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Sie wurde 1937 in Oran, Algerien, geboren und beschreibt sich selbst als<br />

[…]“triply marginalized – as a woman, a jew and an algerian colonist.” (Cixous 1976, 312)<br />

Seit 1968 ist sie Professorin für Anglistik an der Universität Vincennes in Paris. Als Autorin ist sie<br />

unglaublich produktiv und hat mittlerweile schon nahezu 20 Werke veröffentlicht, und zwar sowohl<br />

Romane als auch Theaterstücke und eher theoretische Arbeiten. Gemeinsam ist allen, das Cixous<br />

immer Motive aus Träumen und Mythologie einfließen läßt und auch ähnliche, sich überschneidende,<br />

fast idente Themenkreise behandelt. Durch die ständige Wiederholung vieler zentraler Ideen und Bilder<br />

erscheint ihr Werk als ein Kontinuum, das zu nicht-linearen Lesearten einzuladen scheint. Sie<br />

verwendet einen ganz eigenen Stil, dessen Kennzeichen eine ausgeprägte Metaphorik und poetische<br />

Schreibweise sind. Sie selbst sieht ihre Arbeit eher als Liebesverhältnis denn als Arbeit.<br />

„Methode ist ein Wort, das mir nichts bedeutet. Es kann keine geben, denn meine Arbeit entspricht einem<br />

Liebesverhältnis.“ (Cixous 1977, 7)<br />

Wenn sie schon gezwungen wird, ihre Arbeitsweise zu erklären und zu beschreiben, so klingt das dann<br />

so:<br />

„Die einzige Regel, die ich beachte ist die, schonungslos mit meinem Unbewußten zu sein.“ (Cixous<br />

1977, 11)<br />

Diese Beschreibung ihres eigenen Arbeitens erinnert an die Arbeitsweise der avantgardistischen<br />

Schriftsteller und an das Schreiben des Unbewußten im Surrealismus. Cixous geht es in ihrer Arbeit<br />

aber viel mehr um den Aspekt des spezifischen weiblichen Schreibens. Sie sieht sich selbst als Beispiel<br />

für eine neue, verändernde und veränderte Einschreibung von Weiblichkeit in das herrschende<br />

gegenwärtige gesellschaftliche System. Mit dem weiblichen Schreiben beschäftigt sie sich auch in ihrer<br />

theoretischen Arbeit an der Universität Paris-Vincennes, wo sie in Gruppen eine Forschungsarbeit<br />

durchführt, deren zentrale Themenpunkte unter anderem das Imaginäre, der weibliche Körper und die<br />

Verbindung Ökonomie und Triebökonomie sind. Ihr Hauptanliegen ist nicht die gesprochene Sprache,<br />

sondern es geht um geschriebene Texte, die immer nur als Konservierungsform der Sprache<br />

verstanden wurden. In diesem Punkt bezieht sie sich auf Derrida, der Texte der abendländischen<br />

Tradition als Versuch der Abbildung gesprochener Sprache analysiert. Im Anschluss daran versucht<br />

Cixous Texte im Kontext ihrer Intertextualität zu schreiben, die nicht mehr bloßen Referenzcharakter<br />

haben, sondern die das Unbewusste als solches in seiner Un-Eindeutigkeit zum Sprechen bringen.<br />

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