong>de</strong>r<br />

kommen <strong>und</strong> Geschirr kaufen. Keiner hatte zu dieser Zeit Bedarf an<br />

Geschirr.<br />

Rezept!<br />

Eier 10 Minuten kochen danach die Schale anticken <strong>und</strong> die<br />

Eier nicht abpellen. Nun gibt man auf ein Liter Wasser einen<br />

Eßlöffel Salz <strong>und</strong> lässt dieses aufkochen.<br />

Anschließend das Wasser erkalten lassen <strong>und</strong> gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>n angetickten Eiern für 24 St<strong>und</strong>en in ein Zubin<strong>de</strong>-Glas geben<br />

<strong>und</strong> die Eier in <strong>de</strong>m Sud ziehen lassen.<br />

Ein Solei <strong>wir</strong>d gepellt <strong>und</strong> längseits aufgeschnitten. Das Gelbe<br />

wur<strong>de</strong> heraus genommen, mit Öl, Essig, Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Senf in<br />

<strong>de</strong>r Kuhle im Eiweiß vermischt, das Eigelb wie<strong>de</strong>r darauf gesetzt<br />

<strong>und</strong> verzehrt.<br />

Guten Appetit.<br />

Soleier


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Garenfeld – seine Geschichte<br />

Der erste Teil schloss: „Garenfeld, dass <strong>zum</strong> Reichshof<br />

Westhofen gehörte, ist mit <strong>de</strong>ssen Geschichte<br />

eng verb<strong>und</strong>en“.<br />

Ob Garenfeld <strong>wir</strong>klich <strong>zum</strong> Reichhof gehörte, <strong>de</strong>r gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>,<br />

nach<strong>de</strong>m 775 Karl <strong>de</strong>r Große die Sigiburg erobert hatte, <strong>de</strong>r Ursprungsname<br />

war Vesthofe<strong>de</strong> = befestigter Hof, Höfe, muss u.U. in<br />

Frage gestellt wer<strong>de</strong>n, da über die Beziehungen <strong>zum</strong> Hofesgericht die<br />

Angaben fehlen. Auch über die Zugehörigkeit eines <strong>de</strong>r Bauerngüter<br />

<strong>zum</strong> Reichhof fehlen die Angaben, die bei <strong>de</strong>n Gütern <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Bauerschaften zu fin<strong>de</strong>n sind.<br />

Jürgen Velthaus sagt, dass die Garenfel<strong>de</strong>r Mark kein Teil <strong>de</strong>r Reichsmark<br />

sei, das <strong>wir</strong>d auch bestätigt in <strong>de</strong>m nach 1392 angelegten Verzeichnis<br />

<strong>de</strong>r Marken, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sherr berechtigt ist, <strong>de</strong>nn die<br />

Garenfel<strong>de</strong>r Mark <strong>wir</strong>d <strong>hier</strong> nicht erwähnt.<br />

An<strong>de</strong>rerseits gibt es aber auch gute Grün<strong>de</strong> anzunehmen, dass Garenfeld<br />

<strong>zum</strong> Reichshof gehörte:<br />

1. 1273 beurk<strong>und</strong>et Graf Engelbert von <strong>de</strong>r Mark <strong>de</strong>n Erwerb eines<br />

Gutes in Garenfeld durch das Kloster Gevelsberg. Hier han<strong>de</strong>lt er wohl<br />

als Inhaber <strong>de</strong>s Reichshofes Westhofen.<br />

2. Die Grafen von <strong>de</strong>r Mark hatten die vier Reichshöfe Westhofen,<br />

Dortm<strong>und</strong>, Brackel <strong>und</strong> Elemenhorst als Pfand vom Kaiser erhalten<br />

<strong>und</strong> galten dadurch auch als <strong>de</strong>ren Vögte. In Urk<strong>und</strong>en vom 06.02.<br />

<strong>und</strong> 20.05.1343 ist die Re<strong>de</strong> vom Verzicht <strong>de</strong>s Grafen Adolf auf sein<br />

Vogteirecht über das Gut „ <strong>de</strong>r Ne<strong>de</strong>ne“ in Garenfeld. Man kann also<br />

daraus schließen, dass Garenfeld zu seinem Vogteigebiet gehörte –<br />

also <strong>zum</strong> Reichhof Westhofen.<br />

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3. Jürgen Velthaus spricht von <strong>de</strong>n „dingpflichtigen Leuten“ in Garenfeld.<br />

4. Wichtig ist auch die Tatsache, dass Velthaus bei <strong>de</strong>r Beschreibung<br />

<strong>de</strong>r Grenze <strong>de</strong>s Reichofes auch die Bauerschaft Garenfeld einbezieht<br />

<strong>und</strong> übereinstimmend mit dieser Beschreibung die Grenze noch nach<br />

1918 in Wall <strong>und</strong> Graben als Landwehr vorhan<strong>de</strong>n war.<br />

5. Auch die Tatsache, dass Garenfeld später zu <strong>de</strong>r Einheit gehörte, die<br />

<strong>de</strong>r Reichshof als Gericht Westhofen bil<strong>de</strong>te.<br />

Die Verhältnisse in <strong>de</strong>r Garenfel<strong>de</strong>r Mark waren ganz an<strong>de</strong>rs als die in<br />

<strong>de</strong>r Reichsmark. Lieselotte Nieland schreibt dazu: „Ganz an<strong>de</strong>rs entwickelte<br />

sich die Garenfel<strong>de</strong>r Mark. Jürgen Velthaus berichtet, dass<br />

die Bewohner Garenfelds an <strong>de</strong>r Lenne, die wie die Ruhr ein „freies<br />

Reichswasser“ sei, eine eigene Mühle mit einem Wasserrad, eigene Fischerei<br />

<strong>und</strong> „Wal<strong>de</strong>meye“, Mark, Gehölz, Anschötte <strong>und</strong> Zäune hatten.<br />

Diese völlig eigenständige Mark fand in <strong>de</strong>r Ruhrline eine natürliche<br />

Trennung von <strong>de</strong>r Reichsmark <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Lenne eine Scheidung von<br />

<strong>de</strong>n Boeler Waldungen, während Schneisenbäume ihre Grenze mit <strong>de</strong>r<br />

<strong>Ergste</strong>r <strong>und</strong> Berchumer Mark verzeichneten. Im Gegensatz zur Reichsmark<br />

besaß <strong>de</strong>r Graf von <strong>de</strong>r Mark in <strong>de</strong>n Garenfel<strong>de</strong>r Waldungen kei-<br />

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63


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

ne Nutzungsrechte. Nicht einmal geringe Berechtigungen, wie in <strong>de</strong>r<br />

