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5.1.2.1. Einbruch der Mütterlichkeit in eine Bastion der Männlichkeit, das Militär: Bass mit<br />

Kristeva und Gilligan<br />

Bass (1985) hat ein Führungsmodell entwickelt, das auf der Unterscheidung zwischen transaktionalem<br />

und transformationalem Führungsstil beruht. Dieses Verhalten bildet er mit dem empirischen Werkzeug,<br />

dem von ihm entwickelten Multifactor Leadership Questionaire (MLQ) nach. Ergebnis der Entwicklung<br />

des MLQ sind 5 von einander unabhängige Faktoren, wovon sich drei, nämlich „Charisma“, „Individuelle<br />

Bedachtnahme“ und „Geistige Anregung“, auf transformationale Führung beziehen.<br />

Was hier abgebildet wurde, ist schon allein aus der Entwicklung des Fragebogens her eine „männliche“<br />

Sicht auf den Status Quo der – durchwegs männlichen – Führungswelt:<br />

Zu Beginn der Entwicklung des MLQ stand nach einer Literaturrecherche zu Transformationaler<br />

Führung eine halbstrukturierte Pilotuntersuchung (vgl. Bass 1986, 45f.). Im Zuge dieser<br />

Pilotuntersuchung wurde zunächst der Begriff „Transformational Führender“ klar definiert als eine<br />

Person, die in den Geführten ein verstärktes Bewusstsein der Ergebnisse der eigenen Handlungen<br />

hervorruft, sie auf ein höheres Bedürfnisniveau bringt, die Geführten zur Hintanstellung der eigenen<br />

Interessen bewegt und sie zu Leistungen bringt, die über dem selbst erwarteten Einsatz liegen. Danach<br />

wurden die 70 Seniormanager144 gebeten, konkrete Personen, auf die eines oder mehrere dieser<br />

Merkmale zutreffen und denen sie im Laufe ihres Berufslebens begegnet waren, zu beschreiben. Die<br />

Resultate dieser Untersuchung (z.B. Beschreibungen der Führenden, denen es gelang, die<br />

MitarbeiterInnen dazu zu bringen weit mehr zu leisten als sie sich selbst erwartet hatten, u.ä.) und die<br />

Ergebnisse einer Literaturanalyse bildeten die Grundlage für die Erstellung des Fragebogens.<br />

So konnten im nächsten Schritt 142 Items, die in ihrer Gesamtheit Transformationales und<br />

Transaktionales Führen beschreiben, zusammengestellt werden (vgl. Bass 1986, 226f.). Diese Liste<br />

wurde dann 11 promovierten Wirtschafts- und SozialwissenschafterInnen vorgelegt. Diese<br />

WissenschafterInnen erhielten zugleich eine sehr genau Beschreibung dessen, was Transaktionales<br />

und Transformationales Führungsverhalten ist und wurden zusätzlich aufgefordert, sich in diese<br />

Begrifflichkeiten einzuarbeiten und mit der Thematik auseinanderzusetzen. Jeder der 11<br />

WissenschafterInnen hatte im Anschluss die Aufgabe, die 142 Items jeweils einer Kategorie von<br />

„transformational“, „transaktional“ und „weiß nicht“ zuzuteilen. Ein Item wurde als transformational<br />

eingestuft, wenn 8 oder mehr der 11 BewerberInnen es als transformational eingestuft hatten und keiner<br />

oder höchstens einer es als transaktional eingestuft hatte. Ein Item wurde als transaktional eingestuft,<br />

144 Die „Senior-Manager“ waren Männer – das Geschlecht ist von Bass offengelegt wurden (vgl. Bass 1986, 45).<br />

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