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3. Führungstheorien<br />

In Kapitel 3. werden unterschiedliche Modelle, die das Phänomen „Führung“ erklärbar machen,<br />

vorgestellt. Ziel dieses Abschnitts ist das Nachvollziehbar-Machen der Entstehung der<br />

(Neo)charismatischen Führungstheorien im Rahmen der Entwicklung des Forschungsfeldes. Damit ist<br />

gewährleistet, dass konzeptionelle Vorarbeiten und theoretische Entwicklungen, auf denen die<br />

(Neo)charismatischen Führungshteorien aufbauen, sichtbar werden.<br />

Doch wovon sprechen wir, wenn wir von „Führung“ sprechen? Wieviel an begrifflicher Eindeutigkeit<br />

lässt sich überhaupt bei einer ersten Annäherung an dieses Forschungsfeld finden?<br />

„Ist Führung schlicht Innovation – kulturelle oder politische? Ist die im Wesentlichen Inspiration?<br />

Mobilisierung von Gefolgsleuten? Zielsetzung? Zielerreichung? Ist Führer, wer Werte definiert?<br />

Bedürfnisse befriedigt? Wenn Führer Gefolgsleute brauchen, wer führt wen von wo nach wohin, und<br />

warum? Wie führen Führer Gefolgsleute, ohne völlig von Gefolgsleuten geführt zu werden? Führung ist<br />

eines der meistbeobachteten und am wenigsten verstandenen Phänomene auf der Erde“ (Burns 1978,<br />

zit. in: Neuberger 2002, 13)<br />

Schon durch dieses eine Zitat wird deutlich, wie unübersichtlich und groß das Feld der<br />

Führungsforschung ist, wie divergent die Erklärungsmodelle ausgehend vor den unterschiedlichen<br />

Perspektiven auf das Phänomen Führung sein müssen und wie weit es noch zu einer allumfassenden,<br />

alles erklärenden Theorie guter Führung ist. 49 Prinzipiell geht es in der Führungsforschung immer<br />

darum, theoretische Modelle von Führung mit empirischen, praktisch erhobenen Befunden in<br />

Zusammenhang zu bringen und Hinweise und Erklärungsmodelle für gutes, erfolgreiches Führen<br />

anbieten zu können. Das Forschungsfeld ist bunt – die Führungsforschung ist nicht nur eine Domäne<br />

der WirtschaftswissenschaftlerInnen, sondern beschäftigt ebenso PhilosophInnen (und das schon<br />

gleichsam seit Platon, der Modelle des modernen Staates und damit auch eine Art von Führungsmodell<br />

entwickelte), SoziologInnen und PsychologInnen und viele andere mehr.<br />

Die Beschäftigung mit „Führung“ findet auf einem theoretischen Gebiet statt, nämlich dem Feld der<br />

„Führungstheorien“, innerhalb dessen allgemeine Diskurse über Führung beheimatet sind und innerhalb<br />

derer mit allgemeinen diskursiven Kategorien gearbeitet wird. „Führung“ wird im Kontext dieser Arbeit<br />

nicht als praktische Handlungsanweisung und Darstellung des realen Status Quo verstanden, sondern<br />

insofern die reflektiven Ebenen immer solche der Theorie sind, erfolgt innerhalb der Arbeit eine<br />

Auseinandersetzung mit dem Gebiet der „Führungstheorien“. Führungstheorien gibt es<br />

49 Die Darstellung von Führungstheorien in der Literatur ist je nach Autor/Autorin anders gewichtet und mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten und Differenzierungskriterien versehen, vgl. z.B. Frey (2002), Kieser/Reber/Wunderer (1995), Yukl (1998).<br />

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