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Kristallisationspunkt für die Verknüpfung der damit verbunden weiblichen<br />

Geschlechtsrollenzuschreibungen vor dem Hintergrund der männlich besetzten Führungsthematik.<br />

Zu diesem Thema gibt es in der Feministischen Theorie eine Auseinandersetzung mit einer<br />

spezifisch „weiblichen“ Ethik (Gilligan 1984), auf die in der Analyse eingegangen wird. Zum anderen<br />

werde ich herausarbeiten, dass damit hauptsächlich ein bestimmtes Bild von Weiblichkeit, nämlich<br />

das der Mutter 114 , festgeschrieben wird. Insgesamt verfolgt dieser Abschnitt eine Doppelstrategie:<br />

Zum einen wird gezeigt, welche geschlechtlich konnotierten Bedeutungshorizonte hinter Begriffen<br />

wie „Vision“ liegen und welche Anknüpfungspunkte es gibt, zum anderen wird nachvollziehbar,<br />

welche Bilder von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ in den Texten festgeschrieben werden. 115 Dazu<br />

werden in diesem Abschnitt vorab die klischeehaften Zuschreibungen von „Männlichkeit“ und<br />

„Weiblichkeit“ 116 vorgestellt.<br />

• Sind Archetypen rein männliche Bilder?<br />

Die geschlechtlichen Implikationen, die in die Entwicklung der Archetypen einfließen, werden hier<br />

sichtbar gemacht.<br />

Gemeinsam decken diese drei Fragen, die an die Texte gestellt werden, die Kategorie „Geschlecht“ auf<br />

unterschiedliche Art und Weise ab und erlauben einen Eindruck der Komplexität dieser Kategorie, die<br />

jede Auseinandersetzung mit „Geschlecht“ begleitet und die die Widersprüchlichkeit dieser Kategorie<br />

offen legt. Um die Kategorie „Geschlecht“ in ihrem jeweiligen Bedeutungshorizont fassen zu können,<br />

werden an den jeweiligen Verknüpfungspunkten Konzepte der Feministischen Theorie als Grundlage für<br />

die Analyse explizit gemacht und damit als jeweilige Bezugspunkte nachvollziehbar. 117 Der Rahmen der<br />

Forschungsfragen wird somit abgesteckt von den Eckpunkten Feministische Theorie und<br />

(Neo)charismatische Führungstheorie, die mithilfe der Methode der Dekonstruktion, die den dritten<br />

Eckpunkt darstellt, miteinander in Bezug gesetzt werden. Als Kristallisationscluster dienen Begriffe und<br />

Konzepte, die sowohl in der Feministischen Theorie als auch in der Führungstheorie explizite<br />

114 Hier werde ich auf die Konzeption von Weiblichkeit als Mütterlichkeit von Julia Kristeva (1989) eingehen.<br />

115 In diesem Abschnitt wird die gegenseitige Abhängigkeit der vordergründigen Gegensätze von „Männlichkeit“ und<br />

„Weiblichkeit“ als binäres Oppositionspaar deutlich. Damit werden die doppelten Schritte der Dekonstruktion nach Derrida<br />

deutlich: Zunächst wird aufgedeckt, wie Weiblichkeit Männlichkeit erst erzeugt, wie beides gegenwärtig ist, um dann in einem<br />

nächsten Schritt die Vielzahl der gegenseitigen widersprüchlichen Verweisungen ausschnittsweise und exemplarisch<br />

sichtbar zu machen (vgl. Wartepfuhl 2000, 145).<br />

116 Dazu verweise ich auf den sog. „BEM-Geschlechtsrollenorientierungstest“ (vgl. Bem 1974, 1981, Schneider-<br />

Dücker/Kohler 1988), der ein empirisch fundiertes Werkzeug ist, das unterschiedliche Eigenschaften jeweils als „männlich“,<br />

„weiblich“ oder „androgyn“ wertet. Ich verwende bewusst die in diesem Test beschriebenen Geschlechtsstereotypen, da sie<br />

empirisch getestete Zuschreibungen von „männlich“ und „weiblich“ enthalten.<br />

117 Mit der Methode der Dekonstruktion verknüpft ist die Tatsache, dass in der Analyse das, was am Rande der Texte und<br />

nicht in deren Zentrum liegt, in den Mittelpunkt gerückt wird – der Fokus der Betrachtung wird durch die Forschungsfragen<br />

definiert.<br />

„Die Aufmerksamkeit für den Kontext bewirkt zugleich eine Abhängigkeit vom Kontext, die das Allgemeine einschränkt und<br />

das Individuelle übersteigt.“ (Wartepfuhl 2000, 133).<br />

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