Boeler <strong>und</strong> Berchumer Mark, stan<strong>de</strong>n ihm <strong>hier</strong> zu. Statt<strong>de</strong>ssen nahmen<br />

die Grafen von Limburg <strong>und</strong> ihre Besitznachfolger, die Grafen<br />

von Neuenahr (seit 1442), <strong>und</strong> zeitweilig auch die Grafen v. Dhaun<br />

(1508-1544), bestimmte Rechte in <strong>de</strong>r Garenfel<strong>de</strong>r Mark wahr. Ihnen<br />

gehörten die Jagd <strong>und</strong> das Holz, das sie zur Erhaltung ihres dortigen<br />

freien Stuhles benötigen. Ferner besaßen sie aber auch Ansprüche auf<br />

<strong>de</strong>n Honig <strong>de</strong>r wil<strong>de</strong>n Bienen in <strong>de</strong>r Mark.<br />

Die Garenfel<strong>de</strong>r Markgenossen hatten ihren eigenen Holtrichter <strong>und</strong><br />

ihr eigenes Holtgericht sowie ihre beson<strong>de</strong>ren sechs Schernen, <strong>de</strong>-<br />

64<br />

Ihr Recycling- & Entsorgungs-<br />

Unternehmen in <strong>de</strong>r Region<br />

ren Amt auf bestimmten Höfen ruhte. Der Richter zu Schwerte <strong>und</strong><br />

Westhofen, <strong>de</strong>r Pastor zu Westhofen (Syburg ) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Küster stellten<br />

durch ihre Berechtigungen an <strong>de</strong>r Garenfel<strong>de</strong>r Schweinemast einen<br />

lokalen Zusammenhang mit <strong>de</strong>m nördlichen Teil <strong>de</strong>s Reichshofes her.<br />

Die Garenfel<strong>de</strong>r maßen ihre Markenrechte – wie es auch die Dortm<strong>und</strong>er<br />

Reichsgüter taten – nach Scharrechten <strong>und</strong> nicht, wie die<br />

Westhofener Reichshöfe nördlich <strong>de</strong>r Ruhr, nach Hufen. Dieser zunächst<br />

nur formell erscheinen<strong>de</strong> Unterschied hat seinen tieferen Sinn.<br />

Die Berechtigungen <strong>de</strong>r Güter <strong>de</strong>s Westhofener Hofesverban<strong>de</strong>s waren<br />

einheitlich wie das Maß,<br />

das diesen Höfen zugr<strong>und</strong>e<br />

lag. Da die<br />

Rechte nicht mit <strong>de</strong>r im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

unterschiedlich wachsen<strong>de</strong>n<br />

Größe <strong>de</strong>r Höfe<br />

Schritt hielten, konnte<br />

das ursprüngliche Flächenmaß<br />

ohne weiteres<br />

zur Rechengröße für die<br />

gleichbleiben<strong>de</strong>n „Gerichtigkeiten“<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

An<strong>de</strong>rs war es bei <strong>de</strong>n<br />

Garenfel<strong>de</strong>r Allo<strong>de</strong>n.<br />

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Die Markenrechte <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Höfe blieben<br />

zwar auch <strong>hier</strong>, soweit<br />

sich feststellen lässt, im<br />

allgemeinen konstant,<br />

aber sie hatten sich von<br />

vornherein nach <strong>de</strong>m<br />

durchaus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Umfang <strong>de</strong>r Höfe<br />

gerichtet <strong>und</strong> wiesen<br />

<strong>de</strong>shalb beträchtliche<br />

Unterschie<strong>de</strong> auf. Im<br />

16./17. Jhdt. galten drei<br />

Familien als Haupterben<br />

in <strong>de</strong>r Mark: Die Familie<br />

v. Syberg zu Schwerte<br />

mit 110 Scharrechten,<br />

die Familie v. Syberg<br />

zu Haus Busch mit 67<br />

Scharrechten <strong>und</strong> die<br />

Familie v. Vaerst z. Kallenberg<br />

mit 54 Scharrechten.<br />

Von <strong>de</strong>n Höfen<br />

besaß <strong>de</strong>r Schultenhof<br />

die bei weitem umfangreichstenBerechtigungen<br />

mit 72 Schar.<br />

Nur wenig stan<strong>de</strong>n ihm<br />

allerdings <strong>de</strong>r Borghof<br />

mit 62 Schar <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Werdingshof mit 60<br />

Schar nach. In größerem<br />

Abstand folgten die übrigen<br />

Höfe. Außer <strong>de</strong>n<br />

drei <strong>zum</strong> Schultenhof<br />

gehören<strong>de</strong>n Kotten besaß<br />

kein Kötter Scharrrechte.<br />

Doch wur<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Regel einer Anzahl


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

von Ihnen meist zwölfen, das jeweilige Eintreiben<br />

eines Schweines zu <strong>de</strong>n Driften gestattet. Außer<br />

diesen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n genannten Westhofener Berechtigten<br />

wur<strong>de</strong>n ein Anwalt, <strong>de</strong>r Gerichtsschreiber,<br />

die Armen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Totengräber bei <strong>de</strong>n Driften<br />

mit einer bestimmten Anzahl von Schweinen berücksichtig.<br />

Die Schweinedirften als Teil <strong>de</strong>r Scharrechte spielten<br />

im Vergleich zu <strong>de</strong>m ebenfalls in diese Rechte<br />

einbegriffenen Holzhaues überhaupt die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>re<br />

Rolle. Der <strong>de</strong>n Scharrechten zuerkannte<br />

Umfang richtete sich bei <strong>de</strong>n Driften nach <strong>de</strong>r<br />

Güte <strong>de</strong>r jeweiligen Mast. In Markbesichtigungen<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ertrag <strong>de</strong>r Eicheln- <strong>und</strong> Bucheckernernte<br />

abgeschätzt <strong>und</strong> danach die Schar berechnet.<br />

Die größte Differenz betrug in <strong>de</strong>r Zeit zwischen<br />

1580 <strong>und</strong> 1614 ein Schwein auf zwei Schar<br />

<strong>und</strong> ein Schwein auf acht Schar. .....<br />

Man darf <strong>de</strong>shalb schließen, dass die Garenfel<strong>de</strong>r Mark, die, abgesehen<br />

davon, dass sie bestimmten Ansprüchen <strong>de</strong>r Grafen v. Limburg gerecht<br />

wur<strong>de</strong>, lediglich <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Allodial- <strong>und</strong> Lehnsgüter <strong>de</strong>r<br />

Bauerschaft zu dienen hatte, von jeher an <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rstellung Garenfelds<br />

im Reichsgebiet teilnahm.“<br />

Die frühesten urk<strong>und</strong>lichen Nachrichten über Garenfeld beziehen sich<br />

auf ein Gut <strong>de</strong>s Klosters Wer<strong>de</strong>n, das Ruyker (wahrscheinlich Goyker)<br />

heißt <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Oberhof Schöpplenburg unterstand.<br />

