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2. Feministische Theorie – von Gleichheitsfeminismus zu postmodernen Ansätzen<br />

Jede Beschäftigung mit dem Feld, das sehr grob mit „Geschlecht“ und „Führung“ umrissen werden<br />

kann, setzt zur Herausarbeitung konkreter Fragestellungen zunächst die Klärung dieser<br />

unterschiedlichen, in sich wiederum diversen Forschungsfelder voraus. Die Kategorie „Geschlecht“ als<br />

solche - und in der Vielfalt ihrer unterschiedlichen Aspekte - ist zentrale Analysekategorie der<br />

Feministischen Theorie, innerhalb derer sie sowohl erarbeitet als auch als solche Gegenstand der<br />

Auseinandersetzung ist. Feministische Theorie liefert die Begriffe, die dann konkret in anderen Theorien<br />

angewandt und analysiert werden können. Von daher ist eine Darstellung des Entwicklungskontextes<br />

von „Geschlecht“ innerhalb der Feministischen Theorie unabdingbare Voraussetzung meiner Arbeit.<br />

Ziel dieses nun folgenden Kapitels ist es, das für die Arbeit mit den Texten der Charismatischen<br />

Führungstheorie notwendige Analysewerkzeug zu entwickeln, welches auf den jeweiligen historischen<br />

und ideengeschichtlichen Rahmen der Entstehung der Analysekategorien „Gender“ und<br />

„Heteronormativität“ als Kategorien der Feministischen Theorie und der Queer Theory basiert. Um<br />

begriffliche Klarheit zu schaffen werde ich zunächst darstellen, was als Feministische Theorie<br />

bezeichnet wird.<br />

Feministische Theorie bestimmt ein weites, vielschichtiges Feld – das gemeinsame, verbindende<br />

Element der durchaus differenten und einander widersprechenden Diskurse ist, die wissenschaftliche<br />

Auseinandersetzung mit den Geschlechterverhältnissen und die Analyse von Machtverhältnissen, die<br />

Frauen diskriminieren (Becker-Schmidt/Knapp 2000, 7). Das Wort feministisch verweist explizit darauf,<br />

dass die Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen immer auch einen politischen Beigeschmack hat<br />

– gerade auf dem Feld Feministischer Theorie sind wissenschaftlich-theoretische Auseinandersetzung<br />

und politische Praxis eng miteinander verwoben.<br />

„Gleichzeitig verweist der Begriff ‚feministisch’, der im 19. Jahrhundert geprägt wurde, um die<br />

Emanzipationsbestrebungen von Frauen zu beschreiben, auf ein Moment historischer Kontinuität, das<br />

auch für das Selbstverständnis feministischer Wissenschaftlerinnen in der Gegenwart bedeutsam ist.“<br />

(Becker-Schmidt/Knapp 2000, 7)<br />

Die im derzeitigen akademischen Feld üblichen Bezeichnungen „Frauen-“ und/oder<br />

„Geschlechterforschung“ 14 rücken vor allem den Gegenstand der Analysen in das Zentrum des<br />

Forschungsinteresses, während Feministische Theorie das politische Moment betont. Um zu betonen,<br />

14 Eine Darstellung der Entwicklung der Geschlechterforschung in den unterschiedlichen Disziplinen bietet z.B. Braun (2000).<br />

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