05.10.2013 Aufrufe

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Paul Watzlawick<br />

Paul Watzlawick wurde 1921 in Kärnten geboren, studierte Philosophie und Philologie in Venedig und<br />

absolvierte im Anschluss die Ausbildung zum Psychotherapeuten<br />

(vgl. http://www.peraugym.at/watzlaw.htm).<br />

Paul Watzlawick erläutert die Konstruktion von Wirklichkeiten an Hand von Diagnosen aus der<br />

Psychiatrie. „Fehlerhafte“ Diagnosen führen zu „Wirklichkeiten“, die sich später selbst bestätigen, da alle<br />

Maßnahmen im Sinne der Diagnose getroffen werden und alle Indizien im Sinne der Diagnose<br />

interpretiert werden. Von Watzlawick stammt der Satz: „Manchmal reicht es aus, die Bewertung des<br />

Problems zu verändern, statt das Problem zu verändern.“ Der Konstruktivismus wird damit<br />

instrumentalisiert, um positive Verhaltensänderungen zu erzielen (vgl. Taplan 2002).<br />

„Der Radikale Konstruktivismus begreift sich selbst als eine Konstruktion und nicht als eine letzte<br />

Wahrheit, er ist eine Möglichkeit, die Dinge zu sehen. Für mich ist, dies kann ich mit Blick auf meine<br />

therapeutische Arbeit sagen, allein die Frage ausschlagebend, welche Konstruktion sich als die<br />

nützlichste und menschlichste erweist.“ (Watzlawick 2002, 222 )<br />

Im Folgenden werde ich die von Watzlawick vertretenen Wirklichkeitsvorstellungen vorstellen, die er in<br />

die Wirklichkeit erster und zweiter Ordnung unterteilt.<br />

Wirklichkeit 1. Ordnung: Die Welt liefert an sich nur bestimmte Daten, die objektiv nachprüfbar sind und<br />

eine allgemeine Gültigkeit besitzen, jedoch keinen festgeschriebenen Sinn haben. So kann<br />

beispielsweise ein Kind rotes Licht wahrnehmen (z.B.: Ampel), ihm ist allerdings die dahinter stehende<br />

Bedeutung nicht bewusst<br />

Wirklichkeit 2. Ordnung: Den Tatsachen werden Bedeutung, Sinn und Wert zugeschrieben, dies gilt<br />

auch für Beziehungen, die reine Konstruktionen der BeziehungspartnerInnen sind und sich einer<br />

Verifikation entziehen (vgl. Girgensohn-Marchand 1992, 85f.).<br />

Was ist der Grund für die Konstruktionen 2. Ordnung? Nach Watzlawick (vgl. 1981, 13ff.) ist es die<br />

immes große Informationsmenge die bewältigt werden muss, indem sie auf ein praktisch anwendbares<br />

Minimum reduziert wird. Es entsteht quasi ein Filter, durch den nur die allerwichtigsten Informationen<br />

durchgelassen werden um sich vor einer Handlungsunfähigkeit durch die Informationsflut zu schützen.<br />

Bei der Frage nach der Entstehung des Filters bzw. der Auswahlkriterien kommt es, laut Watzlawick<br />

weder bewusst noch rational zu deren Ausbildung.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!