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Die Suche nach Frauen im Kontext der Charismatischen Führungstheorien ist schwierig – sie sind nur<br />

vereinzelt zu finden. Und wenn sie auftreten, wie werden sie dann dargestellt? Diese Frage leitet zum<br />

nächsten Kapitel über, das analysiert, wie Frauen in den Arbeiten des Charismatischen<br />

Führungsdiskurses dargestellt werden, auch im Unterschied zu ihren männlichen Kollegen.<br />

5.1.1.2. Art des Umgangs mit Frauen<br />

Nach der Suche nach Frauen im Sinne von konkret benannten, handelnden Akteurinnen im Kontext der<br />

Texte, die gezeigt hat, dass Frauen nicht gerade in großer Zahl, sondern nur vereinzelt aktive,<br />

handelnden Positionen einnehmen, soll daran anschließend untersucht werden, welche Konsequenzen<br />

das biologische Geschlecht auf die Darstellung der Frauen hat.<br />

Dazu werde ich von den im vorigen Kapitel doch aufgefunden Frauen in den Texten ausgehen. Dazu<br />

werde ich hauptsächlich mit dem Text von Tichy/Devanna (1995) arbeiten, da sich dieser Text dadurch<br />

von den anderen abhebt, dass in der relativ kleinen Stichprobe (12 ManagerInnen) eine Frau zu finden<br />

ist, die demzufolge auch entsprechend Raum in der Arbeit findet.<br />

„Sie wurde katholisch erzogen und lernte, nicht nur gut zu sein, sondern auch Gutes zu tun, und sie<br />

verdankt ihren Eltern ihren Willen zum Erfolg.“ (Tichy/Devanna 1995, 16)<br />

Diese Vorstellung ist die Vorstellung der einzigen Frau, mit der Tichy/Devanna gearbeitet haben. Diese<br />

Vorstellung reiht sich ein in die Präsentation der 12 ManagerInnen, die ebenfalls zu Beginn der Arbeit<br />

im Kontext ihrer (beruflichen) Leistungen kurz vorgestellt werden.<br />

Zum Vergleich:<br />

„MacKinnon kam 1967 zu Ciba-Geigy und wurde im Jahr 1980 Präsident und COO der amerikanischen<br />

Tochtergesellschaft.“ (Tichy/Devanna 1995, 18)<br />

„Mitte der siebziger Jahre geriet die Chase-Manhattan-Bank ins Schleudern. Aufgrund unzulänglicher<br />

Entscheidungen kam es zu einer Anhäufung verfehlter Darlehen. [...] Hammer ist ein Carnegie-Mellon-<br />

Absolvent der mathematischen Wirtschaftswissenschaften, besitzt Charisma und nimmt sich kein Blatt<br />

vor den Mund.“ (Tichy/Devanna 1995, 12f.)<br />

Auf Seiten der Männer finden sich die Skizzierung des beruflichen Umfeldes und die Darstellung<br />

besonderer akademischer Leistungen als Einstiegssequenzen. Ihr privates Umfeld, sowohl was ihren<br />

Sozialisationshintergrund als auch ihre aktuelle private Lebenssituation betrifft, werden nicht einmal am<br />

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