Weitere vereinzelte Nachrichten fin<strong>de</strong>n <strong>wir</strong> seit <strong>de</strong>m 13. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

1273 <strong>und</strong> 1279 gelangt das Koster Gevelsberg in <strong>de</strong>n Besitz eines Hofes<br />

in Garenfeld, <strong>de</strong>r seit <strong>de</strong>m 16. Jh. von <strong>de</strong>r Familie Dickhut be<strong>wir</strong>tschaftet<br />

<strong>wir</strong>d. Dieses Gut gehörte <strong>zum</strong> Oberhof Bransel bei Schwelm,<br />

<strong>de</strong>r Eigentum <strong>de</strong>s Stiftes St. Gereon in Köln war. Es gab also in Garenfeld<br />

im 12. <strong>und</strong> 13. Jh. 2 Güter, die Teile auswärtiger Hofesverbän<strong>de</strong><br />

waren, nämlich das Wer<strong>de</strong>ner <strong>und</strong> das Branselsche Gut. Hier <strong>wir</strong>d<br />

uns ein Beispiel darüber vermittelt, in welcher Entfernung von einem<br />

Oberhof die einzelen Güter liegen konnten.<br />

Eigentümer <strong>de</strong>s Gevelsberger Gutes war <strong>de</strong>r Ritter Hermann von Altena.<br />

Er hatte das 1273 vom Hofe Bransel für 7 Mark gekaufte Gut<br />

1279 an Johannes <strong>de</strong>s Garne (veld?) <strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen Frau U<strong>de</strong>ga <strong>de</strong> Sverte<br />

(Schwerte) auf Lebzeiten ausgetan. Sie entrichteten an Hermann von<br />

Altena bis zu seinem To<strong>de</strong> jährlich 18 Denare, eine Abgabe die dann<br />

<strong>de</strong>m Kloster Gevelsberg zustehen sollte. Als aber Johannes gestorben<br />

war, verkaufte seine Witwe mit Beistand <strong>und</strong> Zustimmung ihres Bru<strong>de</strong>rs,<br />

ihrer Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Erben ihr Recht an <strong>de</strong>m Gut für 8 Schilling<br />

(solidi) an Gevelsberg. Die Auflassung geschah vor <strong>de</strong>m Gericht in Garenfeld<br />

(Apud Garnefelt). Zu <strong>de</strong>m Gut gehörten 5 ½ Morgen, ebenfalls<br />

Eigentum <strong>de</strong>s Hermann von Altena.<br />

Interessant ist, dass die Witwe „mit Beistand <strong>und</strong> Zustimmung ihres<br />

Bur<strong>de</strong>rs“ han<strong>de</strong>lt. Warum musste <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>r zustimmen? Zu <strong>de</strong>r Zeit<br />

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hatte eine Witwe nicht das Recht solche Geschäfte zu tätigen. Frau<br />

U<strong>de</strong>ga stand nach <strong>de</strong>m Tod ihres Ehemanns unter <strong>de</strong>r Vorm<strong>und</strong>schaft<br />

ihres Bru<strong>de</strong>rs – so war die Rechtslage. Unter <strong>de</strong>n Zeugen auf dieser<br />

Urk<strong>und</strong>e war aus Garenfeld auch Henrich Satersdagh.<br />

Im Jahr 1300 hat auch Dietrich von Berchem (Berchum) Besitz in Garenfeld.<br />

Einige Zeit später erwerben mehrere Stiftsdamen aus Her<strong>de</strong>cke,<br />

Fye <strong>und</strong> Bele van <strong>de</strong>m Putte, Locken van <strong>de</strong>m Myskenwerke <strong>und</strong><br />

die Äbtissin Gertrud von Vittinghof Garenfel<strong>de</strong>r Güter o<strong>de</strong>r Renten<br />

daraus. 1343 heißt es, dass Gertrud von Vittinghof <strong>und</strong> Fye van <strong>de</strong>m<br />

Putte das Gut „<strong>de</strong>r Ne<strong>de</strong>ne“ in Garenfeld von Engelbert von Heggensche<strong>de</strong><br />

als Eigentum für das Stift Her<strong>de</strong>cke erworben haben.<br />

In <strong>de</strong>n Nachrichten <strong>de</strong>s 16. Jh. <strong>wir</strong>d dieses Gut von Goycker bewohnt<br />

<strong>und</strong> dürfte das <strong>de</strong>m Kloster Wer<strong>de</strong>n gehörige Gut sein, während das<br />

Her<strong>de</strong>cker Stifsgut zu <strong>de</strong>r Zeit in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Familie Brass war<br />

<strong>und</strong> sich nicht „<strong>de</strong>r Ne<strong>de</strong>ne“ d.h. unten, son<strong>de</strong>rn wie es 1551 heißt:<br />

oben im Dorfe Garenfeld befin<strong>de</strong>t. Es sieht so aus, als hätten das Stift<br />

Her<strong>de</strong>cke <strong>und</strong> das Kloster Wer<strong>de</strong>n die Güter getauscht.<br />

1396 besitzen die Syberg <strong>zum</strong> Busch Lehnsgut <strong>de</strong>r Herren von Volmerstein<br />

in Garenfeld. Es lässt sich aber nicht nachweisen um welches Gut<br />

es sich han<strong>de</strong>lt.<br />

Aus einer Urk<strong>und</strong>e vom 07.02.1390 erfahren <strong>wir</strong>d, dass <strong>de</strong>r Witwe <strong>de</strong>s<br />

Ritter Engelbert Sobbe <strong>und</strong> ihrem Sohn „<strong>de</strong>r Hof in Garenfeld“ nebst<br />

„Nyehoves Hof“ gehören, <strong>und</strong> zwar nach Ausweis <strong>de</strong>r Urk<strong>und</strong>en, die<br />

Hermann von <strong>de</strong>m Vaerst <strong>und</strong> sein Sohn darauf gegeben haben. Die<br />

Güter waren also verpfän<strong>de</strong>t. „Der Hof in Garenfeld“ ist <strong>de</strong>r spätere<br />

Schultenhof<br />

Wird fortgesetzt<br />

Quellen<br />

1. Lieselotte Nieland, Der Reichshof Westhofen im Mittelalter in Beiträge zur<br />

Geschichte Dortm<strong>und</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Grafschaft Mark, Bd. 50, 1953<br />

