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geprägt haben. 24 Die Konzeption der Weiblichkeit durch Freud hat die Vertreterinnen des<br />

Differenzfeminismus entscheidend geprägt und stellt gleichsam den Hintergrund der<br />

Auseinandersetzungen um „Weiblichkeit“ dar. 25 Der Position Freuds werden dann die Theorien von<br />

Cixous und Irigaray gegenübergestellt. Cixous und Irigaray werden deshalb ausgewählt, um den<br />

Analyserahmen zu bestimmen, weil ihre Arbeiten nicht nur Positionen des Differenzfeminismus<br />

vorstellen, sondern weil ihre Texte auch beispielhaft zeigen, wie dekonstruktivistische Arbeit und<br />

feministische Wieder-Aneignung ganz konkret aussehen kann, nämlich allein dadurch, wie sie selbst<br />

schreiben und arbeiten. Aus diesem Grund sind die Abschnitte über die beiden Theoretikerinnen auch<br />

ausführlich, da nur so ein Einblick in die konkrete Vorgehensweise der beiden gewährleistet werden<br />

kann und die Texte entsprechenden Raum finden können, um einen Eindruck von ihrer Beschaffenheit<br />

vermitteln zu können. Zur Sichtbarmachung der feministischen Aneignung und Re-Lektüre ist auch der<br />

Teil, der die grundlegenden Konzepte Freuds vorstellt, ausführlich und bietet einen Überblick, der<br />

gewährleistet, dass der Bezugsrahmen von Cixous uns Irigaray klar umrissen ist.<br />

2.2.2.1. Freud, der Vater der Psychoanalyse, als einer der Überväter der „französischen“<br />

Feministinnen und sein Blick auf die Weiblichkeit<br />

Freud hat als Begründer der Psychoanalyse eine bis heute sehr einflussreiche Theorie des Menschen<br />

entwickelt. Die Eckpunkte dieser Theorie sind das Vorhandenseins eines Unbewussten und die<br />

Zuschreibung einer bedeutenden Rolle der Sexualität (hier verstanden als Portfolio divergenter,<br />

abgrenzbarer Bereiche wie dem Begehren, bewusster und unbewusster Phantasien oder dem<br />

Lustgewinn) für jedes Individuum. Freud hat nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur Behandlung<br />

psychischer Krankheitsbilder und zur Weiterentwicklung der Psychologie geleistet, sondern auch<br />

Eingang in unterschiedliche kultur- und sozialwissenschaftliche Disziplinen gefunden auf Grund der<br />

Strukturierung des Verhältnisses von Bewusstsein und Unbewusstsein:<br />

24 Selbstverständlich können die wechselvollen, mannigfaltigen Beziehungen zwischen Cixous sowie Irigaray und der<br />

Psychoanalyse in diesem Rahmen nicht vollständig dargestellt werden. Ich verzichte darauf, die Theorien Lacans, auf die<br />

sich vor allem Irigaray sehr bezieht, und die die Entwicklung ihrer eigenen Theorien sehr beeinflusst haben, in ihrer<br />

Komplexität vorzustellen, da dies in dieser Arbeit nicht leistbar ist. Wichtig ist mir in diesem Schritt zu zeigen, wie die<br />

Psychoanalyse Freuds die Entwicklung der Weiblichkeit konzipiert hat, um grob das Feld der Auseinandersetzung zu<br />

skizzieren.<br />

25 Der französische Theoretiker Lacan (1975, 1985, 1986,1987), der sich selbst als Schüler Freuds begriffen hat, und der in<br />

seiner Theorie eine Verbindung psychoanalytischer Konzepte mit der Sprachwissenschaft unternimmt, spielt ebenfalls eine<br />

entscheidende Rolle für die Konzeption theoretischer Positionen der Differenztheoretikerinnen, wobei die Schlüsselbegriffe<br />

seines Denkens die Entwicklung des Spiegelstadiums und die Konzeption der drei Register des Symbolischen, Imaginären<br />

und Realen sind. Als fundierte Vorstellung der Konzepte Lacans sei an dieser Stelle beispielhaft verwiesen auf Widmer<br />

(1990) bzw. als feministische Aufarbeitung auf Seifert (1987).<br />

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