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„Führung<br />

- ist eine Interaktion zwischen Mitgliedern einer Gruppe, wobei Führer Wandlungsträger sind, deren<br />

Handlungen andere Menschen stärker beeinflussen als die Handlungen anderer Menschen sie selbst<br />

beeinflussen,<br />

- entsteht, wenn ein Gruppenmitglied die Motivation/Kompetenzen anderer in der Gruppe im Sinne einer<br />

Ziel-/Wegorientierung modifiziert,<br />

- ist eine Dauerfunktion in einer Gruppe (Ausdiffernzierung und Erhalt von Gruppenrollen).“ (Bass 1981,<br />

16, 604 ff. – zit. in: Steinle 1995, 526)<br />

„Grundsätzlich wird Führung als struktureller oder Interaktionskonflikt oder als Strategie zur Erzielung von<br />

Konsens thematisiert.“(Siegrist 1995, 1104)<br />

„Führung wird als zielorientierte, wechselseitige und soziale Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer<br />

Aufgaben in und mit einer strukturierten Arbeitssituation definiert. Sie vollzieht sich zwischen hierarchisch<br />

unterschiedlich gestellten Personen.“ (Wunderer 2000, 19)<br />

Ein Raster, das es ermöglicht, Führungsdefinitionen und Ansätze einzuordnen und damit die<br />

Grundvoraussetzungen dafür schafft, diese Definitionen auch vergleichen zu können und<br />

Anknüpfungspunkte zwischen unterschiedlichen Definitionen und Theorien zu finden, schafft Jago<br />

(1982). Er geht davon aus, dass Führung zum einen ein Prozess ist, zum anderen eine Eigenschaft und<br />

ein Verhalten und entweder die Person(en) oder die Handlung selbst losgelöst von konkreten<br />

Handelnden betrachtet werden können, d.h. die entscheidende Frage, wenn unterschiedliche<br />

Definitionen miteinander in Bezug gesetzt werden, ist, was im Blickwinkel der einzelnen<br />

WissenschafterInnen ist und wie ihr Forschungsinteresse definiert wird:<br />

„Leadership is both a process and a property. The process of leadership is the use of noncoercive<br />

influence to direct and coordinate the activities of the members of an organized group toward the<br />

accomplishment of group objectives. As a property, leadership is the set of qualities or characteristics<br />

attributed to those who are perceived to successfully employ such influence.“ (Jago 1982, 315)<br />

„Führung“ definiert sich – wie in obigen Definitionsvorschlägen ersichtlich – offensichtlich über<br />

FührerInnen und Geführte, die in einem hierarchischen Verhältnis zueinander stehen, wobei es das<br />

Privileg – oder die „Last“, die „Gabe“ (je nach ideologischem Hintergrund und eine Frage der<br />

Perspektive) des Führers/der Führerin ist, die Geführten zur Zielerreichung „führen“ zu können.<br />

Neuberger (vgl. 2002, 58ff.) setzt diese Führungsdefinitionen mit dahinter liegenden, unbewussten und<br />

nicht explizit gemachten, ideologischen Verständnissen in Beziehung, die zur Rechtfertigung von<br />

Führung bzw. vielmehr der Existenz des Phänomens „Führung“ herangezogen werden. Mir erscheint es<br />

wichtig, auch diese Aspekte von „Führung“ gleichsam im Hintergrund des Bewusstseins zu haben,<br />

wenn eine in der wirtschaftlichen bzw. allgemein-sozialen Praxis als prinzipielle Gegebenheit so<br />

unhinterfragte Tatsache wie „Führung“ wissenschaftlich bearbeitet werden soll. Neuberger<br />

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