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zum einen die Artikulation des Kontextes und zum anderen die Darstellung der eigenen Motivation des<br />

Führers/der Führerin. Der erste Teil beinhaltet die Entwicklung eines Zukunftsszenarios nach<br />

Realisierung der Vision, wobei in einem ersten Schritt der Status Quo und dessen Schwächen<br />

dargestellt werden, um davon die Zukunftsvision ableiten zu können und abschließend nach der<br />

Darstellung des Zukunftsszenarios nach Erreichen der Vision die dafür notwendigen Schritte<br />

vorzustellen. Die Darstellung der eigenen Beweggründe und Motive enthält die Überzeugungen der<br />

Führungskraft ebenso wie die Erklärung der Hingabe an die definierten Ziele. Conger/Kanungo (vgl.<br />

1988, 85) betonen in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit begleitender Elemente wie z.B.<br />

Körpersprache der Führungskraft, rhetorische Kompetenzen, und auch Kleidung und unkonventionelles<br />

Verhalten – die charismatische Führungskraft inszeniert sich als außergewöhnliche Person.<br />

„In order to be charismatic, leaders not only need to have visions and plans for achieving them, but they<br />

must also be able to articulate their visions and strategies for action in effective ways so as to influence<br />

their followers.” (Conger/Kanungo 1988, 86)<br />

In der dritten Stufe des Attributionsprozesses, dem Aufzeigen der Zielerreichung, zeichnen sich<br />

charismatische FührerInnen dadurch aus, dass es ihnen gelingt, eine immens hohe Identifikation mit<br />

den Zielen, der Vision zu erreichen, dass die Geführten bereit sind, zur Erreichung dieser Ziele auch ein<br />

hohes persönliches Risiko in Kauf zu nehmen wie z.B. die Gefahr einer Kündigung, den Einsatz<br />

persönlicher Ressourcen, u.ä. (vgl. Conger/Kanungo 1998, 87f.). 96 Der Führer/die Führerin demonstriert<br />

Risikofreude und lebt vor, dass die Vision über alle persönlichen Interessen gestellt wird – damit<br />

gewinnt die Führungskraft an Überzeugungskraft, an Glaubwürdigkeit und kann so die MitarbeiterInnen<br />

motivieren.<br />

Zusammenfassend werden für jede Stufe spezifische Verhaltensmodelle der Führungskraft<br />

herausgearbeitet, die die Zuschreibung von Charisma begünstigen:<br />

• Sehr hohes Ausmaß an Sensibilität sowohl gegenüber der Umwelt als auch gegenüber den<br />

Bedürfnissen der Geführten,<br />

• Die Vision ist eine radikale Veränderung des Status Quo, die in einer idealisierenden Art und<br />

Weise kommuniziert wird,<br />

• Persönliche Risiken werden sowohl von der Führungskraft in Kauf genommen als auch von den<br />

Geführten,<br />

96 In diesem Zusammenhang möchte ich anmerken, dass kritisch zu hinterfragen ist, ob die Erreichung organisationaler Ziele<br />

das Eingehen persönlicher Risiken notwendig machen kann bzw. darf, und ob es vertretbar ist, die Geführten dahingehend<br />

zu beeinflussen.<br />

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