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eine beginnende Auseinandersetzung damit, was z.B. an der geschlechtsspezifischen<br />

Datenaufbereitung von Bass (1986) festgemacht werden kann.<br />

Die Verwendung geschlechtssensitiver Sprache wird, so sie überhaupt angedacht wird (explizit erfolgt<br />

dies nur bei Bass, alle anderen verwenden mehr oder weniger geschlechtsneutrale Bezeichnungen<br />

oder – und das ist der Großteil, ausschließlich maskuline Formen), abgelehnt – aus Gründen der<br />

besseren Lesbarkeit bzw. es wird der Verweis angebracht, dass Frauen ja „mitgemeint“ sind (vgl. Bass<br />

1986, 12). So ist Sprache ein guter Spiegel für den Raum, den Frauen in den untersuchten Texten<br />

einnehmen – nämlich fast gar keinen.<br />

Die Darstellung dieser Führerinnen offenbart wiederum, dass die Kategorie „Geschlecht“ sich auch hier<br />

wieder inszeniert und auf dieser Ebene klar unterschieden wird, ob von Frauen oder Männern als<br />

Führenden gesprochen wird. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass ich mich nur auf die<br />

untersuchten Texte beziehe – dort wird anders mit der Führerin umgegangen als mit den Führern.<br />

Geschlecht wird so sichtbar auf der Ebene der Darstellung, die als Konsequenz des biologischen<br />

Geschlechts erscheint, das offensichtlich die Art des textuellen Umgangs mit Frauen strukturiert.<br />

Nach der Bearbeitung der Ebene (Textpositionen, Konsequenzen aus dem Frau-Sein auf die<br />

Darstellung im Text, Verwendung von Geschlecht als Kategorie in den Forschungen), auf der<br />

Geschlecht als ausgewiesene Kategorie Eingang in die Texte findet, wurde in Kapitel 5.1.2. die<br />

geschlechtsspezifische Konnotation von „Charima“ in den ausgewählten Texten untersucht.<br />

In den Analysen der Texte in Abschnitt 5.1.2. wurde untersucht, welche Elemente geschlechtlich<br />

konnotiert sind und Stereotpyen zu Weiblichkeit und Männlichkeit enthalten. Dazu werden die Aspekte<br />

der Texte, zu deren Begrifflichkeit es feministische Analysen gibt, mit diesen in Beziehung gesetzt. So<br />

wurde eine Vervielfältigung der in den Texten enthaltenen Sinnkonstruktionen erreicht, in dem die<br />

Bedeutung der Begriffe ausgeweitet und ihres scheinbar eindeutigen Referenzcharakters (und damit<br />

ihrer „Unschuld“, ihrer „Naivität“) beraubt wurde.<br />

Weiblichkeit findet sich an überraschenden Orten – und kein Stereotyp, keine Eigenschaft ist eindeutig.<br />

Immer gibt es an den Rändern verstörende, widersprüchliche Elemente und so kann die Frage, ob<br />

Charisma eine rein männliche Eigenschaft ist, nicht eindeutig beantwortet werden. Es ist möglich, in den<br />

ausgewählten Texten Eigenschaften zu finden, die eigentlich als typisch weiblich gelten (z.B. Sorge für<br />

andere), und es ist ebenfalls möglich zu zeigen, was alles geschlechtlich markiert ist (z.B. Vision als<br />

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