2. Klaus En<strong>de</strong>rs, Garenfeld, unveröffentlichtes Manuskript<br />

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65


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

66<br />

Montags im Museum 2013<br />

von Christopher Wartenberg<br />

Die beliebte Reihe „Montags im Museum“ <strong>de</strong>s<br />

„För<strong>de</strong>rvereins Ruhrtalmuseum“ lädt auch<br />

2013 wie<strong>de</strong>r zu interessanten Vorträgen in die<br />

verglaste Halle <strong>de</strong>s Alten Rathauses. Die Vorträge<br />

fin<strong>de</strong>n am 1. Montag <strong>de</strong>s Monats statt.<br />

Beginn ist um 20 Uhr, <strong>de</strong>r Eintritt ist frei. Freiwillige<br />

Spen<strong>de</strong>n kommen <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rverein <strong>de</strong>s<br />

Ruhrtalmuseums zugute. Seit Anfang diesen<br />

Jahres <strong>wir</strong>d die Reihe organisiert <strong>und</strong> begleitet<br />

von Christopher Wartenberg. Die Auftaktveranstaltung<br />

2013 war zugleich eine <strong>de</strong>r erfolgreichsten Aben<strong>de</strong>, die<br />

„Montags im Museum“ jemals erlebt hat: Mit <strong>de</strong>r Multimediashow<br />

„Schwerte einst <strong>und</strong> jetzt“ lockten Uwe Fuhrmann <strong>und</strong> Thomas<br />

Em<strong>de</strong> mehr als 130 interessierte Besucher ins Ruhrtalmuseum.<br />

Im Februar informierte Dipl.-Psych. Carolin Spieker von <strong>de</strong>r Psychotherapie-Ambulanz<br />

<strong>de</strong>r Universität Münster über die Generalisierte<br />

Angststörung <strong>und</strong> ihre Behandlung. Am 08. April wur<strong>de</strong> die<br />

Ausstellung „Von <strong>de</strong>r Hansekogge bis zur stillen Kapelle“ mit einem<br />

Vortrag von Prof. Dr. Thomas Schilp <strong>zum</strong> Thema „Die Hanse in Westfalen“<br />

eröffnet. Astrid Zajdband, Doktorandin an <strong>de</strong>r University of<br />

Sussex in Brighton, England, <strong>wir</strong>d am 06. Mai einen Vortrag über<br />

„Dr. Werner Van Der Zyl. Schwerter Bürger <strong>und</strong> Berliner Rabbiner<br />

im Britischen Exil“ halten. Der gebürtige Schwerter hielt 1938 in<br />

Berlin die letzte jüdische Predigt, die in Nazi-Deutschland stattfand.<br />

Später grün<strong>de</strong>te er die erste jüdische Gemein<strong>de</strong> auf Mallorca.<br />

Am 03. Juni begrüßt <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverein Frau Hei<strong>de</strong>lore Fertig-Möller:<br />

Die erfahren<strong>de</strong> Museums- <strong>und</strong> Stadtarchivleiterin aus Werne an<br />

<strong>de</strong>r Lippe <strong>wir</strong>d <strong>zum</strong> Thema „50 Jahre Museum Werne – 30 Jahre<br />

Museumspädagogik“ referieren. In ihrem Vortag <strong>wir</strong>d Frau Fertig-<br />

Möller mustergültig zeigen, wie Museumspädagogik praktisch <strong>und</strong><br />

dauerhaft umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Am 01. Juli wer<strong>de</strong>n Frau Hil<strong>de</strong>-<br />

gard Schulze Zumhülsen <strong>und</strong> Frau Felicitas Hesse anlässlich <strong>de</strong>r von<br />

ihnen erarbeiteten Ausstellung <strong>de</strong>sselben Namens einen Vortrag mit<br />

<strong>de</strong>m Thema „Starke Frauen – Schlaue Köpfe“ halten. Die Ausstellung<br />

selbst <strong>wir</strong>d dann bis En<strong>de</strong> August in <strong>de</strong>r Museumshalle zu sehen<br />

sein. Am 02. September geht es dann weiter, wenn Karin Hockamp,<br />

Leiterin <strong>de</strong>s Sprockhöveler Stadtarchivs, <strong>zum</strong> Thema „Henriette Davidis<br />

<strong>und</strong> das Frauenleben im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert“ referiert. Als Protagonistin<br />

ihrer Zeit trug Henriette Davidis entschei<strong>de</strong>nd dazu bei, ein<br />

konservativ-bürgerliches Fraueni<strong>de</strong>al in allen sozialen Schichten zu<br />

verankern. Sie prägte mit ihren vielgelesenen Werken das Selbstbild<br />

vieler Frauen weit über das 19. Jahrh<strong>und</strong>erts hinaus.<br />

Am 07. Oktober <strong>wir</strong>d Jan Horstmeier näher auf die jüngere Zeitgeschichte<br />

<strong>de</strong>r Stadt Schwerte eingehen mit <strong>de</strong>m Vortag „25 Jahres<br />

Kunterbunt e.V.“. Hierbei <strong>wir</strong>d es nicht nur um <strong>de</strong>n Verein selbst,<br />

son<strong>de</strong>rn auch um die vieldiskutierten, unmittelbar damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Themenbereiche Rattenloch <strong>und</strong> Probezentrum gehen. Am 04.<br />

November referiert Alfred Hintz <strong>zum</strong> Thema „Friedrich Kayer <strong>und</strong><br />

das an<strong>de</strong>re Deutschland“. Kayser, Namensgeber<br />

<strong>de</strong>r Schwerter Schule, unterhielt<br />

enge Kontakte <strong>zum</strong> Kern <strong>de</strong>r Männer<br />

<strong>de</strong>s 20. Juli 1944. Im Vortrag <strong>wir</strong>d<br />

es beson<strong>de</strong>rs um die West<strong>de</strong>utsche Frie<strong>de</strong>nsgesellschaft,<br />

ihre Oppositionszeitschrift<br />

„Das An<strong>de</strong>re Deutschland“ <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand gegen das NS-Regime in<br />

Westfalen gehen. Den Abschlussvortrag<br />

am 02. Dezember <strong>wir</strong>d kein geringerer<br />

halten als <strong>de</strong>r angesehene Hofrat Dr.<br />

Dr. Johann Christoph Friedrich Bährens<br />

(1765-1833) persönlich. Mithilfe einer<br />

von ihm selbst konstruierten Zeitmaschine<br />

<strong>wir</strong>d er ins Schwerte<br />

<strong>de</strong>s 21. Jahrh<strong>und</strong>erts kommen<br />

<strong>und</strong> im historischheiteren<br />

Dezembervortrag<br />

erzählen „Aus <strong>de</strong>n Reiseberichten<br />

eines Zeitreisen. Der<br />

Chroniken erster Teil.“<br />

Die Reihe „Montags im<br />

Museum“ <strong>wir</strong>d vom För<strong>de</strong>rverein<br />

Ruhrtalmuseum<br />

e.V. organisiert. Die Vorträge<br />

fin<strong>de</strong>n stehts am 1.<br />

Montag <strong>de</strong>s Monats statt.<br />

Beginn ist um 20 Uhr,<br />

<strong>de</strong>r Eintritt ist frei.<br />

Freiwillige Spen<strong>de</strong>n kommen<br />

<strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rverein <strong>de</strong>s Ruhrtalmuseums<br />

zugute.


