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Selbstentfaltung ist Führen:<br />

„(...) führen lernen (ist) nichts anderes als eine Form der Selbstfindung.“ (Bennis 1990, 19)<br />

Die zu Grunde liegende Dichotomie zwischen Managen und Führen scheint im Modell von<br />

Bennis/Nanus entgegengesetzte Pole zu definieren, die für eine Person aber nicht ein für allemal<br />

definiert sind, sondern die ein Kontinuum aufspannen, wobei Selbstentfaltung und Selbstfindung<br />

hilfreich dabei sind, vom Manager/von der Managerin zum Führer/zur Führerin zu werden. 101 Dieses<br />

Wechseln zwischen zwei Handlungsoptionen ist geeignet, der Komplexität des realen Handeln<br />

eingebettet in einen situativen Kontext gerecht zu werden. Damit ist es auch möglich, widersprüchliches<br />

Handeln, dass ja real oft vorkommt, verständlich zu machen.<br />

Wenig Beachtung finden im Ansatz von Bennis/Nanus die Geführten – sie scheinen das Verhalten<br />

des/der Führenden wenig beeinflussen zu können bzw. ihre Reaktionen erscheinen berechen- und<br />

damit steuerbar. Trotzdem haben Bennis/Nanus in die Diskussion die Forderung nach Sinnfindung für/in<br />

eine/r Organisation eingebracht und damit auch die Sinnfragen von MitarbeiterInnen nicht nur wahr-,<br />

sondern auch ernstgenommen.<br />

3.2.7. Charismakonzeption von Steyrer<br />

Der Theorieansatz von Steyrer arbeitet mit zwei verschiedenen Ebenen und enthält einen<br />

Informationsverarbeitungs- und einen psychodynamischen Ansatz. Dem Informationsverarbeitungsansatz<br />

liegt die Annahme zu Grunde, dass der/die Führende durch bewusste Abweichungen vom<br />

erwarteten Führungsverhalten in der Lage ist, so charismatische Effekte auszulösen und hervorzurufen.<br />

Der psychodynamische Ansatz verwendet als Grundlage psychoanalytische Theorien über Narzissmus<br />

und stellt Führende und Geführte in einen Kreislauf der stetig steigenden Bewunderung des/der<br />

Führenden, wobei die Geführten ihr Selbst kontinuierlich zurücknehmen und dem/der selbstherrlich<br />

Führenden dafür stetig mehr Raum einräumen (vgl. Hauser 1999, 1006, 2000, 77ff.).<br />

Zur Erzeugung von Charisma durch bewusstes Verfehlen der Erwartungen an die prototypische<br />

Führungskraft ist zudem festzuhalten, dass Charisma in diesem Sinne und Entstehungszusammenhang<br />

101 Festzuhalten ist, dass Bennis/Nanus (1992) eher davon ausgehen, dass es einen Überhang von Management im<br />

Vergleich zu notwendiger Führung gibt.<br />

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