05.10.2013 Aufrufe

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hauser (vgl. Hauser 1999, 1005f.) differenziert neun wichtige Modelle in der angelsächsischen und<br />

deutschen Literatur, die sich mit dem Phänomen der Charismatischen Führung auseinandersetzen:<br />

Berlew (1974) der der erste Autor ist, der sich mit der Fragestellung Charisma im Kontext von<br />

Organisationen beschäftigt, sowie Katz/Kahn (1978), die Charisma vor allem als Überschätzung der<br />

Führungspersönlichkeit betrachten – diese beiden Ansätze sind Ansätze, die weder theoretisch noch<br />

praktisch-empirisch sehr fundiert sind. House (1977) kommt der Verdienst zu, als Erster das Phänomen<br />

Charisma messbar gemacht zu machen. Hauser (1999, 1005) nennt dann noch das Modell von Bass<br />

(1985), die Theorie der Visionären Führung von Sashkin (1988), wobei diese Theorie keine fundierte<br />

empirische Grundlage aufweist, den Ansatz von Kets de Vries (1988), der ein psychoanalytisch-<br />

orientiertes Modell darstellt, die Arbeiten von Conger/Kanungo (1989,1998). Als weiteres einflussreiches<br />

Modell wird das von House/Shamir (1993) vorgestellt. Dieses Modell ist die Weiterentwicklung des<br />

Ansatzes von House (1977) und zeichnet sich dadurch aus, dass es die bestehenden Ansätze überprüft<br />

und verdichtet. Als einziges Modell aus dem deutschen Raum nennt Hauser (vgl. Hauser 1999, 1006)<br />

dasjenige von Steyrer (1999), das aus zwei Komponenten besteht, einem Informationsverarbeitungs-<br />

und einem psychodynamischen Ansatz.<br />

Steyrer (1999) entwickelt ein inhaltlich orientiertes Modell zur Einteilung der unterschiedlichen Ansätze<br />

der Charismatischen Führungstheorien. Steyrer (vgl. Steyrer 1999, 149f.) unterscheidet im Unterschied<br />

zu den oben vorgestellten Einteilungen der Charismatischen Führungstheorien zwischen FührerInnen-,<br />

Kontext- und Geführten-zentrierten sowie Interdependenz-orientierten Ansätzen, wobei die<br />

FührerInnenzentrierten Ansätze in zwei unterscheidbaren Gruppen differenziert werden – nämlich<br />

Konzepte, die primär mit Persönlichkeitsdispositionen arbeiten und solchen, die Charisma im<br />

Zusammenhang mit verschiedenen unterschiedlichen „Führungsstilvariablen“ thematisieren. In dieses<br />

Raster ordnet er die unterschiedlichen Arbeiten zum Thema Charisma ein. Die Arbeiten von House<br />

(1977) sowie Conger/Kanungo (1988, 1989), die in allen obigen Einteilungen als wegweisend für die<br />

Entwicklung der Charismatischen Führungstheorien angesehen werden, sind in diesem<br />

Ordnungsschema zu den FührerInnen-zentrierten Erklärungsansätzen mit einem Fokus auf<br />

Persönlichkeitsdispositionen zu zählen (vgl. Steyrer 1999, 150). Diese Modelle von House und<br />

Conger/Kanungo stellen vor allem die Frage nach den Eigenschaften und Verhaltensweisen im Sinne<br />

einer Persönlichkeitsdisposition auf Grund derer Charisma-Zuschreibungen vorgenommen werden, in<br />

den Mittelpunkt ihres Forschungsinteresses.<br />

„Gemeinsam ist allen Führer-zentrierten Ansätzen die Annahme einer Asymmetrie, in der Kontext und<br />

Geführte zwar akzellerierend auf den Prozess einwirken, doch für sich genommen nicht ausreichen, die<br />

Genese von Charisma zu begründen.“ (Steyrer 1999, 150)<br />

147

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!