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Druckerei<br />

67


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Mit <strong>de</strong>r Landung <strong>de</strong>r Alliierten am 6. Juni 1944 in <strong>de</strong>r Normandie<br />

begann die letzte Phase <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges zur Vernichtung<br />

von NS-Deutschland. Zwei <strong>de</strong>r blutigsten Schlachten dieses Krieges,<br />

die Ar<strong>de</strong>nnen-Offensive <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ruhrkessel, fallen in diese Endphase,<br />

wobei <strong>de</strong>r Ruhrkessel <strong>und</strong> seine Kämpfe auch unsere nähere Region<br />

betrifft. Die alliierten Verbän<strong>de</strong> erreichten am 12. September 1944<br />

erstmals die <strong>de</strong>utsche Westgrenze <strong>und</strong> am 15. September <strong>de</strong>n Westwall<br />

im Raum Aachen.<br />

Der Westwall<br />

war in <strong>de</strong>n 30er Jahren<br />

als Schutzwall <strong>de</strong>r<br />

Westgrenze errichtet<br />

wor<strong>de</strong>n. Hier konnte<br />

<strong>de</strong>r Vormarsch <strong>de</strong>r<br />

amerikanischen <strong>und</strong><br />

britischen Verbän<strong>de</strong><br />

in heftigen Kämpfen<br />

vorerst gestoppt wer<strong>de</strong>n.<br />

Am 21 September<br />

wur<strong>de</strong> nach wochenlangen<br />

Kämpfen<br />

von <strong>de</strong>n Alliierten<br />

die Stadt Aachen als<br />

erste <strong>de</strong>utsche Großstadt<br />

erobert.<br />

Der Rückzug <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>utschen Westheeres<br />

erfolgte auf eine<br />

Linie von <strong>de</strong>r Schel<strong>de</strong>mündung<br />

durch<br />

Der Westwall in seiner gesamten Aus<strong>de</strong>hnung<br />

Südholland <strong>zum</strong><br />

Westwall, bis Tier,<br />

von dort <strong>de</strong>r Mosel entlang bis zur schweizer Grenze. Von <strong>de</strong>r Schel-<br />

68<br />

1945<br />

Thüners Wiese in <strong>Ergste</strong>, jetzt Regenrückhaltebecken Foto: Franz Rose, Men<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>mündung bis Trier stan<strong>de</strong>n auf 400 Km Frontbreite 21 Infanterie-<br />

Divisionen <strong>und</strong> 7 Panzer-Divisionen. Die <strong>de</strong>utschen Verbän<strong>de</strong> waren<br />

schwer angeschlagen, personell ausgedünnt, litten unter chronischem<br />

Brennstoffmangel für Panzer <strong>und</strong> Fahrzeuge. Ein beson<strong>de</strong>res Manko<br />

<strong>de</strong>r Kampfähigkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Verbän<strong>de</strong> bestand in <strong>de</strong>r absoluten<br />

Luftherrschaft <strong>de</strong>r Alliierten<br />

Die Ar<strong>de</strong>nnen-Offensive<br />

Die operativen Möglichkeiten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wehrmacht waren in diesen<br />

Tagen auf ein äußerst geringes Maß gesunken. Trotz<strong>de</strong>m entschied<br />

sich Hitler, in Verkennung <strong>de</strong>r operativen Lage <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Potentials <strong>de</strong>r<br />

Wehrmacht, für einen, wie er meint, vernichten<strong>de</strong>n Schlag gegen die<br />

Westalliierten. Seine Vorstellung basierte auf <strong>de</strong>m möglichen Erfolg<br />

einer überraschen<strong>de</strong>n Großoffensive an <strong>de</strong>r Westfront, die <strong>de</strong>n Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>r Anti-Hitler-Koalition herbeiführen müsse. Hierzu<br />

sollten die letzten Reserven mobilisiert wer<strong>de</strong>n, alles musste auf eine<br />

Karte gesetzt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r mögliche Untergang <strong>de</strong>s Reiches in Kauf genommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Im kleinem Kreis <strong>de</strong>s Oberkommandos <strong>de</strong>s Heeres<br />

verkün<strong>de</strong>te Hitler im September 1944 seinen Entschluss, mit 30 Divisionen<br />

aus <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen heraus einen Vorstoß mit <strong>de</strong>m Ziel Antwerpen<br />

zu führen. Hitler war die relativ dünne Besetzung <strong>de</strong>s Ar<strong>de</strong>nne Raumes<br />

durch amerikanische Kampfverbän<strong>de</strong> bekannt. Schwerpunkt <strong>de</strong>r Offensive<br />

sollte die Front zwischen Monschau <strong>und</strong> Echternach sein. Als<br />

Angriffszeitpunkt wählte man eine winterliche Schlechtwetterperio<strong>de</strong><br />

mit Nebel <strong>und</strong> Schneefall. Die Ar<strong>de</strong>nnen waren für eine Großoffensive<br />

<strong>de</strong>r geeignete Raum, <strong>zum</strong>al die amerikanischen Verbän<strong>de</strong> für ein<br />

bergiges Gelän<strong>de</strong> unvorbereitet <strong>und</strong> schlecht ausgerüstet waren Den<br />

<strong>de</strong>utschen Angriff führte die Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall<br />

Mo<strong>de</strong>l. Die Heeresgruppe bestand aus <strong>de</strong>r 6. SS.-Panzerarmee,<br />

<strong>de</strong>r 5. Panzerarmee <strong>und</strong> <strong>de</strong>r 7.Armee mit insgesamt 200 000 Soldaten,<br />

600 Panzern <strong>und</strong> 1900 Geschützen. Die Amerikaner hatten in diesem<br />

Frontabschnitt lediglich 4 Divisionen <strong>de</strong>r 1. US-Armee mit 80 000 Soldaten,<br />

400 Panzern <strong>und</strong> 400 Geschützen stationiert. Am 16. Dezember,<br />

um 5.30 Uhr, begann die <strong>de</strong>utsche Offensive mit einem Vorbereitungs-


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger <strong>de</strong>s Ruhrtals Mai 2013<br />

Die Offensive <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Verbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen<br />

feuer aus 1600 Geschützrohren entlang einer Frontlinie von 130 Km.<br />

Die Amerikaner konnten die Front nicht halten. Sie zogen sich ungeordnet<br />

unter Zurücklassung von Waffen <strong>und</strong> Fahrzeugen zurück.<br />

Die Offensive <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Verbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen<br />

