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Im Rahmen der Arbeit wurden dann unterschiedliche Ebenen der Kategorie „Geschlecht“<br />

herausgearbeitet, die mit den ausgewählten Texten der (Neo)charismatischen Führungstheorie in<br />

Bezug gebracht wurden, um mit den Werkzeugen der Dekonstruktion ergänzt durch die Diskursanalyse<br />

untersucht zu werden. Diese Methodenkombination erlaubte es, die Dekonstruktion zu erweitern um<br />

eine Analyse der normbildende Kräfte, deren Widerstände und deren Wechselwirkungen, im Rahmen<br />

einer historisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzung.<br />

Konkret habe ich mit forschungsleitenden Fragestellungen gearbeitet, die die Auseinandersetzung<br />

zwischen Feministischer Theorie und (Neo)charismatischer Führungstheorie strukturiert haben und die<br />

Ebene auf der die Auseinandersetzung mit der Kategorie „Geschlecht“ stattfindet, vorgegeben haben.<br />

Dazu wurden die Ebenen Schritt für Schritt „unbewusster“ und „entindividualisiert“. Von der Ebene des<br />

biologischen Geschlechts über die vergeschlechtlichen Personendarstellungen (vgl. Kapitel 5.1.1.) ging<br />

es im zweiten Schritt darum, wie mit „weiblichen Eigenschaften“ im Sinne von damit verbunden<br />

Geschlechtsstereotypen im Kontext der Charismatischen und/oder Transformationalen Führungstheorie<br />

umgegangen wird (vgl. Kapitel 5.1.2.) um schlussendlich auf die Notwendigkeit und die Möglichkeit der<br />

Entwicklung weiblicher Archetypen (vgl. Kapitel 5.1.3.) hinzuweisen.<br />

Die Ergebnisse dieser Analysen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen. Führung ist ein<br />

geschlechtlich strukturiertes Phänomen, dessen Verbindung zu Männern als „natürlich“ erscheint,<br />

während eine Auseinandersetzung mit Führung und Frauen immer ein wenig davon hat, dass sie<br />

angestrengt und künstlich ist, oder zumindest etwas „Besonderes“.<br />

„Es ist auffällig, dass ich nicht zwei Kapitel konzipiert habe, eines über ‚Männer und Führung’, das andere<br />

über ‚Frauen und Führung’. Ganz offensichtlich kann ich davon ausgehen, dass in unserer Kultur die<br />

Thematik ‚Mann und Führung’ unproblematisch und selbstverständlich ist, während ‚Frau und Führung’<br />

als etwas Unerwartetes und Abweichendes eine besondere Beachtung und Begründung verdient.“<br />

(Neuberger 2002, 764)<br />

Zudem ist die Art und Weise, wie „Geschlecht“ Eingang in die Charismatische Führungstheorie findet,<br />

widersprüchlich, auf unterschiedlichen Ebenen verortet und nicht klar gekennzeichnet, d.h. Geschlecht<br />

ist als Kategorie vorhanden, nachvollziehbar, wird aber nur in den wenigsten Fällen explizit thematisiert.<br />

Geschlecht ist so keine binäre, klar erkennbare Kategorie, kein Ordnungsprinzip, sondern interferiert mit<br />

anderen Merkmalen, die ein Individuum markieren, und ist einem kontinuierlichen Veränderungsprozess<br />

unterworfen.<br />

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