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wenn 9 oder mehr der 11 BewerberInnen es so bewertet hatten und keiner es als transformational<br />

eingestuft hatte. Als Ergebnis dieses Arbeitsschrittes konnten dann 73 der 142 Items für den revidierten<br />

Fragebogen ausgewählt werden.<br />

Der so erarbeitete Fragebogen wurde als nächster Schritt 104 OffizierInnen vorgelegt (vgl. Bass 1986,<br />

227). Diese 104 Personen studierten alle am Army War College, wobei es sich neben US-Army-<br />

OffizierInnen um ausländische OffizierInnen und ZivilistInnen handelte. Die amerikanischen Offiziere<br />

machten über 95% der TeilnehmerInnen aus, weniger als 2% waren Frauen. Mit dem so gewonnen<br />

Datenmaterial wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt als deren Ergebnis 5 unabhängige Faktoren<br />

extrahiert werden konnten, eben „Charisma“, „Individuelle Bedachtnahme“ und „Geistige Anregung“, die<br />

die Transformationale Führung beschreiben sowie „Bedingte Belohung“ und „Management-by-<br />

Exception“ als Beschreibung der Transaktionalen Führung.<br />

Was Bass also mittels des MLQ abbilden kann, ist die Meinung von Männern darüber, was<br />

Transformationale und Transaktionale Führung sein sollte und das im Sinne einer Endlosschleife und<br />

einer positiven Rückverstärkung. Die Hypothesen darüber, was Transformationale Führung bedeuten<br />

kann, sind so nicht selbst überprüft worden, sondern einzig die Abbildungsschärfe der entwickelten<br />

Items. Wer und was beschrieben wurde, waren zum allergrößten Teil Männer und deren traditionelles<br />

„männliches“ Führungsverhalten.<br />

Zudem verlangt der militärische Kontext doch eher nach einem Führungsverhalten, dessen<br />

Ausgangsbasis eine andere ist als die einer durchschnittlichen Organisation, die ganz andere<br />

Rahmenbedingungen hat. Auch die Verankerung der Führung im Militär in den eigenen historischen<br />

Bedingungen und Besonderheiten unterlässt Bass vollständig. Das Militär erscheint im Zuge seiner<br />

Darstellung als eine Organisation wie jede andere und die doch sehr einzigartigen Aufgaben (wie<br />

Landesverteidigung, Kriegsführung, etc.), die das Militär deutlich von anderen Organisationen des<br />

Wirtschaftslebens abgrenzen, haben offensichtlich keinen Einfluss darauf, welche Führung notwendig<br />

ist.<br />

Die Items, die „Charisma“ beschreiben, sind nach Bass (1986, 238) folgende: 145<br />

• Steckt seine ganze Umgebung mit seinem Arbeitseifer an.<br />

• Ich habe vollstes Vertrauen zu ihm.<br />

• Er ist für mich ein Vorbild, dem ich nacheifere.<br />

145 Die geschlechtsspezifische Sprachverwendung ist aus dem Text von Bass übernommen.<br />

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