Das amerikanische Oberkommando unter General Dwight D. Eisenhower<br />

erkannte die Gefahr dieser <strong>de</strong>utschen Offensive sofort <strong>und</strong> reagierte<br />

sofort. Durch Heranführung von Reserven gelang es <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Heeresführung am 24 Dezember <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Vormarsch<br />

<strong>zum</strong> Stehen zu bringen. Die Offensive hatte bis zu diesem Zeitpunkt<br />

einen Gelän<strong>de</strong>gewinn erreicht, <strong>de</strong>r bis Dinant reichte. Die Stadt Bastogne<br />

wur<strong>de</strong> eingekesselt, aber nicht genommen. Das Offensivziel Antwerpen<br />

wur<strong>de</strong> nicht erreicht. Den amerikanische Verbän<strong>de</strong>n gelang es<br />

allerdings erst Anfang Februar 1945 <strong>zum</strong> Gegenangriff überzugehen<br />

<strong>und</strong> erst gegen En<strong>de</strong> Februar konnten die Aliierten einen nennenswerten<br />

Gelän<strong>de</strong>gewinn verzeichnen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Vorstoß auf <strong>de</strong>n Rhein<br />

einleiten. Eine <strong>de</strong>r blutigsten Schachten <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges war geschlagen.<br />

Die Alliierten verzeichneten 87 000 Mann an Toten <strong>und</strong> Gefangenen.<br />

Die Deutschen hatten 68 000 Mann Verluste. Der Verlust an<br />

Soldaten, Panzern <strong>und</strong> Fahrzeugen beschleunigte <strong>de</strong>n Untergang von<br />

NS-Deutschland. Nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>r Offensive hatte die<br />

<strong>de</strong>utsch Wehrmacht die Fähigkeit verloren raumgreifen<strong>de</strong> Operationen<br />

durchzuführen.<br />

Der Ruhrkessel<br />

Nach <strong>de</strong>m Scheitern <strong>de</strong>r Ar<strong>de</strong>nnenoffensive, war es nur von kurzer<br />

Dauer, bis die alliierten Verbän<strong>de</strong> die Reichsgrenze im Westen überschreiten<br />

konnten. Bis Anfang März hatten sie das gesamte linksrheinische<br />

Gebiet besetzt. Ihr weiterer Plan war es, in <strong>de</strong>r zweiten<br />

Märzhälfte <strong>de</strong>n Rhein bei Wesel zu überschreiten. Da kam ihnen entgegen,<br />

dass die aus <strong>de</strong>m Ahrtal vorstoßen<strong>de</strong> 9. US-Panzerdivision bei<br />

Remagen auf eine nicht gesprengte Eisenbahnbrücke stieß. Die <strong>de</strong>utschen<br />

Brückenüberwachungskräfte hatten es versäumt eine geeignete<br />

Sprengung vorzubereiten. Eine Sprengung wur<strong>de</strong> zwar eingeleitet,<br />

aber die war aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Grün<strong>de</strong>n unvollkommen. Die<br />

Brücke blieb nutzbar erhalten. Die 1. US-Armee warf sofort alle verfügbaren<br />

Kräfte hinüber <strong>und</strong> errichtete auf <strong>de</strong>r Ostseite <strong>de</strong>s Rheines<br />

bei Erpel einen Brückenkopf, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Deutschen nicht mehr aufgelöst<br />

wer<strong>de</strong>n Konnte. Weitere Pontonbrücken wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n amerikanischen<br />

Pionieren aufgebaut, sodass am 17.März, an <strong>de</strong>m Tag an<br />

<strong>de</strong>m die Brücke von Remagen einstürzte, <strong>de</strong>r Brückenkopf weiterhin<br />

ausgebaut wor<strong>de</strong>n war <strong>und</strong> bis Bonn-Beul reichte. Der Rheinübergang<br />

bei Wesel wur<strong>de</strong> am 23. März 1945 mit einem gewaltigen Artillerie-<br />

beschuss <strong>und</strong> Luftangriffen <strong>und</strong> Luftlan<strong>de</strong>operationen eingeleitet <strong>und</strong><br />

für die Alliierten erfolgreich abgeschlossen. Am 29 März erreichten<br />

die ersten US-Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Nordrand <strong>de</strong>s Ruhrgebietes bei Dorsten-<br />

Kirchhellen. Sie besetzten Gladbeck <strong>und</strong> Sterkra<strong>de</strong> . Ebenfalls um <strong>de</strong>n<br />

23. März hatte sich die 3. US-Panzerdivision aus <strong>de</strong>m Brückenkopf bei<br />

Remagen nach Osten abgesetzt <strong>und</strong> Marburg erreicht. Hier schwenkte<br />

ein beson<strong>de</strong>rer Verband <strong>de</strong>r Division nach Nor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> kämpfte sich<br />

durch das östliche Sauerland bis Winterberg <strong>und</strong> kam bis Brilon. Die<br />

alliierten Operationen zur Einkesselung <strong>de</strong>r Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall<br />

Mo<strong>de</strong>l begannen.<br />

Am 1. April wur<strong>de</strong> eine gepanzerte Kampfgruppe <strong>de</strong>r 3. US-Panzerdivision<br />

zur Kesselschließung über Geseke nach Lippstadt beor<strong>de</strong>rt.<br />

Gleichzeitig wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Raum Beckum, nördlich <strong>de</strong>r Lippe, eine<br />

Kampfgruppe <strong>de</strong>r 2. US-Panzerdivision <strong>de</strong>r 9. US-Armee nach Lippstadt<br />

beor<strong>de</strong>rt. Am Nachmittag trafen bei<strong>de</strong> US-Kampfgruppen zusammen<br />

<strong>und</strong> schlossen damit <strong>de</strong>n Ruhrkessel. Die Heeresgruppe B, bestehend<br />

aus <strong>de</strong>r 15. Armee <strong>und</strong> <strong>de</strong>r 5. Panzerarmee, mehreren Flak- <strong>und</strong> Pioniereinheiten<br />

war mit 325 000 Mann eingeschlossen. Ausbruchsversuche<br />

wur<strong>de</strong>n ihr von Hitler verboten. Die amerikanischen Verbän<strong>de</strong><br />

begannen sukzessive mit ihren Operationen zur Einschnürung <strong>de</strong>s Kessels.<br />

Am 3. April wur<strong>de</strong> ein Großteil <strong>de</strong>r Landkreise Lippstadt <strong>und</strong> Soest<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Möhnesee erobert. Um die Höhen <strong>de</strong>s Sauerlan<strong>de</strong>s kam es<br />

dabei zu heftigen Kämpfen, ebenso im Raum Siegen <strong>und</strong> im Rothaargebirge.<br />

