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• Unkonventionelles, unübliches Verhalten wie auch ebensolche Lösungsstrategien.<br />
Nachfolgende Abbildung verdeutlicht nochmals die Differenzen zwischen charismatischen und nichtcharismatischen<br />
Führern.<br />
Kriterium Nicht-charismatisch Führende Charismatisch Führende<br />
Bezug zum Status ist mit Status Quo im Grunde einverstanden ist im Grunde gegen den Status Quo und ist<br />
Quo<br />
und strebt danach, diesen zu erhalten<br />
bestrebt, ihn zu verändern<br />
Zukunftsziel Ziele sind nicht zu weit von Status Quo kommuniziert idealisierte Vision, die sich<br />
entfernt<br />
stark vom Status Quo unterscheidet<br />
Beliebtheit gemeinsame Perspektive macht ihn beliebt gemeinsame Perspektive und idealisierte<br />
Vision machen ihn beliebt und zu einem<br />
verehrungswürdigen Helden, der<br />
Identifikation und Imitation hervorruft<br />
Vertrauenswürdigkeit uneigennütziges Eintreten bei<br />
uneigennütziges Eintreten durch das<br />
Überredungsversuch<br />
Eingehen großer persönlicher Risiken und<br />
Kosten<br />
Expertise Experte im Nutzen von verfügbaren Mitteln, Experte im Nutzen von unkonventionellen<br />
um Ziele innerhalb des Rahmens der Mitteln, um die existierende Ordnung zu<br />
existierenden Ordnung zu erreichen<br />
umgehen<br />
Verhalten<br />
konventionell, konform mit existierenden unkonventionell oder entgegen den<br />
Normen<br />
herrschenden Normen<br />
Umweltsensibilität geringe Umweltsensibilität starke Umweltsensibilität<br />
Artikulation schwache Artikulation der Ziele und der starke Artikulation der Zukunftsvision und<br />
Motivation zu führen<br />
Motivation zu führen<br />
Machtbasis Positionsmacht und persönliche Macht auf persönliche Macht auf der Basis von<br />
der Basis von Belohnung, Expertise und Erfahrung, Respekt und Bewunderung für<br />
Sympathie von ähnlich Gesinnten<br />
einen einzigartigen Helden<br />
Führender-Geführten- egalitär, konsensorientiert oder direktiv, elitär, unternehmerisch und beispielhaft,<br />
Beziehung befiehlt Untergebenen, seinen Ansichten zu transformiert Leute seine radikalen<br />
folgen<br />
Ansichten zu teilen<br />
Abbildung 17: Verhaltenskomponenten charismatischer und nicht-charismtischer Führungskräfte nach Conger/Kanungo<br />
1987, 640, dt. Übersetzung nach Hauser 2000, 67<br />
Ob und in wie weit der Führer/die Führerin von den Geführten nun als charismatisch wahrgenommen<br />
wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: vom Ausmaß des charismatischen Verhaltens, dessen<br />
Intensität und auch von der Bedeutung für die Geführten (vgl. Conger/Kanungo 1988, 28).<br />
Die Stärke der Konzeption von Conger/Kanungo liegt darin, die wichtigsten Einflussgrößen im Prozess<br />
der Entstehung von Charisma (Kontext, Führende, Geführte) in ihre Theoriekonzeption einbezogen zu<br />
haben. Kritik an diesem Modell adressiert zum einen die allzu vereinfachte Darstellung der Reaktionen<br />
der Geführten, die „reflexhaft-mechanistisch“ (vgl. Steyrer 1995, 110) erscheint. Die Darstellung des<br />
Prozesses der Charisma-Attribution ist nur beschreibend und nicht erklärend.<br />
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