05.10.2013 Aufrufe

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Humberto Maturana<br />

Maturana wurde 1928 in Chile geboren und studierte Medizin an der Universität von Santiago de Chile<br />

und Biologie an der Londoner Universität und schaffte es zwei Traditionen des Systemdenkens zu<br />

verbinden, da er erkannte, dass die Verbindung im Verständnis der „Organisation des Lebendigen“ liegt:<br />

Zum einen die organismische Biologie, welche das Wesen biologischer Formen untersucht und zum<br />

anderen die Kybernetik, die versucht das Wesen des Geistes zu verstehen. In weiterer Folge<br />

veröffentlicht er seine Ideen in denen er die Kognition mit dem Prozesse des Lebens gleichsetzt und<br />

begann eine Zusammenarbeit mit Francisco Varela, einem Gehirnwissenschaftler, mit dem er<br />

gemeinsam den Begriff Autopoiese entwickelte. Die beiden Autoren gehen davon aus, dass die<br />

Autopoiese ein allen lebenden Systemen gemeinsames Organisationsmuster ist, in welcher Weise auch<br />

immer ihre Bestandteile beschaffen sind, und dass die Systemorganisation unabhängig von den<br />

Eigenschaften der Bestandteile ist, woraus folgt, dass die jeweilige Organisation sich auf viele<br />

unterschiedliche Arten von Bestandteilen verkörpern kann. Weiters ist der Begriff der Autopoiese<br />

notwendig und ausreichend um die Organisation lebender Systeme zu beschreiben (vgl.<br />

http://home.tiscalinet.ch/biografien/biografien/maturana.htm).<br />

„Die Welt entsteht im Auge des Betrachters.“ (Maturana, 2001, 1)<br />

Autopoiesis oder Autopoiese bedeutet auf griechisch "Selbstschöpfung". Autopoietische Systeme sind<br />

Netzwerke von rekursiv vernetzten Komponenten, die sich selbst und damit das Netzwerk als begrenzte<br />

Einheit bzw. Organisation in einem physikalischen Raum, dem Medium, reproduzieren.<br />

Autopoietische Systeme haben keinen Ursprung und verfolgen kein telos. Die Zelle als Einheit setzt<br />

paradoxerweise das Netzwerk von Zellen voraus, das sie erzeugt. Der Begriff der Autopoiesis wurde<br />

von Maturana und Varela exklusiv für die Bestimmung von lebenden Systemen eingeführt und<br />

charakterisiert diese als selbsterhaltend bzw. regenerativ. Autopoietische Systeme interpretieren<br />

Störungen („Perturbationen“) gemäß ihrer eigenen Strukturen. Sie sind zwar energetisch für ihre<br />

Umwelten offen, erzeugen relevante Informationen aber nur gemäß interner<br />

Interpretationsmechanismen. Auf Grund ihrer operationalen Geschlossenheit sind autopoietische<br />

Systeme deshalb autonom und können nicht deterministisch von außen gesteuert werden (vgl. Babka<br />

2003).<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!