Am 9. April erreichten Einheiten <strong>de</strong>r 9. US-Armee <strong>de</strong>n Kern<br />

<strong>de</strong>s Ruhrgebietes mit <strong>de</strong>n Städten Essen, Bochum, Gelsenkirchen. An<br />

Die Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Ruhrkessels von <strong>de</strong>n Brückenköpfen<br />

Remagen/Erpel <strong>und</strong> Wesel aus<br />

<strong>de</strong>r Südfront erreichten die US-Truppen die Höhe von Siegburg. Die<br />

<strong>de</strong>utschen Verbän<strong>de</strong> gingen auf die Frontlinie südlich <strong>de</strong>r Ruhr zurück.<br />

Am 13. April ging Dortm<strong>und</strong> endgültig verloren. US-Kampfverbän<strong>de</strong><br />

stießen bis Hör<strong>de</strong>, Aplerbeck , Schwerte <strong>und</strong> Wetter vor. Im Sauerland<br />

begann <strong>de</strong>r Vorstoß ins Hönnetal bis Balve <strong>und</strong> Frön<strong>de</strong>nberg. Von Sü<strong>de</strong>n<br />

her wur<strong>de</strong> Lü<strong>de</strong>nscheid, Neuenra<strong>de</strong> <strong>und</strong> Plettenberg eingenommen.<br />

Am 14. April stießen die Amerikaner auf Altena <strong>und</strong> Hagen vor.<br />

Mit <strong>de</strong>m Vorstoß auf Hagen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ruhrkessel in zwei Teile gespalten.<br />

In einen westlichen <strong>und</strong> in einen östlichen Teil um die Stadt<br />

Iserlohn. <strong>Ergste</strong> lag in diesem östlichen Kessel.<br />

Der Kampf um <strong>de</strong>n Ostkessel/Die Lage am 14. April 1945<br />

Durch <strong>de</strong>n US-Durchbruch bei Hagen bil<strong>de</strong>te sich dieser Teilkessel. Nur<br />

noch Reste <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen 15. Armee befan<strong>de</strong>n sich in diesem Kessel,<br />

ohne kampffähige Panzer, ohne Munition <strong>und</strong> ohne Betriebsstoffe.<br />

Den Nordosten <strong>de</strong>s Kessels hielt die legendäre 116. Panzerdivision,<br />

die Windh<strong>und</strong>division. Ihr letzter Divisionsgefechtsstand lag im Wald<br />

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beim Reingserbach im Osten <strong>Ergste</strong>s. Ab<br />

<strong>de</strong>m 15. April zeichnete sich in bei<strong>de</strong>n Teilkesseln<br />

das baldige En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kampfhandlungen<br />

ab. Der Ostkessel um Iserlohn war<br />

auf 20 Km Durchmesser reduziert wor<strong>de</strong>n.<br />

Südlich von Altena wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand<br />

<strong>de</strong>r Panzer-Lehrdivision <strong>und</strong> <strong>de</strong>r 3. Panzer-<br />

Grenadierdivision zuerst eingestellt. Die<br />

Verbän<strong>de</strong> gerieten in Gefangenschaft. Im<br />

Abschnitt <strong>de</strong>r 116. Panzerdivision wur<strong>de</strong>n<br />

Sümmern, Kalthoff <strong>und</strong> Hennen von Verbän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r 7. US.-Panzerdivision eingenommen.<br />

Der Divisionsgefechtsstand <strong>de</strong>r<br />

116. Panzerdivision wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Wald am<br />

Reingserbach zurückgenommen. Am 16.<br />

April wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nacht von Generalleutnant<br />

Beyerlein die Kapitulation <strong>de</strong>s Ostkessels<br />

befohlen. Am 19. April mel<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r<br />

Wehrmachtsbericht:“Der Kampf zwischen<br />

Rhein <strong>und</strong> Ruhr ist been<strong>de</strong>t.“ Nach amerikanischen<br />

Schätzungen gingen 317.000 <strong>de</strong>utsche<br />

Soldaten in Gefangenschaft. Am 21.<br />

April been<strong>de</strong>te Generalfeldmarschall Mo<strong>de</strong>l,<br />

<strong>de</strong>r Chef <strong>de</strong>r Heeresgruppe B, in einem<br />

Waldstück bei Duisburg durch Selbstmord<br />

sein Leben. Der zweite Weltkrieg dauerte in<br />

Europa noch bis <strong>zum</strong> 8. Mai 1945. Für viele<br />

Menschen begann in Deutschland jetzt<br />

eine unendlich schwere Zeit:<br />

Die über 300.000 <strong>de</strong>utschen Gefangenen <strong>de</strong>s Ruhrkessels wur<strong>de</strong>n in offene<br />

Lager am Mittelrhein verbracht, später in Lager in Frankreich, wo<br />

sie jahrelang festgehalten wur<strong>de</strong>n. Die Situation <strong>de</strong>r Jugendlichen <strong>und</strong><br />

Erwachsenen in <strong>Ergste</strong> nach <strong>de</strong>r Kapitulation schil<strong>de</strong>rt Heinz Kranefeld<br />

in einem Beitrag in <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir, Mai 2008. Die Situation eines<br />

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<strong>und</strong> Sa. 9 - 12 Uhr<br />

Der Kampf um <strong>de</strong>n Ostkessel/Die Lage am 14. April 1945<br />

Industriemanagers schil<strong>de</strong>rt eine Erinnerung von Dr. Horst Bohr in einem<br />

Beitrag in <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir, November 2010 Eine beson<strong>de</strong>re Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit <strong>de</strong>m Geschehen um <strong>de</strong>n Ruhrkessel im Bereich<br />

Sauerland ist die Publikation <strong>de</strong>s Arbeitskreises für Ortsgeschichte von<br />

Eisborn/Asbeck.<br />

Quelle: Heinz Kranefeld <strong>und</strong> † Dr. Horst Bohr in <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Wir<br />

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15.000 km von Schwerte nach Vietnam – für <strong>de</strong>n guten Zweck<br />

En<strong>de</strong> 2011 war es eine Schnapsi<strong>de</strong>e. Am<br />

14. Mai 2013 geht’s nun los. Der Schwerter<br />

Lothar A Baltrusch <strong>wir</strong>d sich dann auf<br />

sein Motorrad schwingen <strong>und</strong> 15.000 km<br />

weit nach Vietnam fahren. Vietnam ? Kann<br />

man da überhaupt mit <strong>de</strong>m Motorrad hin ?<br />

Genau das war die Schlüsselfrage zu diesem<br />

Abenteuer. Der Weltenbummler Andreas<br />

Hülsmann aus Bönen bejahte diese Frage.<br />

„Way to Huyen“ war geboren. Bei<strong>de</strong> arbeiteten<br />

die Strecke aus. Schwerte – Berlin, Polen,<br />

Litauen, Lettland, Russland (Moskau, Omsk,<br />

Novosibirsk, Irkutsk, Ulan U<strong>de</strong>), Mongolei<br />

(Ulan Bator), China, Laos, Vietnam (Quang<br />

Tri). Dann zurück über Laos nach Thailand<br />

<strong>und</strong> von dort mit <strong>de</strong>m Flugzeug zurück nach<br />

