Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien
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Vorausschickend muss zur Auswahl der vorzustellenden Modelle festgehalten werden, dass die<br />
ausgewählten Texte zum Teil eher am Rande der Textproduktion der „Scientific Community“<br />
anzusiedeln sind. Dies trifft vor allem auf Bennis/Nanus (1992) 87 und Tichy/Devanna (1995) zu. Dazu ist<br />
anzumerken, dass die „central nerves“ von Führung eher von<br />
„the literature of biographies, the more articulate pracititioner literature, and the literature of a fifth column<br />
of academic types, but outside the establishment“ (Mintzberg 1982, 251, zitiert nach Steyrer 1995, 83)<br />
berührt werden. Führung ist ein Phänomen, dass eben auch ein praktisches Phänomen ist, dass sich im<br />
Alltag von Organisationen manifestiert. So gesehen sind Praxis und (akademische) Theorie nicht zwei<br />
differente Entitäten, sondern die Praxis leistet die Überprüfung der Theorie, während es die Theorie<br />
ermöglicht, einen Schritt aus der Praxis auf eine Ebene darüber hinaus zu tun. Vor diesem Hintergrund<br />
ist auch die Auswahl der vorgestellten Modelle zu beurteilten – im Rahmen dieser Arbeit ist es<br />
unumgänglich, auch Ausschließungen vorzunehmen, um den Fokus auf die herauszuarbeitenden<br />
Kristallisationspunkte – nämlich das Aufzeigen von einflussreichen Überlegungen und prägnanten Ideen<br />
- nicht zu verlieren. 88<br />
Ich folge bei der Darstellung der einzelnen Modelle in der Arbeit der Einteilung von House/Shamir (vgl.<br />
House/Shamir 1995, 878), wobei ich aber danach zusätzlich das Modell von Steyrer (Steyrer 1995)<br />
vorstellen werde, das versucht, verschiedene Aspekte miteinander zu verbinden und nicht zum Großteil<br />
auf den Führenden/die Führende fokussiert und daneben auch noch die sozial-kognitive Ebene mit der<br />
psychodynamischen verbindet.<br />
Die Einteilung von House/Shamir ist dazu geeignet, die Unterschiede der einzelnen Theoriemodelle<br />
untereinander zu betonen, ohne Verbindendes zu übergehen. Zudem ermöglicht das Nebeneinander-<br />
Stellen der unterschiedlichen Ansätze, Gemeinsames aufzuzeigen und Vergleichbares<br />
herauszuarbeiten, genauso wie die Entwicklung entlang einer Zeitachse zu beobachten.<br />
Die Auswahl der nachfolgend vorgestellten Modelle orientiert sich am Fokus meiner Arbeit, der auf der<br />
Ebene der Beschreibung von Charisma als Eigenschaft oder Verhalten des/der Führenden und der<br />
Darstellung von Charisma, liegt.<br />
87 vgl. Steyrer (1995, 83) – Hier wird die Zielgruppe einer Gruppe von Arbeiten, zu denen auch diejenige von Bennis/Nanus<br />
gezählt wird, mit aller Vorsicht eher mit Praktikern und das Genre als das der „Management-Bestseller“ bezeichnet.<br />
88 Zur Darstellung eines vollständig(eren) Überblicks der Forschung innerhalb der Theorien Charismatischer Führung<br />
verweise ich auf Steyrer (1995).<br />
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