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• Synchronisiere Entscheidungen und Handlungen im System mit zeitgerechtem<br />

Systemgeschehen<br />

• Halte die Prozesse in Gang – es gibt keine endgültigen Lösungen<br />

• Balanciere die Extreme<br />

Kritik an dieser Konzeption von Führung adressiert zum einen die zum Teil vorhandene Konzeption von<br />

Menschen rein als Systemelementen, die unzureichende Berücksichtigung von Machtprozessen und die<br />

Schwierigkeiten bei der Übertragung der Theorie in die Praxis.<br />

„Auf einen einfachen Nenner gebracht: Je autopoietischer (oder ‚luhmannianischer’) die Beratung<br />

gesehen wird, desto weniger ist sie möglich. [...] Die Systemtheorie luhmannscher Prägung hebt die<br />

Probleme der Intervention so sehr hervor, daß es den Beratern schon aus funktionalen<br />

Geschichtspunkten nicht möglich ist, der Theorie ganz zu folgen.“ (Groth 1999, 110)<br />

3.1.8.5. Mikropolitische Führung<br />

In mikropolitischen Modellen der Führung erscheinen Führungskräfte (ebenso wie MitarbeiterInnen) als<br />

Handelnde, die versuchen mit Hilfe von Machtressourcen, auf die sie zurückgreifen können, ihre<br />

eigenen, individuellen Interessen durchzusetzen.<br />

„Mikropolitik bezeichnet das Arsenal jener alltäglicher ‚kleiner’ (Mikro-!)Techniken, mit denen Macht<br />

aufgebaut und eingesetzt wird, um den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern und sich fremder<br />

Kontrolle zu entziehen.“ (Neuberger 2002, 685)<br />

„Mikropolitik meint den Versuch des einzelnen Organisationsmitgliedes, persönliche Ziele<br />

(organisationsbezogene wie individuelle) durch das Eingehen von Koalitionen (Seilschaften,<br />

Promotionsbündnissen) mit anderen Personen und Gruppierungen innerhalb und außerhalb der<br />

Organisation schneller und besser zu erreichen.“ (Bosetzky 1995, 1518)<br />

Im Vergleich zu den oben dargestellten systemischen Ansätzen stehen im Zentrum der mikropolitischen<br />

Modelle die Chancen und Einflussmöglichkeiten einzelner Handelnder, wobei Mikropolitik eine<br />

Steuerungsmöglichkeit von vielen innerhalb von Organisationen darstellt – innerhalb einer Organisation<br />

sind mikropolitische Prozesse ein Korrektiv für formale Standards, die Mikropolitik gleichzeitig<br />

begrenzen, um eine grenzenlose Ausdehnung dieser Prozesse zu verhindern (vgl. Neuberger 2002,<br />

692).<br />

Mirkopolitische Handlungsbedingungen resultieren aus folgenden Merkmalen, die zur Darstellung der<br />

komplexen Situationsanalysen in der mikropolitischen Betrachtungsweise nachfolgend überblicksmäßig<br />

aufgezählt werden (vgl. Neuberger 2002, 696ff.):<br />

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