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House/Woycke/Fodor (vgl. 1988, 105ff.) führten eine Studie über die Präsidenten der USA durch, um<br />

folgende Hypothesen zu überprüfen:<br />

• Von Kabinettsmitgliedern über charismatische Präsidenten verfasste Biografien enthalten<br />

wesentlich häufiger Darstellungen von positiven affektiven Beziehungen als solche von nicht-<br />

charismatischen Präsidenten.<br />

• Zusätzlich enthalten Biografien über charismatische Präsidenten häufiger Darstellungen<br />

charismatischer Verhaltensweisen als solche von nicht-charismatischen Präsidenten.<br />

Dazu wurden neun politische Historiker gebeten, die amerikanischen Präsidenten mittels eines<br />

Fragebogens als „charismatisch“, „nicht-charismatisch“, „weder-noch-charismatisch“ oder „weiß nicht“<br />

einzuteilen.<br />

„Charisma“ wurde folgendermaßen definiert:<br />

„(...) the ability to exercise diffuse and intense influence over the normative or ideological orientations of<br />

others.” (House/Woycke/Fodor 1988, 105)<br />

Weiters wurde angenommen, dass Charisma der FührerInnen Auswirkungen auf die Geführten hat und<br />

demzufolge charismatische Führungskräfte über folgende Verhaltensweisen ihrer MitarbeiterInnen<br />

aufgespürt werden können (vgl. House/Woycke/Fodor 1988, 105f.):<br />

• Die Geführten zeigen ein hohes Maß an Loyalität, Bindung und Hingabe an den Führer/die<br />

Führerin.<br />

• Sie identifizieren sich mit ihm/ihr und der von ihm/ihr verfolgten Mission.<br />

• Zusätzlich werden die Werte und Ziele ebenso wie das Verhalten des Führers/der Führerin zu<br />

denen der Geführten.<br />

• Der Führer/die Führerin dient als Quelle der Inspiration.<br />

• Die Selbstachtung der Geführten steigt als Konsequenz der Beziehung zum Führer/zur Führerin<br />

und der von ihm/ihr verfolgten Mission.<br />

• Das Vertrauen der Geführten in den Führer/die Führerin ist extrem hoch.<br />

Die Studie konnte folgende Hypothesen verifizieren: 92<br />

92 Methodologisch schwierig ist meiner Ansicht nach, dass sowohl die Verfasser der analysierten Biografien als auch die<br />

Historiker, die die Codierung („charismatisch“, „nicht-charismatisch“, „weder-noch“, „weiß nicht“) vornahmen, den Erfolg bzw.<br />

Misserfolg kannten und von daher nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese Kenntnisse eine Rolle in den<br />

vorgenommen Zuschreibungen und Beschreibungen spielen. Um ihre Hypothesen von diesem Makel zu befreien, erheben<br />

House/Spangler/Woycke (vgl. House/Spangler/Woycke 1991, 364ff.) das Charisma der US-Präsidenten zusätzlich aus den<br />

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