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„Der aktive Part liegt einzig und allein beim Führenden während die Geführten passiv reagieren. Ihre<br />

Stellung im Beziehungssystem kann mit einem ‚Planspiegel’ verglichen werden, der jeweils ein ‚reales’<br />

Bild vom Führenden wirft. Diese Abbildung ist weder verzerrt, noch wird ein wechselseitiger Einfluß<br />

zwischen Führenden und Geführten angenommen.“ (Steyrer 1995, 110)<br />

Zudem liegt dem Modell von Conger/Kanungo ein bestimmtes Erscheinungsbild von Charisma zu<br />

Grunde, dass vor allem die Vision und deren inspirierenden Charakter betont. 97 Conger/Kanungo sind<br />

sich der Missbrauchsgefahr durch charismatisch Führende bewusst und thematisieren die Probleme,<br />

die auf Grund bestimmter Charakterzüge des charismatisch Führenden entstehen können und die<br />

daraus resultierenden Probleme (vgl. Conger/Kanungo 1998, 211f.). Dazu führen sie eine<br />

Unterscheidung zwischen ethischem98 und unethischem Charisma ein, die durch nachfolgende<br />

Abbildung verdeutlicht wird.<br />

Positive Form Negative Form<br />

Underlying motive Altruistic (intent to benefit others) Egoistic (intent to benefit self)<br />

Manifest needs Affiliative interest<br />

Affiliative assurance<br />

Insitutional power<br />

Personal power<br />

Social achievement<br />

Personal achievement<br />

Self-discipline/self-development Self-aggrandizement<br />

Influence strategy Empowerment Control<br />

Leader objective in terms of Emphasis on internalization of Emphasis on compliance<br />

behavioural outcomes in<br />

vision by changing followers’ behaviour and identification with<br />

followers<br />

core attitudes, beliefs, and<br />

values<br />

the leader<br />

Moral values and influence Ethical Unethical<br />

Abbildung 18: Gegenüberstellung ethisches/unethisches Charisma nach Conger/Kanungo 1998, 214<br />

3.2.5. Transformationale Führungstheorie von Tichy/Devanna<br />

Im Mittelpunkt der Arbeiten von Tichy/Devanna (1995) steht im Unterschied zu den Analysen von Bass<br />

(1985, 1986) nicht so sehr die individuelle Ebene, sondern die Ebene der Organisation als solche. Sie<br />

beschäftigten sich weniger mit dem Prozess der Transformation der individuellen Ziele jedes einzelnen<br />

Geführten/jeder einzelnen Geführten im Zusammenhang mit einem transformationalen<br />

Führungsprozess, sondern analysieren, wie sich Organisationen verändern und verwandeln können.<br />

Tichy/Devanna (1995) gehen von der Prämisse aus, dass Organisationen kontinuierlich mit neuen<br />

Herausforderungen und veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert werden, deren adäquate<br />

97 Damit zeigt diese Konzeption von Charisma Parallelen zum prophetischen Charisma Webers, während andere<br />

Erscheinungsformen nicht mitgedacht werden (vgl. Steyrer 1995, 111).<br />

98 Ethisch wird von Conger/Kanungo (vgl. 1998, 213) als moralisch richtig definiert, wobei sie sich auf die Definition von<br />

Thomas von Aquin beziehen, der sowohl die Handlung selbst, als auch die subjektive Motivationen und den Kontext der<br />

Handlung in dieser Beurteilung einfließen lässt.<br />

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