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unterscheidet verschiedene ideologische Erklärungsraster für „Führung“, die in der folgenden<br />

Aufzählung 54 wertungsfrei nebeneinander gestellt werden:<br />

• „Führung gibt es, weil Menschen geführt werden wollen.“<br />

• „Führung gibt es, weil Kollektive geführt werden müssen.“<br />

• „Führung gibt es, weil Menschen der Führung bedürfen.“<br />

• „Hierarchie ist ein universales soziales Prinzip.“<br />

• „Führung ist funktional, weil sie erfolgreiches Handeln sichert.“<br />

• „Die Führungshierarchie ist Abbild und Ergebnis menschlicher Fähigkeits- und Motivationsunterschiede.“<br />

(Neuberger 2002, 59ff.)<br />

Hinter jedem dieser Paradigmen liegt ein bestimmtes Bild von Menschen und ihren Fähigkeiten – die<br />

Sichtweise, dass Menschen bzw. Kollektive geführt werden müssen, impliziert, dass die allermeisten<br />

Menschen unmündig sind, sich unterwerfen wollen und es natürlich „Starke“ und natürlich „Schwache“<br />

gibt. Diese Menschenbilder finden sich hinter jeder Führungsdefinition als unterhinterfragte<br />

Voraussetzung und müssen bei der Beschäftigung mit dem Themenkreis „Führung“ mitbedacht werden.<br />

3.1.2. Führungsforschung in ihrem interdisziplinären Kontext<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existiert noch kein in sich geschlossenes Feld der Führungsforschung,<br />

sondern die Beschäftigung mit „Führung“ findet im Schnittfeld unterschiedlicher wissenschaftlicher<br />

Disziplinen statt, zu dem so unterschiedliche Disziplinen wie Philosophie, Pädagogik, Soziologie oder<br />

Rechtswissenschaft Beiträge geleistet haben und leisten. Gemeinsames forschungsleitendes Interesse<br />

ist die Frage nach einer (oder mehreren) Erklärung(en) für Führungserfolg bzw. der Erklärung von<br />

Führung als Phänomen an sich. Die systematische Führungsforschung ist zudem noch ein relativ<br />

junges Gebiet (z.B. im Vergleich zu Wissenschaften wie Ethik), das sich erst zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts konstituiert hat. Ziel der Führungsforschung ist es, theoretisch und empirisch fundierte,<br />

allgemeingültige Erkenntnisse zu gewinnen, die die Grundlage für Ratschläge und<br />

Handlungsanweisungen für effektives, erfolgreiches Führen bilden sollen (vgl. Klaus 1994, 223f.).<br />

54 Die Reihenfolge der Aufzählung ist von Neuberger übernommen.<br />

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