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• Intersubjektiv und Multipersonalität: Mikropolitik ist Handeln, das auf andere bezogen ist. Jeder<br />

Einzelne/jede Einzelne ist in soziale Netze und Strukturen eingebunden.<br />

• Interessen, Konflikte – eigene Interessen, die gegen die anderer durchgesetzt werden müssen<br />

bzw. die es zunächst auch notwendig machen, die Interessen anderer zu kennen.<br />

• Machtgrundlagen: Ressourcen, Gelegenheiten<br />

• Interdependenz, wechselseitige Nutzenstiftung<br />

• Spielräume, Ambiguität, Informationsabhängigkeit<br />

• Zeit – im Sinne von richtiger Zeitpunkt, Veränderung, Instabilität<br />

• Legitimität, Ordnung als Strukturkategorien, die den Rahmen für mikropolitisches Agieren<br />

definieren.<br />

• Handlungszwang und Handlungslust<br />

Innerhalb der mikropolitischen Modelle wird eine Vielzahl von Strategien und Taktiken von<br />

Führungskräften und MitarbeiterInnen angeführt, die diese zur Durchsetzung der eigenen Interessen<br />

nutzen können (vgl. Neuberger 2002, 714):<br />

• Einbringen rationaler Argumente, sachliches informieren<br />

• Freundlichkeit<br />

• Handeln – gegenseitige Vorteile aushandeln und verschaffen, oder auch nur versprechen<br />

• Koalitionen und Bündnisse eingehen<br />

• Druck aufbauen, zu Bekenntnissen zwingen<br />

• An höhere Werte appellieren<br />

• Höhere Führungskräfte einbinden<br />

• Sich auf Traditionen und Vorschriften berufen<br />

Die Folgen des Einsatzes von mikropolitischen Strategien und Taktiken sind unterschiedlich. Darunter<br />

fallen (vgl. Bosetzky 1995, 1519ff.) z.B. tiefere Organisationskenntnisse, Karrierechancen, Autonomieund<br />

Selbstverwirklichungschancen, u.ä. Mikropolitik ist für das prinzipielle Funktionieren von<br />

Organisationen entscheidend, da sie bürokratische, starre Strukturen aufbricht, trotzdem gibt es auch<br />

mögliche dysfunktionale Folgen von Mikropolitik (vgl. Bosetzky 1995, 1522ff.), wie den möglichen Ersatz<br />

von Leistung durch mikropolitische Strategien oder den Geruch von Günstlingswirtschaft sowie die<br />

Ablenkung von Organisationszielen und der Missbrauch von Ressourcen.<br />

Mikropolitische Modelle liefern eine Konzeption von Führung bzw. allgemeiner formuliert von<br />

Organsationsgeschehen, dass vor allem die einzelne Person in den Mittelpunkt stellt – damit ist<br />

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