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Wahrnehmung der Chancen und Gefahren von außen und der Fähigkeit, Begeisterung für einen<br />

Neubeginn zu wecken – Fähigkeiten, die Conger/Kanungo (1988, 1998) im Kontext des<br />

charismatischen Attribuierungsprozesses beschreiben. Auch die handelnden AkteurInnen sind ähnlich –<br />

der/die Führende, der Organisationskontext, die Geführten. Der Schwerpunkt von Tichy/Devanna liegt<br />

aber auf den Rahmenbedingungen der Organisation, die eine Veränderung des Status Quo<br />

unabdingbar machen – in ihrem Modell ist es, natürlich vereinfachend formuliert, der Druck von außen,<br />

der zu Veränderungen führt und nicht das Aufzeigen von Potenzialen, die in einer Veränderung liegen,<br />

durch charismatische Führende.<br />

Tichy/Devanna leisten in ihrem Beitrag eine Ent-Mystifizierung der Leistungen von Führenden, indem<br />

sie klar nachzeichnen, wie Veränderungsprozesse erfolgreich möglich sind, und dabei von einer<br />

empirisch fundierten Grundlage ausgehen.<br />

3.2.6. Transformationale Führungstheorie von Bennis/Nanus<br />

Das Modell zur transformationalen Führung, das Bennis/Nanus (1992) entwickelt haben, ist ein Modell,<br />

das von einer empirischen Studie, deren Design sowohl Interviews als auch Beobachtungen umfasst,<br />

ausgeht.<br />

Bennis/Nanus (vgl. 1992, 12) definieren Führung als Kraft hinter und innerhalb der Organisation, die die<br />

Grundlage für lebensfähige Organisationen ist. Wenn sich in Zeiten, in denen die eine Organisation<br />

umgebenen Rahmenbedingungen einem kontinuierlichen Wandel unterliegen, Organisationen<br />

bewähren wollen und das eigene Überleben sichern wollen, bedarf es eines neuen Verständnisses von<br />

Führung. Wichtig zum Verständnis des Modells von Bennis/Nanus (1992) ist zudem auch das Wissen,<br />

dass Bennis/Nanus von einem einschneidenden Unterschied zwischen Management und Führung100 ausgehen. Bennis/Nanus (vgl. 1992, 23) verstehen unter Führung die inhaltliche Lenkung einer<br />

Organisation, wobei ein wesentliches Element die Beeinflussung der Organisation über eine<br />

100 Diese Unterscheidung zwischen Management und Führung geht auf Zaleznik/de Vries (1975) zurück, die den<br />

traditionellen Manager/die traditionelle Managerin („Minimum Man“) und den charismatischen Führer/die charismatische<br />

Führerin („Maximum Man“) einander gegenüberstellt. Darauf aufbauend arbeitete Zaleznik (1977) in einem die<br />

Führungsforschung prägenden Artikel den Unterschied zwischen Manager/Managerin und Führer/Führerin heraus, wobei er<br />

Unterschiede zwischen Manager/Managerin und Führer/Führerin sowohl in Hinblick auf ihre jeweiligen Rollen als auch in der<br />

Art und Weise der Beziehungen zu den Geführten herausarbeitet. Als wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist zu nennen,<br />

dass ManagerInnen einen existierenden Status Quo erhalten und verwalten, während FührerInnen aktiv einen Wandel<br />

herbeiführen.<br />

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