Deutschland. Das ganze in 8 Wochen. Zwei<br />

Dinge waren von vornherein zu 100 % zu<br />

klären. Punkt 1: Sagt Lothars Frau ja <strong>und</strong><br />

Punkt 2: Gibt Lothars Chef bei Antenne<br />

Unna sein OK ? Bei<strong>de</strong>s verlief positiv.<br />

Der Gr<strong>und</strong> ist ein sehr einfacher.<br />

Lothar hat seit 2009 ein Patenkind über<br />

„World Vision“ in Vietnam. Thi Thao Huyen<br />

Pham (13). Sie möchte er besuchen. Allerdings<br />

- diese Fahrt ist keine Urlaubsreise.<br />

„Ich möchte, dass diese Reise das Bewusstsein<br />

<strong>de</strong>r Menschen berührt“, sagt Baltrusch<br />

<strong>und</strong> dachte dabei an die Kin<strong>de</strong>r in Vietnam.<br />

Er sammelte von Anfang an „Kilometergeld“.<br />

1 km = 1 Euro. So einfach. Mit 2.000<br />

Euro, vielleicht 3.000 Euro hat er gerechnet.<br />

En<strong>de</strong> Februar konnte er die stolze Summe<br />

von 15.550 Euro auf <strong>de</strong>r Dortm<strong>und</strong>er Messe<br />

„Motorrä<strong>de</strong>r 2013“ an World Vision überge-<br />

72<br />

„Ich möchte, dass diese Reise das Bewusstsein <strong>de</strong>r Menschen berührt“<br />

von Lothar Baltrusch<br />

Die letzte <strong>Ergste</strong>r Fahne auf <strong>de</strong>m Weg nach Vietnam<br />

ben. Geld von Menschen, die genau wie er,<br />

das Herz an <strong>de</strong>r richtigen Stelle tragen <strong>und</strong><br />

die etwas von ihrem „Reichtum“ abgegeben<br />

haben. Kein Cent <strong>de</strong>r Summe war <strong>und</strong> ist für<br />

die Finanzierung <strong>de</strong>s „Abenteuers“ gedacht.<br />

Vielmehr <strong>wir</strong>d das gesammelte Geld in einige<br />

Projekte in Vietnam fliesen. Es <strong>wir</strong>d ein Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

gr<strong>und</strong>saniert incl. neuer Möbel <strong>und</strong><br />

Spielsachen. Eine Schule bekommt <strong>de</strong>n Schulhof<br />

trocken gelegt, damit über 260 Kin<strong>de</strong>r<br />

auch in <strong>de</strong>r Regenzeit dort nicht im Matsch<br />

spielen müssen. 10 Computer wer<strong>de</strong>n angeschafft<br />

<strong>und</strong> ersetzen somit <strong>de</strong>n, im Moment<br />

einzigen <strong>und</strong> kaputten PC an <strong>de</strong>r Schule. Die<br />

Bauern im Projekt „Trieu Phong“ bekommen<br />

Saatgut <strong>und</strong> Gerätschaften <strong>und</strong> Lothars Patenkind<br />

bekommt ihr eigenes Zimmer incl. eines<br />

eigenen Klei<strong>de</strong>rschrankes. Auch <strong>wir</strong>d <strong>de</strong>r<br />

Schweinestall <strong>de</strong>r Familie Pham vergrößert<br />

<strong>und</strong> er bekommt eine Klimaanlage. Sicherlich<br />

nicht nur eine Wohltat für die Schweine, son<strong>de</strong>rn<br />

auch ein ges<strong>und</strong>heitlicher Vorteil für die<br />

Familie, da ihre Wohnhütte direkt an <strong>de</strong>n Stall<br />

grenzt.<br />

Die letzten Vorbereitungen laufen.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Wochen vor <strong>de</strong>r Abfahrt ist einiges<br />

passiert. Die Impfungen laufen, die Visa<br />

sind gestellt, ein Termin jagt <strong>de</strong>n nächsten.<br />

Das Motorrad, eine BMW F 800 GS wur<strong>de</strong><br />

von Touratech, <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Firma, wenn<br />

es um Outdoorbikes geht, zur Verfügung gestellt<br />

<strong>und</strong> wartet nun auf <strong>de</strong>n 14. Mai 9:00<br />

h. Direkt vor seiner Haustür fällt dann <strong>de</strong>r<br />

Startschuss. Die Firma „Joy“ aus Holzwicke<strong>de</strong>,<br />

stellt <strong>de</strong>n Helm, die Handschuhe <strong>und</strong> die Stie-<br />

fel zur Verfügung.<br />

Ohnehin haben<br />

sich viele kleine<br />

<strong>und</strong> größere<br />

Unterstützer<br />

immer wie<strong>de</strong>r<br />

bei Baltrusch gemel<strong>de</strong>t<br />

– sehr viele auch<br />

aus <strong>de</strong>m heimischen Schwerte. Er bekam<br />

von einer Frau, die Harz IV bezieht – einen<br />

Euro. Sie ist nun genauso eine Unterstützerin<br />

wie die Veranstalter von „Scherte tanzt“.<br />

Die Tanzschule Thiele lud ihn ein. Er fuhr mit<br />

<strong>de</strong>m Motorrad aufs Parkett <strong>und</strong> verließ es<br />

mit einem Scheck in 5-stelliger Höhe. Auch<br />

die Volksbank Unna unterstützt als einer <strong>de</strong>r<br />

Hauptsponsoren das Projekt. Niemals hat Lothar<br />

Baltrusch mit solch einem Echo gerechnet.<br />

Eine Woche vor Abfahrt ist Baltrusch<br />

in Berlin. Er hat eine Einladung <strong>de</strong>r Motorradfahren<strong>de</strong>n<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />

bekommen. Diese Vereinigung wur<strong>de</strong> vom<br />

verstorbenen Ex-Verteidigungsminister Dr.<br />

Peter Struck gegrün<strong>de</strong>t. Sie haben von „Way<br />

to Huyen“ gehört. Dort <strong>wir</strong>d Baltrusch einen<br />

Scheck in Höhe von rd. 4.500 Euro entgegen<br />

nehmen. Auch dieses Geld geht zu 100 % an<br />

die Kin<strong>de</strong>r in Vietnam.<br />

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