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• Eine Konsequenz Charismatischer Führung ist eine Konsequenz für das Management von<br />

Organisationen, z.B. die Gefahr unrealistischer Visionen der charismatischen FührerInnen oder<br />

den plötzlichen Verlust der charismatischen FührerInnen (vgl. Hentze/Kamel 1996, 70f.).<br />

Charisma in der Darstellung dieser Kritikpunkte erscheint als Phänomen, das gefördert oder unterdrückt<br />

werden kann. Demgegenüber geht die Entwicklung von Charisma und charismatischen FührerInnen<br />

von einem komplexen Zusammentreffen unterschiedlichster Faktoren aus. Damit ist Charisma ein<br />

Phänomen jenseits der direkten Steuerung. So gesehen sind die Fragen, die sich im Zusammenhang<br />

mit Charisma ergeben, vielmehr Fragen danach, ob damit die Zielerreichungen von Organisationen<br />

unterstützt werden können. Zudem spricht aus den obigen Kritikpunkten gerade auch eine<br />

Überbetonung der Macht des Einzelnen – innerhalb einer Organisation kann den Folgen und<br />

Konsequenzen charismatischer Führung doch etwas entgegengesetzt werden (vgl. Steyrer 1999, 188f.).<br />

Die Fragen, die sich aus dysfunktionalen Beziehungen als Konsequenz Charismatischer Führung<br />

ergeben, sind innerhalb der Forschungsdiskussionen Gegenstand zahlloser Überlegungen, wobei in der<br />

nordamerikanischen Diskussion die Unterscheidung zwischen „ethischem“ und „unethischem Charisma“<br />

bzw. destruktivem Führungsverhalten vorgenommen wird (vgl. Steyrer 1999, 186).<br />

Was zur Darstellung des charismatischen Führers/der charismatischen Führerin als „Wildwest-Held“<br />

angemerkt werden darf ist, dass „Führung“ im Spannungsfeld des Zwangs der Verhältnisse, der<br />

Strukturen und dem Handeln einzelner Personen stattfindet. Jede Extremposition, die entweder die<br />

Möglichkeiten des Handelns und der Einflussnahme einzelner Personen oder die entpersonalisierten<br />

Strukturen der Organisationen einzig für das Geschehen verantwortlich macht, verkürzt die Realität (vgl.<br />

Steyrer 1999, 186).<br />

3.2.9. Zusammenfassender Ausblick in Hinblick auf die weitere Arbeit<br />

Wie bereits dargelegt, richtet sich mein Forschungsinteresse auf die geschlechtlich konnotierten<br />

Aspekte der charismatischen Führungstheorie, wobei ich unterschiedliche Ebenen der Konstruktion von<br />

Geschlecht bearbeiten werde. Dazu werde ich die oben vorgestellten Modelle einer spezifischen<br />

Leseweise unterziehen und nachdem die Grundzüge der Theorien bekannt sind, auf die Darstellung von<br />

Geschlecht fokussieren und nicht auf den Aufbau der Theorie als solcher.<br />

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