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3.1. (Historische) Entwicklung der Führungstheorien<br />

„There are almost as many different definitions of leadership<br />

as there are persons who have attempted to define the<br />

concept.“ (Bass/Stogdill 1990, 11)<br />

Aus diesem, bewusst an den Beginn der Auseinadersetzung mit der Entwicklung der Führungstheorien<br />

gesetzten, Zitat von Bass und Stogdill (1990), die immerhin zwei der allgemein anerkanntesten<br />

Wissenschafter auf diesem Gebiet sind, wird deutlich, dass es auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine<br />

allgemein anerkannte Theorie der Führung gibt – ebenso wenig wie eine klare gemeinsame<br />

Grundausrichtung in Hinblick auf die zu behandelnden Inhalte und zu Grunde liegende theoretische<br />

Ausrichtungen.<br />

Im Kontext wirtschaftswissenschaftlicher Auseinandersetzungen mit dem Begriff Führung gibt es in der<br />

Forschung so etwas wie einen kleinsten gemeinsamen Nenner, der allerdings nur sehr allgemein und<br />

sehr offen gefasst formulierbar ist und nur einige Eckpunkte, die sich in nahezu allen<br />

Auseinandersetzungen mit Führungstheorien finden, formuliert:<br />

„Unter dem Begriff ‚Führung’ wird Im Allgemeinen ein sozialer Beeinflussungsprozess verstanden, bei<br />

dem eine Person (der Führende) versucht, andere Personen (die Geführten) zur Erfüllung gemeinsamer<br />

Aufgaben und Erreichung gemeinsamer Ziele zu veranlassen.“ (Steyrer 2002, 159)<br />

Ziel der nachfolgenden Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Erklärungsansätzen für das<br />

Phänomen „Führung“ ist die Nachzeichnung einer historischen Entwicklung, wobei ich mich vor allem<br />

auf die Entwicklung im Kontext der Wirtschaftswissenschaften beziehen werde – außen vor bleiben<br />

historisch ältere Auseinandersetzungen mit dem Begriff „Führung“, die sich u.a. auch bei antiken<br />

griechischen Philosophen wie Platon oder Aristoteles finden, und deren Hauptfokus auf „Führung“ im<br />

Kontext eines Staates, eines Heeres oder im Zusammenhang mit der Kirche liegt. Die<br />

wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff „Führung“ findet im Rahmen von<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Theorien statt, die sich als solche mit Führung im Unternehmen<br />

beschäftigen. 51<br />

„Führung gab es zu allen Zeiten und in allen Kulturen. Sobald sich mehr als zwei Menschen in einer<br />

Gruppe organisierten, um arbeitsteilig tätig zu werden, entstanden Koordinationsprobleme, deren Lösung<br />

der Führung bedurften. In allen geistesgeschichtlichen Epochen, sei es in der griechischen Antike (Plato,<br />

51 Selbstverständlich ist diese Trennlinie nie ganz scharf und sauber zu ziehen – auch in den wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Auseinandersetzungen finden sich Einflüsse aus unterschiedlichen Disziplinen. Zudem ist auch eine Organisation nie<br />

abgelöst von staatlichen Einflüssen zu betrachten, genauso wie es z.B. möglich ist, Kirche als Organisation oder vielmehr<br />

Institution zu analysieren.<br />

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