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Die Kategorie Geschlecht als Strukturkategorie wurde aufgefächert in unterschiedliche Aspekte, die<br />

jeweils einzeln entlang von strukturierenden Unter-Forschungsfragen in den ausgewählten Texten der<br />

(Neo)charismatischen und/oder Transformationalen Führungstheorie bearbeitet wurden.<br />

Zusammenfassend wurde so untersucht, ob und wenn ja, wie Frauen in den Texten vorkommen, wobei<br />

die unterschiedlichen Forschungsfragen insgesamt die Orte und Positionen benennen, auf denen sich<br />

Frauen finden können bzw. an denen die explizite Auseinandersetzung mit der Kategorie „Geschlecht“<br />

stattfinden kann.<br />

Es wurde nachgewiesen, dass Frauen sowohl als Autorinnen als auch als zu untersuchende Führende<br />

Seltenheitswert besitzen. Unter den AutorInnen findet sich nur eine Frau (Mary Devanna) und unter den<br />

untersuchten Führenden bzw. im Rahmen der Entwicklung der Erhebungswerkzeuge finden sich<br />

Frauen auch nur höchst selten. Im Kontext der (Neo)charismatischen und/oder Transformationalen<br />

Führung schreiben hauptsächlich Männer über Männer. Und das in einer Sprache, die sich zumeist<br />

ausschließlich an Männer als Referenzobjekte wendet. Geschlecht ist keine Kategorie und wird nicht als<br />

solche verwendet, wenn sie von den AutorInnen sichtbar gemacht wird [z.B. Geschlecht der<br />

InterviewpartnerInnen bei Tichy/Devanna (1995)], dann ergeben sich daraus keine expliziten<br />

Konsequenzen, die von den AutorInnen mitgedacht und berücksichtigt werden. Da Tichy/Devanna<br />

(1995) mit einer relativ kleinen Gruppe von InterviewpartnerInnen gearbeitet haben, die sehr ausführlich<br />

dargestellt werden, konnte an diesem Beispiel sichtbar und nachvollziehbar gemacht werden, wie<br />

unterschiedlich Männer und Frauen dargestellt werden und welche Stereotypen über „Weiblichkeit“ und<br />

„Frau-Sein“ sich in dieser Darstellung wiederfinden lassen. „Geschlecht“ ist als Einflussfaktor auf die<br />

eigenen Forschungsarbeiten kaum präsent und wird nicht als Analysekategorie verwendet [abgesehen<br />

von einigen Ansätzen zur geschlechtssensitiven Datenaufbereitung bei Bass (1986) bzw.<br />

Tichy/Devanna (1995)].<br />

(Neo)charismatische und/oder Transformationale Führung bilden zwei Männerdomänen162 ab – nämlich<br />

Führungspositionen, die immer noch Männern vorbehalten zu sein scheinen, und den akademischen<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Kontext – und das spiegelt sich an den AkteurInnen der Texte deutlich<br />

wider.<br />

Ebenso ist die Kategorie „Geschlecht“ keine, deren Auswirkungen im Zentrum - oder auch nur in der<br />

Nähe davon – der (Neo)charismatischen und/oder Transformationalen Führung stehen. Aber es gibt<br />

162 vgl. dazu: Lorber (2003, 217ff.)<br />

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