05.10.2013 Aufrufe

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bennis/Nanus (1992) und Tichy/Devanna (1995) finden ihre Sprachverwendung (und zwar in keiner<br />

Auflage, weder in den Originalausgaben noch in den Übersetzungen) in keiner Weise<br />

erklärungsbedürftig. Tichy/Devanna (1995) verwenden – in der deutschsprachigen Übersetzung -<br />

ausschließlich maskuline Formen, wenn sie über „den Transformational Leader“ schreiben 136 .<br />

Bennis/Nanus (1992) umgehen dieses Problem zumindest teilweise, wenn sie von „der Führungskraft“<br />

schreiben.<br />

Conger/Kanungo (1987, 1998) erklären ihre – in der deutschsprachigen Übersetzung nicht<br />

geschlechtsspezifische Sprachverwendung – auch nicht. 137 House (1977) hat seine Arbeit noch in einer<br />

Zeit geschrieben, in der die Debatte zur geschlechtsspezifischen Sprachverwendung die breite<br />

Öffentlichkeit, zu der in dem Fall auch der etablierte akademische Mainstream zu zählen ist, noch nicht<br />

erreicht hatte. Insgesamt ist festzuhalten, dass in den englischsprachigen, aus dem US-amerikanischen<br />

Raum kommenden Texte von Tichy/Devanna (1990) und Conger/Kanungo (1987, 1998) die<br />

geschlechtsspezifischen Sprachelemente in der Übersetzung verloren gegangen sind.<br />

Steyrer (1995) erklärt seine Sprachverwendung auch nicht – allerdings bedient er sich im Text selbst<br />

geschlechtsneutraler Begrifflichkeiten, die er meist im Plural verwendet („die Geführten“, „die<br />

Führenden“, u.ä.). Zudem ist es im deutschen Sprachraum wohl aus historischen Gründen belastet, von<br />

„Führer“ zu sprechen und zu schreiben. 138<br />

Bennis/Nanus (1992) – Erstauflage originalsprachlich (Englisch) 1985 – verwenden fast durchgängig<br />

neutrale Bezeichnungen wie „Führungsperson“, während im Original die Bezeichnung „Leader“ zur<br />

Anwendung kommt. Ansonsten wird in der Arbeit durchgängig nicht geschlechtsspezifische Sprache<br />

verwendet, ebenso auch im Originaltext (Bennis/Nanus 1985).<br />

that leadership was for men only. Generally, I used the plural construction to eliminate the sexual identity of leaders and<br />

followers. However, pluralizing everything makes for ambiguities and dull reading.” (Bass 1985, XVI)<br />

136 Tichy/Devanna verwenden im englischen Orginal (Tichy/Devanna 1990) eine geschlechtsspezifische Sprache, in dem sie<br />

durchgängig „he“ und „she“ neben einander setzen und so die persönlichen Fürwörter immer in der männlichen und<br />

weiblichen Form verwenden, z.B.<br />

„The first act of the drama centers on the challenges the leader encounters when he or she attempts to alert the organization<br />

to growing threats from the environment.“ (Tichy/Devanna 1990, 6)<br />

137 Dazu ist anzumerken, dass sie aber in Conger/Kanungo (1998) ebenso wie Tichy/Devanna (1990) die persönlichen<br />

Fürwörter „he“ und „she“ gemeinsam verwenden.<br />

„Given this, there is a second school of thought that theorizes that followers are attracted to the charismatic leader because<br />

of a more constructive identification with the leader’s abilities, a desire to learn from him or her, a quest for personal<br />

challenge and growth, and the attractiveness of the mission” (Conger/Kanungo 1998, 20).<br />

138 Wie auch die Beschäftigung mit dem Phänomen „Führung“ im Diskurs der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften lange<br />

Zeit doch suspekt war.<br />

225

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!