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um immer schon sie selbst zu sein, in einem Raum, der jenseits der Eingeschlechtlichkeit liegt. Der<br />

Raum des erfolgreichen Führens scheint aber wie geschaffen zu sein für die Strategie der Mimesis, der<br />

Überanpassung, der scheinbaren Unterwerfung unter das Diktat des einen, männlichen Geschlechts,<br />

das seine Herrschaft seiner Sichtbarkeit verdankt, gerade wenn die Übernahme traditionell männlicher<br />

Positionen und männlicher Strategien – und Visionen – der Inhalt ist. Ausgangspunkt der Überlegungen<br />

in diesem Kapitel 5.1.2.3. war die Vision, der eine zentrale Rolle in der Charismaentstehung<br />

zugesprochen wird (vgl. Bennis/Nanus 1992, 200ff., aber auch Tichy/Devanna 1995, 29). Die Vision<br />

wurde in einem ersten Schritt der Analyse in die Nähe „männlich“ konnotierter Eigenschaften und<br />

„männlicher“ Herangehensweisen gerückt (vgl. Bem 1974, 1981, Gilligan 1984). In einem zweiten<br />

Schritt wurde dann untersucht, welche Möglichkeiten dieser männlich strukturierte Raum für Frauen<br />

bieten könnte, wobei dazu auf die Strategie der Mimesis, wie sie von Irigarary (1979, 132ff.) entwickelt<br />

wurde, zurückgegriffen wurde.<br />

5.1.2.4. Verfestigungen<br />

Tichy/Devanna (vgl. 1995, 29) beschreiben folgende Abfolge eines transformationalen<br />

Führungsprozesses :<br />

• Veränderungsbedarf erkennen und erzeugen,<br />

• Entwicklung einer neuen Vision,<br />

• Integration und Institutionalisierung des Wandels in den Alltag.<br />

Zu all diesen Punkten beschrieben sie konkrete, nachvollziehbare Praktiken, die den transformationalen<br />

Führungsprozess für jeden Leser/jede Leserin zur Nachahmung freigeben.<br />

Ausgehend von der in Zusammenhang mit Bennis/Nanus (1992) beschriebenen Vorherrschaft des<br />

Sichtbaren, die sich auch bei den „Rezepten“ zu erfolgreichem, transformationalem Führen bei<br />

Tichy/Devanna (1995) findet, soll daran anknüpfend auf einen anderen Gegensatz hingewiesen werden,<br />

nämlich die Dualität von Flüssigem und Festem. Die Abfolge des transformationalen Führens erscheint<br />

starr, fix und nicht veränderbar, wandelbar, sondern mehr wie eine immer gleiche Abfolge der immer<br />

gleichen Handlungen, die die immer gleichen Ergebnisse bringen – d.h. die Prozesse erscheinen<br />

„fest“geschrieben. Und in dieser Konstruktion fester Abfolgen bleibt wenig Raum für flüssige<br />

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